Herbert NOWAK
Nel·e Gesichtspunkte zur Bearbeitung
des kanarischen Megalithikums
Der Bearbeiter der 11 Monumenta Linguae Canariae" WÖLFELs,
Prof. Dr. Alois CLOSS, der nach dem Tode des Autors dem
Werke zum endgültigen Erscheinen verhalf (WÖL FEL, 1965),
befaßt sich in zwei Publikationen eingehend mit den Problemen
des kanarischen Megalithikums (C LOSS , 1966, l } und dem Me -
galithikum an kanarischen Steinder,kmälern (CLOSS, 1966, 102).
Bei gewissenhafter Verarbeitung des Materials z eigt der Verfasser
vorgenannter Studien die Problematik um die Interpretation
des kanarischen Megalithikums auf 11nd stellt abschlie ßend
fest, daß im Aufzeigen der bestehenden Probleme kei neswegs
die Absicht bestand, WÖLFELs Arbeit und Zusammenschau
niederzureißen, sondern daß auf genauere ForschL,
ng hingelenkt werden soll (1).
Es ist nicht das Anliegen dieses Aufsatzes , im Detail auf die
von CLOSS aufgeworfenen Probleme einzugehen. Vielmehr
soll anhand einiger Beispiele auf enorme Lücken und Koordinationsmängel
in der gesamten Kanarierforschung hingewie sen
werden , die ,soweit sie die österreichischen Forscher
betreffen , noch verz eihlich sind und erklart werden können (2).
WÖLFEL, der z weifellos profundeste Kenner der kanarischen
Ethnologie, hat anscheinend nur die bis 1950 erschienenen
/ Publikationen verarbeitet , was absolut begreiflich ist, denn
zunächst mußte er die Quellenstudien beenden, um seine großen
Publikationen abzuschließen (WÖLFEL, 1951; 1965}. An
den II Monumenta Linguae Canariae11 arbeitete er schließlich
bis zu seinem Tode im Jahre 1963. Wohl veröffentlichte
WÖLFEL zwischen 1950 1,nd 1963 noch zahlreiche Studien,
die jedoch entweder aus seinen gesammelten Erkenntnissen
stammten oder aus seinem vmfangreichen Archiv geschöpft
wurden. Die reichhaltige spanischsprachige Literatur der
Zeit ab etwa l, 950 wurtle, von Ausnahmen abgesehen, nicht
mehr verarbeitet . Die heute mit der Kanariologie befaßten
Forscher müssen sich daher mit einer Vielzahl von Veröffent-
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l i chungen auseinandersetz en, die noch dazu in einer Re ihe
von im deuts chen Sprachraum weitgehend unbekannten Zeitschriften
erschienen sind (3). Neben diesen ab 1950 erschienenen
Publikationen, die es zu sichten gilt, fehlt auch, wie
wir später noch sehen werden, die gründliche Durcharbeitung
von Studien, die bereits im 18. und 19. Jahrhundert publiziert
wurden, gar nicht zu reden von den noch ungehobenen
Schätzen des "Archivum Canarium Wölfel", das nach dem
Tode des Gelehrten an das Anthropologische Institut der Universität
Kiel abgegeben wurde.
Es ist daher weiters nicht verwunderlich, wenn zum gegenwärtigen
Zeitpunkt eine Zusammenschau mehr als lückenhaft
is t , ja s ein muß, und es wird intensiver Bemühungen bedürfen,
das verlorene Terrain aufzuholen. In gewisser Hinsicht
wird in Mitteleuropa gegenüber der kanarischen Forschergilde
immer ein Rückstand bestehen, da die neuesten Fors
chungsergebnisse meistens erst nach Jahren publiziert werden
(4). Wenn in der Kanarierforschung im Bezug auf die heiligen
Berge und Kultstätten noch immer entscheidende Punkte
ungeklärt sind, so zeigt dies, daß auch die kanarischen
Wissenschafter an mancher hinweisenden Textstelle der jüngeren
und älteren Vorgänger vorbeisahen. So gingen bis heute
wiederholt Hinweise auf die Religion und Kultur der Altkanarier
verloren, die vor allem bezüglich der Interpretation
des kanarischen Megalithikums von größtem Interesse sind,
wie die angeführten Beispiele aufzeigen werden.
