ALMOGAREN XXXVIII/2007MM123
Almogaren XXXVIII / 2007 Wien 2007 123 - 134
José M. Oliver Frade*
Joseph Pitard und die Kanarischen Inseln:
seine Reisen und Texte**
Keywords: Canary Islands, Atlantis, travel literature, scientific expeditions, botany
Zusammenfassung:
Aus den Aufenthalten des Wissenschaftlers Joseph Pitard auf dem kanarischen Archipel
in den Wintern 1905 und 1906 ging die Veröffentlichung einer Reihe heterogener Texte
hervor. Diese sind auch heute unter den sich mit wissenschaftlichen Untersuchungen über
die Kanarischen Inseln beschäftigenden Forschern noch weitgehend unbekannt. Mit die-sem
Beitrag soll den Lesern das Leben und Werk des französischen Botanikers näher
gebracht werden.
Resumen:
Las estancias que, durante los inviernos de 1905 y 1906, realizó el profesor Joseph Pitard
en el Archipiélago Canario dieron como resultado la publicación de una serie heterogénea
de textos que hasta ahora no han sido adecuadamente difundidos entre los estudiosos de
las exploraciones científicas de las Islas. Con este trabajo se pretende propiciar un
acercamiento a la vida y a la obra canaria de este botánico francés.
Abstract:
Professor Joseph Pitard spent the winters of 1905 and 1906 in the Canary Islands. Based
on the work carried out during these two sojourns, he published a diverse series of texts
which have, to date, not received the attention they deserve among those scholars
concerned with scientific exploration in these Islands. In this paper, we provide an account
of this French botanist's life and work about the Canary Islands.
Die neuere Geschichte der Kanarischen Inseln ist unweigerlich mit Reise
und Reiseschrifttum verbunden. So ist auch das erste historiographische Do-kument
des Archipels ein Reisebericht: Le Canarien ist eine Chronik über die
* Forschungsgruppe "Fran-Can" (französisch-kanarische interkulturelle Beziehungen),
Universidad de La Laguna. Forschungsprojekt Proyecto de Investigación HUM2005-
05785 des Plan Nacional de I+D del Ministerio de Educación y Ciencia Español (spani-sches
Bildungsministerium) in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Fonds für Regio-nale
Entwicklung (EFRE).
** Übersetzung vorliegenden Artikels aus dem Spanischen: Silke Anne Martin, Univer-sidad
de Las Palmas de Gran Canaria.
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Eroberung, Entdeckung und Kolonialisierung, die 1402 auf Anordnung von
Heinrich III. von Kastilien unter der Führung der Franzosen Jean de
Béthencourt und Gadifer de La Salle begann.
Dadurch wurde die Inselgruppe bekannt, und dank ihrer privilegierten
geographischen Lage kannten sie nicht nur die Seeleute, die den Atlantik
durchkreuzten, sondern sie wurde auch zum Knotenpunkt zwischen Alter und
Neuer Welt. Daher wurde sie von zahlreichen europäischen Reisenden be-sucht,
die oftmals ihre Erfahrungen schriftlich niederlegten. Ab dem 18. Jahr-hundert
spiegeln sich diese Erfahrungen in den Recherchen von verschiede-nen
Wissenschaftlern und Naturforschern wider, die entweder speziell zu die-sem
Zweck die Inseln besuchten oder einen Zwischenstopp auf dem Archipel
ausnutzten, um Beobachtungen und erste Experimente durchzuführen.
Die Vermächtnisse von Franzosen, Briten, Deutschen, Belgiern oder
Schweizern in Form von Tagebüchern, Berichten, Memoranden, Erzählungen,
Briefen, Studien, Zeichnungen oder Abbildungen vervollständigen das Bild
der kanarischen Wirklichkeit im Hinblick auf Landschaft, Flora und Fauna
sowie Geschichte, Bräuche und Sitten der Menschen. Die Liste der berühm-ten
Besucher umfasst weit mehr als hundert, unter denen vor allem Persön-lichkeiten
hervorzuheben sind, die maßgeblich zur Erweiterung des allgemei-nen,
aber auch des lokalen kanarischen Wissensstandes in den Bereichen der
Human- und Naturwissenschaften beigetragen haben1 . Dies bezeugen die
Arbeiten über die Kanarischen Inseln von Alexander von Humboldt, Jean-
Baptiste Bory de Saint-Vincent, Louis Cordier, Leopold von Buch, Sabin
Berthelot, Karl von Fritsch, Charles Piazzi Smyth, René Verneau oder die des
Völkerkundlers Dominik Josef Wölfel, der den Anstoß zur Gründung des
Institutum Canarium gab.
