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ALMOGAREN XXXV/2004 INSTITUTUM CANARIUM © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 ALMOGAREN XXXV/2004 INSTITUTUM CANARIUM © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 Gedruckt mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Wien Abbildung Titelseite: Mit roter Farbe ausgeführtes Bodendekor einer prähispanischen Tonschale, die bei El Carrizal, Gran Canaria, gefunden wurde (Aufbewahrung im Museo Canario, Las Palmas); die idealisierende Zeichnung wurde von Hans-Joachim Ulbrich angefertigt. © Copyright 2004 by INSTITUTUM CANARIUM Hauslabgasse 31 /6, A-1050 Wien, Austria Internet: http://www.institutum-canarium.org http: //www.almogaren.org ISBN 3-900861-20-X Manuskripte an: Redaktion Almogaren Hans-Joachim Ulbrich Grabenstraße 30/1 D-71404 Korb Autorenrichtlinien können im Internet bei almogaren.org eingesehen werden. Author guidelines can be looked into on the website almogaren.org. Printed in Germany: Schnelldruck Ernst Grässer, D-76131 Karlsruhe Für den Inhalt der Beiträge sind die Verfasser allein verantwortlich. © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 Inhaltsverzeichnis: Werner Pichler: Die Felsbilder Fuerteventuras (1) .... ... .... .. .. ... .. .. .... .... .... ....... .... ... .... .. .... .... .. . 7 Joaquin Caridad Arias: Acoran, der oberste Gott der Kanarier - eine altmittelmeerische Gottheit ....... ... .. .... .. .. ... ................ .. ...... ... ..... .... ..... 75 Antonio Montelongo Franquiz & Marcial Falero Lemes: Tacitas y cupulas en Ja isla de Lanzarote ..... .. ..... .... ......... .... .. .. ... ............. 135 Juan Francisco Martin del Castillo: Darwin en Canarias: EI Transformismo (1928) de Baltasar Champsaur Sicilia .... .... .. .. .... ...... ............. ...... ..... .... ... ...... .. ..... 153 Maria Ines Cobo Saenz: EI Obispo Tavira (1737-1807) - su contribucion a la modernizacion de las Islas Canarias .......... ....... .. .. ... ...... .... .... ... .... ... 169 Alain Rodrigue, Lahoucine Bouffi & Mohamed Amarir: La station rupestre de Wazzouzount (Region de Taghjijt, Maroc) ........ .. 181 Hans-Joachim Ulbrich: Der Dreier-Gedanke in altmittelmeerischen Religionen und seine Ausstrahlung bis heute .. .... ....... .... ...... ...... ........... ........... .. .. ... .. 187 Jesus Gonzalez de Chavez Menendez: Acoso en el ocaso. EI Tribunal de Ja Inquisicion de Canarias en el siglo XVIII ..... ... .... .. .... .. ..... ..... .... ..... ... .. .... .. .. ..... ... ... ... 199 Marcos Sarmiento Perez: La obra de Julius Freiherr von Minutoli: Primer estudio socioeconomico en lengua alemana sobre Canarias ...... .. 211 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 Almogaren XXXV / 2004 Wien 2004 7 - 74 Werner Pichler Die Felsbilder Fuerteventuras (I)* Key words: Rock art, Canary Islands, Fuerteventura, documentation, typology Zusammenfassung: Diese Publikation ist der erste Teil des Versuches einer möglichst vollständigen Dokumentation der Felsbilder Fuerteventuras. Nach einer möglichst genauen Beschreibung und Analyse ihrer Fundorte wird im einleitenden Text auch versucht, die Vielzahl von Darstellungsformen typologisch in den Griff zu bekommen. Der erste Dokumentationsteil umfasst die Felsbilder der nördlichsten Inselregion (La Oliva). Abstract: This pu blication is the first part of the attempt to start a documentation of the rock art ofFuerteventura as complete as possible. After a detailed description and analysis ofthe locations there follows a classification ofthe multitude of rock art representations. The first part of the documentation includes the northernmost part of the island (La Oliva). Resumen: La presente publicaci6n es Ja primera parte de Ja tentativa de documentar, de! modo mas completo posible, las manifestaciones rupestres de Fuerteventura. Tras describir y analizar sus yacimientos con Ja mayor precisi6n posible, en el texto introductorio tratamos, igualmente, de abordar desde el punto de vista tipol6gico la variedad de formas que adoptan las manifestaciones. La primera parte de la documentaci6n comprende las manifestaciones rupestres de la zona mas al norte de Ja isla (La Oliva). Inhaltsübersicht Einleitung 1. Forschungsgeschichte 2. Dokumentation 3. Die Felsbildfundstellen 4. Analyse der Fundortkriterien 4.1 Verteilung der Fundstellen *Diese Publikation ist ein Teilergebnis eines Forschungsprojektes, das vom österreichischen "Fond zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung" finanziert wurde. 7 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 4.2 Höhe 4.3 Fundorttypologie 4.4 Orientierung 4.5 Neigung 4.6 Technik 4.7 Patina 4.8 Erhaltungszustand 5. Typologie der Felsbilder 5.1 Allgemeines 5.2 Punktuelle Zeichen 5.3 Lineare Zeichen 5.4 Geometrische Zeichen 5.5 Schriftzeichen 5.6 Schriftähnliche Zeilen 5. 7 Ikonische Zeichen 6. Literatur 7. Dokumentation der Felsbilder Einleitung Diese Publikation ist der zweite Versuch einer möglichst vollständigen Erfassung der Felsbilder einer der Kanarischen Inseln. Den ersten Versuch unternahm Ulbrich 1990 für Lanzarote (mit Ergänzungen 1994, 1996, 1998, 2002 und Sommer 2000). Die nun vorliegende Dokumentation von fast 800 Felsbild- Paneelen der Insel Fuerteventura ist das Resultat von etwa 8 Monaten intensiver Geländebegehungen, die zum kleineren Teil in den Jahren 1991/92, zum überwiegenden Teil im Zuge eines einjährigen Forschungsprojektes 1993/ 94 stattfanden. Die zeichnerische Dokumentation wird ergänzt durch exakte Analysen aller Fundortkriterien. Im Abschnitt Typologie soll versucht werden, das scheinbare Chaos von Zeichen zu ordnen. Einige der wichtigsten thematischen Schwerpunkte wurden bereits in früheren Almogaren-Bänden veröffentlicht: die latino-kanarischen Inschriften 1993, 1994 und 1995, die libysch-berberischen Inschriften, die podomorphen Darstellungen sowie die Spiele-Darstellungen 1996, die Schiffsdarstellungen 1998. Im Zusammenhang mit diesen Analysen wurden bereits 332 Paneele publiziert, von denen alle Inschriften sowie die podomorphen Darstellungen der Fundstelle Tindaya hier aus Platzgründen nicht noch einmal abgebildet werden. Die Paneele mit Spiele- und Schiffsdarstellungen wurden in den bisherigen Publikationen nur auswahlweise wiedergegeben, in diesem Zusammenhang sollen sie nun vollständig abgebildet werden. 8 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1. Forschungsgeschichte Dieses Einleitungskapitel soll nur einen Überblick über den historischen Ablauf der Beschäftigung mit den Felsbildern Fuerteventuras bieten. Auf inhaltliche Details der Forschungsgeschichte wurde bereits in den thematisch orientierten Einzelanalysen näher eingegangen. Der bisherige historische Ablauf lässt sich mühelos in drei Phasen unterteilen: 1. Phase: 1879 - 1975 Hundert Jahre lang haben sich die Forscher ausschließlich mit zwei Funden beschäftigt: zwei Inschriften auf Steinblöcken, die im Kontext von Eingeborenensiedlungen aufgefunden und von Berthelot (1879/1980) erstmals publiziert worden waren. Viele Jahrzehnte später befassen sich damit H. Benitez (1955), A. Delgado (1964) und H. Perez (1975) mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Beide Funde entziehen sich einer Beurteilung aus heutiger Sicht, da sie verschollen sind. 2. Phase: 1979 - 1987 Ein Jahrzehnt lang befasst sich die kanarische Forschung ausschließlich mit den podomorphen Darstellungen des Tindaya. Drei sehr unterschiedliche Dokumentationen und zahlreiche Zeitungs- und Zeitschriftenartikel ergeben insgesamt 45 Abbildungen von Fußdarstellungen, sowie zahlreiche angebliche weitere Funde, die jedoch niemals fotografisch oder zeichnerisch belegt wurden. 3. Phase: 1987-1992 Ende der 80er Jahre erscheinen in den "Jornadas" (L. Hernandez et al. 1987) und in "Tebeto" (L. Hernandez et al. 1988) die ersten Publikationen, die sich grundsätzlich mit den Felsbildern der Insel befassen: zahlreiche neue Fundplätze werden genannt, erste Typologien werden versucht, ein neuartiger Inschriftentyp wird der Öffentlichkeit vorgestellt (insgesamt 9 neue Paneele). Abschluss und Höhepunkt dieser Phase ist der wahrscheinlich 1991 erschienene Ausstellungskatalog "Los grabados rupestres de la isla de Fuerteventura" v. H. Diaz und P. Betancor: ca. 60 Fundstellen werden namentlich genannt, allerdings nur 17 neue Paneele dokumentiert. Insgesamt wurden in 110 Jahren Forschungsgeschichte nur 73 Paneele der Insel durch Fotos oder Zeichnungen dokumentiert und publiziert. Als Ergebnis eigener intensiver Feldforschung in den Jahren 1992-94 liegen nun 782 9 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 dokumentierte Paneele vor, was die formale und inhaltliche Erforschung der Petroglyphen Fuerteventuras ohne Zweifel auf eine völlig neue Basis stellt. 2. Dokumentation Im Zuge von 8 Monaten Feldforschung wurden aufFuerteventura über 100 Montafias und Morros bestiegen sowie fast alle markanten Barrancos begangen. Die Dokumentation kann also in Anspruch nehmen, einen repräsentativen Querschnitt durch die Landschaftselemente der Insel sowie deren Felsbild- Manifestationen zu bieten. Völlig flächendeckend zu arbeiten, war im gegebenen zeitlichen Rahmen natürlich nicht möglich. In der kanarischen Literatur werden folgende weitere Geländenamen als Felsbildfundstätten genannt, die in der folgenden Dokumentation nicht enthalten sind: 10 Llanos del Morrito Tisajoyre Degollade de Cofete Montafia de Aqua Salada Morro de la Habana Casas de Arriba Vallebron El Fraile Fuente de Tababaire Barranco de Rio Cabras Degollada de Jaife Barranco de los Canarios Barranco de Jarugo Casas de Ja Montafietas Barranco de Sice Solana del Ciervo Montafia del Fronton Morro de Valle Corto LaMuda Barranco de Esquinzo Chupadero Chico Chupadero Viejo El Viso LaAsomada Vega Vieja Morro del Chupadero Barranco de la Torre © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 Morro de las Mendez Jandia Degollada del Ciervo Dafür, dass diese potentiellen oder tatsächlichen Fundstellen hier nicht erfas st wurden, gibt es mehrere Gründe: • Einige Geländenamen sind selbst in der Karte 1: 25.000 nicht auffindbar (Fuente de Tababaire, Barranco de Sice etc.). • Mehrere Fundstellen wurden durch Straßenbau etc. zerstört (Llano del Morrito, Barranco de Rio Cabras etc.). • In einigen Fällen wurde ein Berg nachweislich mit einem benachbarten verwechselt (z.B. Morro de Valle Corto etc.). • In zahlreichen Fällen konnten trotz Geländebegehung keine Felsbilder gefunden werden (z.B. Degollada de Cofete, Barranco de Esquinzo etc.). • Einige der genannten Landschaften konnten aus Zeitmangel nicht begangen werden (z.B. Vega Vieja, Barranco de la Torre etc.). Über die von mir dokumentierten 782 Paneele hinaus sind mir einige weitere Fundstellen mit vereinzelten linearen und geometrischen Ritzungen bekannt, die aus Zeitmangel nicht aufgenommen werden konnten. Berücksichtigt man alle diese Gegebenheiten, so muss auf Fuerteventura insgesamt mit über 1000 Paneelen gerechnet werden. In die Dokumentation wurden Ritzungen und Punzierungen aller Altersstufen aufgenommen, auch solche, die wegen ihrer sehr hellen Patina auf ein geringes Alter schließen lassen. Nicht aufgenommen wurden: • völlig rezente Namenseintragungen, wie z.B. auf einigen Ausflugshügeln in der Nähe von Puerto del Rosario, • einige Paneele, auf denen Ritzungen nur noch zu erahnen, mit