Die Forschungen von JIMENEZ SANCHEZ auf den Ostinseln
Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote brachten erstaun liche
Ergebnisse, die der Auto r in einer neueren Publikation
darlegt. So nennt er neben den beiden "Heiligen Bergen" Bentaiga
und Montana Berme ja (Montaha de la s Cuatro Puertas),
die WÖLFEL schon beschrieben hat (WÖLFEL, 1935, 2 33,
1951, 424), weitere acht "almogarenes o santuarios" (JIMENEZ
SANCHEZ, 1966, 15 3). Von weittragender Bedeutung sind seine
Hinweise auf" estelas" (Stelen) in Gran Canaria, Fuerteventura
und Lanzarote, welche, gleich den "torretas tronc oc6nicas
cultuales", 11
••• suelen aparecer dentro de un cerco
de grandes y medianas piedras 11 (JIMENEZ SANCHEZ, 1966,
163). Ihre Größe liegt zwischen 0, 90 und 1,40 m. Seine wei-
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te ren "exponent e s m e galrticos c ultuales" (m onolitos y menhires,
s i gnos astrales, ojos de dioses, tibisenas y figuras
femeninas etc .), die in vo rgenannter Studie zusammengefaßt
vorgelegt wurden, verlangen wohl das Studium der sie betreffenden
L iteratur, die er lückenlos nennt (5). Inwieweit es aber
möglich sein wird, all die genannten "Anuarios", "Memorias",
11Actas" etc. hereinzubekommen, vermag man nicht zu sagen. Jedoch
verlangen die wenigen vorliegenden Publikationen JIMENEZ
SANCHEZ eine später nachzuholende Darstellung.
Auch AGUSTIN DE LA HOZ weiß von uns unbekannten Stätten
Lanzarotes zu berichten, wo mehrere 11 estela s 11 zu finden
sind. Wertvoll ist der Anhang seines Buches mit einer Zeichnung
über die "Aldea de Usaje11 , einer archäologisch hochinteressanten
Örtlichkeit, und der Hinweis auf seine Publikation
über "Hallazgo de una quesera y otras estelas de interes
arqueol6gico" (HOZ, 1966, 94-95, 136 und Anhang).
Weder die 11 estelas11 noch die 11 queseras11 scheinen in WÖLFELs
11 Religionen des vorindogermanischen Europa" auf, da
die I ublikationen darüber in die eingangs genannte Lücke ab
1950 fallen. Bezüglich der 11 queseras11 , von denen eine in der
11 Revista de Historia Canaria" abgebildet ist (RE VISTA DE
HISTORIA CANARIA, 1963 /6 4, 230 und Bildteil}. und die von
.ALVAREZ DELGADO in seinem Aufsatz 11 Analogfäs arqueo-
16gicas canario-africanas11 mit gleichartigen Funden in Ma- • rokko verglichen werden (ALVAREZ DELGADO, 1967, 194
und Bildteil), tappen wir noch völlig im Dunkeln. Leider vermag
uns auch der illustre SERRA RAFOLS über die 11 queseras11
(wörtlich: Käseglocken) nur eine Hypothese zu bieten:
111 ... , he llegado a creer que eran destinadas al sacrificio de
las reses; a caso tenfän algo ritual , pues toda practica repetida
tiene tendencia a revestir ese caracter. "Es una hip6tesis
! 11 (HOZ,1966,96).
Meine eigenen Forschungen auf der Insel Gomera brachte auf
der Fortaleza de Chipude ein Bergheiligtum zutage (NOWAK,
1967). das wohl VERNEAU und BETHENCOURT ALFONSO
schon beschrieben hatten (VERNEAU, 1890, 324; 1898,269;
BETHENCOURT ALFONSO, 1881, 355). Eine spätere Publikation
erfolge nicht mehr, da sich die kanarischen Forscher
mit dem Ergebnis BETHENCOURT ALFONSOs " ... al no po-
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Abb. 1 Baetyl, Fortaleza de Chipude, Gomera
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Abb.2
/
Baetyl mit Feuerstelle,
Fortaleza de Chipude, Gomera
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der anadir nada sustancial" (SERRA RAFOLS, 1967) zufrieden
gaben. Dabei berichtet dieser weder über die für uns so
wertvollen Baetyle noch den Steinhaufenaltar und die Libationsgruben
im Aufstieg. Wir wollen nicht befürchten, daß die-
/ se gut erhaltenen Reste sowohl von SERRA RAFOLS, ALVA-REZ
DELGADO, MEDEROS SOSA 1..md auch CUSCOY verkannt
wurden. (Eine Monografie über dieses Bergheiligtum erschien
inRAGGI, Nr. 4, Zürich 1969) .