Zu diesen Forschungsreisenden zählt auch der französische Botaniker
Joseph Pitard, dessen Werk von den mit kanarischer Reiseliteratur vertrauten
Wissenschaftlern bis in die jüngste Vergangenheit nicht ausreichend gewür-digt
wurde. Obgleich Josette Chanel-Tisseau des Escotais (1990: 161) vor über
1 Dank der in den letzten zwanzig Jahren durchgeführten Untersuchungen einiger
kanarischer Wissenschaftler stehen nun ausreichend Informationen im Hinblick auf die
Forschungsreisenden und ihre Expeditionen auf die Kanarische Inselgruppe zur Verfü-gung.
In diesem Zusammenhang sind u.a. die Arbeiten von García Pérez (1988), Pico et
al. (2000), Sarmiento (2005), González de Uriarte (2006), Herrera Piqué (2006) und Oli-ver
Frade (2007a) hervorzuheben. Außerdem ist die digitale Bibliothek zu nennen, die im
Rahmen des Proyecto Humboldt die Stiftung für Wissenschaftsgeschichte, die Fundación
Canaria Orotava de Historia de la Ciencia hervorgebracht hat sowie das Max-Planck-In-stitut
für Wissenschaftsgeschichte (Vgl. http://humboldt.mpiwg-berlin.mpg.de ).
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20 Jahren bereits einige Daten über sein kanarisches Werk in der Hoffnung
publik machte, dass "sich die Inselbewohner eines Tages ernsthaft über ein
der Veröffentlichung auf dem Archipel würdiges Dokument identifizieren
könnten", hat es doch bis heute gedauert, dieses Ziel mithilfe der Übersetzung
und eingehender Studien eines Teils seines Werks zu erreichen (Oliver 2007b,
Proust und Pitard 2007).
Ziel dieses Beitrags ist daher, die Bedeutung Pitards für den Archipel her-vorzuheben,
neue kontrastierende Informationen zu seiner Biographie, seinen
Aufenthalten auf den Inseln und seinen Veröffentlichungen zu vermitteln.
Biographische Eckdaten
Charles-Joseph-Marie Pitard wurde am 30. Oktober 1873 in Laval, einem
kleinen Dorf im französischen Departement Mayenne in der Loire-Region
geboren. Nach dem Abitur zog er nach Bordeaux, wo er im Alter von 22 Jah-ren
das Diplom für Naturwissenschaften erhielt. 1896 begann er seine Lauf-bahn
als Dozent und Forscher in einem von dem berühmten Mediziner und
Botaniker Alexis Millardet geleiteten Forschungslabor an der Fakultät für
Naturwissenschaften in Bordeaux. Unter dessen Leitung stellte er am 26. Juni
1899 eine Studie über vergleichende Pflanzenanatomie vor, für die er von der
Universität von Paris den Doktortitel verliehen bekam. Zwei Jahre später leg-te
er eine weitere Dissertationsschrift an der Fakultät für Medizin und Phar-mazie
in Bordeaux vor, die ihm den Titel "Pharmacien supérieur" einbrachte,
was ihm eine bessere Zukunft sichern sollte. 1902 wurde er als Hilfskraft an
der Fakultät für Medizin und Pharmazie von Tours eingestellt, wo er zwei
Jahre später zum Professor für Naturwissenschaften berufen wurde.
Pitards Interesse für die Natur äußerte sich schon in frühester Jugend. Mit
16 Jahren hatte er bereits seine ersten Pflanzensammlungen erstellt und sam-melte
auch Fossilien und Schmetterlinge. Jedoch galt sein Hauptaugenmerk
schon immer der Botanik. Er nutzte seine Freizeit hauptsächlich zum Experi-mentieren
mit Pflanzen, zuerst in seiner Heimatregion und deren Umgebung,
späterhin auch in der Touraine und der Gironde oder in höher gelegenen Re-gionen
wie im Zentralmassiv, den Pyrenäen und Alpen. Seine große Leiden-schaft
brachte ihn auch außerhalb seines Landes in andere europäische Län-der
und Gebiete wie die Schweiz, Italien, Spanien (Alto Aragón und Anda-lusien)
sowie in den Norden Afrikas nach Tunesien, Marokko und Algerien
und auch auf die Kanarischen Inseln. Dank seines ausgeprägten Forscher-drangs
konnte er eine Sammlung mit über 34500 Pflanzenproben erstellen,
wobei die meisten von ihm selbst auf seinen Expeditionen zwischen 1889 und
1913 gesammelt wurden. Jedoch umfasste die Sammlung auch zahlreiche Pro-
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ben aus aller Welt, die er mit anderen Botanikern ausgetauscht hatte. Seine
auf den Kanarischen Inseln zusammengestellte Sammlung besteht aus 2028
Pflanzen, die auf seinen Wunsch hin im Muséum National d'Histoire Naturel-le
in Paris aufbewahrt werden2 .