konventionellen Methoden aber nicht mehr zu dokumentieren sind. In einigen Fällen waren nur noch Rekonstruktionsversuche möglich. Das lag • z.T. an vielfacher Überlagerung (z.B. Morro Pinacho 2.28.10), • z. T. an starker Verwitterung und Flechtenbedeckung (z.B. Barranco de! Cavadero 1.08.33) Die daraus und aus dem unterschiedlichen Lichteinfall zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten resultierenden Schwierigkeiten der Dokumentation wurden in der Literatur schon mehrfach beschrieben. Um der Wirklichkeit möglichst nahekommende Rekonstruktionen zu erzielen, ist es daher notwendig, Fundstellen mehrfach zu möglichst unterschiedlichen Zeiten zu besuchen. Die frühen Morgenstunden ergeben wegen des flach einfallenden Sonnenlichtes im allgemeinen die besten Kontraste. In diesem Sinne konnte aller- 11 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 dings nicht allen 71 Fundstellen die selbe Sorgfalt gewidmet werden: die zeitliche Begrenzung führte notwendigerweise zur Festlegung von Prioritäten. Die zahlreichen Beispiele linear-geometrischer Ritzungen wurden in der Regel nur einmal dokumentiert. Dabei wird in Kauf genommen, dass infolge schlechter Beleuchtung bei den Abzeichnungen dort und da ein Strich fehlt oder zu viel ist. Da ich nicht annehme, dass in diesen Darstellungen konkrete Information kodiert ist in dem Sinne, dass jedem Strich eine Bedeutung zukommt, erscheint mir diese Vorgangsweise zumutbar. Ergiebige Fundstellen wie der Barranco del Cavadero oder der Morro de Montafia Blanca wurden etwa zehnmal begangen, was bei einzelnen Paneelen zu durchaus unterschiedlichen Ergebnissen führte. Für die Dokumentation wurde jene Version ausgewählt, die bei optimalen Lichtverhältnissen eine größtmögliche Genauigkeit der Wiedergabe versprach. Die Darstellungen basieren ausschließlich auf Diapositiven und Schwarzweißfotos, deren Abzeichnungen in situ kontrolliert und nötigenfalls ergänzt wurden. Die Felsbilder sind in unterschiedlichem Maßstab wiedergegeben: die im unteren Teil jeder Abbildung angegebene Längeneinheit entspricht 10 Zentimeter. Felsstrukturen (Risse, Absplitterungen etc.) wurden nur dort aufgenommen, wo die Linienführung der Darstellung davon betroffen ist. 12 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 3. Die Felsbildfundstellen 1. LA OLIVA (Koordinaten nach der Mapa Militar de Espaiia 1 :25.000) Nördliche Breite Westliche Länge 1 Degollada Encantada 28° 42' 40" 13° 53' 55" 2 Las Calderas 28° 42' 25" 13°53' 48" 3 Lomo Corcovao 28° 41' 13° 55' 4 Montafia de la Mareta 28° 40' 39" 13° 57'30" 5 Montafia la Culata de! Roque 28° 40' 50" 13° 58' 18" 6 Montafia Tmdaya 28° 35' 40" 13° 58' 30" 7 Morro Grande 28° 36' 30" 13° 53' 49" 8 Barranco de! Cavadero 28° 36' 13° 51' 9 Morro de! Cabo 28° 35' 33" 13° 53' 40" 10 Morro Carnero 28° 35' 10" 13° 54' 57" 11 l\/Iorro de Montafia de Enmedio 28° 34' 45" 13° 56' 35" 12 Barranco de Tmojay 28° 34' 13° 51' 2. PUERTO DEL ROSARIO Nördliche Breite Westliche Länge 1 M:ajada de! Chupadero 28° 34' 15" 13° 54' 37" 2 Morro de la Pila 28° 34' 15" 13° 54' 30" 3 Pie o de! Risc o 28° 34' 13° 53' 30" 4 Pico de Don David 28° 34' 13° 56' 20" 5 La Erita de! Cuchillo 28° 33' 50" 13° 55' 30" 6 Barranco Valhondo 28° 33' 13° 56' 7 Barranco de! Tnne 28° 33' 7" 13° 53' 10" 8 Barranco de la Herradura 28° 32' 13° 53' 9 Barranco de la Monja 28° 31' 13° 52' 10 Aceitunal 28° 32' 48" 13° 57' 15" 11 F1 Piquito 28° 32' 34" 13° 57' 55" 12 Montafieta de Martinez 28° 31' 15" 13° 58' 14" 13 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 13 Degollada de F acay 28° 31' 8" 13° 58' 11" 14 La F ortaleza 28° 30' 33" 13° 58' 37" 15 Cuchillos 28° 30' 35" 13° 57' 40" 16 Morro de Ja Galera 28° 30' 38" 13° 57' 10" 17 Montafia de Tamateje 28° 31' 13" 13° 56' 48" 18 Morro de Ja Atalaya 28° 30' 35" 13° 56' 40" 19 Morro de las Piteras 28° 30' 30" 13° 56' 10" 20 Castillejo Grande 28° 30' 35" 13° 55' 15" 21 Montafia de Tesjuates 28° 29' 13° 56' 22 Montafia de Enmedio 28° 29' 38" 13° 54' 58" 23 Punta de Ja Atalaya 28° 30' 7" 13° 53' 38" 24 Barranco de Lucas Mendez 28° 30' 23" 13° 53' 57'' 25 Los Pocitos 28° 28' 5" 13° 58' 55" 26 Morro de las Tmajas 28° 28' 10" 13° 58' 23" 27 Rincon de las Rosas de Arriba 28° 28' 13° 58' 30" 28 Morro Pinacho 28° 27' 30" 13° 55' SO" 3. BETANCURIA 1 Majada de la li®ieras 28° 25' 18" 14° 5' 17" 2 Gran Barranco 28° 25' 30" 14° 5' 21" 3 Barranco de la Pefia 28° 25' 14° 6' 4 5" 4 La Atalayeja 28° 23' 27" 14° 7' 4. ANTIGUA 1 Morro de Ja Cochina 28° 26' 13° 56' 2 Montafia de! Negrito 28° 25' 53" 13° 55' 33" 3 Castillete Grande 28° 25' 31" 13° 54' 55" 4 Montafieta de! Sombrero 28° 25' 10" 13° 56' 25" 5 Morro de Montafia Blanca 28° 23' 57" 13° 54' 34" 6 Cuchillete de Buenavista 28° 23' 50" 13° 56' 30" 14 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 7 Los Chamorras 28° 23' 43" 13° 56' 40" 8 Morros de Valle Sise 28° 21' 25" 13° 56' 35" 9 Morro de! Asiento 28° 20' 57" 13° 58' 18" 10 Morro de Punta Corrales 28° 20' 20" 13° 57' 6" 11 Atalayita/Pozo Negro 28° 19' 23" 13° 55' 43" 12 Atalaya de Pozo Negro 28° 18' 13° 55' 13 Cuchillo de los Olivos 28° 17' 14" 13° 56' 28" 5. PAJARA 1 Morretes de Tierra Mala 28° 22' 38" 14° 9' 22" 2 Barranco de! Aula.gar 28° 23' 27" 14° 10' 48" 3 E Castillo 28° 15' 42" 14° 9' 30" 4 Espig6n de Ojo Cabra 28° 15' 37" 14° 9' 41" 5 Montafia .Areguia 28° 14' 38" 14° 10' 48" 6. TUINEJE 1 Montafia de Tamacite 28° 18' 24" 14° 2' 33" 2 Montafia de Tirba 28° 15' 38" 14° 5' 25" 3 Pico Taguda 28° 16' 31" 14° 5' 25" 4 Montes de Valle Corto 28° 6' 8" 13° 56' 39" 5 Vigan 28° 15' 13° 57' 45" 7. JANDIA 1 Ca stille jo Alto 28° 5' 45" 14° 20' 7" 2 Valle de Esquiru:o 28° 5' 2" 14° 18' 5" 3 Hi.ierto Morero 28° 4' 53" 14° 23' 36" 4 Morro de Sielte Fuentes 28° 3' 49" 14° 23' 37" 15 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 FUNDSTELLENKARTEl:NORD 0 16 • • • 2 3 5 • • 4 CD 7 • 6 • 9 • I•I 1•0 12 _______________ 1_.2_3 ____• _ 4• •••• ---\ \ 1 \ - - -- ........ .... 11 10 • 5 • 7 6 • 8 12 • • 9 • 13. ~ 14• •• 18 19 20 15 16 ••• • 21 ' ' .... ----- --, \._ 10km ---1 • 22 28 • .............. ... 23 • • 24 .... • 8 • Abb.1 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 4. Analyse der Fundortkriterien 4.1. Verteilung der Fundstellen über die Insel Nach Regionen: Region Fundstellen Paneele 1 La Oliva 17% 29% 2 Puerto de! Rosario 39% 35% 3 Betancuria 6% 5% 4 Antigua 18% 21 % 5 Pa.Jara 7% 3% 6 Tuineje 7% 6% 7 Jandia 6% 1% Verteilung nach Landschaften: Landschaft Paneele 1 lviontafias 78% 2 Barrancos 21 % 3 Malpais 1% 4 Llanos 0% Nur ganz wenige Funde gibt es bisher in den nördlichen Malpaislandschaften (1 % der Paneele), im Bereich des Basalkomplexes (6 %) und auf der Halbinsel Jandia (1 %). Über 90 % finden sich auf den Bergen und in den Tälern der "Östlichen Kordillere". Hier bieten sich auch besonders günstige geologische Voraussetzungen an: die durch die Erosion freigelegten und angeschnittenen Basaltdecken bilden markante Geländestufen mit relativ glatten Wänden. Absolutes Zentrum der Fundstellen ist die Region nordwestlich der Hauptstadt Puerto del Rosario (Abb. 2). Der Raum zwischen Tindaya und La Oliva im Norden, Csillas del Angel und Puerto del Rosario im Süden und Tefia im Westen umfasst mit etwa 170 krn2 ziemlich genau ein Zehntel der Gesamtfläche der Insel. In ihm wurden jedoch 44 % der bisher bekannten Fundstellen und 54% der dokumentierten Paneele registriert. Ergänzt man die knapp südlich davon liegende "Großfundstelle" des Morro Pinacho, so sind es sogar 6% der Paneele. Auch in thematischen Teilbereichen wie z.B. dem der Inschriften dominiert diese Region ganz deutlich: 33 % der Fundstellen mit libysch-berberischen Inschriften und 38 % derer mit latino-kanarischen. 17 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 Abb. 2 REGION PUERTO DEL ROSARIO Anzahl der PaaeE,le/Fundstelle . • 2-10 • 11 -20 • 21-50 • 51 -100 Anzahl der Paneele pro Fundstelle: 5km Unter den 71 dokumentierten Fundstellen überwiegen solche mit 1 - 10 Paneelen (70 %), besonders häufig sind solche mit nur einem Paneel. Ein Viertel der Fundstellen weist zwischen 11 und 50 Paneelen auf Über 50 Paneele wurden an vier Fundstellen registriert: Morro de la Galera, Morro Pinacho, Tindaya und Barranco de Tinojay. C Cl) ~ 50 -+-----------------~ ----------~ i 40 -+------------------------------' = ';'.: 30 +-----------------------------~ Cl) "" 20 +-----------------------------~ :;: ~ 10-HI-------------------~~------------' <( "' (,) .,. lf) (!) ...... a:, m 0 0 0 0 0 0 0 0 0 "' "' --r LQ '-? ";- "? :."i:i' :."i:i' °" ~ :;;: Ln (!) ;::: Abb. 3 Anzahl der Paneele 18 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 4.2. Höhe Q) äi 60 +--- -----------------111----------.10--------Q) C ~ 50+-------------------------111----------.10----- ------ ~ " 40 -t----,d------------ :;; d ~ 30 +-----l- ----------- < Höhe in m Abb. 4: Höhenverteilung der Paneele (nach 10-Meter-Höhenstufen) ,. 250 .; j!! 200 rf_ ~ 1 50 -;, i 1 00 ""' 50 -10 0 100 -200 2 00-300 300-400 400-500 500-600 HOhenstufen in m Abb. 5: Höhenverteilung der Paneele (nach 100-Meter-Höhenstufen) 16 C. -~;; 14 .; 1 2 § 10 LL .; 8 "O 2' 6 ~ 4 "' 2 0 -1 00 1 00- 200 200 -300 3 00 -4 00 4 00-500 500 -6 00 Höhenstufen in m Abb. 6: Höhenverteilung der Fundstellen (nach 100-Meter-Höhenstufen) 19 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 Sieht man vom völligen Fehlen von Fundstellen im unmittelbaren Küstenbereich ab, so sind die Fundstellen ziemlich gleichmäßig über alle Höhenstufen verteilt. Wenn eine Höhenstufe hervorgehoben werden kann, dann ist es die zwischen 300 und 400 Meter: 25 % der Fundstellen, 35 % der Paneele. 4.3. Fundorttypologie Art des Felsen: 1 2 2 . 1 2 .2 Montafias: 1 2 3 4 Barrancos: 1 2 3 Malpais: 1 2 2 . 1 2 .2 20 Felswand Felsblock in S teinbauten irn Gelände Gipfel Grat Felsband Berghang Prallhang Gef'alls s tufe Gleithang Lava Lavablöcke in S tein.bauten im Gelände ITT o/o 13 % 7 0/o 6% 38 o/o 33 % 21 % 1 F e lswand 86 % 8 o/o 2 Felsbl o ck 14 % 2 . 1 in S t einbauten 8 °/o 2 .2 irn Gelände 6% 66 o/o 26 o/o 1 Felswand 85 °/o 8 o/o 2 F e lsblock 15 % 2. 