Almogaren XXX / 1999 Vöcklabruck 1999 275 -319
Hans-Joachim Ulbrich
Die naviformen Felsbilder von Lanzarote
(Kanarische Inseln)
Generelle Überlegungen
Das überaus reiche Inventar der kanarischen Felsbilder enthält auch zahlreiche
Abbildungen von Schifen und Booten, wobei sich bei ihrer Analyse
sehr schnell die Frage aufwirft, ob sie vorspanisch sind, aus der Zeit der Conquista
stammen oder sogar als neuzeitlich einzustufen sind. Damit verbunden
ist auch die Problematik, wie ausgeprägt die nautischen Kenntnisse der kanarischen
Ureinwohner waren, wie sie den Archipel erreichten und wie sie eventuellen
interinsularen Verkehr aufrecht erhielten. Letzteres kann hier nur ansatzweise
gestreift werden, da es sich um einen äußerst umfangreichen und
kontrovers behandelten Themenkomplex handelt.
Die folgende Übersicht listet die neuere Literatur zum Thema "Schife in
kanarischen Felsbildern" auf (weitere, meist ältere Aufsätze zu Detailaspekten
oder zu einzelnen Fundstellen werden im Text genannt):
• Lanzarote: Le6n Hemandez & Perera Betancort (1996), Ulbrich (1991: 20;
1998: 103)
• Fuerteventura: Hemandez Diaz & Perera Betancort (1992), Mufi.oz Amez-cua
(1995), Pichler (1998)
• La Palma: Martin Rodriguez & Pais Pais (1996)
• La Gomera: Navarro Mederos (1996)
• Tenerife: Jimenez G6mez & Tejera Gaspar (1985)
• EI Hierro: Jimenez G6mez & Tejera Gaspar (1985)
• Mehrere Inseln: Braem (1993), Escribano Cobo et al. (1997)
Felsbilder - genauer Ritzungen und Punzierungen - mit Abbildungen von
Schifen werden für alle großen Inseln des Kanarischen Archipels gemeldet,
wie der kurze Literaturüberblick zeigt. Einer der ersten, der sich mit diesem
Thema auseinandersetzte, war der Österreicher und geistige Vater des Institutum
Canarium Dominik Josef Wölfe! (1955). Seine Überlegungen bezogen sich
auf Beispiele von El Hierro und auf Gran Canaria mit dem Barranco de Balos.
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Abb. 1
EI Julan, EI Hierro (Zeichnung
aus Braem 1993)
H. Braem sieht in diesem
Gebilde ein Schiff mit Segel.
Ich selbst würde das
auch so sehen, wenn die
Erkennung auf dem Fels
sicher wäre. Weitere Anmerkungen
siehe Abb. 2.
Abb. 2
EI Julan (EI Hierro) - dieselbe Lokation und Punzierung wie in Abb. 1
Die Umzeichnung entstand nach einem optimal fotografierten Diapositiv, das mir
IC-Mitglied H.E. Steiner freundlicherweise zur Verfügung stellte. Ein Schif ist
hier spontan nicht zu erkennen. Was in Abb.1 wie ein Segel aussieht, könnte hier
ein Messer oder etwas anderes sein. Der vermeintliche Schiffsrumpf ist vielleicht
eine Sandale mit Schnüren. Fraglich ist, ob zwischen dem als Segel angesehenen
Teil und dem "Schifsrumpf" eine Verbindung besteht, die einen Mast darstellen
könnte. Mit dieser Einschätzung soll jedoch nicht impliziert werden, daß die abgebildete
Form auf keinen Fall ein Schiff sein kann.
Das Problem bei solchen bodennahen Paneelen ist immer das durch Perspektive,
Sonnenstand und Wolken beeinflußte Licht zum Zeitpunkt des Fotografierens. Auch
Abreibungen sind nicht immer eindeutig, wenn - wie hier bei vulkanischem Gestein
- kleine natürliche Vertiefungen (ehemalige Gasbläschen) als Punzierung
mißdeutet werden können. Insofern birgt natürlich auch meine Umzeichnung eine
gewisse Unsicherheit. Zu EI Julan sehe man auch Abb. 27.
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Barranco de Balos, Paneel XXIV, Gran Canaria (aus Beitran Martinez 1971 );
vermutlich ein modernes Monogramm: vielleicht ESPLO - TPO.
