Almogaren XXIII / 1992 Hallein 1993 41 - 76
Hans-Joachim Ulbrich
Archäologie der Caiiadas del Teide (Tenerife)
\
'
1. Geographische Situation
Täglich besuchen tausende von Touristen den "Parque Nacional del Teide"
auf Tenerife. Sie kommen in den Genuß eines Naturschauspiels, daß auf dieser
Welt einzigartig ist: Unmittelbar aus dem Meer ansteigend erhebt sich das zentrale
Gebäude eines gewaltigen Urvulkans mit einer Caldera (hier Einsturzkrater),
die auf einem Niveau von 2.000-2.300 m ein riesiges Amphitheater gebildet
hat. Aus diesem wiederum steigt als höchster Berg Spaniens der Pico del Teide
mit einer Meereshöhe von 3. 718 m empor. Innerhalb der Caldera bilden die
sogenannten "Cafiadas" eine zwischen dem Kraterrand und den Lavaströmen
des Teide befindliche Kette von mehr oder weniger flach verlaufenden Senken,
die oft mit Schwemmaterial auf gefüllt sind (Abb.16). Für den Wissenschaftler
und Naturliebhaber gleichermaßen interessant, bietet der 1954 geschaffene
Nationalpark eine Fülle geologischer, botanischer, zoologischer und klimatologischer
Besonderheiten.
Die Cafiadas gehören zur "Piso supracanario seco" genannten Vegetationsstufe
der Insel (früher unkorrekt "subalpin" bezeichnet) bzw. zur "Zona
inferior" (2000-2300 m) des Nationalparks mit
- geringen Niederschlägen (ca. 350 mm im Jahr gegenüber 420 mm für Gesamt-
Tenerife), dabei ca. 15 Tage Schneefall pro Jahr, was einschließlich
des Teide zu bis zu I 00 Tagen Schnee- und Eis-Lage führt;
- geringer relativer Luftfeuchtigkeit (meistens um 30%);
- einer durchschnittlichen Temperatur von 9,5°C (bis zu 25°C und darüber
an Sommertagen mit saharischen Luftmassen bzw. minimal 0,6° C 0 im
Februar);
- täglichen Temperaturschwankungen (durch Tag-/Nacht-Unterschied und
Kälteeinbrüche) von durchschnittlich 12° C (1 o· -15° C)
- Windgeschwindigkeiten örtlich über I 00 km/h.
Im Hinblick auf die Vegetation bietet sich folgendes Bild: Auffalligste
Charakterpflanzen sind Retama Blanca (Sparlocytisus supranubius) und Codeso
(Adenocarpus viscosus), was sich auch in der pflanzensoziologischen Bezeichnung
"Retamar-Codesar" für diese Höhenzone ausdrückt. Weitere typische
Pflanzen sind Hierba Pajonera (Descurainia bourgaeana), Hierba Conejera
(Pterocephalus lasiospermum), Alheli del Teide (Erysimum scoparium),
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Atlantik
Abb. 1
Übersichtskarte
TENERIFE
ca. 1 :1.031.000
Margarita del Teide (Argyranthemum teneriffae) und Flor de Malpais (Tolpis
webbii) sowie die fotogenen Rauhblatt-Gewächse Tajinaste Rojo (Echium
wildpretii ssp. wildpretii) und Tajinaste Picante (Echium auberianum) und in
höheren Lagen die kleinwüchsige Violeta del Teide (Viola cheiranthifo/ia). Insgesamt
beherbergt der Caiiadas-Nationalpark 141 Arten, darunter zahlreiche
Kräuter und Gräser (letztere allein 25 Arten), die in bezug auf unser Thema als
Weidepflanzen für die Schaf- und Ziegenhaltung relevant waren (Beispiel siehe
Abb. 2).
Die Tierwelt beschränkt sich im Bereich der Wirbeltiere auf 35 Arten,
darunter 3 Reptilien, 21 Vögel und 11 Säugetiere. Am häufigsten zu beobachten
sind Eidechsen (Gallotia gal/oti eisentrauti) und Vögel, darunter der
Turmfalke (Fa/eo tinnunculus canariensis), der Einfarbsegler (Apus unicolor
unicolor), der Inselpieper (Anthus berthelotii berthelotii), die Brillengrasmücke
(Sylvia conspicillata orbitalis), der Zilpzalp (Phylloscopus co/lybita canariensis)
und der Raubwürger (Lanius excubitor koenigi). Bei den Säugetieren finden
wir eine endemische Fledermaus (Plecotus teneriffae); andere Säugetiere, wie
die Feldratte, das Wildkaninchen, verwilderte Katzen und das Korsische
Wildschaf (Mufflon) spielen fiir unsere Betrachtungen keine Rolle, da sie erst
mit und nach der Conquista eingeführt wurden. Unbekannt ist, ob der heute
auch anzutreffende verwilderte Hund auf prähispanische (cancha) oder spanische
Arten zurückgeht (vermutlich auf beide). Die Insekten sind mit rund 400
Arten vertreten.
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Abb. 2 Der "escob6n" (Chamaecytisus
proliferus), ein Buschklee,
gehört zu den von Ziegen bevorzugten
Weidepflanzen der Canadas
(Zeichnung Zoe Bramwell).
Trotz dieser kargen Lebensbedingungen
für den Menschen
bieten die Cafiadas del Teide ein
Ambiente, das bereits für die vorspanische
Bevölkerung attraktiv
genug war, um intensiv genutzt
zu werden.
Von der Öffentlichkeit wie von
...._ ______________ __. der internationalen Fachwelt
weitgehend unbemerkt wurden seit den 40er Jahren - initiert und jahrelang
geleitet durch Luis Diego Cuscoy, damaliger Provinzialbeauftrager für archäologische
Ausgrabungen (zuletzt Direktor des Archäologischen Museums in Sta.
Cruz de Tenerife bis zu seinem Tod 1 987) - auch archäologische Forschungen
betrieben, die das gesamte Gebiet der Cafiadas und der jenseits des Ringwalls
befindlichen Höhenlagen als alten Kulturraum der Guanchen 1, der Ureinwohner
Tenerifes, ausweisen. Der vorliegende Aufsatz soll dem vor- und frühgeschichtlich
Interessierten Informationen zur Verfügung stellen, die außerhalb
Spaniens aufgrund der schwer zugänglichen und verstreuten Literatur nur begrenzt
greifbar sind. Es ist Absicht des Autors, einen kurz gefaßten Überblick
über die derzeitigen Forschungsergebnisse zu geben.
2. Die Caiiadas als altkanarischer Lebensraum
Tenerife war zur Zeit der spanischen Conquista (1494-1496) in neun
Menceyate (Gebietskönigtümer oder Clan-Gebiete) aufgeteilt: Abona, Adeje,
Anaga, Daute, Güimar, Icod, Tacoronte, Taoro und Tegueste; wobei die Cafiadas
keinem bestimmten Mencey unterstanden, sondern neutrales Gebiet waren,
daß der Nutzung aller Stämme offen stand (Abb. 4). Die Einbeziehung aller
Höhenstufen von der Küste bis zum Ringwall der Cafiadas war eine wichtige
Voraussetzung für die Überlebensfähigkeit der Stämme: Maßnahmen der Ernährung
(Ackerbau und Viehzucht) konnten so den unterschiedlichen
1Manche Autoren verwenden die Bezeichnung "Guanchen" für die Altkanarier des gesamten
Archipels, obwohl der Name richtigerweise nur auf die Ureinwohner von Tenerife zutriffi.
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44
® Hirtenstation der Guanchen
(Abri oder Hütte)
("'\ Begräbnishöhle
o Grabstätte
+ Keramik-Fundstelle (Freiland) ® 46_.
0 Hirten-Versteck Pico de Cabras
ED prähispanische Steinmetz-Werkstatt
0 5~
.... Mna. Reventada
..6. + 64
Volcin de 1a Botij:a
+ 62
Tauce
Pico Viejo
(Miia Chahorra)
® 49
® 47, 48
+SO
Los Chircheros
+ 30, 31
0 60
Valle de
Chafarl
0
® 58 + 59
PICO DE TEIDE
371BmQ
Roques
de
Garcia
®54..6.
®27 ans ®29
Llano de Ucanc
® 55
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" La ® 22
Fortaleza'
®13 ...
Mria. Negra
0 14
®. .1.5
D 63
Miia. de
Arenas
Negras ® 40
® 36, 37
Mria. de los T omillos ®25 .6.