1 in Stei.nb auten 11 % 2 .2 irn Gelände 4% TI o/o 63 o/o 26 o/o 37 o/o © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 Im Gegensatz zu Lanzarote (Ulbrich 1991 :66: 62 % der Fundstellen in den Ebenen), findet sich auf Fuerteventura die weitaus überwiegende Mehrzahl der Fundstellen in der Bergwelt der Insel. Dass die Montafias aufFuerteventura eine weitaus größere Rolle spielten als auf der Nachbarinsel, konnte auch durch Untersuchungen der Steinbauten auf den Gipfeln und Graten der Insel nachgewiesen werden (Pichler 1993). Am häufigsten liegen die Fundstellen im unmittelbaren Gipfelbereich, und zwar fast ausschließlich auf festem, anstehenden Fels, nur sehr selten auf einzelnen losen Blöcken und nur in einem Fall auf einem Block, der in einen Windschutzbau integriert ist. Am zweithäufigsten sind Funde auf Graten, die den Zustieg zum Gipfel vermitteln, ein Viertel davon aufVorgipfeln, ein weiteres Viertel im Bereich von Steinbauten. Durchziehen markante Felsbänder die höheren Bereiche eines Berges, so wurden diese häufig für Ritzungen benutzt, fast immer die senkrechten Wände selbst, nur selten abgestürzte Blöcke. Nur 8 % der Ritzungen auf Bergen verteilen sich über die Hänge und Flanken, wobei am häufigsten kleine Geländestufen, aber auch Einzelblöcke genutzt wurden. Nur in 4 Fällen sind hier Ritzungen in Steinbauten integriert. Ein Fünftel der Fundstellen entfällt aufBarrancos. Sieht man vom Sonderfall Cavadero ab - dem einzigen Beispiel, wo markante Gefällsstufen beiderseits benutzt wurden - so gilt es flache Muldentäler und Gleithänge von den steilen Prallhängen zu unterscheiden. Bei den seltenen Fundstellen in flachen Talabschnitten überwiegt die Position an der Kante vom ebenen Gelände zum Abfall in das Bachbett. In den steilen, oftmals zweigestuften Prallhängen überwiegen bei weitem die Fundstellen an den senkrechten Basaltwänden. Wenn es zwei Stufen sind, wurde fast ausschließlich die obere gewählt. In zwei Fällen wurden Felsrücken zwischen zwei Barrancos ausgewählt, in vier Fällen Steinbauten unmittelbar am Rande des Barrancos. Selten sind Ritzungen auf abgestürzten Blöcken, noch seltener solche im Bachbett selbst. Sowohl in den Tälern als auch auf den Bergen wurde bevorzugt anstehender Fels für Ritzungen und Punzierungen genutzt. Nur 13 % der Fundstellen entfallen auf einzelne, bewegliche Felsblöcke, von denen etwa die Hälfte heute in Steinbauten (Gebäude, flurbegrenzende Mauern, Terrassenmauern etc.) integriert ist. 21 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 4.4. Orientierung 9 9 99% 9 9 Abb. 7: Orientierung der Paneele 72 % der Felsbildflächen sind nach S (einschließlich SW und SO) orientiert. Diese klare Bevorzugung südlicher Himmelsrichtungen ist im internationalen Vergleich ungewöhnlich. So hat z.B. Trost für die Felsbilder des Zentralen Ahaggar dokumentiert, dass dort alle Himmelsrichtungen fast gleichmäßig vertreten sind. Das Dominieren der Südrichtung aufFuerteventura (und auch auf Lanzarote) hängt sehr deutlich mit dem Vorherrschen des NO-Passates zusammen. Diese feuchten Luftmassen bewirken eine wesentlich stärkere Oberflächenverwitterung und Vegetationsbedeckung des Gesteins an den Nordseiten der Berge. Nicht erklärt wird damit aber das fest völlige Fehlen von Felsbildern an westwärts gerichteten Felsflächen, die sich oftmals sehr gut dazu eignen würden. Die 12 % nordwärts gerichteten Paneele entfallen fast ausschließlich auf den Barranco del Cavadero, wo die prägende Wirkung des Passatwindes minimal ist und auf den Tindaya, wo flache Felsplatten für Punzierungen genutzt wurden. 4.5. Neigung 60 % der Felsbildpaneele wurden auf senkrechten, fast senkrechten oder leicht überhängenden Felsflächen (70° - 100°) angebracht, 15 % auf ebenen und sehr flachen Felspartien (0° - 20°). Am seltensten wurden Felsflächen mittlerer Neigung genutzt. 22 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 "IUU 350 300 250 200 1 50 1 00 50 D +----+---+----+---+----+---+--~ 0- 11- 21- 31 - 41 - 51- 61- 71 - 81- 91 ' - 1 o· 20 · 30 · 40 · so· so · 70 · so · 90 · Nei1Jmg in· Abb. 8: Neigung der Felsbildpaneele 4.6. Technik Aufgrund der alle Erwartungen weit übersteigenden Zahl von Neufunden war es aus zeitlichen Gründen nicht möglich, detaillierte Analysen der handwerklichen Ausführung der Felsbilder durchzuführen. Wünschenswert wäre in dieser Thematik eine Weiterarbeit im Sinne der experimentellen Felsbildforschung von Priuli (1984). Die im folgenden vorgeschlagene Einteilung in Techniken sowie eine Abschätzung ihrer Anwendungsbreite sind daher nur als erste Ansätze einer Untersuchung zu verstehen. Ritzung: Rl: Sehr feine, oberflächliche Ritzung (0,1 - 1 mm). Diese Technik wurde bei einem Großteil der Felsbilder Fuerteventuras angewendet. Das zeitliche Spektrum der Anwendung reicht von relativ jungen Ritzungen (mit deutlich hellerer Patina als der umgebende Fels) zumindest bis zu den etwa 2000 Jahre alten Inschriften, die zumeist gleiche, in wenigen Fällen auch dunklere Patina aufweisen. Rl 23 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 R2: Erzeugen einer flächigen Darstellung durch mehr- bis vielfaches Anbringen weitgehend paralleler Ritzungen. Diese Technik beschränkt sich auf einige Schiffsdarstellungen (1.12.49, 1.12.59) sowie einige Spiel-Darstellungen (1.12.07, 1.12.23). Aufgrund der sehr hellen Patina ist für diese Ritzungen ein sehr geringes Alter anzunehmen. In einem Falle überlagert eine solche Darstellung wesentlich ältere lineare Ritzungen (2.28.10.g). R2 Gravierung: G: V- bis U-förmige Vertiefung durch wiederholtes Reiben mit einem spitzen Gegenstand, meist 1 - 2 mm, in seltenen Fällen 3 - 5 mm tief und breit (z.B. 2.16.03, 2 16.20). Je tiefer, umso deutlicher nimmt die Ritzung die Graufärbung des nicht verwitterten Gesteins an G Schabung: S: Muldenförmige Vertiefung durch wiederholtes Reiben mit einem stumpfen Gegenstand (1 - 2 mm tief, 5 - 10 mm breit). Konnte nur sehr selten s dokumentiert werden (1.01.01). Punzierung: Diese Technik fand aufFuerteventura ausschließlich bei podomorphen Darstellungen und einem Teil der latino-kanarischen Inschriften Anwendung. 24 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 PI: Punktförmige Vertiefungen fast gleicher Größe und Tiefe durch Schlagen mit einem Metallwerkzeug. Sehr selten, am ehesten bei der Fußdarstellung des Castillejo Alto (7.01.04). Pl P2: Punktförmige Vertiefungen unterschiedlicher Größe und Tiefe durch Schlagen mit einem Steinwerkzeug. Häufigste Art der Punzierung: Großteil der Umrissdarstellungen des Tindaya. P2 P3: Voneinander abgesetzte längliche Vertiefungen, wahrscheinlich durch Schlagen mit einem Metallwerkzeug. Sehr selten: einige latino-kanarische Zeichen im Barranco del Cavadero. P3 P4: Unzählige kleine Vertiefungen (1 - 2 mm), die unmittelbar aneinander anschließen. Bei einigen latino-kanarischen Zeilen. P4 25 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 PS: Unzählige Einschläge unterschiedlicher Tiefe (1 - 5 mm) ergeben insgesamt eine Rinne mit unregelmäßiger Oberfläche. Bei einigen sehr stark verwitterten latino-kanarischen Zeichen des Barranco del Cavadero. P5 P6: Flächige Vertiefung (2 - 5 mm), vorgepunzt und durch wiederholtes Reiben mit einem stumpfen Gegenstand geglättet Ein Großteil der flächenartigen Fußdarstellungen des Tindaya. P6 4.7. Patina Vom optischen Erscheinungsbild der Patina sind kaum Rückschlüsse auf das Alter der Felsbilder zu erwarten. Zu unterschiedlich sind die betreffenden Felsflächen den Witterungseinflüssen ausgesetzt, als dass etwa der Helligkeitsgrad aussagekräftig wäre. Selbst innerhalb einer Gruppe wie der der latinokanarischen Inschriften, die wohl kaum über einen großen Zeitraum verstreut sind, gibt es eminente Unterschiede. Während einzelne Zeilen an exponierten Felswänden so stark verwittert sind, dass sie von der Umgebung kaum noch zu unterscheiden sind, wirken andere an geschützten Stellen so frisch, als seien sie erst vor Jahrzehnten eingeritzt worden (was schließlich auch bei einigen kanarischen Forschern zum Fälschungsverdacht geführt hat). Für die Zukunft ist zu hoffen, dass physikalische Meßmethoden so weit entwickelt werden, dass sie nicht-destruktiv und portabel eingesetzt werden können. 4.8. Erhaltungszustand Für den z. T sehr schlechten Erhaltungszustand vieler Felsbilder gibt es drei Hauptgründe: 26 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 • Oberflächenverwitterung • Felsabbruch • Flechtenbewuchs. Die Dokumentation zahlreicher Paneele kann daher nur als Rekonstruktionsversuch angesehen werden. Es sind dies vor allem die punzierten Inschriften des Barranco del Cavadero, aber auch zahlreiche der Spiele- und Schiffsdarstellungen. Ein ähnliches Problem stellen Felsflächen dar, die den Eindruck erwecken, als hätten viele Generationen ihre Eintragungen übereinander hinterlassen (extremes Beispiel 2.28.10). 5. Typologie Allgemein kann man sagen, dass der Mensch nie alles, was er sah, darstellte. Er hat immer ganz bestimmte Wahlen getroffen. (E. Anati) 5.1. Allgemeines Im Folgenden soll versucht werden, die Vielzahl der Darstellungsformen innerhalb der Felsbilder Fuerteventuras typologisch in den Griff zu bekommen. Dabei wird zwar vorerst eine rein syntaktische Betrachtungsweise versucht, die Grenzen zu den interpretativen Ansätzen sind jedoch fließend. Fast alle Zahlenangaben sind gerundet, da die Zuordnungen in Grenzbereichen sehr schwierig und z. T. willkürlich sind. 1. Punktuell 1. 1 einzeln 4 1 2 Gruppe 1.2. 1 linear 1 1. 2. 2 kreisfonnig 1.2.3 sonstige Anordnung 1 2.4 keine Ordnung erkennbar 1 6 27 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 2. Linear 2. 1 einzelne Linie ? 2. 2 parallel 85 2. 3 kreuzformig 19 2.3. 1 doppelt 1 2. 3. 2 mehrfach 2.4 zaunartig 10 2. 5 leiterartig 1 2. 6 kamrnartig 4 2.7 gabekartig 2. 8 winkelartig 3 2. 8. 1 doppelt 2. 8. 2 mehrfach 2. 9 strahlenformig 6 2. 1 0 sternförmig 15 2. 11 wellenförmig 2. 12 zickzack 2. 13 mäanderförmig 2. 14 fis chgrätförrnig 1 2. 15 unregelmäßig kreuzend 186 2. 16 kurvig kreuzend 17 2. 17 netz-, spielartig 292 2. 18 halbkreisforrrug 2. 18. 1 doppelt 2. 18. 2 mehrfach 2 2. 1 9 spiralig 2. 19. 1 gegenläufig 2. 1 0 labyrinthis eh 640 28 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 3. Geometrisch 3. 1 Kreis 1 3.2 E llipse 7 3.3 Quadrat 2 3.4 R echteck 2 3 .5 Raute 3 3. 6 Dreieck s 3.7 Pentagranun 62 3. 8 H albmond 16 3. 9 H albkreis 98 4. Schriftzeichen 4 . 1 Lateinis eh 4 .1 . 1 antik 1251 4 .1 . 2 rezent 80 4 . 2 Libysch-berberisch 171 4 .2 . 1 antik 4 . 2 . 2 t:ifinagh 4 . 3 Iberisch 4 . 4 Phönizisch/Punisch 4 .5 Arabisch 4 . 6 S chriftähnliche Zeichen 250 1752 5. Ikonische Zeichen 5 . l :tvJ.:er,sch. ? 5. 1 .. 1 Frau S . 1 . 2 1)..-:fa.n.n 29 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 51 3 Kind 5 1.4 Unbestimmt 5 1. 5 Teile des lvlenschen 5 1.5.1 Fuß 225 5 1.5.1 Hand 5 1.5.1 Herz 21 5 1.5.1 K opf 5 1. 5. 1 Vulva 5 1.5 1 Penis 5.2 Tier 2 5.3 Pflanze 5.4 Behausung 5 5 Waffe./Gerät 5 6 Boot/Scruff 102 5.7 Gestime/Sonne/lv!ond 19 370 Mit etwa 60 % aller identifizierbaren Zeichen (ca. 2900) dominieren die Schriftzeichen - wenn man sie als Einzelzeichen und nicht als Zeilen rechnet - ganz deutlich. Ein Viertel entfällt auf lineare Darstellungen, unter denen die geordneten (netz- und spielartigen) gegenüber den unregelmäßigen Mustern überwiegen. Ikonische Zeichen sind nur mit etwa 13 % vertreten, wobei diese Gruppe fast ausschließlich durch Fußabdrücke und Schiffe vertreten ist. Am seltensten (3 %) sind Darstellungen geometrischer Formen. Noch deutlicher wird die Eigenart der Felsbilder Fuerteventuras, wenn man die fehlenden Bereiche auflistet: • Die Gruppe der punktuellen Zeichen (Näpfchen etc.) ist so gut wie nicht vertreten. • Aus der Gruppe der linearen Zeichen fehlen die wellen-, zickzack- und mäanderförmigen Zeichen sowie Spiralen und Labyrinthe. • Mit Ausnahme des Pentagramms und des Halbmondes gibt es fast keine geometrischen Darstellungen wie Dreieck, Raute, Kreis etc. • Das wahrscheinlich signifikanteste Merkmal aber ist das fast völlige Feh- 30 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 len ikonischer Zeichen. Vor allem die Tatsache, dass der Mensch und seine Umwelt (Behausungen, Geräte, Waffen, Pflanzen, Tiere etc.) nicht dargestellt wurde, gibt zu denken. Umgekehrt kann es nicht als Zufall gewertet werden, dass gerade Fußabdrücke und Boots- bzw. Schiffsdarstellungen vorhanden sind. 5.2 Punktuelle Zeichen Petroglyphen in der Form punktueller, näpfchenartiger Zeichen konnten bisher nur auf vier Paneelen festgestellt werden: 1.06.03: An der Stelle des SW- Grates des Tindaya, an der die podomorphen Darstellungen beginnen. Auf einer sehr glatten, fast waagrechten Platte wurden unzählige kleine Vertiefungen einpunziert, die sich in einigen Fällen zu unregelmäßigen länglichen Gebilden gruppieren. Die Stelle erweckt den Eindruck, als sei hier die Technik des Punzierens geübt worden. 