Leider erstarb sein Forscherdrang allmählich auf Grund einer schweren
Krankheit, unter der er schon seit seiner frühen Kindheit litt. Von der Krank-heit
gebeugt, folgte er jedoch den Ratschlägen der Ärzte, der kontinentalen
Kälte zu entfliehen und sich statt dessen in gemäßigteren Gebieten aufzuhal-ten,
wo er gleichzeitig auch seinen Forschungen nachgehen konnte. Die ers-ten
Reisen, die er aus gesundheitlichen Gründen unternahm, führten ihn in
den Wintern 1905 und 1906 auf die Kanarischen Inseln und anschließend jähr-lich
bis 1913 in den Norden Afrikas. Ergebnis dieser Aufenthalte sind zwei
seiner bekanntesten Studien: seine ausführliche Monographie über die
kanarische Vegetation und die Contribution à l'étude de la flore du Maroc. Von
da an konzentrierten sich seine Arbeiten in den letzten 14 Jahren seines Le-bens
auf die systematische Botanik, und es entstand sein monumentales Werk
Flore Générale de l'Indo-Chine, das zu den bedeutendsten der französischen
wissenschaftlichen Arbeiten auf diesem Gebiet zählt.
Die wissenschaftlichen Arbeiten Joseph Pitards, abgesehen von den bereits
genannten, wurden in Fachzeitschriften veröffentlicht und von französischen
und ausländischen Institutionen mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet:
1901, Ornat der Akademie; 1903, Caballero de la Orden de Nicham El Anouar;
1908, Agrar-Verdienstorden und Orden der Isabella von Kastilien; 1909, Or-nat
des Ordens de Nicham El Iftikhar und Ornat der Öffentlichen Bildung.
1922 wurde er zum Mitglied des Muséum National d'Histoire Naturelle er-nannt,
etwas später für die Ehrenlegion vorgeschlagen, deren Mitglied er auf
Grund seines vorzeitigen Todes am 29. Dezember 1927 in Grasse, in der öst-lichen
Provence, nicht werden konnte. Die Auszeichnung, die den berühmten
französischen Botaniker wohl am meisten ehrte, war zweifelsohne der Vor-schlag
seines Kollegen Jules-Aimé Battandier, einer von ihm entdeckten
Pflanzengattung seinen Namen zu geben: Pitardia.
Joseph Pitard auf den Kanarischen Inseln
Der genaue Grund für die Wahl der Kanarischen Inseln als Winterauf-enthaltsort
Joseph Pitards zu Beginn des Jahres 1905 ist bis heute nicht be-kannt.
Jedoch wird vermutet, dass ihm auf Anraten seines Arztes zu einem
2 Es ist darauf hinzuweisen, dass einige der Pflanzenproben vom Archipel aus den Samm-lungen
dreier berühmter Naturwissenschaftler des 19. Jahrhunderts, André-Pierre Ledru,
Anselme Riedlé und Eugène Bourgeau, stammen.
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Aufenthalt an einem für seinen Gesundheitszustand besser gelegenen Ort das
ausgeglichene kanarische Klima in den Sinn kam (das zuvor bereits andere
seiner Landsleute wie Belcastel im Jahr 1861 und Verschuur im Jahr 1902 ken-nen
gelernt hatten), was ihm gleichzeitig die Gelegenheit bot, die einzigartige
Vegetation – von der er zweifelsohne unterrichtet war – vor Ort zu erkunden.
In der Absicht, die durchaus hohen Reisekosten etwas zu reduzieren, wandte
er sich an die französische Regierung, deren Bildungsministerium ihm eine
Unterstützung gewährte und ihn – so wird vermutet – mit einem jungen Dok-tor
der Rechtswissenschaft, Louis Proust, bekannt machte, der seinerseits In-teresse
geäußert hatte, die sozioökonomischen Verhältnisse der Inseln zu er-forschen.
Also unternahmen die beiden jungen französischen Intelektuellen gemein-sam
die Reise, auf der sie innerhalb von vier Monaten den gesamten Archipel
kennenlernten. Am 23. Januar 1905 erreichten sie Teneriffa, besuchten danach
Gran Canaria, gefolgt von Fuerteventura, Lobos, Lanzarote, La Graciosa, Mon-taña
Clara, Alegranza, die Inselchen Roque del Este und Roque del Oeste und
bereisten abschließend im Mai La Palma, La Gomera und El Hierro.