... Mria. Blanca
+ 34
n 19
® 44 .6. n 45
Mria. Rajada
® 51
0 52
Caiiada
Blanca
®2
0 65 + 10
® 32 ® 18
Cda. de 1a
Camellita
Cda. del ® 7
Mont6n
Cda. del
de 1a Trigo
® 17
n26 Miia.
21
Abb. 3
CANADAS DEL TEIDE
Übersichtskarte mit Fundstellen
Die Nummern beziehen sich auf
die Tabelle S. 60-62
Abrat
®33
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Klimazonen und dem Wechsel der Jahreszeiten angepaßt werden und erlaubten
eine optimale Nutzung des Areals, was für die Autarkie und damit auch für die
politische Unabhängigkeit des Clans von großer Bedeutung war.
Die Ernährung der Guanchen beruhte auf Fleisch von Ziegen, Schafen
und domestizierten Schweinen und Hunden, auf strandnahem Fischfang und
Sammeln von Muscheln und Schnecken sowie auf Ackerbau (Weizen, Gerste)
und Gartengemüse (Platterbsen, Bohnen), selten auf Jagd (die vereinzelte Jagd
aufV ögel ist nachgewiesen, der Genuß von Eidechsen und verwilderten Schweinen
ist wahrscheinlich). Milch, die auch zu Butter und Käse verarbeitet wurde,
stammte von Ziegen und Schafen. Ergänzende Kohlenhydrate, Vitamine, Proteine
und Mineralstoffe bot das Sammeln von Wildfrüchten, Wildgemüse, Samen
und Wurzeln - hauptsächlich in der Laurisilva-Zone zwischen 400 und 1 OOOm
Meereshöhe, wobei die Ausdehnung dieser artenreichen Vegetationszone zur
ZeitderConquistaerheblich größer war als heute (GARCiA MORALES 1989a).
Diese Ernährungsweise macht klar, wie abhängig die Stämme von der Fruchtbarkeit
des Bodens und der Existenz natürlicher, artenreicher Vegetation waren
(siehe auch GARCIA MORALES 1989b, RODRIGUEZ & MARRERO 1990)
und wie wichtig die konstante Verfügbarkeit dieser Ressourcen gerade auch für
die Weidetierhaltung war.
Untersuchungen des Mageninhalts von Guanchen-Mumien ( die aber nur
eine Oberschicht repräsentieren) im Rahmen des kanarischen Forschungsprojektes
"Cronos" ergaben Unterschiede innerhalb der Bevölkerung: Im Norden
der Insel, wo das im Gegensatz zur Südküste feuchtere Klima für Landwirtschaft
günstiger war, verschiebt sich das Bild etwas mehr zugunsten der vegetalen
Ernährung. Allerdings zeigen physikalisch-chemische Untersuchungen von
menschlichen Knochen der Fundstelle El Portillo (Las Cafiadas del Teide) eine
ausgeglichene Ernährung an, die für die Hirten dieser Höhenstufe und ihre
Arbeit typisch sein kann (ARNAY DE LA ROSA et al. 1987d).
Die aufTenerife verbreitetste Weideform verlief in allen Menceyaten
mehr oder weniger horizontal, mit Bewegungen, die nach Tagesablauf wieder
zum heimatlichen Gehege zurückführten. Besonders die klimatisch weniger
begünstigten Menceyate im Süden der Insel waren jedoch auf vertikale Weidebewegungen
angewiesen, die bis in die Cafiadas hineinführten. Oder anders
ausgedrückt: Der sich durch die trockeneren Jahreszeiten in die höheren Lagen
verschiebende Weideraum machte die Einbeziehung der Cafiadas zumindest
für die Menceyate Abona und Adeje geradezu unumgänglich - ein typisches
Bild der Transhumanz. Dies ging soweit, daß für die Weide in den Cafiadas eine
besonders geeignete, d.h. wendigere und genügsamere Ziegenart eingesetzt
wurde (geschlossenes Gehörn, kleineres Euter, kleinwüchsiger).
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Abb. 4
Gebietsverteilung der Menceyate
auf T enerife
Andere Menceyate, wie Daute, Anaga und Tegueste, waren aufgrund
ihrer eigenen Höhenlagen (Anaga- und Teno-Gebirge) bzw. Vegetationsverhältnisse
nicht auf die Cafiadas als Weidegrund angewiesen.
Je nach Zugangslage der Menceyate wurden die Cafiadas im Sommer
des Jahres mit unterschiedlicher Intensität und mit zonalen Schwerpunkten besucht
(DIEGO CUSCOY 1968). Demnach ergibt sich folgendes Bild der
weidemäßigen Nutzung:
Hirten aus dem Menceyat im Caiiadas-Bereich
Taoro
Abona
Adeje
Icod
Caiiadas de la Angostura, Miia. Rajada, Miia.
Blanca, Caiiada de los Rastrojos, Pico Cabras
Caiiada de Ja Angostura, Caiiada Blanca,
Roques de Garcia, Llano de Ucanca
Caiiada de! Cedro, Caiiada de Chavao, Caiiada
de! Pinito, Caiiada de Pedro Mendez, Miia.
de Chasogo bis Volcän Chinyero (inkl. Miia.
Samara und Miia. Li ferfe)
Nordflanke des Teide
Güimar Llano de Maja (knapp außerhalb der nordöstlichen
Caiiadas), ansonsten selten innerhalb der
Caiiadas.
Innerhalb dieser Gruppen haben nach den archäologischen und historischen
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D
Abb. 5
Grundriß einer Hirtenstation
der Guanchen
in der Mfia. de Abreu
(Zeichnung aus DIEGO
CUSCOY 1953)
Erkenntnissen die Hirten von Taoro und Abona die Cafladas am intensivsten
auf gesucht.
Dabei wurden verschiedene Formen von Hirten-Unterkünften eingesetzt:
Natürliche Höhlen und einfache Hütten (Trockensteinbauten mit rundem oder
ovalem Grundriß, mit Dächern aus Zweigen und mit einer max. Höhe von 1,80
m), die als längerfristige Stützpunkte für stationäres Weiden verwendet wurden
bzw. ein mehrwöchiges Übernachten ermöglichten und Schutz vor der Sonnenstrahlung
boten; oft in Verbindung mit Pferchen, die eine bessere (nächtliche)
Kontrolle des nicht "guanil" (halbwild) gehaltenen Viehs erlaubten.
Darüberhinaus wurden Felsen und Felsvorsprünge (Abris) durch Vor- oder
Umhauten mit Steinen ergänzt (Abb. 5, 6) und so zu primitiven Unterkünften
umfunktioniert - nicht mehr als ein Wetterschutz und Unterschlupffür die Nacht,
was sicher die von ROD Ri G UEZ MARTIN ( 1989) beschriebenen rheumatischen
Erkrankungen förderte . Alle Unterkunftsformen waren jedoch nur für wenige
Personen geeignet (manche nur fiir eine); wobei, nach dem Hausrat zu schließen,
die Lebensweise sehr einfach war. Auch die Herden dürften - gemessen an
der Größe der Pferche - klein gewesen sein. Im Umfeld dieser Stützpunkte fand
man auch Schlupfwinkel, die als Vorratslager dienten und in denen der Hirte
seinen Hausrat versteckte, wenn er nicht anwesend war.
Reste dieser Hirtenunterkünfte, die in den Cafiadas in großer Zahl entdeckt
wurden, sind es, die uns heute das archäologische Material liefern; eine
sehr ergiebige Fundstelle mit über 3400 Fundstücken (hauptsächlich Steinutensilien
und Abschlagreste, aber auch Keramik und Reste von Handmühlen
und anderen Mahlwerkzeugen aus Stein) wurde erst kürzlich im "Valle de
Chafari" untersucht (GALVAN SANTOS 1988). Die moderne kanarische
Archäologie hat darüber hinaus auch einige Zwischenstationen entdeckt, die
von den Guanchen-Hirten auf dem Weg zu den Cafiadas frequentiert wurden,
etwa die Fundstellen Llano Negro und Mfia. de Bilma, beide bei Santiago de!
Teide (DIEGO CUSCOY 1965 bzw. ARNAY DE LA ROSA 1988), oder die
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Grundriß einer Hirtenstation der Guanchen (Cariada de la Mareta) mit Hütten (A, B)
und Pferchen (C, D), wobei die Pferche D für Jungtiere gedacht waren, die von der
Mutterbrust entwöhnt werden sollten. Abb. S und 6 verdeutlichen, wie natürliche Felsen
in die Trockensteinbauten einbezogen wurden (Zeichnung aus DIEGO CUSCOY 1953).