3.01.07/4.05.27: In beiden Fällen sind markante Näpfchen an zentraler Stelle einer geometrischen Figur platziert. Im ersten Fall ist dies ein Dreieck, im zweiten sind es zwei Dreiecke und ein Rechteck. 3.02.06: An der Fundstelle Barranco de la Pefia sind drei Näpfchen in linearer Form angeordnet, unmittelbar benachbart geometrische Darstellungen. 5.3 Lineare Zeichen Abgesehen von den Inschriften dominieren die linearen Darstellungen die Felsbilderwelt Fuerteventuras. Sie umfassen ein breites Spektrum von einzelnen Linien und kleinen Liniengruppen bis zu verwirrenden Kombinationen von Hunderten Einzelstrichen. Am häufigsten sind die Gebilde mit einer Vielzahl einander kreuzender Linien. Diejenigen, bei denen eine gewisse geometrische Ordnung der Linien zu erkennen ist, wurden als netz- bzw. spieleartig bezeichnet. Etwa 200 Darstellungen können grafisch mit konkreten Brettspielen in Verbindung gebracht werden, weitere 100 können als netzartig bezeichnet werden, insofern ihre Linien einander in Winkeln von ca. 90° bzw 45° kreuzen. In etwa 200 weiteren Liniengruppen kann kein klares Ordnungsprinzip erkannt werden, was noch lange nicht heißt, dass es nicht vorhanden ist. Möglicherweise stand aber hier die Tätigkeit des Ritzens im Vordergrund gegenüber dem Gegenstand der Darstellung. Gerade Linien dominieren ganz klar gegenüber kurvigen. An nächster Stelle in der Häufigkeit rangieren Gruppen paralleler Linien, einige davon sind durch ein bis zwei Querstriche verbunden, sodass sie als zaunartig bezeichnet werden können. 31 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 Auch kreuz-, stern- und strahlenförmige Zeichen konnten an mehreren Fundstellen registriert werden. Am seltensten sind leitern-, kamm- und winkelartige Formen. 5.4 Geometrische Zeichen Außer den schon in Kap. 5.2 genannten Dreiecken mit zentralem Näpfchen sind geometrische Formen, von denen man annehmen kann, dass sie bewusst gezeichnet wurden, sehr selten. Es gibt einige Kreise und Ovale (z.B. 6.02.07), einige durchkreuzte Quadrate und Rechtecke (z.B. 3.02.06). Umso auffälliger ist die Häufigkeit der Pentagramme (ca. 62). Ihr Vorkommen wurde bisher in der kanarischen Felsbilder-Literatur mit keinem Wort erwähnt. Das Pentagramm taucht zwar nur an einem Drittel der Fundstellen auf, dort aber meist gehäuft: Cuchillo de los Olivos (10), MontafiaAreguia (8), Castillejo Grande (6) etc. Als Anbringungsorte wurde den Montafias (76 %) deutlich der Vorzug gegeben gegenüber den Barrancos, ebenso deutlich dominieren Felswände (80 %) gegenüber Felsblöcken, von denen auffälligerweise kein einziger in einen Steinbau integriert ist. In der überwiegenden Zahl der Fälle sind die Pentagramme mit keiner weiteren Ritzung kombiniert. Auffällig ist, dass sie am häufigsten in Dreiergruppen vorkommen, gefolgt von Einzeldarstellungen und Zweiergruppen. Stehen die Pentagramme im Kontext anderer Zeichen, so sind dies fast ausschließlich Schiffe und Spiele. Da es gar nicht so leicht ist, ein korrektes Pentagramm in einem Zug zu ritzen, ist es nicht verwunderlich, dass mehrere unvollständige (z.B. 2.15.01) und missglückte Formen (z.B. 2.08.08) zu registrieren sind. Gegen eine ausschließliche zeitliche Einstufung in die allerjüngste Vergangenheit spricht Paneel 4.06.19: Als einziges Nicht-Schriftzeichen aller Fundstellen der Cuchillete de Buenavista taucht hier ein Pentagramm auf, das in Technik und Patina durchaus den benachbarten Schriftzeichen entspricht. Das nach dem Pentagramm zweithäufigste Zeichen - ein Halbmond - kann nur unter Vorbehalt in diesem Zusammenhang genannt werden. Da es sich möglicherweise (zumindest z. T.) um Formen von Bootskörpern handeln könnte, wären diese Zeichen eher in die Kategorie "ikonisch" einzureihen. 5.5 Schriftzeichen Auf die ausführlichen Abhandlungen über die Felsinschriften Fuerteventuras wurde bereits in der Einleitung verwiesen. Lateinisch (rezent): Wie schon in Kapitel 2 angesprochen, wurden rezente Namens- und Datumseintragungen nicht in die Dokumentation aufgenommen. Von diesem Grundsatz wurde dort abgewichen, wo Buchstaben bzw. Wörter in andere Ritzungen integriert sind (z.B. 2.16.18, 3.01.01 etc.). Weiters 32 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 wurden einige Ritzungen aufgenommen, bei denen sich der Schriftcharakter deutlich vom flüchtigen Duktus rezenter Namenseintragungen abhebt: 2.08.17, 6.05.01. Besonders gilt dies aber für Paneel 4.13.34. Die mehrzeilige Inschrift, die mit "esta puta" beginnt, sieht nicht wie die ungelenke Schrift eines Hirten oder Jägers aus. Sehr sorgfältig wurde versucht, das bei Verwenden von Rohrfedern typische An- und Abschwellen der Strichbreite nachzuahmen. Aufgrund relativ starker Verwitterung sind die restlichen Wörter nicht mehr exakt zu lesen. 5.6 Schriftähnliche Zeichen In dieses Kapitel wurden recht unterschiedliche Zeichenreihen aufgenommen: Mehrere Buchstaben nebeneinander, die jedoch keine sinnvolle Lautfolge ergeben und auch nicht eindeutig einer Schriftart zuzuordnen sind: 1.11.06, 1.11. 09 etc. Mehrere Zeichen nebeneinander, die Buchstaben sein könnten, aber auch nur zufällig Linienkombinationen: 1.10.04, 1.11.07 etc. Zeichenreihen, die sehr wahrscheinlich eine Inschrift darstellen, aber aufgrund ihres fragmentarischen Erhaltungszustandes nicht mehr zu lesen sind: 4.13.26, 2.10.03 etc. 5. 7 Ikonische Zeichen Über 90 % der ikonischen Zeichen unter den Felsbildern Fuerteventuras entfallen auf Fußabdrücke und Schiffsdarstellungen. Wie kaum in einer anderen vergleichbaren Felsbildregion erstaunt das fast völlige Fehlen von Mensch und Tier inklusive deren Umwelt. Abgesehen von einer sehr jungen Darstellung eines Kaninchens auf Paneel 2.24.12 (nur oberflächlich über ältere Ritzungen gekratzt) gibt es unter den älteren Ritzungen nur eine auf dem Morro de la Galera (2.16.20), die ein auf sechs Striche reduziertes Tier darstellen könnte. Ähnliches gilt für den anthropomorphen Bereich. Die Herzen der Fundstelle Majada de la Higueras sind ohne Zweifel relativ jung. Sollte es sich bei 4.12.04 um einen Menschen handeln? Bei einigen Darstellungen von Kreisen mit Strahlenkranz (z.B. 6.05.03, 4.13.34) könnte es sich um Sonnen, bei einigen halbmondartigen Zeichen sowohl um primitive Bootsdarstellungen, als auch um den Mond selbst handeln. Am rätselhaftesten sind die Ritzungen auf Paneel 3.02.06 und 2.20.02. Sie fallen völlig aus dem Rahmen aller übrigen Felsbilder Fuerteventuras und sind daher überaus schwer einzuordnen. 33 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 6. Literatur Alvarez Delgado, J. 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Biblioteca Universitaria, 2017 1.01 Degollada Encantada i ' 1.02 Las Calderas 1 ~ 1 36 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1. 02 Las Calderas 2 1. 02 Las Calderas 3 1. 02 Las Calderas 4 1.02 Las Calderas 5 1.02 Las Calderas 6 1. 02 Las Calderas 7 37 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.03 Lomo Corcovao 'i (!" ~ .../ ~ /! ------ ~ / II\( ~~ \ \ \ \\ 1.04 Montafia de la Mareta 1 ~- I 7 38 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.04 Montafia de la Mareta 2 \ \ 1.05 Montafia la Culata del Roque 39 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 40 1.06 Montafia Tindaya 1 - 69 bereits in Pichler 1996 (ALMOGAREN XXVII, 207 - 256) publiziert 1. 07 Morro Grande 1 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.07 Morro Grande 1 / 1.08 Barranco del Cavadero 1 - 32 ( latino-kanarische und libyschberberische Inschriften) bereits in Pichler 1993 (ALMOGAREN XXIII, 381 - 403) und Pichler 1996 (ALMOGAREN XXVII, 31 - 32) publiziert 1.08 Barranco del Cavadero 33 41 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.08 Barranco del Cavadero 34 42 --- -- ---'- 1. 08 Barranco del Cavadero 36 1.08 Barranco del Cavadero 35 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.08 Barranco del Cavadero 37 /V 1.08 Barranco del Cavadero 38 0 D 1.08 Barranco del Cavadero 39 1. 08 Barranco del Cavadero 40 43 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.09 Morro del Cabo 1.10 Morro Carnero 1 ~/ 1.10 Morro Camero 2 1.10 Morro Camero 3 1.10 Morro Camero 4 44 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.10 Morro Carnero 5 - I 1.10 Morro Carnero 6 45 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.10 Morro Camero 7 1.10 Morro Camero 8 1.10 Morro Camero 9 1.10 Morro Carnero 10 1.10 Morro Carnero 11 1.1 O Morro Camero 12 46 ~ \ \ -- \ \\ \\\\ \"I\\\\\\ © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.10 Morro Carnero 13 1.10 Morro Carnero 14 1.10 Morro Carnero 15 47 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.10 Morro Camero 16 1.10 Morro Camero 17 1.10 Morro Camero 18 1.10 Morro Camero 19 48 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.10 Morro Carnero 20 1.11 Morro de Montafia de Enmedio 1 1.10 Morro Carnero 21 1.11 Morro de Montafia de Enmedio 2 1.11 Morro de Montafia de Enmedio 3 ~ 49 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 50 1.11 Morro de Montafia de Enmedio 4 1.11 Morro de Montafia de Enmedio 5 1.11 Morro de Montafia de Enmedio 6 1.11 Morro de Montafia de Enmedio 7 ~~-- - 1.11 Morro de Montafia de Enmedio 8 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.11 Morro de Montaiia de Enmedio 9 ~] 1.11 Morro de Montaiia de Enmedio 10 1.11 Morro de Montaiia de Enmedio 11 51 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.11 Morro de Montaiia de Enmedio 12 1. 12 Barranco de Tinojay 1 1.12 Barranco de Tinojay 3 52 1.11 Morro de Montaiia de Enmedio 13 1.12 Barranco de Tinojay 2 , .... ~' 1/ \ \ ' X \\I 1.12 Barranco de Tinojay 4 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.12 Barranco de Tinojay 5 1.12 Barranco de Tinojay 6 ~---:__-7 53 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.12 Barranco de Tinojay 7 1.12 Barranco de Tinojay 8 1.12 Barranco de Tinojay 9 54 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.12 Barranco de Tinojay 10 1.12 Barranco de Tinojay 11 1.12 Barranco de Tinojay 12 55 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.12 Barranco de Tinojay 13 1.12 Barranco de Tinojay 14 1.12 Barranco de Tinojay 15 1.12 Barranco de Tinojay 16 1---- 1.12 Barranco de Tinojay 17 - 56 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.12 Barranco de Tinojay 18 1.12 Barranco de Tinojay 19 1.12 Barranco de Tinojay 20 1.12 Barranco de Tinojay 21 57 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. 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Calificación | |
Colección | Almogaren |
Título y subtítulo | Porada e índice del nº 35 de 2004 |
Entidad | Institutum Canarium ; Direccion General de Patrimonio Histórico |
Publicación fuente | Almogaren |
Numeración | Número 35 |
Tipo de documento | Artículo |
Lugar de publicación | Viena |
Editorial | Institutum Canarium |
Fecha | 2004 |
Páginas | pp. 000-006 |
Materias | Prehistoria ; Islas Canarias ; |
Copyright | ULPGC. Biblioteca Universitaria. 2017 |
Formato digital | |
Tamaño de archivo | 15252088 Bytes |