Gerade bei der Fortaleza de Chipude, deren Inventar (Stein haufenaltar,
doppelter Steinkreis, Baetyle , Libationsgruben)
zur Stützung des kanarischen Megalithikums WÖLFEL wert voll
gewesen wäre (Abb. 1 und 2), fällt auf, daß ihm die diesbezüglichen
Hinweise und Studien von BERTHELOT, BETHENCOURT
ALFONSO und VERNEAU ganz oder teilweise unbekannt
waren, während sie den kanarischen Wissenschaftern
in Santa Cruz de Tenerife und La Laguna wohlbekannt sind.
Trotzdem erfolgte von dieser Seite kein Echo, ja m~rn bestreitet
selbst die Bezeichnung "Bergheiligtum", die schon BETHENCOURT
ALFONSO und VERNEAU prägten (SERRA RAFOLS,
1967). Selbst der hochinteressante Hinweis von BETHENCOURT
ALFONSO - von dessen Studien und Bemühungen
TARQUIS RODRIGUEZ ausführlich berichtet {TARQUIS
RODRIGUEZ, 1967) - über das gomerische Valle Gran Rey,
vermochte die insularen Forscher nicht zu faszinieren .
BETHENCOURT ALFONSO schreibt:'' .. . no s6lo se descubren
vestigios evidentes de antiguas ha bitaciones, y hasta en
una pequena elevaci6n, .. . , extranas c onstruc ciones del to -
do semejantes a las que hemos descri to en la Fortaleza 6
Montana sagrada ... 11
• Außerdem fand er nahe eines g r oßen
Concheros (Muschelhaufen) zahlreiche Ins chriften (BETHENCOURT
ALFONSO, 1882 , 115) (6).
Nicht viel glücklicher machen die Erkenntnisse von A" L VAREZ
DELGADO beim Fragenkomplex urn das Doppelheiligtum Moneiba
und Eraoranhan (WÖLFEL, 1965, 437-438) auf der Insel
Hierro (7). Nach seinen Forschungsergebnissen, über deren
Richtigkeit er keinen Zweifel offen läßt, handelt e s sich dabei
um zw ei Monolithen am Fuße der Montana Tembargena
nahe El Pinar (auch: Taibique) im südlichen Inselteil (ALVAREZ
DELGADO, 194 5, 408; 194 6, 10). Sicherlich beeinflußte
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ihn ABREU GALINDO " ... Y a estos sus idolos o dioses ...
era en dos penascos cumplidos a manera de m ojones, que
estan en un termino que llamaban Bentayca, que hoy llaman
los Santillos de los Ant,i, guas" (AB RE U GALINDO, 1955, 90).