Cueva de Quiquirä, Orotava (ATOCHE PENA et al. 1989). Die oben erwähnten
Verstecke waren teilweise so perfekt gewählt, daß sie über die Jahrhunderte
hinweg nicht angetastet wurden und so ein unverletztes Bild des jeweiligen
Hausrats geben konnten, was besonders im Hinblick auf die Keramik zu gut
erhaltenen Stücken2 führte. Die Praxis der Hirtenverstecke wurde später von
den Spaniern übernommen, so daß solche "escondrijos" auch spanische Keramik
enthalten können. Die ersten Hinweise auf Fundstellen mit vorspanischem
Material ergaben sich durch die Wanderungen von Hirten, Jägern, Imkern,
Köhlern und Retama-Schnittern des 19. und 20. Jahrhunderts (bis etwa in die
50er Jahre). Die Fundstücke wanderten in private Sammlungen und in Museen
von Puerto de la Cruz, Santa Cruz de Tenerife und Las Palmas de Gran Canaria.
Ein Großteil der Funde wurde später in der Sammlung des Archäologischen
Museums des Cabildo Insular de Tenerife (Sta. Cruz) vereinigt.
In der Nachbarschaft der Hirtenstationen fand man auch Begräbnishöhlen,
die von der Wichtigkeit dieser Stützpunkte zeugen. Funde mumifizierter Kinder
in mit Weideaktivitäten assoziierten Grabhöhlen (Roque Blanco / Orotava;
Llano Negro / Santiago de! Teide) deuten an, daß nicht nur Erwachsene, sondern
auch Jugendliche mit der Überwachung von Herden betreut wurden. Zum
Teil dürften es sogar Klein-Familien (Eltern+ Kind) oder zumindest Ehepaare
2Dazu beigetragen hat sicherlich, daß Guanchen-Keramik oft sehr hart gebrannt wurde.
Englische Händler, die 1646 Tenerife besuchten, berichten, daß diese Keramik unverwüstlich
war und - wenn sie in den Höhlen und Barrancos gefunden wurde - von armen
Einheimischen weiterverwendet wurde ("Relation ofthe Pico Teneriffe", London 1667).
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gewesen sein, die als Wanderhirten lebten. Dies deutet der Fund von Skeletten
eines Mannes und einer Frau in der Cafiada del Capricho an (IlMENEZ GÖMEZ
1983, ARNAY DE LA ROSA 1983). In der Nekropole des Llano de Maja fand
man neben menschlichen Resten auch ein mumifiziertes Hundeskelett. Der
Hund war demnach nicht nur Fleischlieferant, sondern auch Begleiter des Hirten,
also Hirtenhund, der seinem Herrn bis ins Jenseits folgte.
Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß die Weiden der Cafiadas in kürzester
Zeit auch von den spanischen Eroberern genutzt wurden, wovon nicht nur
die Überlieferung zu berichten weiß, sondern auch zahlreiche Flurnamen zeugen:
Los Corrales ("die Gehege"), Valle de Chafari ("Tal der Wasserstelle"),
Cafiada de la Mareta ("Senke des Wassertümpels"), Cafiada del Mont6n del
Trigo ("Senke der Weizenanhäufung"), Pico de Cabras ("Ziegengipfel"), Roque
del Burro ("Eselfelsen") und die vielen Toponyme, die Namen spanischer Hirten
beinhalten. Dabei ist nicht auszuschließen, daß die eine oder andere spanische
Ortsbezeichnung die kastilische Adaption oder Übersetzung eines bereits vorher
bestandenden guanchischen Ortsnamens darstellt (möglicherweise bei Pico
de Echecere = Pico de Cabras). An dieser Stelle ist zu bedauern, daß es von den
zahlreich existierenden prähispanischen Ortsnamen der Cafiadas und des
Ringwalls keine systematische Erfassung, geschweige denn linguistische Untersuchung
und Interpretation gibt. Lediglich der Bergname "Teide" reizte zahlreiche
Autoren zu einer näheren Betrachtung (siehe S. 63-68). Hier harren noch
wichtige Beiträge zur Kunde der altkanarischen Sprache ihrer Entdeckung.
3. Das archäologische Fund-Inventar
Neben Begräbnisformen bietet besonders der Hausrat aufschlußreiche
Einblicke in die Lebensweise der Guanchen-Hirten. Tongefäße (ganigos) wurden
zum Transport und zur Aufbewahrung von Wasser benutzt sowie zur
Vorratshaltung von Getreide und anderen Lebensmitteln. Di~ Form mancher
Behälter mit ihrem senkrechten Stil (Abb. 8a) ist eine typisch guanchische
Erfindung, die besonders zum Wasserschöpfen aus Pfützen geeignet war. Primitive
Steinmühlen (Abb. 7) zeigen an, daß Korn auch als ganzes mitgenommen
und erst vor Ort gemahlen wurde (Herstellung von "gofio", einer Paste aus
geröstetem Mehl und wechselnden Zutaten). Der weitere Hausrat umfaßte u.a.
kleine Näpfe, "tabonas" (Obsidianmesser), Utensilien aus Basalt (z.B. Schaber)
und Hirtenstäbe. Handmühlen wurden in den Caiiadas auch hergestellt, wie die
Steinmetz-Aktivitäten im Llano de Ucanca anzeigen. Besonders aber Steinwerkzeuge
aus Basalt und Obsidian wurden - kein Wunder bei dem reichlich
vorhandenen Ausgangsmaterial - direkt in den Cafiadas angefertigt. Die Erscheinungsformen
der Tabonas reichen von Mikroklingen ( ca. 8 mm lang) über
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Abb. 7
Oberteil einer prähispanischen Handmühle
von T enerife. Erkennbar sind drei
Vertiefungen, um es mit den Fingern einer
Hand hin und her drehen zu können
(am günstigsten dafür sind 5 Grifflöcher
oder zwei gegenüberliegende Vertiefungen,
um das Oberteil mit zwei Stäben zu
bewegen). Rotieren wird erreicht, indem
man das Oberteil mit nur einem Stab
bewegt.
kleine Splitter (2-3 cm lang) bis zu relativ großen Splittern, die 6 cm und darüber
lang sein können (Abb. 15), meist mit dreieckigem Querschnitt. Tabonas
wurden nicht bearbeitet, während Basalt-Werkzeuge teilweise retuschiert oder
poliert wurden, was mit der kristallinen Struktur der beiden Gesteine zusammenhängt
( der glasartige Obsidian neigt dazu, unkontrollierbar - meist muschelig
- zu splittern). Größere, grob bearbeitete Basalt-Stößel wurden vermutlich zur
Herstellung von Tabonas und Handmühlen benützt (zerkleinern von ObsidianRohlingen
bzw. zurechthauen poröser Lava).
Besondere Betrachtung verdienen die Keramik-Funde, die weitreichende
- auch suprainsulare - Rückschlüsse zulassen. Guanchen-Keramik wurde ohne
Töpferscheibe hergestellt. Die Farben des gebrannten Tons sind Ziegelrot, Ocker,
Braun und Schwarz. Die Formensprache kann folgender Aufstellung entnommen
werden:
Klassifikation prähispanischer Keramik von Tenerife
(nach DIEGO CUSCOY 1971 mit Ergänzungen aus neueren Ausgrabungsberichten)
Gruppe 1 / Gefäße mit Griff:
1. mit konischem Boden (Abb. 8A)
2. oval
3. halbkugelförmig
Gruppe 2 / Gefäße mit Griff-Ausguß (asa-vertedora) und Ausguß
1. mit konischem Boden und Griff-Ausguß
2. oval und halbkugelförmig mit Griff-Ausguß (Abb. 8B)
3. oval und halbkugelförmig mit stumpf konischem Ausguß
4. kugelförmig, dekoriert3, mit Ausguß
Gruppe 3 / Gefäße mit doppelten oder gemischten Accesoires
la. ovoid mit zwei Griffen
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1 b. amphorenartig (langer Körper / Höhe über 40 cm, mit und ohne Hals, spitz
zulaufender Grund, zwei Henkel, meistens mit Dekor3 (Abb. 9)
2. mit zwei Griff-Ausgüssen
3. mit Griff und Griff-Ausguß
4a. mit zwei stumpfkonischen Ausgüssen
4b. mit zwei stumpfkonischen Griffen
Gruppe 4 / Gefäße, Kleingefäße, Näpfe, Tiegel ohne Accessoires
l . Gefäße mit konischem Boden
2. Gefäße mit ovalem Profil
3. Gefäße mit Halbkugel-Form
4. Näpfe und Tiegel
5. dekorierte3 Exemplare
Gruppe 5 / Gefäße, Kleingefäße und Töpfe mit Henkel (z.T. mit Dekor3)
1. mit Knubbe oder Henkel im Rand integriert (Abb. I 0)
2. mit Knubbe in der Wand
3. Näpfe mit nach innen gewölbtem Griffrand
4. konische und birnenförmige Gefäße mit Ohr-Henkel
Gruppe 6 / Diverse Gefäße
1. Schüsseln und Teller (z.T. mit Dekor3)
2. Löffel (in den Cafiadas bis jetzt nicht gefunden, aber sicher verwendet)
3. Tassen, Lampen (?)
3Geritzt oder punktiert (Inzision mit spitzem Stichel aus Holz oder Stein), gestreift (Inzision
mit einem stumpfen Stichel), Eindrücke mit einem Gegenstand ("Pseudo-Exzision"),
Eindrücke von Fingern und Fingernägeln, Exzision mit einem Stichel, gerillt (mit einem
sehr runden Gegenstand, z.B. Knochenende), modelliert, Kombinationen. Zur grafischen
Typologie der Dekoration aufpraehispanischer Keramik von Tenerife siehe ARNAY DE
LA ROSA & GONZALEZ REIMERS (1987c).
