Almogaren XXIII / 1 992 Hallein 1993 195 - 217
Werner Pichler
Die Montaiia Cardones (Fuerteventura)
1.
Einleitung
Erstaunlich wenig hat sich die bisherige Altkanarierforschung mit den
Bergen der Inselgruppe beschäftigt. Das ist wnso schwerer verständlich, als es
in der Literatur zahllose Hinweise darauf gibt, daß die "montafias" eine beachtliche
Rolle sowohl in der Alltags- als auch in der Glaubenswelt der Altkanarier
spielten. Aus den vielfältigen, verstreuten Erwähnungen in den schriftlichen
Quellen und der mündlichen Überlieferung lassen sich folgende Funktionen
herausfiltern :
1) Wohnstätte
Sowohl natürliche als auch künstliche Berghöhlen sind als Wohnstätten der
Canarios belegt. Torriani über Lanzarote: " ... obwohl ein großer Teil von ihnen
in natürlichen Berghöhlen lebte" (TORRIANI 1590/ 1979: 79).
2) Zutluchtstätte
Vor allem zur Zeit der Piratenüberfälle und der Conquista dienten schwer
zugängliche Berggipfel als Refugien. Aussage eines Hirten über Fuerteventura:
" ... sie lebten in den Bergen, sich vor den Feinden verbergend" (LEÖN
HERNANDEZ 1987: 118).
3) Wachtturm zur strategischen Raumkontrolle
Strategisch günstig gelegene Berggipfel wie "La Fortaleza" auf Fuerteventura
dienten der Kontrolle des umliegenden Landes. Häufiger Flurname: "LaAtalaya".
LEÖN HERNANDEZ (1987: 108)über "LaFortaleza" : " ... con clarafinalidad
de control de espacio."
4) Ort sportlicher Betätigung
Torriani über Gran Canaria: "Sie hatten auch das Spiel, die schwierigsten Gipfel
der höchsten Felsen der ganzen Insel zu erklettern, auf diesen pflanzten sie
als Zeichen ein riesiges Stück Holz auf' (TORRIANI 1590/ 1979: 121 ).
5) Wohnsitz von Göttern und Teufeln
Torriani über La Palma: "Die Einwohner La Palmas verehrten den Teufel in
Gestalt eines Hundes. Sie sagten, er wohne .. . am Gipfel der Tedote genannten
Berge" (TORRIANI 1590/ 1979: 199).
195
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6) Kult- und Opferstätte
Torriani über Gran Ganaria: "Der Caifagh führte alle Leute mit sich auf den
höchsten Felsen, den sie erklimmen konnten, wo er nach Verrichtung des Gebetes
und nach Darbringung der frommen Seelen an Gott ... reichlich Milch auf
die Erde goß ... " (TORRIANI 1590/ 1979: 115).
7) Ritualplatz für Hexen
Der Atalaya de Betancuria (Fuerteventura) wird in mündlichen Berichten als
Zeremonialplatz der Hexen genannt: "En la Atalaya de las Brujas solian salir
parrandas de brujas las noches .. . " (LEÖN HERNANDEZ 1987: 149).
8) Ort ritueller Selbstmorde
Dies ist im Zusammenhang mit zwei Anlässen belegt:
a) " ... bei der Regierungsübernahme eines neuen Herrschers, wohl auch bei Tod
und Begräbnis des alten (stürzten sich) junge tapfere Krieger von den Felsen
der Bergheiligtümer" (TORRIANI 1979: 241).
b) "Am Ende vieler Schlachten hatten die Christen ... den Endsieg, wobei der
größte Teil der Eingeborenen besiegt wurde .. . Andere Trotzige aber flohen auf
die ihnen heiligen Berge Tirma und Amagro und stürzten sich von den Klippen
herunter, wobei sie einen grausigen Tod fanden" (TORRIANI 1590/ 1979: 145).
9) Begräbnisstätte
Torriani über Gran Canaria: "Dann wickelten sie sie zum gleichen Zweck in
viele gegerbte Felle und lehnten sie innerhalb der Berggrotten an die Wände"
(TORRIANI 1590/1979: 123).
Die folgende Arbeit sei als erster Beitrag zu der Frage verstanden, inwieweit
die aufgezählten Funktionsmöglichkeiten auf die Bergwelt Fuerteventuras
zutreffen.
2.
Lage und Geologie
Die Montafia Cardones (auch "Montanadel Card6n" oder "Montafia de
los Cardones" genannt) ist das beherrschende Bergmassiv des südlichen Drittels
des Hauptkörpers der Insel Fuerteventura (Abb. I ). Der vier Kilometer
lange, stellenweise fast messerscharfe und in Nord/Süd-Richtung verlaufende
Grat ist von nahezu jedem Punkt der relativ fruchtbaren und verhältnismäßig
dicht besiedelten Ebenen und Tallandschaften südlich von Tuineje sichtbar.