Abgesehen davon, daß ALVAREZ DELGADO weder von der
Örtlichkeit, Höhenlage und de r Gestalt s einer Monolithen
(kaum 4 m hohe Lavablöcke} g e zwungen wurde , diese nahe
der Montana Tembargena zu fixi eren, versuchte er dies in
sehr bestimmter Art und Weise. Allein der heutige Landschaftsname
"El Cercado de los Santillos" , der AL VAREZ
DELGADO zu faszinieren wußte, mahnt zur Vorsicht. Denn
sobald wir eine Verschreibung des Wortes '' santillos" auf
"cantillos" annehmen , ergibt sich daraus schon der richtige
Name für die genannte Landschaft, die eine wirkliche "Einfriedung
von kleine n F elsblöcken", e in en quad ra tkilometergroßen
Lavastrom mit einer Viel zahl von 3 - 4 m hohen Lavablöcken,
darst ellt. Aus ihnen wählte er s e ine beiden Monolithen,
wahrscheinlich darum, weil sie von einem kleinen
"Conchero" umgeben sind Völlig vernachlässigt AL VAREZ
DELGADO den Hinweis " ... que estan en un termino que
llamaban Bentayca . . . " . Mit Hilfe dieses "Bentayca" sollte
uns ein Hinweis gelingen. Zitieren wir TORRIANI:" .. . eh'
essi habitassero l'altissime r upi" WÖLFEL, 1940, 188} und
auch BERTHELOT: " . . . a l'ile de Fer, les cretes sourcilleuses
de Bentayga , couronnees de nuages , et se dessinant
comme deux fantomes ·a travers la vapeur du broullard ... "
(BERTHELOT - BARKER-WERB, 1842, 17 6), so finden wir
beidemale eindeutige Hinweise auf eine Lage in den hohen Gebirgszügen
der Insel. Diese erreichen eine - Höhenlage z wischen
1200 und 1500 m, während ALVAREZ DELGADOs Monolithen
in weniger als 600 m Seehöhe liegen.
In großer Höhenlage , schon zur Dehesa gehörend , finden wir
die Montai'ia Ventejea (1216 m). WÖLFELs Erfahrung mit
dem Inselspanisch, die ich vollauf bestätigen kann, lassen
feststellen: Das kanarische "B" und "V" werden gleich ausgesprochen.
Wir setzen also beim Wort Ventejea ein "Bentejea"
an, und dann bräuchte nur noch das dritte "e" dieses
Wortes ein verschriebenes "c" zu sein, um eine Montana
"Bentajca" zu erhalten. Der "termino que llamaban Bentayca"
scheint somit gesichert. Nahe der Montana Ventejea fin-
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den wir eine Montaiia Tagutunta. Nach WÖLFEL ist die-ser
Name ein "Ort des Blökens", der im Regenkult der Altkanarier
eine bedeutende Rolle spielte (WÖLFEL , 1965,453).
Dieser Regenkult hatte auch beim Doppelheiligtum der alten
Herrenos eine führende Rolle, wie ABREU GALINDO in seiner
Chronik ausführli ch berichtet (ABREU GALINDO, 1955,
90). Somit spricht viel für unsere Version, zumal die Dehesa
früher bewohnt war, wie DARfAS Y PADRÖN in seiner 11 Tradici6n
sobre la Virgen de los Reyes" ausführlich berichtet.
Auch das prächtige christliche Heiligtum der Inselpatronin
befindet sich in der heute unbewohnten Dehesa. Diese Inselpatronin
nennt ,ms DAR!AS Y PADRÖN als "Virgen patrona
de la Dehesa : de los ganados11 (DAR!AS Y PADRÖN, 192 9 ,
131 ). Inwieweit in Hierro die Errichtung eines christlichen
~eiligtumes bei einem Kultort der Ureinwohner ~utrifft, ist
jedoch nicht das Thema dieses Aufsatzes.
Auch CUSCOY scheint von der Santillo-Hypothese DELGADOs
unbeeindruckt, da er sie in seiner Studie über die archäologischen
Aspekte Hierros ignoriert. Wohl setzt er sich mit der
Örtlichkeit der "Santillos'' auseinander, doch hat er DELGADüs
Arbeit en tweder völlig abseits gelassen oder, und diese
M5glichkeit soll keinesfalls unbeachtet bleiben, es erschienen
die Bände 1945 und 1946 Revista de Historia so spät , daß
CUSCOY sie für seine 1947 publizierte Arbeit noch nicht zur
Verfügung standen.
Auf alle Fälle beschäftigt sich CUSCOY eingehend mit der
"Cueva de los Santillos", einen etwa 4 m tiefen vulkanischen
Schacht, der si ch nahe der beiden DELGADO-Monolithe be findet,
und stellt fest ,
II 1. a Que el paraje tiene maS bien Un caracter
religioso que habitaci6n humana permanente.
11 2. a Que la cueva de Los Santillos, por la misma raz6n,
pudo a lo sumo servir de refugio transitorio o de
lugar donde se efectuaban parte de los ritos . 11
(CUSCOY, 1947,163).