Texto | ALMOGAREN XXXV/2004 INSTITUTUM CANARIUM © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 ALMOGAREN XXXV/2004 INSTITUTUM CANARIUM © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 Gedruckt mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Wien Abbildung Titelseite: Mit roter Farbe ausgeführtes Bodendekor einer prähispanischen Tonschale, die bei El Carrizal, Gran Canaria, gefunden wurde (Aufbewahrung im Museo Canario, Las Palmas); die idealisierende Zeichnung wurde von Hans-Joachim Ulbrich angefertigt. © Copyright 2004 by INSTITUTUM CANARIUM Hauslabgasse 31 /6, A-1050 Wien, Austria Internet: http://www.institutum-canarium.org http: //www.almogaren.org ISBN 3-900861-20-X Manuskripte an: Redaktion Almogaren Hans-Joachim Ulbrich Grabenstraße 30/1 D-71404 Korb Autorenrichtlinien können im Internet bei almogaren.org eingesehen werden. Author guidelines can be looked into on the website almogaren.org. Printed in Germany: Schnelldruck Ernst Grässer, D-76131 Karlsruhe Für den Inhalt der Beiträge sind die Verfasser allein verantwortlich. © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 Inhaltsverzeichnis: Werner Pichler: Die Felsbilder Fuerteventuras (1) .... ... .... .. .. ... .. .. .... .... .... ....... .... ... .... .. .... .... .. . 7 Joaquin Caridad Arias: Acoran, der oberste Gott der Kanarier - eine altmittelmeerische Gottheit ....... ... .. .... .. .. ... ................ .. ...... ... ..... .... ..... 75 Antonio Montelongo Franquiz & Marcial Falero Lemes: Tacitas y cupulas en Ja isla de Lanzarote ..... .. ..... .... ......... .... .. .. ... ............. 135 Juan Francisco Martin del Castillo: Darwin en Canarias: EI Transformismo (1928) de Baltasar Champsaur Sicilia .... .... .. .. .... ...... ............. ...... ..... .... ... ...... .. ..... 153 Maria Ines Cobo Saenz: EI Obispo Tavira (1737-1807) - su contribucion a la modernizacion de las Islas Canarias .......... ....... .. .. ... ...... .... .... ... .... ... 169 Alain Rodrigue, Lahoucine Bouffi & Mohamed Amarir: La station rupestre de Wazzouzount (Region de Taghjijt, Maroc) ........ .. 181 Hans-Joachim Ulbrich: Der Dreier-Gedanke in altmittelmeerischen Religionen und seine Ausstrahlung bis heute .. .... ....... .... ...... ...... ........... ........... .. .. ... .. 187 Jesus Gonzalez de Chavez Menendez: Acoso en el ocaso. EI Tribunal de Ja Inquisicion de Canarias en el siglo XVIII ..... ... .... .. .... .. ..... ..... .... ..... ... .. .... .. .. ..... ... ... ... 199 Marcos Sarmiento Perez: La obra de Julius Freiherr von Minutoli: Primer estudio socioeconomico en lengua alemana sobre Canarias ...... .. 211 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 Almogaren XXXV / 2004 Wien 2004 7 - 74 Werner Pichler Die Felsbilder Fuerteventuras (I)* Key words: Rock art, Canary Islands, Fuerteventura, documentation, typology Zusammenfassung: Diese Publikation ist der erste Teil des Versuches einer möglichst vollständigen Dokumentation der Felsbilder Fuerteventuras. Nach einer möglichst genauen Beschreibung und Analyse ihrer Fundorte wird im einleitenden Text auch versucht, die Vielzahl von Darstellungsformen typologisch in den Griff zu bekommen. Der erste Dokumentationsteil umfasst die Felsbilder der nördlichsten Inselregion (La Oliva). Abstract: This pu blication is the first part of the attempt to start a documentation of the rock art ofFuerteventura as complete as possible. After a detailed description and analysis ofthe locations there follows a classification ofthe multitude of rock art representations. The first part of the documentation includes the northernmost part of the island (La Oliva). Resumen: La presente publicaci6n es Ja primera parte de Ja tentativa de documentar, de! modo mas completo posible, las manifestaciones rupestres de Fuerteventura. Tras describir y analizar sus yacimientos con Ja mayor precisi6n posible, en el texto introductorio tratamos, igualmente, de abordar desde el punto de vista tipol6gico la variedad de formas que adoptan las manifestaciones. La primera parte de la documentaci6n comprende las manifestaciones rupestres de la zona mas al norte de Ja isla (La Oliva). Inhaltsübersicht Einleitung 1. Forschungsgeschichte 2. Dokumentation 3. Die Felsbildfundstellen 4. Analyse der Fundortkriterien 4.1 Verteilung der Fundstellen *Diese Publikation ist ein Teilergebnis eines Forschungsprojektes, das vom österreichischen "Fond zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung" finanziert wurde. 7 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 4.2 Höhe 4.3 Fundorttypologie 4.4 Orientierung 4.5 Neigung 4.6 Technik 4.7 Patina 4.8 Erhaltungszustand 5. Typologie der Felsbilder 5.1 Allgemeines 5.2 Punktuelle Zeichen 5.3 Lineare Zeichen 5.4 Geometrische Zeichen 5.5 Schriftzeichen 5.6 Schriftähnliche Zeilen 5. 7 Ikonische Zeichen 6. Literatur 7. Dokumentation der Felsbilder Einleitung Diese Publikation ist der zweite Versuch einer möglichst vollständigen Erfassung der Felsbilder einer der Kanarischen Inseln. Den ersten Versuch unternahm Ulbrich 1990 für Lanzarote (mit Ergänzungen 1994, 1996, 1998, 2002 und Sommer 2000). Die nun vorliegende Dokumentation von fast 800 Felsbild- Paneelen der Insel Fuerteventura ist das Resultat von etwa 8 Monaten intensiver Geländebegehungen, die zum kleineren Teil in den Jahren 1991/92, zum überwiegenden Teil im Zuge eines einjährigen Forschungsprojektes 1993/ 94 stattfanden. Die zeichnerische Dokumentation wird ergänzt durch exakte Analysen aller Fundortkriterien. Im Abschnitt Typologie soll versucht werden, das scheinbare Chaos von Zeichen zu ordnen. Einige der wichtigsten thematischen Schwerpunkte wurden bereits in früheren Almogaren-Bänden veröffentlicht: die latino-kanarischen Inschriften 1993, 1994 und 1995, die libysch-berberischen Inschriften, die podomorphen Darstellungen sowie die Spiele-Darstellungen 1996, die Schiffsdarstellungen 1998. Im Zusammenhang mit diesen Analysen wurden bereits 332 Paneele publiziert, von denen alle Inschriften sowie die podomorphen Darstellungen der Fundstelle Tindaya hier aus Platzgründen nicht noch einmal abgebildet werden. Die Paneele mit Spiele- und Schiffsdarstellungen wurden in den bisherigen Publikationen nur auswahlweise wiedergegeben, in diesem Zusammenhang sollen sie nun vollständig abgebildet werden. 8 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1. Forschungsgeschichte Dieses Einleitungskapitel soll nur einen Überblick über den historischen Ablauf der Beschäftigung mit den Felsbildern Fuerteventuras bieten. Auf inhaltliche Details der Forschungsgeschichte wurde bereits in den thematisch orientierten Einzelanalysen näher eingegangen. Der bisherige historische Ablauf lässt sich mühelos in drei Phasen unterteilen: 1. Phase: 1879 - 1975 Hundert Jahre lang haben sich die Forscher ausschließlich mit zwei Funden beschäftigt: zwei Inschriften auf Steinblöcken, die im Kontext von Eingeborenensiedlungen aufgefunden und von Berthelot (1879/1980) erstmals publiziert worden waren. Viele Jahrzehnte später befassen sich damit H. Benitez (1955), A. Delgado (1964) und H. Perez (1975) mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Beide Funde entziehen sich einer Beurteilung aus heutiger Sicht, da sie verschollen sind. 2. Phase: 1979 - 1987 Ein Jahrzehnt lang befasst sich die kanarische Forschung ausschließlich mit den podomorphen Darstellungen des Tindaya. Drei sehr unterschiedliche Dokumentationen und zahlreiche Zeitungs- und Zeitschriftenartikel ergeben insgesamt 45 Abbildungen von Fußdarstellungen, sowie zahlreiche angebliche weitere Funde, die jedoch niemals fotografisch oder zeichnerisch belegt wurden. 3. Phase: 1987-1992 Ende der 80er Jahre erscheinen in den "Jornadas" (L. Hernandez et al. 1987) und in "Tebeto" (L. Hernandez et al. 1988) die ersten Publikationen, die sich grundsätzlich mit den Felsbildern der Insel befassen: zahlreiche neue Fundplätze werden genannt, erste Typologien werden versucht, ein neuartiger Inschriftentyp wird der Öffentlichkeit vorgestellt (insgesamt 9 neue Paneele). Abschluss und Höhepunkt dieser Phase ist der wahrscheinlich 1991 erschienene Ausstellungskatalog "Los grabados rupestres de la isla de Fuerteventura" v. H. Diaz und P. Betancor: ca. 60 Fundstellen werden namentlich genannt, allerdings nur 17 neue Paneele dokumentiert. Insgesamt wurden in 110 Jahren Forschungsgeschichte nur 73 Paneele der Insel durch Fotos oder Zeichnungen dokumentiert und publiziert. Als Ergebnis eigener intensiver Feldforschung in den Jahren 1992-94 liegen nun 782 9 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 dokumentierte Paneele vor, was die formale und inhaltliche Erforschung der Petroglyphen Fuerteventuras ohne Zweifel auf eine völlig neue Basis stellt. 2. Dokumentation Im Zuge von 8 Monaten Feldforschung wurden aufFuerteventura über 100 Montafias und Morros bestiegen sowie fast alle markanten Barrancos begangen. Die Dokumentation kann also in Anspruch nehmen, einen repräsentativen Querschnitt durch die Landschaftselemente der Insel sowie deren Felsbild- Manifestationen zu bieten. Völlig flächendeckend zu arbeiten, war im gegebenen zeitlichen Rahmen natürlich nicht möglich. In der kanarischen Literatur werden folgende weitere Geländenamen als Felsbildfundstätten genannt, die in der folgenden Dokumentation nicht enthalten sind: 10 Llanos del Morrito Tisajoyre Degollade de Cofete Montafia de Aqua Salada Morro de la Habana Casas de Arriba Vallebron El Fraile Fuente de Tababaire Barranco de Rio Cabras Degollada de Jaife Barranco de los Canarios Barranco de Jarugo Casas de Ja Montafietas Barranco de Sice Solana del Ciervo Montafia del Fronton Morro de Valle Corto LaMuda Barranco de Esquinzo Chupadero Chico Chupadero Viejo El Viso LaAsomada Vega Vieja Morro del Chupadero Barranco de la Torre © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 Morro de las Mendez Jandia Degollada del Ciervo Dafür, dass diese potentiellen oder tatsächlichen Fundstellen hier nicht erfas st wurden, gibt es mehrere Gründe: • Einige Geländenamen sind selbst in der Karte 1: 25.000 nicht auffindbar (Fuente de Tababaire, Barranco de Sice etc.). • Mehrere Fundstellen wurden durch Straßenbau etc. zerstört (Llano del Morrito, Barranco de Rio Cabras etc.). • In einigen Fällen wurde ein Berg nachweislich mit einem benachbarten verwechselt (z.B. Morro de Valle Corto etc.). • In zahlreichen Fällen konnten trotz Geländebegehung keine Felsbilder gefunden werden (z.B. Degollada de Cofete, Barranco de Esquinzo etc.). • Einige der genannten Landschaften konnten aus Zeitmangel nicht begangen werden (z.B. Vega Vieja, Barranco de la Torre etc.). Über die von mir dokumentierten 782 Paneele hinaus sind mir einige weitere Fundstellen mit vereinzelten linearen und geometrischen Ritzungen bekannt, die aus Zeitmangel nicht aufgenommen werden konnten. Berücksichtigt man alle diese Gegebenheiten, so muss auf Fuerteventura insgesamt mit über 1000 Paneelen gerechnet werden. In die Dokumentation wurden Ritzungen und Punzierungen aller Altersstufen aufgenommen, auch solche, die wegen ihrer sehr hellen Patina auf ein geringes Alter schließen lassen. Nicht aufgenommen wurden: • völlig rezente Namenseintragungen, wie z.B. auf einigen Ausflugshügeln in der Nähe von Puerto del Rosario, • einige Paneele, auf denen Ritzungen nur noch zu erahnen, mit konventionellen Methoden aber nicht mehr zu dokumentieren sind. In einigen Fällen waren nur noch Rekonstruktionsversuche möglich. Das lag • z.T. an vielfacher