Da der Aufenthalt auf den Inseln für Joseph Pitard sowohl in wissenschaft-licher
als auch in persönlicher Hinsicht einen großen Erfolg darstellte, kam er
sieben Monate später, diesmal in Begleitung des Arztes Henri Matarais, wieder
zurück nach Teneriffa, um die botanischen Forschungsarbeiten durchzufüh-ren,
die es ihm erlauben sollten, seinen mit Louis Proust begonnenen Katalog
zu vervollständigen. Die Zeit während seiner ersten Reise reichte aus, einen
Pflanzenkatalog der östlichen Inseln zu erstellen. Deshalb wollte er diesmal
einen für die üppiger bewachsenen westlichen Eilande anfertigen. So verbrach-te
er den Januar 1906 mit der Erkundung Teneriffas, im Februar hielt er sich
auf Gran Canaria auf, im März reiste er nach La Palma und beschloss die
Reise im April mit Aufenthalten auf La Gomera und El Hierro.
Seine Eindrücke und Beobachtungen von beiden Reisen hielt er in Form
von fünf sehr unterschiedlichen Veröffentlichungen fest. In chronologischer
Reihenfolge lauten diese wie folgt:
– J. Pitard, Sur l'Atlantide. Tours: Imprimerie Tourangelle (Sonderdruck der
Gazette Médicale du Centre), 1906.
– J. Pitard, L. Corbière und G. Negri, "Contribution à l'étude des Muscinées
des îles Canaries". Bulletin de la Société Botanique de France, LXII-7, 1907,
1-44.
– L. Proust und J. Pitard, Les Îles Canaries. Description de l'Archipel. Paris:
Paul Klincksieck (Librairie des Sciences Naturelles), o.J. [1908].
– J. Pitard und L. Proust, Les Îles Canaries. Flore de l'Archipel. Paris: Paul
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Klincksieck (Librairie des Sciences Naturelles), o.J. [1908].
– J. Pitard und J. Harmand, "Contribution à l'étude des Lichens des îles
Canaries". Bulletin de la Société Botanique de France, LVIII-22, 1911, 1-72.
[Die vier letzten Seiten über die Pilze sind dem Geistlichen Vouaux zuzu-schreiben].
Das erste dieser Werke, Sur l'Atlantide, blieb von den Fachleuten für Studi-en
über die Kanarischen Inseln bis heute vollständig unberücksichtigt. Es
handelt sich dabei um eine nur siebzehnseitige Arbeit, welche den Vortrag
wiedergibt, den der Autor am 7. Dezember 1905 im Rahmen der Preis-verleihung
an der Fakultät für Medizin und Pharmazie von Tours hielt. Nach
seinem ersten Aufenthalt auf dem Archipel und wenige Wochen vor seiner
zweiten und letzten Reise dahin vermittelt Pitard seinen Kollegen und Stu-denten
in seinem Vortrag Begeisterung für die Inseln, die, wie er selbst auf
Grund eigener Beobachtungen behauptete, die Existenz des legendären Kon-tinents
Atlantis bezeugen3 . In seiner Rede versuchte er zu beweisen, dass nach
den gescheiterten Versuchen von anderen Disziplinen, wie der Geographie,
der Geschichte, der Zoologie, der Linguistik, der Ozeanographie und Geolo-gie,
nur die Naturwissenschaften, insbesondere die Botanik, mit wissenschaft-lichen
Argumenten aufwarten könnten, um das sagenumwobene Geheimnis
Atlantis zu lüften. Der französische Naturforscher baut seine Theorie auf den
Ähnlichkeiten auf, welche ein Großteil der endemischen kanarischen Flora
mit der von anderen Regionen des Orients, Südafrikas und vor allem mit der
der Mittelmeerregionen gemein hat. Außerdem zeigte er sich überzeugt davon,
dass ein Fossilfund aus den Felswänden des Barranco Seco auf Gran Canaria
auf Grund seines Alters "der ersehnte und unbestreitbare Beweis für die Exis-tenz
der phantastischen Atlantis" sei4 . Abschließend sei darauf hingewiesen,
dass in besagtem Text der Forscher sein umfangreiches Kulturwissen unter
Beweis stellt und u.a. auf Mythen, klassische Autoren, Frühgeschichte und
3 Diese Überzeugung spiegelt sich wiederholt in zwei Monographien wider, die er zusam-men
mit Louis Proust zwei Jahre später veröffentlichte, vor allem in Kapitel II des Werks
Les Îles Canaries. Description de l'Archipel, das einen Großteil des genannten Vortrags
wiedergibt.