A B
eiförmig mit Rundgriff*
.........• /
kugelförmig mit Griff-Ausguß*
Abb. 8
Zwei undekorierte "ganigos", prähispanische T ongefüße von Hirtenstationen in der Cda.
de las Mostazas, A, und der Cda. Blanca, B (Zeichnun en aus DIEGO CUSCOY 1971)
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Zum Vergleich eine auf vier Gruppen reduzierte Klassifikation von ARNAY
DE LA ROSA & GONZALEZ REIMERS (1984; leicht modifiziert):
Accesoire Gruppe 1
!J kugelförmig
(esferico)
mit Rundgriff(en)
(mange cilfndrico) X
mit einfachem oder doppel-tem
Griff-Ausguß Form A
(vertedero A) X
mit Ausguß Form B
(vertedero B) X
mit Knubben (mamelones) X
mit Ohren (orejas) X
mit konischem Griff
(mange troncoc6nico) X
tailliert (cinta), amphorenhaft
0 10an
A B
Gruppe II
eiförmig
(ovoide)
X
X
X
Gruppe III Gruppe IV
ellipsoid zylindrisch
( elipsoidal) (cilfndrico)
X
X
X
X X
X
X
X
Abb. 9
Fragmente von prähispanischen
Amphoren, entdeckt
in der Canada de
Pedro Mendez, A, und
beim Roque Blanco, lcod
de los Vinos, B (Zeichnungen
aus ARNAY DE LA
ROSA et al. 1983).
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Unter der Gruppe 4.5 (S.52) sind jene sechs Tonschüsseln hervorzuheben,
die zwischen 197 5 und 1 98 l in den Cafiadas und in der Gemarkung Santiago
del Teide gefunden wurden. Sie weisen alle am inneren Boden (teilweise von
dort auch auf die Wand übergreifend) punktierte Dekorationen auf (Abb. 11 ),
die blumenartig bzw. spiral-, kreis- oder sternförmig bezeichnet werden können
(ARNAY DE LA ROSA & GONZALEZ REIMERS 1987). Letztere Dekore
können als Hinweis auf einen Astralkult der Guanchen gewertet werden (siehe
auch Kap. 5). Sowohl die Dekoration innen, als auch die dabei verwendeten
Motive treten aufTenerife äußerst selten auf.
Die Abbildungen auf S. 52-54 zeigen Beispiele zu den oben aufgefiihrten
Keramik-Klassifikationen, die alle von Fundplätzen in den Cafiadas stammen.
Die Tatsache, daß sämtliche Keramik-Typen Tenerifes auch in den Cafiadas
gefunden wurden, deutet an, wie intensiv dieses Gebiet über Jahrhunderte oder
54
A
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C)
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0
0
0
Abb.10
Mit strichförmigen Inzisionen
dekoriertes Tongefäß
(ganigo) von der Canada
de Pedro Mendez (Zeichnung
aus Diego Cuscoy
1971)
B
C
Abb.11 Seltene punktierte Dekorationen auf prähispanischer Keramik von
Tenerife: Astern- oder sonnenförmig, B blumenförmig, C spiralförmig (aus
ARNAY DE LA ROSA & GONzALEZ REIMERS 198
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Jahrtausende hinweg besucht wurde. Verschiedene Bereiche der Cafiadas können
als Kontaktzonen angesehen werden, in denen sich Hirten aus dem Norden
und Süden (Cda. del Sanatorio, Cda. Blanca, Cda. de la Mareta) und aus dem
Süden und Westen (Llano de Ucanca, Cda. de Pedro Mendez) trafen und Kulturgüter
wie Keramik austauschten, beziehungsweise andere wie Handmühlen
oder Tabonas eintauschten. Man denke auch an die vorspanische SteinmetzWerkstatt
im Llano de Ucanca, die sicherlich den Steingerät-Handel in den
Cafiadas förderte.
Wie wertvoll Keramik für die Guanchen war, zeigen Spuren von Reparaturen,
die ARNAY DE LA ROSA et al. (1985a) u.a. auch an Tonschüsseln
feststellten, die in den Cafiadas gefunden wurden.
Eine Datierung der Keramik mit physikalischen Methoden ist bislang
nicht erfolgt, wobei nicht nur Oberflächen-Funde, sondern auch stratigrafische
Funde auf ein zum Teil hohes Alter schließen lassen. Leider ist auch eine zeitliche
Einstufung der Keramik durch die Cl4-Datierung von Fundschichten sehr
spärlich; bisherige Ergebnisse, die alle außerhalb der Cafiadas befindliche
Fundstätten mit Keramik betreffen, liegen bei ca. 100 - 1200 n. Chr. ( das zur
Zeit älteste Cl4-Datum von Tenerife, eine Feuerstelle bei Icod de los Vinos,
liegt bei 820 v.Chr.). Die Fundorte umfassen Hirtenunterkünfte (Abris, Hütten),
Hirtenverstecke und Grabhöhlen. Dekorierte Keramik wurde überall aufTenerife
entdeckt, wobei die Caiiadas mit folgenden Fundplätzen vertreten sind: Cda.
Pedro Mendez, Cda. Blanca, Cda. de los Tornillos, Cda. de Ja Mareta, Valle de
Ucanca, Cda. de! Sanatorio, Cda. de Ja Grieta, Cda. de! Mont6n de! Trigo,
Abb.12 Altkanarische Trockenleiche von Tenerife mit einer Umhüllung aus Leder
(Foto: Museo Arqueol6gico, Sta. Cruz de Tenerife)
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Keramik-Funde in den Caiiadas
(nach DIEGO CUSCOY 1971, ergänzt nach neueren Fundberichten)
Gruppe (nach S. 51-52) Über-
Fundstelle 1 2 3 4 5 6
gangs-form
Norden:
La F ortaleza X X X
Cda. de los Guancheros X X X
Cda. Diego Hernandez X X X X
(Cda.) Las Mostazas X X X X
Cda. Blanca X X X X X X X
Miia. Blanca x*
EI Portillo de la Villa X X X
(Volcan) Piedras Arrancadas X
Cda. de los Tomillos X X X
Miia. (de las Arenas) Negra(s) X X
Miia. de los Pinos X X
Pico de Cabras X X X X
Miia. Rajada X X X X
Süden:
Cda. Pedro Mendez X X x* X X X
Cda. de la Grieta X x* X X X
Cda. de la Angostura X
Cda. de la Camellita X X
Cda. del Sanatorio X X X X
Cda. del Mont6n de! Trigo X X X X
Cda. de la Mareta X X X X X X X
Base de Guajara X X X X
Roques de Ucanca X
Llano de Ucanca X X
Llano de Maja (Majara) X X X
Fuente de la Piedra X X X X X
Roques de Garcia X
Miia. Guajara X
Valle de Chafari (inkl. Los Chircheros) X x* X
NO der Mfia. de la Cruz X
Westen:
Llano de la Santidad X X X X
Pico Viejo X X x*
Miia. del Cedro X X X
Cafiadas ohne genaue Angabe X X X X X X
Miia. Reventada X
Volcan de la Botija x*
1 * inkl. Amphoren
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Valle de Chafari, Mfia. Negra, Mfia. Blanca, Cda. de los Guancheros, Pico
Viejo, Volcän de la Botija. Die Tabelle S. 56 gibt einen Gesamtüberblick über
die Keramik-Fundplätze der Cafiadas. Zur Herstellung und typologischen Entwicklung
der tinerfenischen Keramik sowie ihren möglichen Parallelen zum
mediterranen und nordafrikanischen Raum siehe DIEGO CUSCOY 1971,
pp.161-19 l.