Überlagerung (z.B. Morro Pinacho 2.28.10), • z. T. an starker Verwitterung und Flechtenbedeckung (z.B. Barranco de! Cavadero 1.08.33) Die daraus und aus dem unterschiedlichen Lichteinfall zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten resultierenden Schwierigkeiten der Dokumentation wurden in der Literatur schon mehrfach beschrieben. Um der Wirklichkeit möglichst nahekommende Rekonstruktionen zu erzielen, ist es daher notwendig, Fundstellen mehrfach zu möglichst unterschiedlichen Zeiten zu besuchen. Die frühen Morgenstunden ergeben wegen des flach einfallenden Sonnenlichtes im allgemeinen die besten Kontraste. In diesem Sinne konnte aller- 11 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 dings nicht allen 71 Fundstellen die selbe Sorgfalt gewidmet werden: die zeitliche Begrenzung führte notwendigerweise zur Festlegung von Prioritäten. Die zahlreichen Beispiele linear-geometrischer Ritzungen wurden in der Regel nur einmal dokumentiert. Dabei wird in Kauf genommen, dass infolge schlechter Beleuchtung bei den Abzeichnungen dort und da ein Strich fehlt oder zu viel ist. Da ich nicht annehme, dass in diesen Darstellungen konkrete Information kodiert ist in dem Sinne, dass jedem Strich eine Bedeutung zukommt, erscheint mir diese Vorgangsweise zumutbar. Ergiebige Fundstellen wie der Barranco del Cavadero oder der Morro de Montafia Blanca wurden etwa zehnmal begangen, was bei einzelnen Paneelen zu durchaus unterschiedlichen Ergebnissen führte. Für die Dokumentation wurde jene Version ausgewählt, die bei optimalen Lichtverhältnissen eine größtmögliche Genauigkeit der Wiedergabe versprach. Die Darstellungen basieren ausschließlich auf Diapositiven und Schwarzweißfotos, deren Abzeichnungen in situ kontrolliert und nötigenfalls ergänzt wurden. Die Felsbilder sind in unterschiedlichem Maßstab wiedergegeben: die im unteren Teil jeder Abbildung angegebene Längeneinheit entspricht 10 Zentimeter. Felsstrukturen (Risse, Absplitterungen etc.) wurden nur dort aufgenommen, wo die Linienführung der Darstellung davon betroffen ist. 12 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 3. Die Felsbildfundstellen 1. LA OLIVA (Koordinaten nach der Mapa Militar de Espaiia 1 :25.000) Nördliche Breite Westliche Länge 1 Degollada Encantada 28° 42' 40" 13° 53' 55" 2 Las Calderas 28° 42' 25" 13°53' 48" 3 Lomo Corcovao 28° 41' 13° 55' 4 Montafia de la Mareta 28° 40' 39" 13° 57'30" 5 Montafia la Culata de! Roque 28° 40' 50" 13° 58' 18" 6 Montafia Tmdaya 28° 35' 40" 13° 58' 30" 7 Morro Grande 28° 36' 30" 13° 53' 49" 8 Barranco de! Cavadero 28° 36' 13° 51' 9 Morro de! Cabo 28° 35' 33" 13° 53' 40" 10 Morro Carnero 28° 35' 10" 13° 54' 57" 11 l\/Iorro de Montafia de Enmedio 28° 34' 45" 13° 56' 35" 12 Barranco de Tmojay 28° 34' 13° 51' 2. PUERTO DEL ROSARIO Nördliche Breite Westliche Länge 1 M:ajada de! Chupadero 28° 34' 15" 13° 54' 37" 2 Morro de la Pila 28° 34' 15" 13° 54' 30" 3 Pie o de! Risc o 28° 34' 13° 53' 30" 4 Pico de Don David 28° 34' 13° 56' 20" 5 La Erita de! Cuchillo 28° 33' 50" 13° 55' 30" 6 Barranco Valhondo 28° 33' 13° 56' 7 Barranco de! Tnne 28° 33' 7" 13° 53' 10" 8 Barranco de la Herradura 28° 32' 13° 53' 9 Barranco de la Monja 28° 31' 13° 52' 10 Aceitunal 28° 32' 48" 13° 57' 15" 11 F1 Piquito 28° 32' 34" 13° 57' 55" 12 Montafieta de Martinez 28° 31' 15" 13° 58' 14" 13 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 13 Degollada de F acay 28° 31' 8" 13° 58' 11" 14 La F ortaleza 28° 30' 33" 13° 58' 37" 15 Cuchillos 28° 30' 35" 13° 57' 40" 16 Morro de Ja Galera 28° 30' 38" 13° 57' 10" 17 Montafia de Tamateje 28° 31' 13" 13° 56' 48" 18 Morro de Ja Atalaya 28° 30' 35" 13° 56' 40" 19 Morro de las Piteras 28° 30' 30" 13° 56' 10" 20 Castillejo Grande 28° 30' 35" 13° 55' 15" 21 Montafia de Tesjuates 28° 29' 13° 56' 22 Montafia de Enmedio 28° 29' 38" 13° 54' 58" 23 Punta de Ja Atalaya 28° 30' 7" 13° 53' 38" 24 Barranco de Lucas Mendez 28° 30' 23" 13° 53' 57'' 25 Los Pocitos 28° 28' 5" 13° 58' 55" 26 Morro de las Tmajas 28° 28' 10" 13° 58' 23" 27 Rincon de las Rosas de Arriba 28° 28' 13° 58' 30" 28 Morro Pinacho 28° 27' 30" 13° 55' SO" 3. BETANCURIA 1 Majada de la li®ieras 28° 25' 18" 14° 5' 17" 2 Gran Barranco 28° 25' 30" 14° 5' 21" 3 Barranco de la Pefia 28° 25' 14° 6' 4 5" 4 La Atalayeja 28° 23' 27" 14° 7' 4. ANTIGUA 1 Morro de Ja Cochina 28° 26' 13° 56' 2 Montafia de! Negrito 28° 25' 53" 13° 55' 33" 3 Castillete Grande 28° 25' 31" 13° 54' 55" 4 Montafieta de! Sombrero 28° 25' 10" 13° 56' 25" 5 Morro de Montafia Blanca 28° 23' 57" 13° 54' 34" 6 Cuchillete de Buenavista 28° 23' 50" 13° 56' 30" 14 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 7 Los Chamorras 28° 23' 43" 13° 56' 40" 8 Morros de Valle Sise 28° 21' 25" 13° 56' 35" 9 Morro de! Asiento 28° 20' 57" 13° 58' 18" 10 Morro de Punta Corrales 28° 20' 20" 13° 57' 6" 11 Atalayita/Pozo Negro 28° 19' 23" 13° 55' 43" 12 Atalaya de Pozo Negro 28° 18' 13° 55' 13 Cuchillo de los Olivos 28° 17' 14" 13° 56' 28" 5. PAJARA 1 Morretes de Tierra Mala 28° 22' 38" 14° 9' 22" 2 Barranco de! Aula.gar 28° 23' 27" 14° 10' 48" 3 E Castillo 28° 15' 42" 14° 9' 30" 4 Espig6n de Ojo Cabra 28° 15' 37" 14° 9' 41" 5 Montafia .Areguia 28° 14' 38" 14° 10' 48" 6. TUINEJE 1 Montafia de Tamacite 28° 18' 24" 14° 2' 33" 2 Montafia de Tirba 28° 15' 38" 14° 5' 25" 3 Pico Taguda 28° 16' 31" 14° 5' 25" 4 Montes de Valle Corto 28° 6' 8" 13° 56' 39" 5 Vigan 28° 15' 13° 57' 45" 7. JANDIA 1 Ca stille jo Alto 28° 5' 45" 14° 20' 7" 2 Valle de Esquiru:o 28° 5' 2" 14° 18' 5" 3 Hi.ierto Morero 28° 4' 53" 14° 23' 36" 4 Morro de Sielte Fuentes 28° 3' 49" 14° 23' 37" 15 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 FUNDSTELLENKARTEl:NORD 0 16 • • • 2 3 5 • • 4 CD 7 • 6 • 9 • I•I 1•0 12 _______________ 1_.2_3 ____• _ 4• •••• ---\ \ 1 \ - - -- ........ .... 11 10 • 5 • 7 6 • 8 12 • • 9 • 13. ~ 14• •• 18 19 20 15 16 ••• • 21 ' ' .... ----- --, \._ 10km ---1 • 22 28 • .............. ... 23 • • 24 .... • 8 • Abb.1 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 4. Analyse der Fundortkriterien 4.1. Verteilung der Fundstellen über die Insel Nach Regionen: Region Fundstellen Paneele 1 La Oliva 17% 29% 2 Puerto de! Rosario 39% 35% 3 Betancuria 6% 5% 4 Antigua 18% 21 % 5 Pa.Jara 7% 3% 6 Tuineje 7% 6% 7 Jandia 6% 1% Verteilung nach Landschaften: Landschaft Paneele 1 lviontafias 78% 2 Barrancos 21 % 3 Malpais 1% 4 Llanos 0% Nur ganz wenige Funde gibt es bisher in den nördlichen Malpaislandschaften (1 % der Paneele), im Bereich des Basalkomplexes (6 %) und auf der Halbinsel Jandia (1 %). Über 90 % finden sich auf den Bergen und in den Tälern der "Östlichen Kordillere". Hier bieten sich auch besonders günstige geologische Voraussetzungen an: die durch die Erosion freigelegten und angeschnittenen Basaltdecken bilden markante Geländestufen mit relativ glatten Wänden. Absolutes Zentrum der Fundstellen ist die Region nordwestlich der Hauptstadt Puerto del Rosario (Abb. 2). Der Raum zwischen Tindaya und La Oliva im Norden, Csillas del Angel und Puerto del Rosario im Süden und Tefia im Westen umfasst mit etwa 170 krn2 ziemlich genau ein Zehntel der Gesamtfläche der Insel. In ihm wurden jedoch 44 % der bisher bekannten Fundstellen und 54% der dokumentierten Paneele registriert. Ergänzt man die knapp südlich davon liegende "Großfundstelle" des Morro Pinacho, so sind es sogar 6% der Paneele. Auch in thematischen Teilbereichen wie z.B. dem der Inschriften dominiert diese Region ganz deutlich: 33 % der Fundstellen mit libysch-berberischen Inschriften und 38 % derer mit latino-kanarischen. 17 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 Abb. 2 REGION PUERTO DEL ROSARIO Anzahl der PaaeE,le/Fundstelle . • 2-10 • 11 -20 • 21-50 • 51 -100 Anzahl der Paneele pro Fundstelle: 5km Unter den 71 dokumentierten Fundstellen überwiegen solche mit 1 - 10 Paneelen (70 %), besonders häufig sind solche mit nur einem Paneel. Ein Viertel der Fundstellen weist zwischen 11 und 50 Paneelen auf Über 50 Paneele wurden an vier Fundstellen registriert: Morro de la Galera, Morro Pinacho, Tindaya und Barranco de Tinojay. C Cl) ~ 50 -+-----------------~ ----------~ i 40 -+------------------------------' = ';'.: 30 +-----------------------------~ Cl) "" 20 +-----------------------------~ :;: ~ 10-HI-------------------~~------------' <( "' (,) .,. lf) (!) ...... a:, m 0 0 0 0 0 0 0 0 0 "' "' --r LQ '-? ";- "? :."i:i' :."i:i' °" ~ :;;: Ln (!) ;::: Abb. 3 Anzahl der Paneele 18 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 4.2. Höhe Q) äi 60 +--- -----------------111----------.10--------Q) C ~ 50+-------------------------111----------.10----- ------ ~ " 40 -t----,d------------ :;; d ~ 30 +-----l- ----------- < Höhe in m Abb. 4: Höhenverteilung der Paneele (nach 10-Meter-Höhenstufen) ,. 250 .; j!! 200 rf_ ~ 1 50 -;, i 1 00 ""' 50 -10 0 100 -200 2 00-300 300-400 400-500 500-600 HOhenstufen in m Abb. 5: Höhenverteilung der Paneele (nach 100-Meter-Höhenstufen) 16 C. -~;; 14 .; 1 2 § 10 LL .; 8 "O 2' 6 ~ 4 "' 2 0 -1 00 1 00- 200 200 -300 3 00 -4 00 4 00-500 500 -6 00 Höhenstufen in m Abb. 6: Höhenverteilung der Fundstellen (nach 100-Meter-Höhenstufen) 19 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 Sieht man vom völligen Fehlen von Fundstellen im unmittelbaren Küstenbereich ab, so sind die Fundstellen ziemlich gleichmäßig über alle Höhenstufen verteilt. Wenn eine Höhenstufe hervorgehoben werden kann, dann ist es die zwischen 300 und 400 Meter: 25 % der Fundstellen, 35 % der Paneele. 4.3. Fundorttypologie Art des Felsen: 1 2 2 . 1 2 .2 Montafias: 1 2 3 4 Barrancos: 1 2 3 Malpais: 1 2 2 . 1 2 .2 20 Felswand Felsblock in S teinbauten irn Gelände Gipfel Grat Felsband Berghang Prallhang Gef'alls s tufe Gleithang Lava Lavablöcke in S tein.bauten im Gelände ITT o/o 13 % 7 0/o 6% 38 o/o 33 % 21 % 1 F e lswand 86 % 8 o/o 2 Felsbl o ck 14 % 2 . 1 in S t einbauten 8 °/o 2 .2 irn Gelände 6% 66 o/o 26 o/o 1 Felswand 85 °/o 8 o/o 2 F e lsblock 15 % 2. 