4 Der französische Professor beschreibt seine Entdeckung wie folgt: "Dans les parois du
Rio Seco, récemment entaillées, nous avons constaté au-dessous des basaltes quaternaires
la présence d'un calcaire rempli de bryozoaires, se rattachant très probablement au crétacé
supérieur, mais certainement d'origine secondaire. Les terrains tertiaires manquent dans
cette série pour être normale. Puisqu'ils sont absents, c'est que les mers éocènes, miocènes,
et pliocènes, n'ont jamais recouvert les sédiments crétacés. Cette région était donc émergée
pendant tous les temps tertiaires! Et voilà donc enfin la preuve tant cherchée de l'existence
désormais certaine de cette Atlantide merveilleuse!" (Sur l'Atlantide, 12).
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spanische Malerei verweist. Sein Stil zeugt von literarischer Qualität und ent-hält
zahlreiche Metaphern und lyrische Ausdrücke.
Bei den von Proust und Pitard gemeinsam verfassten Monographien mit
dem Haupttitel Les Îles Canaries handelt es sich im Grunde genommen um
ein und dasselbe Werk, auch wenn die Reihenfolge der Autoren auf beiden
Bänden unterschiedlich vermerkt ist. Dieser Hinweis ist insofern von Bedeu-tung,
als sie oftmals als zwei unterschiedliche Arbeiten angesehen werden,
vor allem da der Band mit dem Untertitel Description de l'Archipel unerklär-licherweise
zusätzlich von der berühmten Buchhandlung Librairie Orientale
& Américaine des Pariser Verlags E. Guilmoto veröffentlicht wurde. Nicht
weniger erstaunt die Tatsache, dass das Werk dort im gleichen Jahr erschien
und es sich im Grunde eigentlich um einen Nachdruck handelt, da beide Ex-emplare
praktisch identisch sind und sogar in derselben Druckerei Ernest
Arrault de Tours am 15. Mai 1908 gedruckt wurden5 . Außer dem Einband
unterscheidet sich die Ausgabe von Guilmoto von der anderen nur durch das
Fehlen der Widmungsseite und des Vorwortes (Seiten VI und VII). Der Rest
ist eine getreue Reproduktion des Inhalts unter Verwendung der gleichen
Typographie, Seitennummerierung und Illustrationen. Ferner ist darauf hin-zuweisen,
dass diese Ausgabe wohl nicht sehr erfolgreich war, da sie nicht
einmal im Verzeichnis der französischen Nationalbibliothek aufgenommen
ist6 .
Auf dem Werk Les Îles Canaries. Flore de l'Archipel steht Joseph Pitards
Name an erster Stelle, da er im Grunde auch derjenige war, der die Arbeit
konzipierte und auch fast vollständig allein verfasste (abgesehen von den Sei-ten,
die auf die Leberpflanzen und Moose verweisen, die bereits von Pitard,
Louis Corbière und Giovanni Negri im Bulletin de la Société Botanique de
France veröffentlicht wurden). Der Beitrag von Louis Proust an dem Werk ist
zu vernachlässigen, denn er beschränkte sich darauf, einige geographische
Aspekte herauszustellen. Die Tatsache, dass sich beide die Autorenrechte an
5 Über die Ausgabe, die zusätzlich von Guilmoto verlegt wurde, erschien eine ganz kurze
Rezension im Bulletin de la Société de Géographie Commerciale de Paris (XXXI-1, 616),
Ausgabe Nummer 1 vom Januar 1909.
6 Die einzigen Exemplare dieser Ausgabe befinden sich auf Teneriffa: ein Exemplar in
der Bibliothek der Universidad de La Laguna, ein weiteres in der Bibliothek des Jardín de
Aclimatación de La Orotava (welches im Rahmen des Proyecto Humboldt digitalisiert
wurde und im Internet unter folgender Adresse frei zugänglich ist: http://
humboldt.mpiwg-berlin.mpg.de/Proust_Pitard_LiSe/Hindex.html). Hingegen ist die über
Klincksieck veröffentlichte Ausgabe heute immer noch in einigen Antiquariaten erhält-lich.
Abgesehen davon befindet sie sich in einigen Bibliotheken, u.a. in der des Museo
Canario, Gran Canaria, und in der Bibliothek von Bodegas El Grifo, Lanzarote.