Eine Sonderstellung unter der Keramik Tenerifes nehmen zweifellos die
Amphoren ein, die in Form und Dekor in auffallender Weise von sonstigen
Funden abweichen. Auch in den Cafiadas wurden zwischen 1967 und 1981
neun Exemplare entdeckt. Sowohl ihr genauer Zweck als auch ihre tYJX)logische
Herkunft werfen große Fragen auf. ARNAY DE LA ROSA et al. (1983) weisen
auf die Möglichkeit hin, daß schlanke Amphoren zum Transport von Flüssigkeiten
besser geeignet sind als bauchige Gefäße (zum Befestigen - z.B. an
Ziegen - die Ösen-Henkel !?). Zur typologischen Verwandtschaft werden Anklänge
an nordafrikanische, insbesondere punische Formen vermerkt, was
TEJERA GASPAR ( 1985: 100-102) zu einer auf die Kanaren ausstrahlenden
phönizisch-berberischen Akkulturation führte, die wiederum kritische Anmerkungen
von STUMFOHL (1989 : 23-25) auslöste. Die in Abb. 9 gezeigten Formen
weisen eine gewisse Affinität zu Amphoren des Typs MANA A, B und D
auf, die allerdings nicht nur aus Karthago, sondern auch aus Spanien, Sardinien
und Sizilien stammen können (5.-2. Jh. v.Chr.). Darüberhinaus werden Parallelen
zu amphorenartigen Gefäßen von der Nachbarinsel La Palrna festgestellt
(ARNAY DE LA ROSA & GONzALEZ REIMERS 1987b).
Das sind aber nicht die einzigen Parallelen zu anderen Inseln des
Archipels: Tongefäße des tinerfenischen Typs III (nach ARNAY DE LA ROSA
& GONzALEZ REIMERS 1984; siehe auch Tabelle S.53), also Schüsseln mit
nahezu flachem Boden, und Wänden, die nur marginal um die Senkrechte
schwanken (Abb. 13), haben eindeutige Entsprechungen auf La Palrna und EI
Hierro (ARNAY DE LA ROSA & GONzALEZ REIMERS 1988). Dies und
die Verbreitung der amphoroiden Form aufTenerife und La Palrna lassen Rückschlüsse
auf Besiedlungsströme oder zumindest auf Kontakte zwischen den
einzelnen Inseln zu.
Reichhaltiger als das Fundinventar der Hirtenstationen ist jenes der Begräbnisstätten,
die in natürlichen Höhlen der Cafiadas und ihrer Randgebiete
entdeckt wurden. Es handelt sich sowohl um Skelette als auch um lederurnhüllte
Mumien4 (Abb.12) in Einzel- oder Kollektivbestattungen. Mumifizierung war
4Im Gegensatz zu ägyptischen Mumien wurde bei altkanarischen die Entfernung der
Eingeweide nur selten vorgenommen, die Entfernung des Gehirns aber nie. Deshalb wäre
in den meisten Fällen "Trockenleiche" oder "Dörrleiche" die treffendere Bezeichnung.
57
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C
Abb. 13
Formale Ähnlichkeiten zwischen Tongefäßen von T enerife (A, B), La Palma (C) und EI
Hierro (D). Siehe Text S.57 und ARNAY DE LA ROSA & GONzALEZ REIMERS (1988).
aufTenerife, wie wir wissen, höheren Schichten der Bevölkerung vorbehalten.
Die Leichen waren zwn Teil auf Steinen, auf Zweigen oder sogar auf einem
Holzgerüst gebettet; dies wn eine Luftzirkulation unter der Leiche zu ermöglichen
und so ihre Austrocknung zu fördern. Zu den Grabbeigaben gehörten (in
unterschiedlicher Zusammensetzung) Zylinderglied- oder Scheibenglied-Ketten
("cuentas de collar" bzw. "cuentas de collar segmentadas" oder "segmented
beads" / Abb. 14), Hirtenstäbe, Keramik, kugelförmige Basaltstücke (z.T. poliert/
vermutlich Wurfgeschosse), Stichel, Tabonas und andere Steinwerkzeuge
(Abb. 15), Holzfackeln, Ziegenknochen/-Hörner, Eckzahn eines Schweines,
Hundeleichen (z.T. mumifiziert), Fragmente von Muschelschalen und Lederarbeiten.
Ob die Fackeln zur Aufhellung der Höhle während der Vorbereittmg
der Grabstätte oder rituell während der Bestattungszeremonie benützt wurden
oder ob sie längere Zeit nach der Bestattung in der Höhle brannten ( quasi um
dem Verstorbenen den Weg ins Jenseits zu erleuchten) kann nur spekulativ
betrachtet werden.
Der Fund von Obsidian-Rohlingen und Zerkleinerern oder Stößeln aus
Basalt (zur Produktion von Tabonas) als Grabbeigabe zeigt an, daß man dem
Verstorbenen auch im Jenseits die Herstellung der für das tägliche Leben so
wichtigen Tabonas ermöglichen wollte.
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Felsbilder liegen aus den Cafiadas bislang nicht vor oder sind zwnindest
nicht veröffentlicht. Das petroglyphische Inventar Tenerifes ist im Vergleich zu
anderen Inseln des Archipels bis jetzt auch als weniger ausgeprägt zu bezeichnen;
neue Funde könnten aber - wie die Entdeckungen der letzten Jahre außerhalb
der Caiiadas zeigen - den Korpus wesentlich erweitern.
~ (;) m @ C) ® ~ @) rn @ m G) 0 ® II] 0 IJ @) m 1 @ u @ @
IB @ 1 ® 13 e @
~ @ @
rn @ @ 18 @ (D 0 0
Abb. 14 Gliedformen von Zylinderglied- und Scheibengliedketten (cuentas de collar
segmentadas bzw. cuentas de collar) der Guanchen (nach R. Gonzalez Anton)
Abb. 15 "tabona" (Obsidian-Messer) von T enerife
(aus JIMtNEZ GÖMEZ et al. 1980: 1am. 3)
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Die archäologischen Stätten der Caiiadas
(nach TIMENEZ GÖMEZ et al. 1980, ergänzt nach DIEGO CUSCOY 1971
W1d ARCO AGUILAR 1976
sowie nach älteren W1d neueren AusgrabW1gsberichten)
Fundort Typ5 Fund-Inventar6
1. Boca de Tauce
2. Cda. Blanca
3. Cda. de Diego Hemandez
4. Cda. de Pedro Mendez (I)
5. Cda. de Pedro Mendez (II)
6 . Cda. de la Angostura
7. Cda. de Ja Camellita
8. Cda. de la Grieta (1)
9. Cda. de la Grieta (II)
10. Cda. de Ja Grieta (III)
11. Cda. de la Grieta (IV)
12. Cda. de Ja Mareta
13. Cda. de los Guancheros
(= Cda. de los Rastrojos) (I)
14. Cda. de los Guancheros (II)
15. Cda. de los Tomillos
16. Cda. de! Capricho
17. Cda. de! Mont6n de! Trigo
18. Cda. de! Sanatorio
Hirtenstation
Hirtenstation
Hirtenstation
Hirtenstation
kleine Höhle
Hirtenstation
Hirtenstation
Abris
?
Freiland
kleine Höhle
Hütten mit Pferch
Hirtenstation
Hirtenversteck
kreisf. Hütten, Wohn-höhlen,
halbkonstru-ierte
Abris
Grabhöhle
Hirtenstation
Hirtenstation
Keramik, Tabonas
Mahlstein u. Reste von
Handmühlen, Keramik,
Tabonas, Schmuck-Ketten,
Muschelschalen, Obsidian
Keramik, Tabonas, Steinutensilien
Teile von Handmühlen,
Miniatur-Mühlen,
Keramik, Tabonas
Amphore
Keramik, Tabonas
Keramik, Tabonas
Keran1ik, Tabonas, Handmühle,
Schleifstein aus
Lava
Mahlstein
Amphore
Tonschüssel mit punktierter
Dekoration
Keramik, Tabonas, Faust-,
keil, Schleifstein u.a. Steinwerkzeuge,
Tonteller,
Obsidian-Rohlinge
Keramik, Tabonas
Tonschüssel mit punktierter
Dekoration
Ganigos (Tongefäße)
3 menschliche Skelette,
Holz als Grababdeckung
Keramik, Tabonas, Reste
von Hanclmühlen
Keramik, Tabonas,
5Bei Hirtenstation (paradero pastoril) entweder Abri (Halbhöhle) oder Schutzhütte (JIMENEZ
GÖMEZ et al. 1980 sind hier etwas W1genau).