Namen, Lage- und Höhenangaben sind der Mapa Militar de Espafia I :25 .000,
Ausgabe 1984-86, entnommen.
Die Berggruppe liegtauf28' 15' nördlicher Breite und 14' 9' westlicher
Länge und ist durch zwei Einsattelungen in drei Gipfel unterteilt: EI Castillo
196
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Abb. 1
FUERTEVENTURA
o Pajara
o Tuineje
t::i. Montana Cardones
Gran Tarajal, _,_ __ _,
Tarajalejo 0 10km
"'lw+oc::,-=::11--==-==--==II
197
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(661 m) im Norden, Punta de Ja Galera (602 m) im Süden und in der Mitte der
Hauptgipfel Card6n, der mit 691 m der vierthöchste Berg Fuerteventuras ist
(Abb. 2, 3a). Zusätzlich zieht vom EI Castillo ein Grat nach Südwesten, der im
Espig6n de Ojo Cabra (598 m) einen überaus markanten Gipfel aufweist. Bei
dem allseitig senkrecht abfallenden Gipfelfelsen dürfte es sich um die
herausgewitterte Schlotfüllung eines Vulkans handeln. Alle wesentlichen Siedlungen
der Region (Pajara, Tuineje, Gran Tarajal, Tarajalejo, Matas Blancas, La
Pared) liegen in einer Entfernung von l O bis 12 Kilometern Luftlinie
halbkreisförrnig um den Berg angeordnet. Unmittelbar am östlichen Fuß des
Berges liegt die kleine Ortschaft Card6n. Benannt sind sowohl Ort als auch
Berg nach der Säuleneuphorbie (Euphorbia canariensis), einem kaktusähnlichen
Wolfsmilchgewächs, das auf den Kanarischen Inseln endemisch vorkommt und
im Volksmund "card6n" genannt wird. Diese Euphorbie war früher die dominierende
Vegetationsart an den untersten Hängen des Berges - das wird u.a.
durch ein Foto von John MERCER (1973: Abb. S.53) belegt. Aus heutiger Sicht
kann diese Feststellung nicht mehr bestätigt werden. Die Euphorbie ist wohl
den neuesten Kultivierungsbemühungen - Einebnung der flachen Hänge zur
Anlage von Gewächshäusern - zum Opfer gefallen. Geologisch ist die Montafia
Cardones ein Teil der "östlichen Kordillere" Fuerteventuras, die auf dem - heute
im Westen der Insel anstehenden - Basalkomplex aufliegt und aus Basalten der
sogenannten "Serie l" besteht. Diese östliche Kordillere erstreckt sich von der
Montafia Escanfraga (bei La Oliva) nach Süden, nimmt im Raum der Montafia
Cardones die gesamte Inselbreite ein und baut auf der Halbinsel Jandia auch die
höchsten Berge der Insel auf. Das heute von langgestreckten Tafelbergen geprägte
Landschaftsbild ist das Ergebnis einer dem miozänen Vulkanismus folgenden,
langandauernden Erosionsphase, so daß die heutigen Gipfelbereiche
in Höhen von 500 bis 600 Metern "als Erosionsreste einer Formation aufgefaßt
werden müssen, die einstmals die ganze Insel bedeckt hat" (ROTHE 1986: 85).
3.
Erforschungsgeschichte
Die Montafia Cardones wird heute in fast allen archäologischen Veröffentlichungen,
die über rein lokale Aspekte hinausgehen, erwähnt, jedoch ausschließlich
in sehr vagen Hinweisen. Nach Kenntnis der gegenwärtigen
Publikationslage gibt es keine aktuelle Fundortbeschreibung, die über drei Zeilen
hinausgeht. Auf der im Museum von Betancuria präsentierten Karte
archäologischer Fundstellen ist die Montafia Cardones überhaupt nicht registriert.
All das ist umso erstaunlicher, als die Bedeutung dieser Fundstelle grund-
198
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Abb. 2 Fundstellen
MONT ANA CARDONES
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(661 m)
MAUERN
FUNDSTELLEN
500
sätzlich schon vor über 100 Jahren erkannt wurde. Sabin Berthelot widmet dem
Berg fast eine Seite Text, wobei er allerdings nur Informationen wiedergibt, die
ihm von Ram6n Castafteyra zur Verfügung gestellt wurden. Er beschreibt den
Sied! ungsplatz folgendermaßen :
"Die Montafia Cardones wurde - nach den Überlieferungen und den
Altertümern, die sie birgt- von den Ureinwohnern bewohnt; bis zu ihrem Gipfel
199
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hinauf sieht man noch immer Steinkreise mit Gewölben aus Stein überdeckt,
die, der prähistorischen Archäologie zufolge, zu den megalithischen Monumenten
zu zählen sind. Auf der Ostseite, vom Rinc6n de! Pedregallo bis hin zu
den Felsen, die die Basis des Castillo bilden, erscheint ein enormer Felsen in
Form einer Kuppel, die sich großartig an der höchsten Spitze des Berges erhebt.