1 in Stei.nb auten 11 % 2 .2 irn Gelände 4% TI o/o 63 o/o 26 o/o 37 o/o © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 Im Gegensatz zu Lanzarote (Ulbrich 1991 :66: 62 % der Fundstellen in den Ebenen), findet sich auf Fuerteventura die weitaus überwiegende Mehrzahl der Fundstellen in der Bergwelt der Insel. Dass die Montafias aufFuerteventura eine weitaus größere Rolle spielten als auf der Nachbarinsel, konnte auch durch Untersuchungen der Steinbauten auf den Gipfeln und Graten der Insel nachgewiesen werden (Pichler 1993). Am häufigsten liegen die Fundstellen im unmittelbaren Gipfelbereich, und zwar fast ausschließlich auf festem, anstehenden Fels, nur sehr selten auf einzelnen losen Blöcken und nur in einem Fall auf einem Block, der in einen Windschutzbau integriert ist. Am zweithäufigsten sind Funde auf Graten, die den Zustieg zum Gipfel vermitteln, ein Viertel davon aufVorgipfeln, ein weiteres Viertel im Bereich von Steinbauten. Durchziehen markante Felsbänder die höheren Bereiche eines Berges, so wurden diese häufig für Ritzungen benutzt, fast immer die senkrechten Wände selbst, nur selten abgestürzte Blöcke. Nur 8 % der Ritzungen auf Bergen verteilen sich über die Hänge und Flanken, wobei am häufigsten kleine Geländestufen, aber auch Einzelblöcke genutzt wurden. Nur in 4 Fällen sind hier Ritzungen in Steinbauten integriert. Ein Fünftel der Fundstellen entfällt aufBarrancos. Sieht man vom Sonderfall Cavadero ab - dem einzigen Beispiel, wo markante Gefällsstufen beiderseits benutzt wurden - so gilt es flache Muldentäler und Gleithänge von den steilen Prallhängen zu unterscheiden. Bei den seltenen Fundstellen in flachen Talabschnitten überwiegt die Position an der Kante vom ebenen Gelände zum Abfall in das Bachbett. In den steilen, oftmals zweigestuften Prallhängen überwiegen bei weitem die Fundstellen an den senkrechten Basaltwänden. Wenn es zwei Stufen sind, wurde fast ausschließlich die obere gewählt. In zwei Fällen wurden Felsrücken zwischen zwei Barrancos ausgewählt, in vier Fällen Steinbauten unmittelbar am Rande des Barrancos. Selten sind Ritzungen auf abgestürzten Blöcken, noch seltener solche im Bachbett selbst. Sowohl in den Tälern als auch auf den Bergen wurde bevorzugt anstehender Fels für Ritzungen und Punzierungen genutzt. Nur 13 % der Fundstellen entfallen auf einzelne, bewegliche Felsblöcke, von denen etwa die Hälfte heute in Steinbauten (Gebäude, flurbegrenzende Mauern, Terrassenmauern etc.) integriert ist. 21 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 4.4. Orientierung 9 9 99% 9 9 Abb. 7: Orientierung der Paneele 72 % der Felsbildflächen sind nach S (einschließlich SW und SO) orientiert. Diese klare Bevorzugung südlicher Himmelsrichtungen ist im internationalen Vergleich ungewöhnlich. So hat z.B. Trost für die Felsbilder des Zentralen Ahaggar dokumentiert, dass dort alle Himmelsrichtungen fast gleichmäßig vertreten sind. Das Dominieren der Südrichtung aufFuerteventura (und auch auf Lanzarote) hängt sehr deutlich mit dem Vorherrschen des NO-Passates zusammen. Diese feuchten Luftmassen bewirken eine wesentlich stärkere Oberflächenverwitterung und Vegetationsbedeckung des Gesteins an den Nordseiten der Berge. Nicht erklärt wird damit aber das fest völlige Fehlen von Felsbildern an westwärts gerichteten Felsflächen, die sich oftmals sehr gut dazu eignen würden. Die 12 % nordwärts gerichteten Paneele entfallen fast ausschließlich auf den Barranco del Cavadero, wo die prägende Wirkung des Passatwindes minimal ist und auf den Tindaya, wo flache Felsplatten für Punzierungen genutzt wurden. 4.5. Neigung 60 % der Felsbildpaneele wurden auf senkrechten, fast senkrechten oder leicht überhängenden Felsflächen (70° - 100°) angebracht, 15 % auf ebenen und sehr flachen Felspartien (0° - 20°). Am seltensten wurden Felsflächen mittlerer Neigung genutzt. 22 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 "IUU 350 300 250 200 1 50 1 00 50 D +----+---+----+---+----+---+--~ 0- 11- 21- 31 - 41 - 51- 61- 71 - 81- 91 ' - 1 o· 20 · 30 · 40 · so· so · 70 · so · 90 · Nei1Jmg in· Abb. 8: Neigung der Felsbildpaneele 4.6. Technik Aufgrund der alle Erwartungen weit übersteigenden Zahl von Neufunden war es aus zeitlichen Gründen nicht möglich, detaillierte Analysen der handwerklichen Ausführung der Felsbilder durchzuführen. Wünschenswert wäre in dieser Thematik eine Weiterarbeit im Sinne der experimentellen Felsbildforschung von Priuli (1984). Die im folgenden vorgeschlagene Einteilung in Techniken sowie eine Abschätzung ihrer Anwendungsbreite sind daher nur als erste Ansätze einer Untersuchung zu verstehen. Ritzung: Rl: Sehr feine, oberflächliche Ritzung (0,1 - 1 mm). Diese Technik wurde bei einem Großteil der Felsbilder Fuerteventuras angewendet. Das zeitliche Spektrum der Anwendung reicht von relativ jungen Ritzungen (mit deutlich hellerer Patina als der umgebende Fels) zumindest bis zu den etwa 2000 Jahre alten Inschriften, die zumeist gleiche, in wenigen Fällen auch dunklere Patina aufweisen. Rl 23 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 R2: Erzeugen einer flächigen Darstellung durch mehr- bis vielfaches Anbringen weitgehend paralleler Ritzungen. Diese Technik beschränkt sich auf einige Schiffsdarstellungen (1.12.49, 1.12.59) sowie einige Spiel-Darstellungen (1.12.07, 1.12.23). Aufgrund der sehr hellen Patina ist für diese Ritzungen ein sehr geringes Alter anzunehmen. In einem Falle überlagert eine solche Darstellung wesentlich ältere lineare Ritzungen (2.28.10.g). R2 Gravierung: G: V- bis U-förmige Vertiefung durch wiederholtes Reiben mit einem spitzen Gegenstand, meist 1 - 2 mm, in seltenen Fällen 3 - 5 mm tief und breit (z.B. 2.16.03, 2 16.20). Je tiefer, umso deutlicher nimmt die Ritzung die Graufärbung des nicht verwitterten Gesteins an G Schabung: S: Muldenförmige Vertiefung durch wiederholtes Reiben mit einem stumpfen Gegenstand (1 - 2 mm tief, 5 - 10 mm breit). Konnte nur sehr selten s dokumentiert werden (1.01.01). Punzierung: Diese Technik fand aufFuerteventura ausschließlich bei podomorphen Darstellungen und einem Teil der latino-kanarischen Inschriften Anwendung. 24 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 PI: Punktförmige Vertiefungen fast gleicher Größe und Tiefe durch Schlagen mit einem Metallwerkzeug. Sehr selten, am ehesten bei der Fußdarstellung des Castillejo Alto (7.01.04). Pl P2: Punktförmige Vertiefungen unterschiedlicher Größe und Tiefe durch Schlagen mit einem Steinwerkzeug. Häufigste Art der Punzierung: Großteil der Umrissdarstellungen des Tindaya. P2 P3: Voneinander abgesetzte längliche Vertiefungen, wahrscheinlich durch Schlagen mit einem Metallwerkzeug. Sehr selten: einige latino-kanarische Zeichen im Barranco del Cavadero. P3 P4: Unzählige kleine Vertiefungen (1 - 2 mm), die unmittelbar aneinander anschließen. Bei einigen latino-kanarischen Zeilen. P4 25 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 PS: Unzählige Einschläge unterschiedlicher Tiefe (1 - 5 mm) ergeben insgesamt eine Rinne mit unregelmäßiger Oberfläche. Bei einigen sehr stark verwitterten latino-kanarischen Zeichen des Barranco del Cavadero. P5 P6: Flächige Vertiefung (2 - 5 mm), vorgepunzt und durch wiederholtes Reiben mit einem stumpfen Gegenstand geglättet Ein Großteil der flächenartigen Fußdarstellungen des Tindaya. P6 4.7. Patina Vom optischen Erscheinungsbild der Patina sind kaum Rückschlüsse auf das Alter der Felsbilder zu erwarten. Zu unterschiedlich sind die betreffenden Felsflächen den Witterungseinflüssen ausgesetzt, als dass etwa der Helligkeitsgrad aussagekräftig wäre. Selbst innerhalb einer Gruppe wie der der latinokanarischen Inschriften, die wohl kaum über einen großen Zeitraum verstreut sind, gibt es eminente Unterschiede. Während einzelne Zeilen an exponierten Felswänden so stark verwittert sind, dass sie von der Umgebung kaum noch zu unterscheiden sind, wirken andere an geschützten Stellen so frisch, als seien sie erst vor Jahrzehnten eingeritzt worden (was schließlich auch bei einigen kanarischen Forschern zum Fälschungsverdacht geführt hat). Für die Zukunft ist zu hoffen, dass physikalische Meßmethoden so weit entwickelt werden, dass sie nicht-destruktiv und portabel eingesetzt werden können. 4.8. Erhaltungszustand Für den z. T sehr schlechten Erhaltungszustand vieler Felsbilder gibt es drei Hauptgründe: 26 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 • Oberflächenverwitterung • Felsabbruch • Flechtenbewuchs. Die Dokumentation zahlreicher Paneele kann daher nur als Rekonstruktionsversuch angesehen werden. Es sind dies vor allem die punzierten Inschriften des Barranco del Cavadero, aber auch zahlreiche der Spiele- und Schiffsdarstellungen. Ein ähnliches Problem stellen Felsflächen dar, die den Eindruck erwecken, als hätten viele Generationen ihre Eintragungen übereinander hinterlassen (extremes Beispiel 2.28.10). 5. Typologie Allgemein kann man sagen, dass der Mensch nie alles, was er sah, darstellte. Er hat immer ganz bestimmte Wahlen getroffen. (E. Anati) 5.1. Allgemeines Im Folgenden soll versucht werden, die Vielzahl der Darstellungsformen innerhalb der Felsbilder Fuerteventuras typologisch in den Griff zu bekommen. Dabei wird zwar vorerst eine rein syntaktische Betrachtungsweise versucht, die Grenzen zu den interpretativen Ansätzen sind jedoch fließend. Fast alle Zahlenangaben sind gerundet, da die Zuordnungen in Grenzbereichen sehr schwierig und z. T. willkürlich sind. 1. Punktuell 1. 1 einzeln 4 1 2 Gruppe 1.2. 1 linear 1 1. 2. 2 kreisfonnig 1.2.3 sonstige Anordnung 1 2.4 keine Ordnung erkennbar 1 6 27 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 2. Linear 2. 1 einzelne Linie ? 2. 2 parallel 85 2. 3 kreuzformig 19 2.3. 1 doppelt 1 2. 3. 2 mehrfach 2.4 zaunartig 10 2. 5 leiterartig 1 2. 6 kamrnartig 4 2.7 gabekartig 2. 8 winkelartig 3 2. 8. 1 doppelt 2. 8. 2 mehrfach 2. 9 strahlenformig 6 2. 1 0 sternförmig 15 2. 11 wellenförmig 2. 12 zickzack 2. 13 mäanderförmig 2. 14 fis chgrätförrnig 1 2. 15 unregelmäßig kreuzend 186 2. 16 kurvig kreuzend 17 2. 17 netz-, spielartig 292 2. 18 halbkreisforrrug 2. 18. 1 doppelt 2. 18. 2 mehrfach 2 2. 1 9 spiralig 2. 19. 1 gegenläufig 2. 1 0 labyrinthis eh 640 28 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 3. Geometrisch 3. 1 Kreis 1 3.2 E llipse 7 3.3 Quadrat 2 3.4 R echteck 2 3 .5 Raute 3 3. 6 Dreieck s 3.7 Pentagranun 62 3. 8 H albmond 16 3. 9 H albkreis 98 4. Schriftzeichen 4 . 1 Lateinis eh 4 .1 . 1 antik 1251 4 .1 . 2 rezent 80 4 . 2 Libysch-berberisch 171 4 .2 . 1 antik 4 . 2 . 2 t:ifinagh 4 . 3 Iberisch 4 . 4 Phönizisch/Punisch 4 .5 Arabisch 4 . 6 S chriftähnliche Zeichen 250 1752 5. Ikonische Zeichen 5 . l :tvJ.:er,sch. ? 5. 1 .. 1 Frau S . 1 . 2 1)..-:fa.n.n 29 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 51 3 Kind 5 1.4 Unbestimmt 5 1. 5 Teile des lvlenschen 5 1.5.1 Fuß 225 5 1.5.1 Hand 5 1.5.1 Herz 21 5 1.5.1 K opf 5 1. 5. 1 Vulva 5 1.5 1 Penis 5.2 Tier 2 5.3 Pflanze 5.4 Behausung 5 5 Waffe./Gerät 5 6 Boot/Scruff 102 5.7 Gestime/Sonne/lv!ond 19 370 Mit etwa 60 % aller identifizierbaren Zeichen (ca. 2900) dominieren die Schriftzeichen - wenn man sie als Einzelzeichen und nicht als Zeilen rechnet - ganz deutlich. Ein Viertel entfällt auf lineare Darstellungen, unter denen die geordneten (netz- und spielartigen) gegenüber den unregelmäßigen Mustern überwiegen. Ikonische Zeichen sind nur mit etwa 13 % vertreten, wobei diese Gruppe fast ausschließlich durch Fußabdrücke und Schiffe vertreten ist. Am seltensten (3 %) sind Darstellungen geometrischer Formen. Noch deutlicher wird die Eigenart der Felsbilder Fuerteventuras, wenn man die fehlenden Bereiche auflistet: • Die Gruppe der punktuellen Zeichen (Näpfchen etc.) ist so gut wie nicht vertreten. • Aus der Gruppe der linearen Zeichen fehlen die wellen-, zickzack- und mäanderförmigen Zeichen sowie Spiralen und Labyrinthe. • Mit Ausnahme des Pentagramms und des Halbmondes gibt es fast keine geometrischen Darstellungen wie Dreieck, Raute, Kreis etc. • Das wahrscheinlich signifikanteste Merkmal aber ist das fast völlige Feh- 30 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 len ikonischer Zeichen. Vor allem die Tatsache, dass der Mensch und seine Umwelt (Behausungen, Geräte, Waffen, Pflanzen, Tiere etc.) nicht dargestellt wurde, gibt zu denken. Umgekehrt kann es nicht als Zufall gewertet werden, dass gerade Fußabdrücke und Boots- bzw. Schiffsdarstellungen vorhanden sind. 5.2 Punktuelle Zeichen Petroglyphen in der Form punktueller, näpfchenartiger Zeichen konnten bisher nur auf vier Paneelen festgestellt werden: 1.06.03: An der Stelle des SW- Grates des Tindaya, an der die podomorphen Darstellungen beginnen. Auf einer sehr glatten, fast waagrechten Platte wurden unzählige kleine Vertiefungen einpunziert, die sich in einigen Fällen zu unregelmäßigen länglichen Gebilden gruppieren. Die Stelle erweckt den Eindruck, als sei hier die Technik des Punzierens geübt worden. 