6Bei Keramik entweder Fragmente (Scherben, Griffe u.ä.) oder komplette Gefäße.
60
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19. Cueva del Salitre (Mfia.
Rajada)
20. EI Portillo de la Villa
21. Fuente de Ja Piedra
22. La Fortaleza
23. Las Mostazas
24. Llano de la Santidad
25. Llano de Maja (1)
26. Llano de Maja (II)
27. Llano de Ucanca (I)
28. Llano de Ucanca (II)
29. Llano de Ucanca (III)
30. Los Chircheros (1)
(Valle de Chafari)
31. Los Chircheros (II)
32. Mesetas Volcanicas (sö . Teide)
33. Mfia. (de) Abreu
34. Mfia. Blanca
35 . Mfia. de la Camellita (Guajara)
36. Mfia. (de las Arenas) Negra(s) (I)
37. Mfia. (de las Arenas) Negra(s) (II)
38. Miia. de los Pinos
39. Mfia. del Cedro
40. Mfia. de! Cerillar
Grabhöhle
Abris
?
Hirtenstation
2 Hirtenstationen
Hirtenstation
Hirtenstationen
Grabhöhle
oberer Teil einer Handmühle,
geschliffene Steine
menschliche Reste, Tierknochen,
Felle
Keramik, Tabonas
Keramik
Keramik, Tabonas
Keramik, Handmühlen
Keramik, Obsidian
Keramik, Tabonas
2 Mumien, Schmuckketten,
Tongefäße, Steinwerkzeu-ge,
Stichel, Fackeln aus
Kiefernholz, Tabonas,
Hunde- und Ziegenknochen,
Eckzahn eines
Schweines, Muschelschalen,
Lagerstätte aus Zweigen,
Hirtenstäbe
Hirtenstation Keramik, Tabonas, Teile
von Handmühlen (z.T. in
Bearbeitung)
Steinmetz-Werkstatt Keramik-Fragmente,
Stein-Utensilien, Teile von
Handmühlen in BearbeiHirtenstation,
Pferch
Freiland
Freiland
Abris/ Pferche
Felsen mit Vorbau
Freiland
Grabhöhle
(Kollektivgrab)
Hirtenstation
Freiland
?
?
Hirtenstation
tung
Keramik, Tabonas
Amphore
Tonschüssel mit punktierter
Dekoration
Keramik, Tabonas, Obsidian-
Rohlinge
Keramik, Tabonas
2 Amphoren
mehrere Mumien, Holz für
Grablegung, fein genähte
Lederarbeiten
Keramik, Tabonas
Tonschüssel mit punktiertem
Dekor
Keramik
Keramik
Keramik, Tabonas, Schleifstein
aus Lava, Muschelschalen
61
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41. Mi'ia. Guajara (I) Hirtenstation Keramik, Tabonas, Schleif-stein
aus Lava
42. Mi'ia. Guajara (II) Hirtenstation, Pferch Keramik, Tabonas
43. Mi'ia. Guajara (III) Hirtenstation Handmühle, Obsidian-Roh-linge,
Tabonas, Keramik
44. Mi'ia. Rajada (I) Hirtenstation Keramik, Tabonas
45. Mi'ia. Rajada (II) Grabhöhle menschliche Reste, Fak-kein
aus Kiefernholz,
Felle, Holz für Grablegung,
Stichel, Keramik
46. Pico de Cabras Hirtenstation Tongefäße
47. Pico Viejo (I / Fuß) Hirtenstation Keramik, Tabonas, Hand-miihlen
48. Pico Viejo (II/ Fuß) Wohnhöhle Hausrat
49. Pico Viejo (II/ Hang) Hirtenstation Keramik, Tabonas
50. Pico Viejo (III, IV/ Hang) Freiland zwei Amphoren
51. Piedras A.rrancadas (I) Unterstand (refugio) Keramik, Tabonas, Reste
von Handmühlen, Schleif-stein
52. Piedras A.rrancadas (II) Hirtenversteck Tongefäße
53. Roque de Almendro Hirtenstation Keramik, Tabonas
54. Roques de Garcia Hütte (Rest) Obsidian-Werkzeuge,
Keramik, Reste von Hand-mühlen
55. Roques de Ucanca (I) Hirtenstation Keramik, Tabonas, Reste
von Handmühlen
56. Roques de Ucanca (II) zwei Grabhöhlen menschliche Knochen,
(Kollektivbestattung) Tabonas, Keramik
57. Topo de Ja Grieta Hirtenstation Keramik, Tabonas
58. Valle de Chafari (I) Hirtenstation Keramik, Steinwerkzeuge,
Reste von Handmühlen,
Mahl- und Reibsteine
59. Valle de Chafari (II) Freiland Amphore
60. Valle de Chafari (III, IV) 2 Hirtenverstecke Keramik,Obsidian-Rohling
61. Valle Trujillo Hirtenstation Keramik, Tabonas
62. Volcän de la Botija Freiland Amphore
63. El Portillo de la Villa Grabstätte Reste von 4 Erwachsenen,
(Kollektivbestattung) teilweise mumifiziert
64. Mi'ia. Reventada ? Keramik
65. NO der Mi'ia. de la Cruz Hirtenversteck Schüssel mit pflanz. Inhalt
4. Die Caiiadas als sozialer Treffpunkt
Auf die Bedeutung der Cafiadas als Handelsplatz für Tauschgüter wurde
bereits hingewiesen. Man scheint sich jedoch auch zu sportlichem Wettstreit
getroffen zu haben: Am südwestlichen Rand der Cafiadas befindet sich der als
Boca de Tauce bekannte Einschnitt in den Cafiadas-Ring; hier liegen die Roques
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de Chabao, die auch als "EI Tiro de Guanche" bekannt sind (tiro = Wurf). Nach
BETHENCOURT ALFONSO (1912/1991: 413) wurden hier von den Ureinwohnern
Wettkämpfe im Steinwerfen abgehalten.
WÖLFEL (1965: 737) bringt "Tauce" mit berb. tauz = wachen (Sill)Dialekt)
in Verbindung, was aufgrund der geographischen Lage durchaus Sinn
ergibt, denkt man daran, daß dieser Zugang zu den Cafiadas gut zu kontrollieren
bzw. als Ausguck zu gebrauchen ist.
5. Teide und Caiiadas als heilige Zonen
Eine neuere Arbeit (TEJERA GASPAR 1988) mißt den Cafiadas in Verbindung
mit der imposanten Höhe des Pico de Teide eine nicht nur weltliche,
sondern auch sakrale Bedeutung zu. Dies liegt nahe, wenn Tejera Gaspar den
Teide als axis mundi im Ritus der Guanchen interpretiert. Es geht aber meines
Erachtens zu weit, die oben erwähnten Schlupfwinkel mit den darin gefundenen
Hausratsresten als sakrale Niederlegungen zu betrachten. TEJERA (1988:
43, 44) meint hier besonders die Gefäße mit dem erwähnten Stern- bzw.
Spiraldekor sowie Miniatur-Handmühlen, die von DIEGO CUSCOY (1954) als
Spielzeug betrachtet werden; warum diese Keramik nicht zum täglichen Gebrauch
sein sollte, und warum die Miniatur-Mühlen (Abb. 18) nicht für
Hirtenkinder denkbar sind, ist nicht einzusehen.
Alte Chronisten, wie die Seefahrer Alvise da CADAMOSTO und Diogo
GOMES (beide 15. Jh. 7), sowie andere Quellen des 14.-17. Jhs. erwähnen, daß
die Guanchen die Gestirne, vor allem die Sonne, anbeteten - also ein Astralkult
ohne Personifizierung eines Gottes. Dies wird in gewissem Umfang durch in
den Fels gravierte Sonnenräder (Roque de Tarucho, Masca/Buenavista und Roque
de Ja Abejera, Buzanada/Arona) und das oben erwähnte Sterndekor einiger
Tongefäße auch archäologisch bestätigt. ALVAREZ DELGADO (I 945) erkennt
richtig, daß manch andere Aussage über die Religion der Guanchen (mit Gott/
Gottesmutter), z.B. von Juan de ABREU GALINDO ( 1602 7) und Leonardo
TORRIANI (1590 7
), Beobachtungen und Überlieferungen betrifft, die ein bereits
christlich beeinflußtes Religionsleben beschreiben. So dürfte der u.a. von
Antonio de SEDENO (Ms. ca. 1507 7), Antonio de VIANA (I 604 7) und Fray
Alonso de ESPINOSA (1594 7) in einer Hölle namens "Echeide" angesiedelte
Dämon "Guayota" auf die Übernahme christlicher Anschauungen zurückgehen
- zumindest die Bedeutung "Hölle" kann als christliche Reinterpretation angesehen
werden, wie schon WÖLFEL ( 1940) anmerkte. Nach Sir Edmund SCORY
( 1626 7), der 1582 Tenerife besuchte, kamen die Seelen von Verstorbenen, die
sich "schlecht benommen" hatten, in die Echeide-Hölle. Diese wiederum war
im Teide (Abb. 17) lokalisiert, was angesichts des vulkanischen Charakters des
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Berges und seiner heute noch bestehenden thermalen Anomalien (Fumarolen)
nicht verwundert. Guayota könnte allerdings schon vor einer christlichen
Umdeutung diesen Feuerort als altkanarisches Geistwesen bewohnt haben. Die
relevante Aussage von CADAMOSTO über die Kanarier lautet: "Sie haben
keinen Glauben, einige beten jedoch die Sonne an, andere den Mond und wieder
andere die Planeten; und sie haben neuartige Vorstellungen (nuove fantasie)
in ihrem Götzendienst" . Dies könnte auch die Anbetung von Naturgeistern
beinhalten.