Dieser natürliche Monolith war, wie man sagte, der Wohnort eines der Fürsten,
die Herbania beherrscht haben" (BERTHELOT 1879/1980: 144).
Die ausführlichste Beschreibung stanunt von John Mercer, der zur Vor -
bereitung seines 1973 erschienenen Buches über Fuerteventura neben zahlreichen
anderen archäologischen Stätten auch die Montafia Cardones besuchte.
Seine Beschreibung der Höhlen und Siedlungsreste läßt sich durch den heutigen
Augenschein allerdings nur teilweise bestätigen. Verwirrend sind die ungenauen
und falschen Lage- und Höhenangaben. So wird der "Monte Card6n" mit
einer Höhe von 593 m und die "nördlichen Höhen", auf denen er eine "fortaleza"
vorfand, als 350 m über dem Dorf gelegen angeft..ihrt (in Wirklichkeit 450 m).
PERERA BETANCORT & HERNANDEZ BAUTISTA (1987: 337)
schreiben in ihrer Publikation über die Notgrabung auf dem Berg "La Muda",
daß die Existenz von Höhlenwohnungen auf Fuerteventura bis dahin nur für die
Montafia de! Card6n nachgewiesen sei.
MARTIN GUZMAN ( 1990: 131) nennt die Montafia Cardones als eines
der seltenen Beispiele für bewohnte Höhlen.
In der von der Gruppe um Le6n Hernandez l 987 im Rahmen der Präsentation
der "Carta Arqueol6gica de Fuerteventura" veröffentlichten Liste von
125 Fundstellen taucht die Montafia Cardones dreimal auf (LEÖN HERNANDEZ
1987: 86):
Nr. 95 Runde Konstruktionen auf dem Berggipfel, Felsritzungen in der Umgebung;
Nr. 96 Natürliche Wohnhöhlen in der Montafia de! Castillo;
Nr. 97 Strukturen von Wohnungen und "corrales" in mittleren Höhen.
Im Textteil wird die Berggruppe viermal genannt:
• Die "Montafia de Card6n", die zu Zeiten der Ureinwohner der strategischen
Kontrolle des Territoriums diente (LEÖN HERNANDEZ 1987 : 10 I ).
• Auf dem Gipfel des "Castillejo en Montafta Card6n" gibt es bearbeitete
Höhlen (LEÖN HERNANDEZ 1987: 108).
• In der "Montafia del Card6n o Cardones" gibt es Bestattungen in natürlichen
Höhlen, laut mündlichen Berichten auch solche in künstlichen Höhlen (LEÖN
HERNANDEZ 1987: 110).
• Auf dem Gipfel des Berges gibt es Steinkreise aus Trockenmauerwerk von
zweifelhaftem Zweck, die im Volk als "cementerio de los niiios" bekannt
200
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sind (LEÖN HERNANDEZ 1987: 112).
Neben der verwirrenden Namensvielfalt sind vor allem die ungenauen
1 Lageangaben und unzureichenden Fundortbeschreibungen zu kritisieren.
TEJERA GAS PAR ( 1989: 244) erwähnt in einem kurzen Artikel über Mythen
und Legenden der Majoreros, daß die besondere Stellung der Montafia Cardones
nicht nur auf dem Höhenkult beruhe, sondern auch auf dem Vorhandensein der
Begräbnisnische eines der großen Helden aus der Legendenwelt der alten
Majoreros, wobei er sich auf die Überlieferung beruft.
CASTRO ALFiN (1989 : 220) zitiert in einer Abhandlung über die Frage
des Vorkommens megalithischer Bauten aufFuerteventura wiederum nur eine
Äußerung Castafieyras, wonach es solche auf dem Gipfel der Montafia Cardones
gäbe.
Insgesamt muß man diesen Überlick eher als Publikationsgeschichte,
denn als Erforschungsgeschichte bezeichnen.
4.
Beschreibung der Fundstellen
CD EI Castillo
Der Zugang zur "Gipfelfestung" ist von zwei Seiten her möglich: Sowohl
vom Ort Card6n im Osten als auch vom unbesiedelten Barranco de Chilegua im
Westen erreicht man mühelos über mäßig steile Hänge den fast ebenen Grat
nördlich des EI Castillo, von dem aus der Zustieg durch die Ostflanke des
Gipfelaufbaus möglich ist.
Eine zweite Möglichkeit bietet der Barranco del Rinc6n, über den man
von Südwesten her den Sattel zwischen EI Castillo und Card6n erreicht. Von
diesem Sattel aus steigt man über lockeres Material bis zum Südfuß der senkrechten
Basaltwände auf und quert dann auf einem schmalen Band am Fuß der
markanten Basaltsäulen die Ostflanke des Berges (Abb. 2, 3b/c).