Wir wollen zu dieser Nachricht CUSCOYs im Augenblick eine
neutrale Haltung einnehmen , zumal es nicht Aufgabe ist , über
die eine oder,andere religiöse Örtlichkeit Hierros zu urteilen,
da wir hier ausschließlich über die beiden bedeutenden Mono-
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lithen oder Berge sprechen . Nach dem derzeitigen Forschungsstand
muß diese brennende Frage um Moneiba-Eraoranhan
jedoch offen gelassen werden, e s bleibt nur zu hoffen, daß
wir in guter Stunde auf eine entsprechende Publikation sto-ßen
oder die Zukunft eigene Forschungen ermöglicht.
Eine für das Studium des kanarischen Megalithikums bedeutsame
Beobachtung liefert uns, wiederum für Hierro,
eine Zeichnung von BERTHELOT, die in der neuen Aufla-ge
von VIERA Y CLA VIJOs g roße r Chronik wiedergegeben
wurde (VIERA Y CLAVIJO, 1967,140 und 369). BERTHELOT
nennt diese Zeichnu:1g "Conchero del Hierro", und obwohl er
und VERNEAU immer nur von einem 11 0pferplatz Los Concheros11
sprechen, von dem VERNEAU eine genaue Beschreibung
mit Skizze gibt (VERNEAU, 1898, 26 7), zeigt diese
Zeichnung in keiner Weise den heutigen "Opferplatz los Concheros11
in El JULAN. Weder die a uf BERTHELOTs Zeich nung
dargestellten beiden Steinsäulen noch die drei Steinkrei-se
(Abb. 3) sind heute bekannt, wohl jedoch der von VERNEAU
beschriebene Opferplatz , den auch WÖLFEL abbildete
(WÖLFEL, 1942, Abb.14) und beschrieb (WÖLFEL, 1951,
432). Eine Detailzeichnung eines der drei Steinkreise bringt
BERTHELOT noch einmal zusammen mit einer Zeichnung
eines Brandopferaltares, der uns an dieser Stelle heute
ebenfalls unbekannt ist (BERTHELOT - BARKER-WEBB,
1842, PL. 4, Fig.1, Fig. 2).
BERTHELOT erhellt das Dunkel auch nicht, wenn er Cure
Padr6n wörtlich zitiert: 11 ... Je vis aussi pres d "un Tagoror
divers groupes d 'autres grandes pierres levees, pareilles
aux m enhirs celtiques des pays du Nord11. BERTHELOT
stellt dazu fest, daß es sehr bedauernswert ist, daß dumm e
Hirten solche Steine umgeworfen hatten, nur um bequemer
zu sitzen. Er fand auch ringförmige Mauern 11 esp~ce de
cromlechs11 , deren Innenraum mit großen flachen Steinen
ausgefüllt ist, und spricht von 11 cones tronques11 , die mit
Asche und kalzinierten Tierknochen gefüllt waren (BERTHELOT,
1879, 214-215). Dies deckt sich voll mit seinen Zeichnungen.
Sosehr wir es bedauern mögen, daß diese Örtlichkeit
bislang noch nicht wiedergefunden (oder gesucht) wurde,
so geben die Hinweise darauf doch wertvollste Details über
Religion und Kult der Altherrenos.
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Abb.4
"
~ ""'~_:--:---~---~~ -~ --~-=-cc- --~--=-~ -· ~ Conchero -· --- ·---- ...... -- - .. Felsen... 11a
~ Brandopferaltar
a-g Wohnräume .,., ,,- -- __ .. .-"" I' , _., ... ..-
, , _., -.,,,'
.,,," ~ ~ .. ,' .,.,' .,,.,~ .........,
.," .,, ~ ~... • ,, -' ,,, ., " • ~ Fe lserl"'llllll9
_., .. N
~~=~..,;:~~:~;o ~j fs
- -- - ---- · - .-~ ~ ~ · -MIO ---___ ... ,..
~
Opferplatz "Los Concheros", Hierro (nach VERNEAU)
Abb. 5 Opferplatz "Los Concheros", Hierro (nach Foto H.Nowak/1967)
Gerade der von VERNEAU ausführlich beschriebene "Opferplatz
Los Concheros" zeigt das manchmal heillose Durcheinander
und völlige Fehlen einer klärenden Auseinandersetzung.