Dies blieb vor allem bezüglich des Barranco de Balos (Abb. 3) nicht unwidersprochen:
Antonio Beltran Martinez (1971: 64-66) von der Universität Zaragoza
sah keine Schife sondern neuzeitliche Monogramme.
Beltran hat wahrscheinlich recht, womit ein spezifisches Problem deutlich
wird: Je ungenauer, schematischer und chaotischer sich uns eine (vermeintliche)
Schifsabbildung präsentiert, desto eher können wir sie mit anderen Erscheinungsformen
der kanarischen Felsbildmotive verwechseln. Die Schwierigkeit,
auf dem Fels das gleiche zu sehen und daraus auch noch das gleiche
abzuleiten, zeigt das Beispiel in Abb. 1/2. Interessant ist, daß sich dieser chaotische
Stil rings um das Mittelmeer an den Felswänden befindet, so daß der
geübte Felsbildforscher mit der Zeit einen Blick für Schifsmotive entwickelt,
die für den Laien manchmal nur schwer als solche erkennbar sind (man sehe
die Beispiele aus dem Mittelmeerraum in Abb. 8, 9, 10, 11, 12).
Hinzu kommt, daß uns das Aussehen der Patina keine zuverlässigen Hinweise
auf die absolute Chronologie der Paneele bietet. Auf Lanzarote gibt es
z.B. Felsinschriften mit sehr heller Patina des latino-kanarischen und libyschberberischen
Typs, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht
moderne Fälschungen sind. Hier scheinen unterschiedliche mikroklimatische
Bedingungen, Gesteinszusammensetzungen und Feuchtigkeitspotentiale für
variierende Patinierung - selbst auf dem gleichen Fels - sorgen zu können.
Die Helligkeit der Patina kann demnach nicht mit Sicherheit ein geringes oder
geringeres Alter (im Vergleich zum Nachbar-Paneel) andeuten, wie es teilweise
postuliert wird.
Wie kommt es nun, daß sich dieser flüchtige, stark vereinfachende und
zum Teil auch verfremdende Stil an so weit voneinander entfernten Stellen
und zu unterschiedlichen Zeiten wiederholt. Ich meine, daß es an dem Medi-
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um Fels liegt, daß je nach Härte des Materials und Geduld bzw. Ehrgeiz des
"Künstlers" ein mehr oder weniger genaues Ergebnis brachte. Liegt das Paneel
von der Küste entfernt, dann spielt natürlich auch das Erinnerungsvermögen
des Künstlers eine Rolle. Und vielleicht ging es im Einzelfall gar nicht
um die genaue Darstellung eines Schifes, sondern um die knappe Darstellung
eines Symbols (siehe unten).
Auf Lanzarote finden wir naviforme Felsbilder geritzt - vermutlich mit
einem sehr scharfen metallischen Gegenstand oder auch mit einem etwas weniger
spitzen Obsidian- oder Quarzitsplitter - und grob geschabt mit einem
relativ stumpfen Stein. Merkwürdigerweise befinden sich nur zwei Paneele
unmittelbar an der Küste und nur von 11 der rund 30 Paneele aus ist das Meer
zu sehen. Alle anderen befinden sich ohne Aussichtslage knapp hinter der
Küste oder auch im Inselinneren. Was hat es zu bedeuten, daß ofenbar die
Nähe zum Meer und das Vor-Augen-Haben der Schiffe keine große Rolle spielte?
Eng damit verbunden ist auch die Frage, was überhaupt der Anlaß für
diese Felsbilder war.
Ich möchte für Lanzarote die Hypothese aufstellen, daß es sich bei den
Urhebern in einigen Fällen um Eingeborene handelt, die von den Segelschiffen
der normannischen, spanischen und portugiesischen Eroberer beeindruckt
waren. Von echten altkanarischen Ureinwohnern - im Gegensatz zu den eingewanderten
Europäern und versklavten Berbern - können wir auf Lanzarote
noch bis zur Mitte des 16. Jhs. sprechen (Ulbrich 1991: 54f). Eine weitere Urheberschaft
kann sehr unterschiedliche Gründe haben: Man denke an eingeborene
Seeleute, die bei der prähispanischen Besiedlung der Kanarischen Inseln
beteiligt waren und im Laufe ihrer Seßhaftwerdung ihrem alten Job als
Seemann oder Navigator nachtrauerten; letzteres waren also Menschen, die
beruflich mit Schifen zu tun hatten. Für Schifsabbildungen im Inselinneren
waren möglicherweise auch eingeborene Landratten verantwortlich, die ein
nautisches Abenteuer hinter sich hatten, was eingedenk des primitiven Verkehrs
zwischen den Inseln sicher nicht abwegig ist. Auch das Herbeiflehen
von Glück für die Überfahrten - vor allem zum weiter entfernten Festland -
mag ein Grund gewesen sein (> Anmerkungen zu Abb. 37). Es muß also zumindest
bei den sorgfältig und tief ausgeführten Gravuren einen einigermaßen
triftigen Grund gegeben haben, sich dieser großen Mühe zu unterziehen.