Hauptzugang wird wohl der vom Ort Card6n aus gewesen sein, da in
dieser Richtung die fruchtbareren und dichter besiedelten Ebenen liegen und
die Berghänge an dieser Seite auch bis weit hinauf terrassiert und von Mauern
umgeben sind (Majada Blanca). An beiden Stellen, die den unmittelbaren Zugang
zum Castillo markieren (am ebenen Grat im Norden und am Sattel im
Süden) finden wir interessanterweise Überreste von Steinbauten. Die Vermutung
liegt nahe, daß es sich in beiden Fällen um Anlagen handelt, die der Kontrolle
bzw. Verhinderung des Zugangs dienen sollten. In beiden Fällen lassen
sich infolge des schlechten Erhaltungszustandes die Grundrisse der Bauten fast
nur noch erahnen.
201
© Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017
Der flächenmäßig größere Komplex liegt im südlichen Sattel (Fundstelle
Cl) > Abb. 4). Er nimmt fast die gesamte ebene Fläche zwischen den Felsaufbauten
des EI Castillo und des Card6n ein (Lage siehe Abb. 2). Aus der
Vogelperspektive des Castillo-Gipfels lassen sich drei größere kreisförmige
Strukturen mit Durchmessern von 8 - 10 Metern und westlich davon ein Steinkreis
mit zwei Meter Durchmesser erkennen. Der mittlere der drei großen Kreise
weist an seiner Südseite einen Steinhaufen von etwa 2,5 m Durchmesser auf,
der südlichste weicht am deutlichsten von der Kreisform ab. Im Bereich dieser
Grundrisse sind an der Oberfläche Keramikscherben zu finden (Abb. 10).
Fünfzehn Meter südlich davon endet eine Mauer, die über einen Kilometer
lang durch den Barranco del Rinc6n in den Sattel hinauffuhrt, unmittelbar
am senkrechten Abbruch des Card6n-Nordgrates. Diese Mauer hebt sich durch
ihre Dimensionen ( 1,00 - 1,20 m Breite, heutige Höhe noch bis 1, 70 m) und die
beachtliche Größe der verwendeten Blöcke von den auf Fuerteventura sonst
üblichen flurbegrenzenden Mauern deutlich ab.
Der flächenmäßig kleinere Komplex auf dem Grat nördlich des EI Castillo
(Fundstelle Q) > Abb. 5) dürfte im wesentlichen aus vier kreisförmigen Bauten
mit jeweils zwei Meter Innendurchmesser bestehen, wobei nur noch in Ausnahmefällen
zwei Steinblöcke übereinander liegen. Umso beeindruckender ist der
etwa sechs Meter lange Überrest einer leicht bogenförmigen Mauer: Fugenlos
passen die großen Blöcke zum Teil zusammen. Wenn sie nicht bearbeitet worden
waren, so wurden sie zumindest sorgfältig ausgesucht. Auch hier liegen
Abb. 3a Die Mna. Cardones von Südwesten
202
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Abb. 4 Fundstelle 2
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Aufstieg aus dem T aJ
von Card6n
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Abb. 5 Fundstelle 3 ° •m
Keramikfragmente der Majoreros an der Oberfläche.
Wenige Meter neben diesen Bauten setzt der Nordgrat des EI Castillo
mit einem senkrechten Aufschwung an. Der Anstieg zur Gipfelanlage ist nur
über die Ostflanke des Berges durch Kletterei im 1. Schwierigkeitsgrad der
klassischen (sechsteiligen) alpinen Skala möglich. So gelangt man auf eine
Terrasse, die zu Füßen meterhoher Basaltsäulen - stellenweise nur als schmales
Band - rund um die Gipfelanlage führt (Niveau I). Dieses Band fällt in der
südlichen Hälfte mit der Schichtgrenze zwischen weicheren ziegelroten Gesteinen
und dem auflagernden, wesentlich härteren Basalt zusammen. Unmittelbar
neben der Stelle, die den einzigen Zugang zur Gipfelfestung ermöglicht,
durchzieht ein interessantes Höhlensystem den an dieser Stelle nur etwa sechs
Meter mächtigen Grat: Aus einer 3,00 x 1,50 m großen Höhle, die nur 1,20 m
hoch ist, führt ein enger Durchschlupf in eine weitere, 1,20 m tiefer gelegene
Höhle, deren Öffnung in der Westwand auch über das oben zitierte Band erreichbar
ist (Abb. 3c). Daß dieses Höhlensystem, zumindest aber der
Durchschlupf künstlich herausgearbeitet bzw. bearbeitet wurde, ist schwer nachweisbar,
aber sehr wahrscheinlich. Schon BERTHELOT ( 1879/1980: 145) merkt
an, daß die Höhlen des Berges von den Einheimischen "cuevas labradas" (bearbeitete
Höhlen) genannt wurden. Nur wenige Meter links neben dem
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Höhlenportal ersteigt man das vier bis fünf Meter höher gelegene Niveau II,
wobei man die niedrigen Reste einer Mauer überklettert, die im ursprünglichen
1 Zustand sicher jeden Zugang verwehrte. Insgesamt sind sieben Reste dieser
Mauer erhalten, mittels derer zwei künstliche Terrassen mit einer Fläche von
jeweils 20 - 30 m2 geschaffen wurden. Die Mauern sind so geschickt den
Felsvorsprüngen angepaßt, daß sie erst aus allernächster Nähe als künstliche
Bauten erkennbar sind, wozu natürlich noch der heutige Flechtenbewuchs beiträgt.
