1 Cm-. Rnt. Canar. XII: 35-36; 1971 I I
I
Floristische Nachtrage: Punta de 'leno, Tenerif e
von Volker Voggenreiter
A b s t r a c t :
Floristic additions to the vegetation of Punta de Teno.
In addition to the catalogue of vascular plants given by D.
Bramwell two further species (new findings) are mentioneü.
Wahrend einiger Excursionen in die Steilabstürze der
Nordwestspitze des Teno-Massives im Sommer 1968 und im
Januar 1971 wurden zwei GefaPpflanzenarten entdeckt, die
in f!oristisehen Liste T;on D. nrumxVxvre!! (la?l) für [Iris
Untersuchungsgebiet nicht erwahnt worden sind:
Dicheranthus plocamoides WEBB
Im Bco. Sobaquera in der Nahe der Zusamrnenmün-dung
mit dem Bco. de las Cuevas in etwa 180 m Hohe ü.d.M.,
auf der Sohle der Schlucht in Felsspalten wachsend. - ¡m
Bco. de Bujamé (ostlich vom El Fraile-Grat) tritt die Art
in groBerer Menge in ca. 250 m Meereshohe auf, hier aller-dings
in Erdtaschen auf Felsabsatzen wachsend.
Aeonium sedifolium (WEBB) PITARD et PROUST
Im Barranco oberhalb der Caleta Andén, ca. 200 m;
viel haufiger in den Flanken der Barrancos de la Sobaque-ra
y de las Cuevas zwischen 140 m und etwa 400 m. Hohe
über dem Meer. An beiden Stellen senkrechte oder sehr
steile Felspartien in Süd- bis Westexposition, vorzugsweise
die trocken-heiBen, stark besonnten Südflanken der ostlich-westlich
verlaufenden vulkanischen Gang-Mauern (Diques)
besiedelnd. Auch am Roque Chiñaco, hier aber nicht unter
* Botanisahes Institut, Universitat Erlangen-Nürnberg, Bundesrepublik Deutschland.
ca. 350 m Ü.M., erscheinend. An allen genannten Orten ari
unzuganglichen Felsen wachsend.
BURCHARD (1929) erwahnt auf Seite 138 als neue
Fundorte für Aeonium sedifoliz~m "in der tiefsten Küsten-zone
nordlich der Teno-Berge" : ". . . unterhalb des Felsgra-tes
El Fraile nahe dem Meer" und "Montaña de Taco 300
m". Im Gebiet der Küstenplatte zwischen Los Silos und dem
Felsgrat El Fraile entdeckte ich 1968 und 1971 noch zwei
weiterc kleinc Vorkommen in 20 bis 30 m Meereshohe, nicht
weiter als 300 m vom Meere entfernt ("La Tablada" westlich
Buenavista).
Es fallt auf, daP Aeonium sedifolium nordlich des Teno-
Massives in nur geringer Meereshohe siedelt und selten zu
sein scheint (20 bis 300 m Hohe); in den sonnigen, windar-men
Schluchten im Norwestteil des Massives sind Indivi-duenzahl.
und Hohenlage groPer (140 bis 400 m) ; im trocken-heiPen
Südwestabfall des Teno-Massives liegt der bekannte
Fundort von Aeoniurn sedifolium im Masca-Tal etwa zwi-schen
700 und 900 m Meereshohe. - Am Südende des Acan-tilado
de los Gigantes kommt diese Crassulaceenart in ca.
200 m Hohe in südwestlich exponierten steilen Felswanden
vor.
Der DEUTSCEFEN FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT ist für
die gropzugige Forderung meiner geobotanisch-phytosoziologi-sshen
Untersuchungen zu danken. Nicht zuletzt mochte ich mich
für die Gastfreundschaft von Familie G. Romer, Finca La Costa,
Buenavista del Norte, bedanken.
L i t e r a t u r :
RRAMWELL, D., 1971: Study in the Canary Islands Flora: The Vegetation of
Punta de Tmo, Tenerife. Cuad. Bor. Cunar. XI, p. 4-37.
BURCHARD, 0, 1929: Beitrixge zur Okologie und Biologie der Kanarenpflan7en
Stuttgart.
LEMS, K., 1960: Floristic Botany af the Canaw Islands. Sarracenia 5 : 1-94.
PRAEGER, R. Lloyd, 1932: An Account of the Sempewivum Group. London.
Reprint 1967 by J. Cramer, Lehre.
SVENTENIUS, E.R.S., 1948: Plantas nuevas o poco conocidas de Tenerife 1. Bol.
Inst. Nac. Invest. Agron., núm. 18, p. 273-274.