Weder seiner Beschreibung noch seiner Zeichnung
(Abb. 4) können wir etwas über einen turmartigen Steinaufbau
im Inneren des Steinkreises B entnehmen (Abb. 5), obwohl
er von einem "Tempel" spricht (VERNEAU, 18 98,266).
WÖLFEL, der VERNEAUs Angaben übernommen hat, schreibt
bei dieser Anlage von einem in den Fels geschnittenen Weg,
der zu einem Steinmauerkreis führt, 11
••• innerhalb dessen,
an die rückwärtige Wand angeschlossen, eine Cella steht,
die mit großen Platten gepflastert ist. Es scheint, daß diese
Cella einmal gedeckt war ... " (WÖLFEL, 1951, 426; 1950,
247). Verglichen mit der Realität kann WÖLFEL, den Ausführungen
VERNEAUs folgend, kein Vorwurf gemacht werden,
doch ist des Franzosen mit"Platten gedeckter Innenraum"unverständlich.
Wenden wir uns in diesem Zusammenhang der früher genannten
Studie CUSCOYs zu, so finden wir dieselben Steinkreise
unter den Namen "tag6ror". WÖLFEL sagt zu diesem
Wort: "Die Grundbedeutung ist offenkundig Umhegung
mit Steinen, Steinkreis und aus dieser haben sich sekundär
die Bedeutungen Versammlungsplatz im Steinkreis und
Viehhürde entwickelt" (WÖLFEL, 1965, 475-476). CUSCOY
bes chreibt nun Steinsitze im Innenteil des äußeren Steinkreises
und schließlich den von mir p.bgebildeten Altar im Inneren
des kleinen Steinkreises als "asiento" (Sitz, Stuhl, Sitzgelegenheit).
Dabei denkt er aber nicht an einen Geistersitz,
wie man erwartet hätte, sondern an einen Thron für eine
hochgestellte Persönlichkeit. Er schreibt: "Por su caracter
destacado y sobresaliente, este asiento del tag6ror debe
tener relaci6n con ciertas circunstancias de tipo jerarquico.
Es indudable que tal asiento estaba reservado al personaje
mas importante de las reuniones que tenfän lugar en el citado
tag6ror" (CUSCOY, 1947, 183). Somit stehen wir bei
diesem Opferplatz Interpretationen gegenüber, mit denen
wir bei bestem Willen nicht Schritt zu halten vermögen. Bei
VERNEAU und WÖLFEL fehlt ein Hinweis auf das durch
schöne ortsfremde Platten geschlichtete Heiligtum, CDS-
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COY wiederum ignoriert dieses und ernennt es zum Sitz
eines Hochgestellten, womit es wohl am meisten zweckentfremdet
wurde.
Es wäre erlösend, wenn wir an 7 wei verschiedene Anlagen
denken könnten, doch stimmen die Anlagen VERNEAUs, von
den bezeichneten Ausnahmen abgesehen, mit der heutigen
Situation vollauf überein, womit nur noch der Wunsch nach
einer endlich ordnenden Hand verbleibt.
Die wenigen hier angeführten Beispiele, die nur einige der
bestehenden Probleme aufzeigen wollten, um das eingangs
Gesagte zu erhärten, beweisen uns, daß trotz aller Bemühungen
um die Erforschung des religiösen Lebens der Altkanarier
noch vieles zu tun ist. Vor allem ist intensives Literaturstudium
angebracht, um die seit n ,ehr als hundert Jahren
klaffenden Lücken aufzufüllen. Nur so kann erreicht werden,
daß die unter WÖLFEL so groß hervor getretene Altkanarierforschung
im deutschen Sprachraum ihre Geltung behält.
Freilich wird dazu die Zusammenarbeit aller mit der Materie
Befaßten nötig sein.
Anmerkungen
(1) Die von Al. CLOSS in Anthropos, Nr. 63/64, 892-903,
1968/1969, erschienene Studie "Los Concheros - Kulturund
Religionshistorisches über Steinbauten und Felsen
auf Hierro" konnte nicht mehr berücksichtigt werden.