3.01.07/4.05.27: In beiden Fällen sind markante Näpfchen an zentraler Stelle einer geometrischen Figur platziert. Im ersten Fall ist dies ein Dreieck, im zweiten sind es zwei Dreiecke und ein Rechteck. 3.02.06: An der Fundstelle Barranco de la Pefia sind drei Näpfchen in linearer Form angeordnet, unmittelbar benachbart geometrische Darstellungen. 5.3 Lineare Zeichen Abgesehen von den Inschriften dominieren die linearen Darstellungen die Felsbilderwelt Fuerteventuras. Sie umfassen ein breites Spektrum von einzelnen Linien und kleinen Liniengruppen bis zu verwirrenden Kombinationen von Hunderten Einzelstrichen. Am häufigsten sind die Gebilde mit einer Vielzahl einander kreuzender Linien. Diejenigen, bei denen eine gewisse geometrische Ordnung der Linien zu erkennen ist, wurden als netz- bzw. spieleartig bezeichnet. Etwa 200 Darstellungen können grafisch mit konkreten Brettspielen in Verbindung gebracht werden, weitere 100 können als netzartig bezeichnet werden, insofern ihre Linien einander in Winkeln von ca. 90° bzw 45° kreuzen. In etwa 200 weiteren Liniengruppen kann kein klares Ordnungsprinzip erkannt werden, was noch lange nicht heißt, dass es nicht vorhanden ist. Möglicherweise stand aber hier die Tätigkeit des Ritzens im Vordergrund gegenüber dem Gegenstand der Darstellung. Gerade Linien dominieren ganz klar gegenüber kurvigen. An nächster Stelle in der Häufigkeit rangieren Gruppen paralleler Linien, einige davon sind durch ein bis zwei Querstriche verbunden, sodass sie als zaunartig bezeichnet werden können. 31 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 Auch kreuz-, stern- und strahlenförmige Zeichen konnten an mehreren Fundstellen registriert werden. Am seltensten sind leitern-, kamm- und winkelartige Formen. 5.4 Geometrische Zeichen Außer den schon in Kap. 5.2 genannten Dreiecken mit zentralem Näpfchen sind geometrische Formen, von denen man annehmen kann, dass sie bewusst gezeichnet wurden, sehr selten. Es gibt einige Kreise und Ovale (z.B. 6.02.07), einige durchkreuzte Quadrate und Rechtecke (z.B. 3.02.06). Umso auffälliger ist die Häufigkeit der Pentagramme (ca. 62). Ihr Vorkommen wurde bisher in der kanarischen Felsbilder-Literatur mit keinem Wort erwähnt. Das Pentagramm taucht zwar nur an einem Drittel der Fundstellen auf, dort aber meist gehäuft: Cuchillo de los Olivos (10), MontafiaAreguia (8), Castillejo Grande (6) etc. Als Anbringungsorte wurde den Montafias (76 %) deutlich der Vorzug gegeben gegenüber den Barrancos, ebenso deutlich dominieren Felswände (80 %) gegenüber Felsblöcken, von denen auffälligerweise kein einziger in einen Steinbau integriert ist. In der überwiegenden Zahl der Fälle sind die Pentagramme mit keiner weiteren Ritzung kombiniert. Auffällig ist, dass sie am häufigsten in Dreiergruppen vorkommen, gefolgt von Einzeldarstellungen und Zweiergruppen. Stehen die Pentagramme im Kontext anderer Zeichen, so sind dies fast ausschließlich Schiffe und Spiele. Da es gar nicht so leicht ist, ein korrektes Pentagramm in einem Zug zu ritzen, ist es nicht verwunderlich, dass mehrere unvollständige (z.B. 2.15.01) und missglückte Formen (z.B. 2.08.08) zu registrieren sind. Gegen eine ausschließliche zeitliche Einstufung in die allerjüngste Vergangenheit spricht Paneel 4.06.19: Als einziges Nicht-Schriftzeichen aller Fundstellen der Cuchillete de Buenavista taucht hier ein Pentagramm auf, das in Technik und Patina durchaus den benachbarten Schriftzeichen entspricht. Das nach dem Pentagramm zweithäufigste Zeichen - ein Halbmond - kann nur unter Vorbehalt in diesem Zusammenhang genannt werden. Da es sich möglicherweise (zumindest z. T.) um Formen von Bootskörpern handeln könnte, wären diese Zeichen eher in die Kategorie "ikonisch" einzureihen. 5.5 Schriftzeichen Auf die ausführlichen Abhandlungen über die Felsinschriften Fuerteventuras wurde bereits in der Einleitung verwiesen. Lateinisch (rezent): Wie schon in Kapitel 2 angesprochen, wurden rezente Namens- und Datumseintragungen nicht in die Dokumentation aufgenommen. Von diesem Grundsatz wurde dort abgewichen, wo Buchstaben bzw. Wörter in andere Ritzungen integriert sind (z.B. 2.16.18, 3.01.01 etc.). Weiters 32 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 wurden einige Ritzungen aufgenommen, bei denen sich der Schriftcharakter deutlich vom flüchtigen Duktus rezenter Namenseintragungen abhebt: 2.08.17, 6.05.01. Besonders gilt dies aber für Paneel 4.13.34. Die mehrzeilige Inschrift, die mit "esta puta" beginnt, sieht nicht wie die ungelenke Schrift eines Hirten oder Jägers aus. Sehr sorgfältig wurde versucht, das bei Verwenden von Rohrfedern typische An- und Abschwellen der Strichbreite nachzuahmen. Aufgrund relativ starker Verwitterung sind die restlichen Wörter nicht mehr exakt zu lesen. 5.6 Schriftähnliche Zeichen In dieses Kapitel wurden recht unterschiedliche Zeichenreihen aufgenommen: Mehrere Buchstaben nebeneinander, die jedoch keine sinnvolle Lautfolge ergeben und auch nicht eindeutig einer Schriftart zuzuordnen sind: 1.11.06, 1.11. 09 etc. Mehrere Zeichen nebeneinander, die Buchstaben sein könnten, aber auch nur zufällig Linienkombinationen: 1.10.04, 1.11.07 etc. Zeichenreihen, die sehr wahrscheinlich eine Inschrift darstellen, aber aufgrund ihres fragmentarischen Erhaltungszustandes nicht mehr zu lesen sind: 4.13.26, 2.10.03 etc. 5. 7 Ikonische Zeichen Über 90 % der ikonischen Zeichen unter den Felsbildern Fuerteventuras entfallen auf Fußabdrücke und Schiffsdarstellungen. Wie kaum in einer anderen vergleichbaren Felsbildregion erstaunt das fast völlige Fehlen von Mensch und Tier inklusive deren Umwelt. Abgesehen von einer sehr jungen Darstellung eines Kaninchens auf Paneel 2.24.12 (nur oberflächlich über ältere Ritzungen gekratzt) gibt es unter den älteren Ritzungen nur eine auf dem Morro de la Galera (2.16.20), die ein auf sechs Striche reduziertes Tier darstellen könnte. Ähnliches gilt für den anthropomorphen Bereich. Die Herzen der Fundstelle Majada de la Higueras sind ohne Zweifel relativ jung. Sollte es sich bei 4.12.04 um einen Menschen handeln? Bei einigen Darstellungen von Kreisen mit Strahlenkranz (z.B. 6.05.03, 4.13.34) könnte es sich um Sonnen, bei einigen halbmondartigen Zeichen sowohl um primitive Bootsdarstellungen, als auch um den Mond selbst handeln. Am rätselhaftesten sind die Ritzungen auf Paneel 3.02.06 und 2.20.02. Sie fallen völlig aus dem Rahmen aller übrigen Felsbilder Fuerteventuras und sind daher überaus schwer einzuordnen. 33 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 6. Literatur Alvarez Delgado, J. 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Biblioteca Universitaria, 2017 1.01 Degollada Encantada i ' 1.02 Las Calderas 1 ~ 1 36 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1. 02 Las Calderas 2 1. 02 Las Calderas 3 1. 02 Las Calderas 4 1.02 Las Calderas 5 1.02 Las Calderas 6 1. 02 Las Calderas 7 37 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.03 Lomo Corcovao 'i (!" ~ .../ ~ /! ------ ~ / II\( ~~ \ \ \ \\ 1.04 Montafia de la Mareta 1 ~- I 7 38 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.04 Montafia de la Mareta 2 \ \ 1.05 Montafia la Culata del Roque 39 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 40 1.06 Montafia Tindaya 1 - 69 bereits in Pichler 1996 (ALMOGAREN XXVII, 207 - 256) publiziert 1. 07 Morro Grande 1 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.07 Morro Grande 1 / 1.08 Barranco del Cavadero 1 - 32 ( latino-kanarische und libyschberberische Inschriften) bereits in Pichler 1993 (ALMOGAREN XXIII, 381 - 403) und Pichler 1996 (ALMOGAREN XXVII, 31 - 32) publiziert 1.08 Barranco del Cavadero 33 41 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.08 Barranco del Cavadero 34 42 --- -- ---'- 1. 08 Barranco del Cavadero 36 1.08 Barranco del Cavadero 35 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.08 Barranco del Cavadero 37 /V 1.08 Barranco del Cavadero 38 0 D 1.08 Barranco del Cavadero 39 1. 08 Barranco del Cavadero 40 43 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.09 Morro del Cabo 1.10 Morro Carnero 1 ~/ 1.10 Morro Camero 2 1.10 Morro Camero 3 1.10 Morro Camero 4 44 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.10 Morro Carnero 5 - I 1.10 Morro Carnero 6 45 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.10 Morro Camero 7 1.10 Morro Camero 8 1.10 Morro Camero 9 1.10 Morro Carnero 10 1.10 Morro Carnero 11 1.1 O Morro Camero 12 46 ~ \ \ -- \ \\ \\\\ \"I\\\\\\ © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.10 Morro Carnero 13 1.10 Morro Carnero 14 1.10 Morro Carnero 15 47 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.10 Morro Camero 16 1.10 Morro Camero 17 1.10 Morro Camero 18 1.10 Morro Camero 19 48 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.10 Morro Carnero 20 1.11 Morro de Montafia de Enmedio 1 1.10 Morro Carnero 21 1.11 Morro de Montafia de Enmedio 2 1.11 Morro de Montafia de Enmedio 3 ~ 49 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 50 1.11 Morro de Montafia de Enmedio 4 1.11 Morro de Montafia de Enmedio 5 1.11 Morro de Montafia de Enmedio 6 1.11 Morro de Montafia de Enmedio 7 ~~-- - 1.11 Morro de Montafia de Enmedio 8 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.11 Morro de Montaiia de Enmedio 9 ~] 1.11 Morro de Montaiia de Enmedio 10 1.11 Morro de Montaiia de Enmedio 11 51 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.11 Morro de Montaiia de Enmedio 12 1. 12 Barranco de Tinojay 1 1.12 Barranco de Tinojay 3 52 1.11 Morro de Montaiia de Enmedio 13 1.12 Barranco de Tinojay 2 , .... ~' 1/ \ \ ' X \\I 1.12 Barranco de Tinojay 4 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.12 Barranco de Tinojay 5 1.12 Barranco de Tinojay 6 ~---:__-7 53 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.12 Barranco de Tinojay 7 1.12 Barranco de Tinojay 8 1.12 Barranco de Tinojay 9 54 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.12 Barranco de Tinojay 10 1.12 Barranco de Tinojay 11 1.12 Barranco de Tinojay 12 55 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.12 Barranco de Tinojay 13 1.12 Barranco de Tinojay 14 1.12 Barranco de Tinojay 15 1.12 Barranco de Tinojay 16 1---- 1.12 Barranco de Tinojay 17 - 56 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.12 Barranco de Tinojay 18 1.12 Barranco de Tinojay 19 1.12 Barranco de Tinojay 20 1.12 Barranco de Tinojay 21 57 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. 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Biblioteca Universitaria, 2017 1.12 Barranco de Tinojay 51 1.12 Barranco de Tinojay 52 1.12 Barranco de Tinojay 53 1.12 Barranco de Tinojay 54 68 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.12 Barranco de Tinojay 55 1.12 Barranco de Tinojay 56 1.12 Barranco de Tinojay 57 69 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.12 Barranco de Tinojay 58 1.12 Barranco de Tinojay 59 1.12 Barranco de Tinojay 60 70 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.12 Barranco de Tinojay 61 / 71 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. Biblioteca Universitaria, 2017 1.12 Barranco de Tinojay 62 1.12 Barranco de Tinojay 63 1.12 Barranco de Tinojay 64 72 © Del documento, los autores. Digitalización realizada por ULPGC. 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