Von diesen Terrassen führt ein abgestufter und nur noch leicht ansteigender
Felsgrat zum etwa fünfzehn Meter höher gelegenen Niveau III (Abb. 6).
Diese natürliche Terrasse umschließt in unterschiedlicher Breite den Gipfelaufbau
mit Ausnahme der senkrecht abfallenden Westwand. Zahlreiche
Felsnischen und Halbhöhlen garantieren hier Zuflucht für Mensch und Tier.
Dies gilt vor allem für eine in Form von zwei hintereinander liegenden Kammern
sechs Meter tief in den Gipfelaufbau hineinführende Höhle, deren beide
Eingänge durch Mauem geschützt sind, die heute zum Teil nach außen umgestürzt
sind. Vielleicht handelt es sich bei dieser Höhle um die in der Literatur
mehrfach zitierte Begräbnisstätte, von der u.a. Torriani schreibt: " .. .in den Jahren,
bevor die Christen die Insel eroberten, gab es unter ihnen ganz große
Riesen, weil sich außer der Erinnerung, die sich von ihnen erhalten hat, in einer
von ihnen Mahan genannten Berghöhle (heute de los Cardones genannt) eine
22 Fuß lange Leiche fand" (TORRIANI 1590/ 1979: 93).
Zu dieser Textstelle merkt Dominik Wölfe! an: "Dieser Riese gehört
wohl zur Legende von Maclovius und Brandanus, die anderen Quellen wissen
von einem solchen Gerippe nichts" (WÖLFEL 1979: 92). Auch BERTHELOT
(1879/1980: 145) zitiert eine Äußerung Rarn6n Castaiieyras, wonach man in
einer "cueva labrada" der Montana Cardones Knochen gefunden habe, die aussahen,
als gehörten sie zu einem "Geschlecht von Riesen", schränkt aber zugleich
ein, daß Castaiieyra hierbei wohl der im Volk üblichen Übertreibung
aufgesessen sei.
Auch Jimenez Sanchez berichtet über zahlreiche Bestattungen im Inneren
einer Höhle der Montana del Card6n (PERERA BETANCORT &
HERNANDEZ BAUTISTA 1987: 337).
Die tatsächliche Höhle entspricht zwar weder in der Form noch in der
Größe - "sie weist bei ihrem Eingang eine runde Ausgrabung von 40 m auf
verbunden mit drei kleinen ovalen Wohnungen" (BERTHELOT 1879/1980:
145) - der von Berthelot beschriebenen, doch hier muß in Rechnung gestellt
werden, daß auch seine übrigen Fundortbeschreibungen nicht aus erster Hand
sind. Auch die in seinem Buch abgedruckte Zeichnung der "gran roca del
Castillo" hat mit der Wirklichkeit sehr wenig gemeinsam. Über den tatsächli-
205
© Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017
chen Veiwendungszweck könnte nur eine archäologische Ausgrabung Aufschluß
geben.
An den Felsvorsprung südlich des Höhleneingangs anschließend findet
sich eine leicht bogenförmige Mauer aus Basaltplatten, die 0,35 m breit und
0,90 m hoch ist. An der östlichen Kante des Gipfelaufbaues wurden zwei kleine
Nischen mit Mauern versehen. Unmittelbar daneben steigt man über einen
Absatz auf den etwas niedriger gelegenen südlichen Teil der Terrasse ab, die
hier immer breiter wird und in Richtung Sattel abfällt. Auch hier wieder
Felsnischen und davor auffällig viel Siedlungsmaterial (Keramik, Muschelreste
etc .), das jedoch auch vom nächsthöheren Niveau heruntergefallen sein kann.