Es bietet sich an, echeide und teide als verwandte Wörter anzusehen.
ALVAREZ DELGADO (l 945 : 37, 38) etymologisiert echeide = ech-teide ("im
Teide") oder echeide = ech-eheide ("Ort des Schicksals/der Bestimmung", wobei
eheide/eheida eine von TORRIANI stammende Form von echeide ist) sowie
teide = t-eheide ("der Schicksalshafte", "der Höllische"). Auch für WÖLFEL
( 1965: 446t) ist das "lautliche, örtliche und semantische Zusammenfallen" sicher,
wobei er echeide u.a. als Schreibweise eines efeide mit stark palatalisiertem
/t/ ansieht (mit feide oder feida als Grundwort). Dies scheint mir die logischere
Denkrichtung zu sein. Das vorangestellte /e/ könnte ein Artikel sein und ein
Laut wie "tch", "ts" oder "tsch" als Wortanfang ist im Altkanarischen sicher
nicht selten (von den spanischen Chronisten, Schreibern, Kartographen usw.
wurden zahlreiche altkanarische Wörter mit eh beginnend aufgezeichnet). Die
Wandlung zum reinen lt/ kann erst mit den europäischen Siedlern erfolgt sein
und nicht schon in prähispanischer Zeit. Wenn wir daran denken, daß der Name
"Teide" (oder Theide, Teyde, Teida, Teyda8) relativ spät in den spanischen Manuskripten
auftaucht (um 1500), als nach den ersten Kontakten der Guanchen
mit Spaniern schon einige Jahrzehnte9 wenn nicht über ein Jahrhundertw vergangen
waren, dann ist dies genügend Zeit für die Einbürgerung einer vereinfachten
Aussprache unter den Missionaren, Conquistadoren und Siedlern.
NÜNEZ DE LA PENA (Ms. 16697) spricht bei teide von einer "pronunciaci6n
espafiola" des echeide 11 • Der Bergname scheint also schon vor der Berührung
mit Christen bestanden zu haben, möglicherweise mit der Bedeutung "Vulkan"
7Moderne Ausgaben siehe Literaturhinweise.
8Nicht nur bei TORRIANI sondern auch in den "Libros de Datas" von Tenerife (amtliche
Urkunden über Landvergabe) taucht der Name mit auslautendem /a/ auf. War dies die
ursprüngliche Aussprache? Ein schwach betontes /a/ kann sich tmter den Spaniern zu
/e/ gewandelt haben.
9Franziskaner in den 60er und 70er Jahren des 15. Jhs., also vor der Conquista Tenerifes,
die 1494-1496 stattfand; Expeditionen von den bereits eroberten Inseln aus sowie Besuche
von Reisenden ab der Mitte des 15. Jahrhunderts.
1°Katalanische und andalusische Händler im letzten Jahrzehnt des 14. Jhs.
11REIFENBERGER (1991 : 85) hält "t" und "eh" für "zwei mögliche spanische Schreib-
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Abb. 16 Blick in die Canadas del T eide (Foto M. Castroviejo)
oder "der Vulkanische" (siehe auch WÖLFEL 1940: 270f). Etymologisch nahestehend
und damit auch sinnverwandt könnte ein Ortsname von EI Hierro
sein: Echedo (= e-chedo) 12, bei dem sich eh= /c/ erhalten hat. Interessanterweise
werden noch im heutigen Inselspanisch altkanarische Wörter verwendet, die
sowohl mit lt! als auch mit /c/ am Anfang ausgesprochen werden, z.B. die
Pflanzennamen tajinaste/chajinaste, tajora/chajora.
weisen für ein und denselben berberischen Laut" und führt - von der Bedeutung Echeide
= Hölle ausgehend - die im Tuareg "lautlich ganz nahestehenden" Verben brennen und
grausam sein an. Leider bringt Reifenberger nicht die Original-Tuareg-Schreibweise zum
Vergleich; vermutlich meint er die von Ch. de Foucauld erwähnten Verben e{d_<ed (brennen)
bzw. aked (erniedrigen), wobei höchstens el.<{ced als verwandtes Wort brauchbar
erscheint, aber die Überlegung in Fußnote 8 diese Möglichkeit einschränkt. Auch ist die
lautliche Gleichheit von ti mit /ci/ oder te mit /ce/ nur in wenigen Dialekten des berberischen
Sprachraumes gegeben, kann also nicht verallgemeinert werden. Der Anknüpfungspunkt
"Hölle", den auch PANDO VILLARROYA (1984: 148) in seiner berberorientierten
Etymologisierung von Teide benützt, scheint mir aus den oben genannten Gründen einer
christlichen Urheberschaft nicht überzeugend. BETHENCOURT ALFONSO (1912/1991:
21 7) zieht arabisch sai/än (Satan, Teufel) heran, was die Entstehung von echeide in das
Mittelalter bzw. auf arabisierte Berber verlegen würde - mit allen sprachlichen Problemen
dieser Parallele.
12Echeide taucht auch in dem lanzarotischen Tinecheyde auf, dem altkanarischen Namen
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---- Abb. 17 Blick auf den Pico de Teide, im Vordergrund der Llano de Ucanca und
die Roques de Garcfa (Zeichnung E. Martinez de Pis6n)
Zur Namensgebung des Teide noch ein anderer - sehr vager - Hinweis:
Im "Speculum Naturale" des Vincentius Bellovacensis (Vincent van Beauvais,
ca. 1190 - 12647) taucht bei der Beschreibung der Insulae Fortunatae der Inselname
"Theode" auf. BIEDERMANN (1983) äußert die Vermutung, daß es sich
hier um eine Anlehnung an den (Pico de) Teide handeln könne. Woher jedoch
hatte der mittelalterliche Dominikaner diese Information? Denkbar wäre - angesichts
der reichlich phantasievollen Beschreibungen des Mönchs - die Erfindung
des Namens oder eine Fehlinterpretation älterer (antiker) Quellen; z.B.
eine Abwandlung oder Verstümmelung des Hesperiden-Namens Erytheia ("die
Rote"). Den gleichlautenden Inselnamen13 ordnet SCHOO (1938) Tenerife zu:
des vulkanischen Tuffkegels, der von den Spaniern "lslote de Hilario" genannt wird;
möglicherweise mit der Bedeutung "Berg - vulkanischer" oder "der [Ort) des Vulkanismus"
. Die von zahlreichen Autoren gebrauchte Erläuterung echeide = Hölle, die auch
in ULBRICH (1989: 196) aufgegriffen wurde, bezieht sich nach den Ausführungen auf
S.63/64 eher auf eine spanische, schon christlich abgewandelte Bedeutungsgebung.