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diesem Band teilten, mag als Ausdruck der Großzügigkeit seitens des franzö-sischen
Botanikers gewertet werden, der seinen Reisebegleiter mit der Benen-nung
einer Pflanze nach seinem Nachnamen beehrte. Die Tolpis proustii ist
ein Endemismus, der auf La Gomera und El Hierro anzutreffen ist und
gemeinhin als "guzmán" oder "lechuguilla" bezeichnet wird.
Pitards Hauptziel des Werkes Flore de l'Archipel war sehr hochgesteckt: Er
wollte "einen möglichst vollständigen Überblick über die Vegetation aller
Kanarischen Inseln geben" (Seite 4) unter Angabe ihrer Evolution und Involu-tion,
ihres Vorkommens, Untergattungen, ihrer Ähnlichkeiten mit Pflanzen-arten
anderer Breitengrade, der Anzahl der Endemismen, der Ausbreitungs-merkmale
etc. Der Hauptteil des Buches besteht aus einem 418 Seiten umfas-senden
Katalog, dem eine 75seitige Studie über physische, geologische, at-mosphärische
und chemische Bedingungen sowie Umweltbedingungen auf
dem Archipel vorangestellt ist. Der Band schließt mit einem Anhang mit 25
Fotographien der unterschiedlichen Landschaften Teneriffas, Gran Canarias,
La Palmas und El Hierros ab, von denen die meisten vermutlich von Pitard
stammen.
Wie er selbst auf den ersten Seiten seines Werkes zugibt, hätte er mindestens
noch ein Jahr benötigt, um seinen Katalog zu vervollständigen, jedoch beeilte
er sich sehr mit der Veröffentlichung desselben, nachdem er von den Arbeiten
Johann Heinrich Schenks erfuhr, der ein ähnliches Werk vorbereitete7 . Vom
fachlichen Standpunkt aus gesehen war dies allerdings keine gute Entschei-dung,
da durch die überstürzte Fertigstellung die Arbeit einige Mängel auf-weist,
wie zum Beispiel das Fehlen des den Flechten zu widmenden Teils.
Zum Glück holte er dieses Versäumnis drei Jahre später nach und veröffent-lichte
mit Julien Harmand die Arbeit "Contribution a l'étude des Lichens des
îles Canaries", welche zu den ausführlichsten Studienbeiträgen im Bereich
der kanarischen Flechten zählt.
Nichtsdestoweniger steht außer Zweifel, dass das Werk Flore de l'Archipel
sich seinerzeit durch die minutiöse Katalogisierung und Überarbeitung der
bisher bekannten kanarischen Flora auszeichnete, da insgesamt 1352 Pflanzen-arten
katalogisiert und davon 67 neu registriert wurden. Der Verdienst dieser
Monographie ist heute immer noch unbestreitbar, da sie sich als hervorragen-
7 Einige Monate vor der Veröffentlichung von Pitards Werk erschien Schenks Arbeit, die,
wie sich im Nachhinein herausstellte, inhaltlich anders ausgerichtet war. Vgl.: H. Schenk
(1907): "Beiträge zur Kenntnis der Vegetation der Canarischen Inseln. Mit Einfügung
hinterlassener Schriften A. F. W. Schimpers". Wissenschaftliche Ergebnisse der Deutschen
Tiefsee-Expedition auf dem Dampfer "Valdivia" 1898-1899, n. 2-1. Jena, Verlag Gustav
Fischer, 225-406.
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der Leitfaden für die Erforscher der atlantischen Vegetation erwiesen hat8 .
Was das Werk Les Îles Canaries. Description de l'Archipel anbetrifft, han-delt
es sich um einen für die damalige Zeit typischen Reisebericht, in dem
geschichtliche Aspekte und wissenschaftliche Betrachtungen mit Details und
vielschichtigen Eindrücken von den Inseln kombiniert wurden. Ebenfalls fin-den
sich darin einige praktische Informationen, die bereits an die ersten tou-ristischen
Reiseführer erinnern mögen. Das Buch basiert in erster Linie auf
den Reiseerfahrungen beider Autoren im Jahre 1905, obgleich mehrere Ein-zelheiten
und Kommentare darin zu finden sind, die auf die im Folgejahr von
Pitard allein unternommene Reise schließen lassen. Das Werk ist "Seiner
Exzellenz, Herrn Ferdinand von León y Castilla, Markgraf von Muni, Bot-schafter
von Spanien und Frankreich" gewidmet und beginnt mit einem kur-zen
Prolog, der im Januar 1908 in Tours unterschrieben wurde – was meines
Erachtens darauf schließen lässt, dass es von Pitard verfasst wurde – und in
dem Ziel und Zweck der Arbeit erklärt sowie einer Reihe von Personen für
ihre Zusammenarbeit während ihres Aufenthaltes auf der Insel gedankt wird.