Dieses Niveau IV (Abb. 7) erreicht man über einen niedrigen, aber steilen
Absatz neben den beiden zuvor genannten Nischen mit Mauerresten. Es soll
hier als Gipfelplateau bezeichnet werden. Es hat die Form eines ungleichseitigen
Dreiecks und nimmt eine Fläche von nicht ganz 200 m2 ein. Das Besondere und
Faszinierende dieses Gipfelplateaus ist das Zusammentreffen verschiedenster
optisch attraktiver Felsformationen. Den Zugang versperrend baut sich im östlichen
Eck eine sechs Meter lange natürliche Mauer auf mit einem Felsenfenster,
das den Blick auf den Gipfel des Card6n freigibt (Abb. 8). Vor dem 0,90 x 0,40
m großen Fenster liegt ein Block, der recht gut in diese Öffnung passen würde.
Nur wenige Meter davon entfernt ist in den an dieser Stelle relativ weichen Fels
eine ca. 5 m2 große Wohngrube eingetieft, deren Dach nach vorne in einem
bogenförmigen Pfeiler ausläuft (Abb. 9). Von den so geschaffenen zwei Einstiegen
in die Grube wurde der eine sorgfältig durch eine Mauer verschlossen,
die heute zum Großteil nach innen eingestürzt ist und so den Blick auf eine
mächtige Siedlungsschicht freigibt. Auch der Boden der Grube selbst, die
Stehhöhe aufweist, und die ebenen Flächen vor unter hinter der Grube sind mit
unzähligen Tonscherben, Knochenfragmenten, Steinabschlägen und Lapas
(Muschelschalen) bedeckt. Die Tonscherben sind zum geringeren Teil Bestandteile
einer gröberen, undekorierten Keramik mit 9 mm Wandstärke, zum größeren
Teil jedoch Bruchstücke der typischen, an zahlreichen Fundplätzen der
Ureinwohner belegten, gerillten Keramik mit Wandstärken von 5 - 7 mm (Abb.
10).
Etwa in der Mitte des Gipfelplateaus ragt ein Felsblockmenhirartig sechs
Meter in die Höhe (Abb. 11 ). Ungeachtet seines massiven Aufbaues ruht er an
seiner Basis nur auf zwei Säulen, so daß man von einer zu seinen Füßen
eingetieften Mulde aus unter ihm durchschlüpfen kann. Dieser Gipfelblock ist
von den Tälern der Umgebung selbst aus einigen Kilometern Entfernung noch
deutlich zu sehen. Er ist an seiner Ostseite ersteigbar, erst dabei merkt man, daß
auf ihm noch zwei kleinere Blöcke aufliegen (Niveau V / Abb. 12), der kleinere
206
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Abb. 6
NIVEAU III 1:-:-:-:1
(Mi\a. Cardones)
.... .. . . . ... .. . . . .
. . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . .
0 Sm
207
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davon weist eine - möglicherweise künstliche - Schale von 0,20 m Durchmesser
und 0, 10 m Tiefe auf (Abb. 13).
Die überraschendste Entdeckung war aber die, daß sich, wenn man auf
dem Gipfelblock steht und sich mit dem Kompaß in der Hand dreht, die
Kompaßnadel um 360° mitdreht. Diese Erscheinung führte zur Feststellung,
daß die Gipfelsäule und die zahlreichen Felsbrocken in seiner Umgebung aus
dem recht seltenen Pyroxenolith bestehen, dessen Fe20 3-Gehalt durchschnittlich
13 - 15 % beträgt, der jedoch metallische Einschlüsse unterschiedlicher
Größe aufweist. Die extreme magnetische Abweichung ist nur so zu erklären,
daß innerhalb des Gipfelaufbaus wesentlich größere Einschlüsse vorliegen als
an der Oberfläche nachweisbar. Das Oberflächengestein hat laut RöntgenFluoreszenz-
Analyse folgende chemische Zusammensetzung: Si02: 44,8 %,
Al203 : 13,8 %, Fe20 3: 13,6 %, GaO: 8,2 %, MgO: 5 %,K20: 1,7 %, Ti02 : 2,5 %,
Mn20 3 - 0,2 % (Archiv W. Pichler 1991 ).
Über die Hauptfunktion dieser Gipfelanlage gibt es kaum Zweifel.
Berthelot überliefert zwei Aussagen der ortsansässigen Bevölkerung: "abitanza
de los Majos" (BERTHELOT 1879/1980: 145) und "la antigua morada ... de
uno de los principes que dominaban Herbania" (BERTHELOT 1879/ 1980: 145).
Dies wird wohl kaum wörtlich zu verstehen sein im Sinne einer Dauersiedlung
oder einer Königsburg, die über Jahrzehnte bzw. Generationen ständig bewohnt
war. Dazu sind die Lage und damit verbunden die Versorgungsprobleme doch
zu extrem. Gegen eine nur sporadische Nutzung spricht andererseits die für die
Höhenlage erstaunliche Mächtigkeit der Siedlungsschicht auf dem Gipfelplateau.