13Erytheia, die "Insel der Abendröte", demnach im Westen des antiken Weltbildes gelegen,
wurde von den Schriftstellern jener Zeit unterschiedlich plaziert: dem Tartessosfluß
gegenüber, also in der Nähe der Guadalquivir-Mündung (bei Pausanias nach der Tochter
des Geryon benannt), oder im Ozean, in der Nähe des Atlas. Erst später wurde Erytheia als
eine der beiden Inseln, auf denen die Phönizier Gadir ( das heutige Cadiz) gründeten,
angesehen. Wie immer stellt sich die Frage nach dem Wahrheitsgehalt, den1 verifizierbaren
Kern einer Sage. Geryon (als Chrysaor auch "König von Tartessos") wurde bekanntlich
von Herakles getötet, als dieser des Riesen Rinder stahl. In der Prähistorie der Kanari-
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Er bringt die auf Erytheia angesiedelte Sage des dreileibigen Riesen Geryon,
über dessen Grab kiefemähnliche Bäume Blut schwitzen, mit den Drachenbäumen
der Kanarischen Inseln in Verbindung. SCHOO spinnt den Faden weiter
und interpretiert Geryon ("Brüller, Schreier"14) und seinen zweiköpfigen
Hund Orthos15 (Bruder des Höllenhundes Kerberos) als poetische Personifizierungen
vulkanischer Vorgänge. Die Hesperiden der Antike mit den Kanarischen
Inseln zu identifizieren wurde von zahlreichen Historikern, Philolo-sehen
Inseln sind aber Rinder unbekannt. Die Sage wurde allerdings auch auf das spanische
Festland verlegt, wo die Rinderhaltung schon im Neolithikum heimisch war.
14Das Brüllen des Geryon kann sich auch auf Schlachtrufe bezogen haben.
15Die Beziehungen des Höllenhundes Orth(r)os zu den Kanarischen Inseln innerhalb einer
frühgeschichtlichen mediterranen Glaubenswelt sind verschwommen, vielschichtig und
spekulativ; altgriechische und altägyptische Vorstellungen verweben sich. Die vulkanischen
Interpretationsmöglichkeiten im Sinne von SCHOO (1938) treten gegenüber seiner Funktion
als Wachhund eher in den Hintergrund. Orthos, vor Geryon(eus) von Atlas besessen,
war Verkörperung des Hundssterns Sirius und zeugte der Sage nach mit seiner eigenen
Mutter Echidne (Echidna) oder mit seiner Schwester Chimaira die Sphinx und den Nemeischen
Löwen. Kerberos (Zerberus), der höllische Bruder des Orthos, wurde von den
Doriern mit Anubis gleichgesetzt (s.u.). Hund und Hundsstern wiederum erzeugen Assoziationen
zu den antiken "Hundeinseln" im Westmeer (oder eigentlich "Toteninseln im
Westen unter der Obhut des mythischen Anubis-ähnlichen Wesens" nach BIEDERMANN
1972), den Kanarischen Inseln. Sirius (Sothis) war aber für seinen heliakischen Frühaufgang
(kurz vor der Sonne) berühmt, der einmal im Jahr im Osten stattfand. Auf dieses Ereignis
folgten die heute noch bekannten "Hundstage", die durch besondere Hitze gekennzeichnet
sind (in "Sirius" steckt das griechische seirios = dörrend, sengend). Sirius - im Ägyptischen
als spdt (Sept) eigentlich weiblich und meistens mit der Großen Mutter Isis (Äst)
gleichgesetzt - war in der Antike auch der "rote Stern" der Morgendämmerung. War
Orthos/Sirius/Isis in dieser Funktion das Pendant zu Erytheia, der Abenddämmerung -
der/die eine das Werden, die andere das Vergehen symbolisierend? Der schakal- oder
hundsköpfige Totengott Anubis (Anpu) wiederum wurde als Sohn der Isis oder ihrer
Schwester Nephtys bezeichnet; alle drei wurden in das Sternbild des "Großen Hundes"
plaziert. Anubis wurde aber auch als Sohn des Osiris, der selbst Beziehungen zur Unterwelt
besaß und dessen Seele im Nachbarsternbild Orion wohnte, betrachtet oder sogar ihn1
gleichgesetzt.
Es scheint, daß die Kanarischen Inseln als geographische Bestätigung schon vorher bestandener
mythischer Vorstellungen angesehen wurden und nicht umgekehrt. Oder anders
ausgedrückt: Der Götter- und Jenseitsglaube, wie er schon im 4. Jahrtausend v.Chr.
existiert haben moi;hte, könnte durch Entdeckungen ostmediterraner Seefahrer im 2. Jahrtausend
v.Chr. einen realen irdischen Bezugspunkt erhalten haben. Sicher war die Vorstellung
vom Totenreich im Westen, dort wo die Sonne unterging, älter als die tatsächliche
Kenntnis der mittelatlantischen Inseln. Das weite Feld protohistorischer und antiker
Hinweise auf die Kanarischen Inseln und ihre möglichen Interpretationen kann hier jedoch
nicht aufgerollt werden.
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Abb. 18
Bruchstücke von
prähispanischen
Miniatur-Handmühlen
aus den
Cariadas del T eide
(Foto R. Balbin).
0 cm 5
gen und Geographen als sinnvoll angesehen, wobei der Teide sogar mit dem UrAtlas,
der im antiken Glauben am westlichsten Rand der Erdscheibe das
Himmelsgewölbe trug, gleichgesetzt wurde (der Altphilologe Christian Ludwig
Ideler in HUMBOLDT 1849, der ihm folgte, und später andere Autoren;
siehe auch HENNIG 1944: 344ft).
Pedro G6mez ESCUDERO (zitiert in BUTE 1891 ), einer der Eroberer
von Tenerife, führt als Namen des Teide auch "taraire" an, was Bute in die Nähe
des grancanarischen Bentayga stellt und aufgrund nicht näher genannter
Informanten mit der Bedeutung "lofty ridge" (hohe[r] Bergkette/Bergkamm)
versieht. Ob Escudero hier zuverlässig ist, ist schwer zu sagen; vielleicht hat er
etwas durcheinandergebracht. Andererseits gibt es ein ähnlich klingendes
Toponyrn in den "Acuerdos del Cabildo de Tenerife" von 1523 : Bentehara
(Felsgruppe bei Abona). Möglicherweise war taraire ein Zweitname des Teide,
der für die Guanchen ja der hohe Berg schlechthin war; oder es war eine Bezeichnung
für den Bergring der Cafiadas, der das Vorstellungsbild einer Bergkette
oder eines Grates besser erfüllt, als der solitäre Teide. So wie man bei uns
in "die Stadt" fährt, wenn man die nächste, größere Stadt meint, so konnten die
Guanchen die Caftadas im Sinn gehabt haben, wenn sie zur "hohen Bergkette"
wanderten.
"Teide" zu etymologisieren wurde neben den bereits genannten Autoren
von zahlreichen weiteren versucht; da wir uns hier jedoch vorrangig mit
archäologischen Fragen beschäftigen, möchte ich die linguistischen Aspekte
nicht zu sehr betonen. Sehen Sie hierzu auch die Untersuchungen von
QUEZADA Y CHAVES (1784), VIERA Y CLAVIJO (1799), BERTHELOT
(l 836) und ABERCROMBY (1917).
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Die Berghöhe als solche hatte durchaus ihre Bedeutung im Glauben der
Guanchen: Die "baladeros" auf den Graten der Gebirge, wo man Bitt-Zeremonien
für Regen abhielt, und die Sakralstätte des Roque de Tarucho (Masca) mit
"cazoletas" (Näpfchen für Libationen) und astralförmigen Felsgravuren belegen
das (eine weitere Zeremonialstätte, Guargacho, liegt im flachen Küstenbereich).
Leider hat man bis jetzt nichts Vergleichbares in den Cafiadas gefunden.
Es gibt lediglich einen sprachlichen Hinweis: Am Westrand der Cai\adas
befindet sich die Mfia. de Samara, deren Name auf guanchisch samara zurückgeht,
was laut BETHENCOURT ALFONSO (1912/1991 : 238, 241,295,437)
"Seminar für Priester" bedeutet. Folgt man den tinerfenischen Ortsnamen mit
"Samarin" (Priester), dann sind solche Ausbildungs- und Initiationsstätten -
vornehmlich in Höhlen - über die ganze Insel verteilt; sie sind also nicht an eine
Höhenlage gebunden. .
War der Teide den Guanchen heilig, hat er tatsächlich die Bedeutung
einer Weltachse gehabt? Diese Fragen lassen sich nicht so einfach mit Ja oder
Nein beantworten. Eindeutige Aussagen dazu - vor allem prähispanische Zeit
betreffend - finden sich leider auch nicht in den ethnografischen Hinweisen der
Konquistadoren- und Seefahrer-Berichte des 15. Jhs. und auch nicht in den
Aufzeichnungen der relevanten Historiker des 16. bis 18. Jahrhunderts. Trotzdem
scheint das Konzept eines heiligen Teide - eingedenk eines tinerfenischen
Astralkultes, der die Nähe des Eingeborenen zur lebenspendenden Sonne erstrebenswert
machte - in den Rahmen zu passen, den die Erforschung der
Guanchen-Kultur bis jetzt offen gelegt hat; mit allem Archaischen, das seine
neolithischen Züge zum Teil bis zum 16. Jh. bewahrte.
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