(2) Neben den aufgezeigten Dokumentationslücken ist das Fehlen
guter Lageskizzen beklagenswert. In dieser Hinsicht
sind die Publikationen von JIMENEZ SANCHEZ sehr zu
begrüßen (siehe die Beiträge in vorliegender Ausgabe).
(3) Das mit dem Sitz in Hallein 1969 gegründete INSTITUTUM
CANARIUM hat sich u. a. die systematische Sammlung all
dieser Fachliteratur zum Ziel gesetzt. Eine beachtliche
Basis konnte bereits geschaffen werden und steht den Mitgliedern
zur Verfügung.
(4) Im Dokumentationszentrum des INSTITUTUM CANARIUM
werden außer der vorgenannten Fachliteratur auch Kurzberichte
aus kanarischen Tageszeitungen gesammelt, um
diese Lücke einigermaßen zu schließen.
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(5) Der überwiegende Teil befindet sich in der Bibliothek des
INSTITUTUM CANARIUM. Ein Verzeichnis über den jeweiligen
Stand d ie s e r Kollektion wird in den "I. C . -Nachrichten"
veröffentlicht.
(6) Die zitie rten Texte sowie eine Biographie des Don J uan
BETHENCOURT ALFONSO sind in vorliegender Ausgabe
abgedruckt.
(7) Über die Forschungssituation in Hierro unterrichtet die
unter (1 ) genannte Studie von Al. CLOSS.
Bibliographie
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BERTHELOT, Sabin
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Notas para los estudios prehist6ricos de las Islas
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II., Sistema religioso de los antiguos Gomeros
in: Revista de Canarias, Nr. 73, Santa Cruz de
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Notas para los estudios prehist6ricos de las Isl!ls
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Cinq annees de sejour aux iles Canaries
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Auf Besuch bei einer Eiszeitrasse,
Ein Ausflug zu den Höhlenpalästen der alten Kanarier
in: Jahrbuch "Frohes Schaffen11
, Band 12, 1935
Neuabdruck: ADEVA-Mitteilungen {Akademische
Druck- u. Verlagsanstalt), Graz, Heft 6 , Okt. 1965
WÖLFEL, Dominik Josef
Leonardi Torriani - Die Kanarischen Inseln und ihre
Urbewohner. Eine unbekannte Bilderhandschrift vom
Jahre 1590
K. F . Koehler Verlag, Leipzig, 1940
WÖLFEL, Dominik Josef
Die Hauptprobleme Weißafrikas
in: Archiv für Anthropologie, Band 27, Heft 3/4, 1942
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Die Religionen des vo rindogermanischen Europa
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Herder Wien-Freiburg, 1951
WÖLFEL, Dominik Josef
Na chtrag
Monumenta L inguae Canariae
Die Kanarischen Sprachdenkmäler - Eine Studie zu r
Vor- und Frühgeschichte Weißafrikas
Akademische Druck- und Verlagsanstalt , Graz , 1965
Der Band "Los Guanches - Vida y Cultura de los Antiguas
Habitantes de Tenerife" von L. D. Cuscoy konnte für die vorliegende
Darstellung nicht mehr voll eingearbeitet werden.
Entscheidend für uns war jedoch die Feststellung CUSCOYs,
daß auf Tenerife weder Bergheiligtümer wie auf den anderen
Inseln noch "aras de sacrificios", ä hnlich denen auf Hierro
und La Palma, gefunden werden konnten (CUSCOY, 1968, 113-
115).
Mit der Nennung des Regenkultplatzes "Bailadero" im Anagebirge
Tenerifes bringt uns der Verfasser Parallelen zu anderen
"Bailaderos" wie etwa in Gome'ra, Hierro und Gran Canaria.
Diese Orte, für welchen uns unter anderem ESPINOSA
kultische Handlungen überliefert (CUSCOY. 1968. 155) finden
wir a uch in WÖLFELS "Monumenta Linguae Canariae" behandelt.
Im Zusammenhang mit dem Wort "tacuitunta" führt er
aus: "Aus dem sachlichen Zusammenhang wäre eine Deutung
möglich, die sich auf die Zeremonie stützt. MENENDEZ
PELAYO wies darauf hin, daß jene Kultorte der Kanarischen
Inseln, wo die Eingeborenen eine gewisse Regenzeremonie
vornahmen, ursprünglich den Namen "baladero" (Ort des Blökens)
hatten, der später, als man den Zusammenhang nicht
mehr verstand, in bailadero "Tanzplatz" abgeändert wurde.