Die Hauptfunktion dieser Gipfelbefestigung war mit ziemlicher Sicherheit die
einer Fluchtburg, einer letzten Rückzugsbastion in Zeiten der Bedrohung. Stellt
man sich die Mauern etwas höher vor als heute, so sind sowohl die angelegten
Terrassen als auch die Höhlen-Eingänge vom Tal aus nicht einsehbar, umgekehrt
garantiert die Anlage hervorragenden Ausblick nach allen Seiten und
wahrscheinlich auch absolute Sicherheit vor einer Eroberung. Einziger, aber
schwerwiegender Nachteil ist die Tatsache, daß sich eine größere Gruppe von
Menschen, die sich angesichts feindlicher Bedrohung in die Bergfestung zurückgezogen
hat, nur begrenzte Zeit aus mitgebrachten Vorräten ernähren kann.
Das hat auch Mercer erkannt, einer der wenigen, die die Gipfelfestung
selbst in Augenschein genommen haben: "(it) must have been the last retreat of
a group of Mahohs, and one ofthe strongest ofthe islands fortalezas" (MERCER
1973: I 06). Schafhirten, mit denen er gesprochen habe, seien alle der Meinung
gewesen, daß die Ureinwohner auf der äußersten Spitze des Berges in Höhlen
gelebt hätten: "it was when they were beeing hunted, and they just stayed up
there until they died of hunger" (MERCER 1973 : 105).
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Abb. 7
NIVEAU IV (Mna. Cardones)
~ Felswand mit Fenster
ffle Wohngrube
~ Gipfelblock
0 Sm
Mercer entwirft ein Bild des Belagerungszustandes, das alles in allem
glaubwürdig klingt:
"To defend themselves and their women, children and anirnals, the Mahohs
would have had throwing balls, stone fighting knives of tafiaguas, and the
tezeres, their staffs-cum-lances, and their round shields. Another defence was
the reluctance ofthe Europeans, less sure-footed, to venture into the mountains.
The Mahohs can be visualised doggedly resisting siege up on their peak, going
out at night onto their old pastures to cut plants for the ernaciated goats, grubbing
up truflles on the slopes where they had spent their Jives, raiding the corrals of
the conquerors - many of which hold their own animals - and carrying out
attacks, to get food or to free prisoners or in revenge" (MERCER 1973: I 09).
Die Frage, ob dem Gipfelfelsen des EI Castillo aufgrund seiner auffalli-
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) .
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.&. Abb. 10
Keramikfragmente
von der Mna. Cardones
Abb. 11
Gipfelblock Mna. Cardones
(Niveau IV / V)
211
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gen, menhirartigen Form von den Ureinwohnern auch eine kultische Funktion
zugeordnet wurde (ähnlich dem Bentaiga auf Gran Canaria und dem Bentayca
auf EI Hierro), bleibt, zufolge des Fehlens von Hinweisen, rein spekulativ. Andererseits
ist die sehr regelmäßig geformte Schale an der höchsten Stelle, die
möglicherweise für Libationen genutzt wurde, ein Anhaltspunkt in dieser Richtung.
Genauso schwer zu klären ist, ob die Besonderheit des Vorkonunens einer
Erzschicht im Gipfelbereich von den Mahoreros erkannt und in irgendeiner
Weise gewürdigt wurde. Der Trümmerhaufen östlich des Gipfelblockes sieht
jedenfalls so aus, als ob hier größere Blöcke vielfach zerkleinert worden wären.
Die in der Publikation von LEÖN HERNANDEZ (1987: 86) unter
Fundstelle Nr. 95 genannten Felsritzungen konnten nicht gefunden werden.
Aus seiner Formulierung geht allerdings nicht hervor, in der Nähe welches
Berggipfels sie liegen sollten. Rund um den Castillo-Gipfel würden sich zwar
hunderte glatte Basaltflächen anbieten, doch konnte außer einigen rezenten
Kritzeleien nichts entdeckt werden. Die Montaiia Cardones wird in keiner Publikation
über Felsbilder als Fundstätte genannt.
Weitere Fundstellen der Montaiia Cardones:
® Felsrücken nördlich des EI Castillo
Am Ende des nahezu ebenen Felsrückens, der sich von Fundstelle 3 noch etwa
200 Meter nach Norden erstreckt, sind auf dem östlichen Abhang knapp unterhalb
des Grates einige seichte Felsnischen und Halbhöhlen zu registrieren, die
an ihrer Öffnung kleine Steirunauem aufweisen. Ihre ursprüngliche Funktion
ist ohne Grabung schwer festzustellen. Neuerdings werden sie von Schafen und
Ziegen als Unterstand benutzt.
(1) Nordgrat des Card6n
Der Nordgrat besteht aus mächtigen glatten Basaltsäulen und i€i)im 1.
Schwierigkeitsgrad erkletterbar. Drei flache Absätze des Grates sind durch kurze,
aber dicke Mauern abgesichert.