Dieser Band, der insgesamt 320 Seiten umfasst, ist in 13 Kapitel aufgeteilt
und endet mit den Schlussfolgerungen und einer von den Autoren selbst er-stellten
Karte des Archipels. 26 Photographien von den sieben Hauptinseln
finden sich darin, wobei einige davon bereits ein paar Jahre zuvor in einem
von G. Verschuur in der Zeitschrift Le Tour du Monde veröffentlichten Artikel
erschienen waren9 .
Das Studium des Werkes beweist, dass Proust und Pitard ihre Reise gut
vorbereitet hatten und im Hinblick auf das spätere Verfassen des Buches mit
dem entsprechenden Dokumentationsmaterial versehen waren, d.h. sie mach-ten
sich die Zeugnisse anderer Reisender sowie historische und seinerzeit
aktuelle kanarische Quellen zunutze. Allerdings verwiesen sie nicht immer
auf die Informationsquelle und vergaßen zum Teil die Angabe der entspre-chenden
Referenz. Zum bibliographischen Referenzmaterial zählen u.a. Le
Canarien, Volkszählungen, Statistiken und neuere Konsulatsberichte, Werke
wie Poema von Viana, Historia von Viera und Clavijo, die Erzählungen und
Studien von Humboldt, Bory de Saint-Vincent, Berthelot, Webb, Belcastel,
8 Dies beweist die Herausgabe einer Faksimileausgabe 1973 in Deutschland (Königstein:
Otto Koeltz Antiquariat) sowie zahlreiche Referenzen in der Fachliteratur. Ein weiteres
Zeugnis der Anerkennung der Arbeiten Joseph Pitards finden wir an der Fuente de los
Sabios des botanischen Gartens "Viera y Clavijo" auf Gran Canaria, wo er neben anderen
Forschern der kanarischen Flora abgebildet ist.
9 G. Verschuur, "Les îles Canaries". Le Tour du Monde, n 8 (22. Februar 1902) und n 9 (1.
März 1902), 85-108.
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Leclerq, Verneau sowie Chil und Naranjo. Auf Grund ihrer wissenschaftli-chen
Ausbildung zogen sie auch mehr oder weniger zeitgenössische Fachlite-ratur
zu Rate, wie die Arbeiten von Pascual Madoz und Pedro de Olive,
Armand d'Avezac, Arthur Taquin, Jacques Pellegrin und Elisée Reclus.
Wie von einem Buch über die Rundreise auf dem gesamten Archipel nicht
anders zu erwarten, wandten sich Pitard und Proust in den einleitenden Kapi-teln
allgemeinen Fragen zur physischen und politischen Geographie, zur Ge-schichte
und zu seinen Einwohnern zu, während in den folgenden auf jede
Insel getrennt eingegangen wird. So sind Teneriffa und der Aufstieg zum Teide
Gegenstand der Kapitel IV und V. Kapitel VI behandelt Gran Canaria, Kapitel
VII Fuerteventura, Kapitel VIII Lanzarote, Kapitel XI die kleinen im Norden
gelegenen Inseln, Kapitel X La Palma, Kapitel XI La Gomera und Kapitel XII
El Hierro.
In den drei ersten Kapiteln wird im Rahmen der Physiogeographie auf jede
einzelne Insel eingegangen, insbesondere auf die Wassertiefe in den Küsten-bereichen,
auf die Entfernungen zwischen den Inseln, die günstigen klimati-schen
Verhältnisse und die Temperaturunterschiede innerhalb einer Insel. Sie
äußern ebenfalls ihr Bedauern über die dort fortschreitende Abholzung der
Wälder, die sie für eines der größten Probleme der Insel, nämlich die Wasser-knappheit,
verantwortlich machen. Die Gedanken, die sich beide Reisende
über den Wassermangel machen, manifestieren sich wiederholt in Äußerun-gen
wie "nicht ein Tropfen [...] darf im Meer verloren gehen" (Seite 9) oder im
Hinblick auf die Inseln Fuerteventura und Lanzarote "über Wasser zu verfü-gen
ist für ihre Einwohner eine Frage von Leben und Tod" (Seite 7).
Augenfällig sind die minutiösen Beschreibungen bestimmter Aspekte der
politisch-administrativen Struktur der Insel, insbesondere des juristischen
Systems und der Streitmächte, die sich mehr wie ein strategischer Bericht als
wie ein Reisehandbuch lesen. Jedoch nehmen Proust und Pitard in den Ab-schnitten
über die Bevölkerung und ihre Sitten wieder den Reisebuchstil auf
und lockern ihre Erzählungen mit amüsanten Anekdoten und Kommentaren
über die Bekleidung, die Feste, das Essen, das Transportwesen, die Bildung,
die Religion und den Brautstand etc. auf.