Die Zeremonie bestand darin, daß man Mutterschafe und Lämmer
voneinander trennte, um durch das jämmerliche Blöken
der Tiere das Ohr der Gottheit zu rühren, so daß sie Regen
sandte. Tacuitunta war bestimmt ein solcher Baladero und da
noch anzunehmen ist, daß das Wort nur die Übersetzung des
Eingeborenenwortes ist, könnte man diese Deutung in dem Wor-
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f
te vermuten. Die berber. Worte für "blöken" sind ... Wenn
wir ta-kwutu-n-ta ansetzen dürfen, dann wäre wohl die richtige
Übersetzung "baladero = Ort des Blökens" (WÖLFEL, 196 5
453).
Wenn wir auf diese Weise zum altkanarischen "taguitunta11 geführt
werden, so denken wir, neben vielen weiteren Anhalts punkten
dieser Art ; vor allem an die Montana Tagutanta in de i
Dehesa der Insel Hierro . Sie befindet sich unwe it der Montana
Ventejea, welche ich für die Sicherung von Moneiba und Eraoranhan
herangezogen haben möchte (vergleiche die vorliegend<
Darstellung S. 60 ).
Bezüglich der "Bailaderos" darf auf eine später nachzuholend<
Darstellung - etwa in ALMOGAREN Nr. 2 - verwiesen werder
Bibliographie
CUSCOY, Luis Diego
Los Guanches - Vida y Cultura de los Antiguas
Habitantes de Tenerife
Santa Cruz de Tenerife, 1968
WÖLFEL, Dominik Josef
Monumenta Linguae Canariae
Die Kanarischen Sprachdenkmäler - Eine Studie zur
Vor- und Frühgeschichte Weißafrikas,
Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz, 1968
SUMMARY
The author deals primarily with the problem of the existence
of the sacred mountains and mountain sanctuaries of the abori
gines of the Canary Islands. He also deals with the studies
and explorations carried out after the death of D. J. Wölfel
(1963} who regarded these sanctuaries as one of the cultural
features of the megalithic period. He also approaches the sub
ject of the latest discoveries in the Eastern Islands of the
Archipelago, the sanctuary of Mt. Fortaleza de Chipude in
the island of Gomera, as well as Moneiba and Eraoranhan
and their probable location on Mt. Ventejea. He concludes
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by a description of the so -called sacrificial sites in El Julan
and the considerable va riety of current denominations which
unfortunately give rise to a good deal of confusion.
RESUMEN
El autor dedica, en particular, su atencion al problema de la
existencia, entre los abor(genes canarios, de montanas sagradas
y de santuarios., comentando tambien los estudios e investi-gaciones
realizados despues de D. J. Woelfel quien clasifico
dichos santuarios como relativos al periodo megaluco.
Prosigue con un estudio critico sobre los ultimos hallazgos
a_rqueologicos en las islas orientale3 del Archipielago1 el santuario
de la Fortaleza de Chipude, en la Isla de la Gomera, y
la probable localizacion de los dioses Moneiba y Eraoranhan
en la Montana Vente j ea, en la Isla del Hierro,
Concluye con la descripcion del lugar de "sacrificio", en El
Julan, deplorando asimismo la confusion existente en la nomenclatura
actual.
RESUME
L' auteur porte son attention sur le problem e de 11 existenc e
de montagnes sacrees et de sanctuaires parmis l e s autochtone s
canariens, tout en commentant les etu des et recherches realisees
depuis D. J. Woelfel qui classa ces sanctuaires comme
etant de la periode megalithique. Vient ensuite une etude c ri tique
sur les dernieres decouvertes archeologique s dans l es
nes orientales de 11 Archipel: le sanctuaire de la Fortaleza de
Chipude, dans 11 Üe de Gomera, et la probable 1-ocalisation de
Moneiba et Eraoranhan sur le mont Ventej ea dans 11 Üe de F er .
L' auteur conclut par la description des lieux, dits de II sacrifice",
a El Julan, et deplore la confusion existente dans la
nomenclature actuelle.
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