® Nördlicher Vorgipfel des Card6n
Dieser Vorgipfel ist durch eine kleine Steinpyramide markiert. Entlang des
Ostabhanges erstreckt sich eine Mauer ca. 100 Meter lang in N/S-Richtung. 40
Meter südlich des Vorgipfels heben sich im Abstand von acht Metern zwei
flache Kreise aus Steinplatten nur sehr undeutlich von der Umgebung ab. Zwei
flache Haufen aus Steinplatten schließen jeweils nördlich an die Kreise an.
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0 1 m
Abb. 12 Niveau V der Mna. Cardones mit zwei Felsblöcken - stark vereinfacht
(Draufsicht).
Abb. 13 schalenartige Vertiefung/ Niveau V, Mfia. Cardones (Detail aus Abb.12)
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Insgesamt ist die Anlage sehr schlecht erhalten, so daß über ihre Funktion kaum
Aussagen gemacht werden können (Abb. 14).
(j) Card6n-Gipfel
Der Hauptgipfel des Card6n ist durch einen zwei Meter hohen Steinbaumarkiert,
der sich wie eine schmale Stufenpyramfde in drei Absätzen aufbaut. Dem
Ostabhang des Grates folgt eine Mauer, die vom Gipfel etwa 100 Meter nach
Norden und 50 Meter nach Süden reicht (Abb. 15).
® Steinbau südlich des Card6n-Gipfels
Etwa 150 Meter südlich des Gipfels und acht Meter unterhalb des Grates an der
Westseite befindet sich ein hufeisenförmiger Steinbau mit einer Öffinmg nach
Süden, dessen Mauer 0,40 m dick und 0,50 bis 0,80 m hoch ist. An der Ostseite
der Öffnung schließt ein kleinerer, ebenfalls hufeisenförmiger Bau an, der nur
aus einer Reihe von Blöcken besteht (Abb. 16).
® Degollada de Ja Galera
Vom südlichen Vorgipfel des Card6n zieht eine mächtige Mauer entlang des
ziemlich flachen Grates bergab und dann noch mehrere hundert Meter über die
fast ebene Scharte zwischen Card6n und Punta de la Galera. Die Mauer ist an
der Basis einen Meter breit und trotz teilweisen Verfalles heute noch zwei Meter
hoch. Dort, wo das Gelände wieder in Richtung des Galera-Gipfels ansteigt,
biegt die Mauer nach Westen ins Tal ab (Abb. 17).
@) Punta de la Galera
Der Gipfel der Punta de la Galera ist durch eine schlanke Steinsäule markiert.
Zwei Meter nordöstlich davon ist ein Steinkreis nur undeutlich erkennbar. Nur
einen Meter daneben liegt ein kleiner, fast rechteckiger Bau, an dessen
nordwestlicher Seite ein Steinhaufen von 0,50 m Durchmesser anschließt (Abb.
18).
Lage der Fundstellen:
l EI Castillo
2 Steinbauten im Sattel zwischen
EI Castillo und Card6n
3 Steinbauten auf dem Grat nördlich des
EI Castillo
4 Felsrücken nördlich des EI Castillo
214
28° 15' 40" n.B. / 14 ° 9' 32" w.L.
28° 15' 37" n.B. / 14° 9' 29" w.L.
28° 15' 45" n.B. / 14° 9' 31" w.L.
28° 15' 47" n.B. / 14° 9' 30" w.L.
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Cas til la
1m
' ' ...
' ' \ Abb. 16 Fundstelle 8 / Mna. Cardones
A 1 1 1 ' 8 \ ' I
' / Abb. 14 (links) Fundstelle 6 / Mf\a.
' ... ,,
Cardones
0 4m
Abb. 15 Steinbauten auf dem Gipfel des
A B Card6n T
215
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Espig6n
Card6n
5 Nordgrat des Card6n
6 Steinplattenkreise in der Nähe des
nördlichen Card6n-Vorgipfels
7 Card6n-Gipfel
8 Steinbau südlich des Card6n-Gipfels
216
Abb. 18 (links)
Fund stelle 10, Mna. Cardones
Abb. 17 (unten)
Steinbauten auf dem Gipfel der
Punta de la Galera; äußerst rechts
im Bild die Steinmauer der Degollada
de la Galera
28° 15' 35" n.B. / 14° 9' 27" w.L.
28° 15' 29" n.B. / 14° 9' 25" w.L.
28° 15' 20" n.B. / 14° 9' 23" w.L.
28° 15' 17'' n.B. / 14° 9' 24" w.L.
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9 Degollada de la Galera
10 Punta de la Galera
5.
Literatur
28° 14' 49" n.B. / 140 9' 35" w.L.
28° 14' 42" n.B. / 14° 9' 36" w.L.
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2 17
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