Die Kapitel über die einzelnen Inseln sind alle gleich aufgebaut: Sie begin-nen
mit einer allgemeinen Vorstellung des jeweiligen Eilands, in der
vornehmlich auf die Einwohner, auf die Hauptstadt und irgendein pittoreskes
Detail eingegangen wird. Danach folgt eine Beschreibung der Exkursionen,
während kurze Betrachtungen der bedeutendsten wirtschaftlichen Tätigkei-ten
den Abschluss bilden. Wie für diese Textsorte üblich, nutzten die Autoren
ihren Bericht, um darin auch persönliche Erfahrungen und Werturteile einzu-
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bringen. Bei der Beschreibung der Handelsmöglichkeiten und der Entwick-lung
der Inseln werden oftmals bestimmte historische Ereignisse und Bege-benheiten
in Zusammenhang mit der Lebensweise und den Sitten der
kanarischen Bevölkerung eingeworfen. So ausführlich wie sie beispielsweise
den Aufschwung des Tomaten- und Bananenanbaus darstellten, konnten sie
sich auch in Beschreibungen von Anekdoten verlieren, die von der Eroberung
der Inseln, der Angriffe der englischen Flotte, einem Stierkampf auf Teneriffa,
den Hahnenkämpfen auf Gran Canaria, dem besonderen Gefängnis Fuerte-venturas,
dem Karneval auf Lanzarote, dem Fest der Jungfrau von La Palma,
dem Silbo – der Pfeifsprache von La Gomera – oder den Petroglyphen von El
Hierro handeln.
Wir haben es folglich mit einem Buch zu tun, dessen Hauptanliegen es war,
"dem Reisenden, der den kanarischen Archipel in einer Saison bereisen woll-te,
als Leitfaden zu dienen" (Seite 17). Die Autoren erreichten ihr Ziel inso-fern10
, als sie sich bemühten, Informationen zu den sehenswerten Örtlichkei-ten
der jeweiligen Insel zu vermitteln. Sie gaben sogar Auskunft über die
Transport- und Unterkunftsmöglichkeiten, die Dauer der Exkursionen und
die Art der Leute. Wenn auch stilistisch spontan, zum Teil repetitiv, mit schwer-fälliger
Syntax und abschnittsweise etwas nachlässig verfasst, entbehrt das
Werk jedoch nicht humoristischer Züge und ist mit lyrischen und pittoresken
Elementen versetzt. Zusammenfassend ausgedrückt vermittelt die Lektüre von
Les Îles Canaries. Description de l'Archipel einen informativen Überblick über
die Inselgruppe zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In ihren Darstellungen aus
der Sicht von Außenstehenden betonten die Verfasser sowohl das gewaltige
Entwicklungspotential des kanarischen Archipels als auch dessen Schwach-punkte.
Literatur:
Briquet, J. & François Cavillier (1930): "Charles-Joseph Pitard (1873-1927).
Notice biographique par J. Briquet et Fr. Cavillier précédée d'un hommage
à la mémoire de C.-J. Pitard par Raoul Mercier". Candolle, IV, 202-240.
Chanel-Tisseau des Escotais, Josette (1990): "Algunos datos acerca de la obra
de Louis Proust y Charles Joseph Pitard, intitulada Las Islas Canarias".
Actas del VII Coloquio de Historia Canario-Americana (1986). Las Palmas
de Gran Canaria: Cabildo Insular de Gran Canaria e Instituto de Coope-
10 Beweis hierfür ist die Tatsache, dass der Astronom Jean Mascart die Veröffentlichun-gen
von Pitard und Proust für seine Dokumentation der Inseln nutzte, die er seinerseits
1910 bereiste. Vgl.: Impressions et observations d'un voyage à Tenerife. Paris: Ernest Flam-marion,
o.J. [1911?], 359.
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ración Iberoamericana, 1990, t. II, 143-161.
García Pérez, José Luis (1988). Viajeros ingleses en las Islas Canarias durante
el siglo XIX. Santa Cruz de Tenerife: Confederación de Cajas de Ahorros.
[Neuauflage Santa Cruz de Tenerife: Ediciones Idea, 2007].
González de Uriarte, Cristina (2006). Literatura de viajes y Canarias. Tenerife
en los relatos de viajeros franceses del siglo XVIII. Madrid: Consejo Supe-rior
de Investigaciones Científicas.
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