Hier möchte ich noch_ eine Überlegung anfügen, die in allen bisherigen Aufsätzen
nicht aufgegrifen wurde: Darstellungen von Schifen / Booten / Barken
wurden in den alten europäischen und mittelmeerischen Kulturen sehr
oft symbolhaft vorgenommen. Das Schif war Seelenträger und Ausdruck für
den Wiedergeburtsglauben; es war das Vehikel, welches den Verkehr zwischen
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dem Diesseits und dem Jenseits aufrechterhielt. Man denke auch an die Sonnenbarke
der Ägypter, die das Gestirn über das Firmament transportiert (manche
Altkanarier, darunter auch die Ureinwohner Lanzarotes, pflegten einen
Astralkult). Es muß also nicht immer ein reales Schif gemeint sein, wenn wir
auf den Kanarischen Inseln naviforme Gebilde in den Felsritzungen vorfinden;
dies würde - im Einzelfall - auch den öfters fehlenden Konnex zum
Meer erklären, denn auch die Unendlichkeit des Luftraums, des Himmels,
wurde meerähnlich angesehen.
Natürlich sind auch einige neuzeitliche Kritzler nicht auszuschließen, die
vorbeiziehende Segelschife verewigten (Abb. 48, 49); die Kanarischen Inseln
hatten schließlich in der Hochzeit des Weinhandels mit Portugal, England und
den Hanse-Staaten regen Schifsverkehr zu verzeichnen und auch die Nutzung
der Kanarischen Inseln als Brückenkopf bei den Überfahrten nach Südamerika
trug zur Schifspräsenz bei - übrigens damit stark verbunden ist auch
die starke Auswanderung in die lateinamerikanischen Länder und die Rückkehr
der sogenannten "Indianos", der spanischgebürtigen Heimkehrer. Mit
diesem Urheberspektrum wird deutlich, daß ich nicht nur eine moderne und
spätmittelalterliche Entstehungszeit der Ritzungen annehme, sondern zum Teil
auch eine vorspanische, ja antike oder noch frühere.
Läßt sich dies nun in irgendeiner Weise durch die Typologie der abgebildeten
Schife untermauern? Bevor ich diese Frage für Lanzarote zu beantworten
versuche, möchte ich kurz auf zwei Autoren eingehen, die dieses Problem
bezüglich der Nachbarinsel Fuerteventura behandelt haben. 1995 veröfentlichte
Juan Mufioz Amezcua einen Bericht über die Schifsabbildungen des
Barranco de Tinojay im Nordosten der Insel. Seine Schlußfolgerung weniger
aufgrund historischer und archäologischer Gegebenheiten auf den Kanarischen
Inseln sondern vielmehr aufgrund der Typologie der Schife, zielt auf
eine Beteiligung von vier Gruppen: Kreter und Griechen, Phönizier und Karthager,
Römer und schließlich spätmittelalterliche Europäer. Werner Pichler
bemerkt dazu in Almogaren XIV (1998) richtigerweise, daß die Optik der
naviformen Felsritzungen des Barranco de Tinojay keine zuverlässigen Aussagen
über Typen und ihre Chronologie zuläßt. Hinzu kommt die Verfremdung
durch dicke Kreidestriche und die vielen Ungenauigkeiten, die man Mufioz
Amezcua bei der Untersuchung vor Ort vorwerfen kann.
Ich muß an dieser Stelle jedoch betonen, daß es keinerlei Hinweise dafür
gibt, daß ein bestimmter Zeitraum bei den kanarischen Darstellungen klar
auszuschließen wäre - weder aufgrund der Typologie noch aufgrund der hellen
oder dunklen Patina (leider sind wir noch nicht in der Lage, Patina chemisch-
physikalisch exakt zu datieren). Ich stimme Pichler (1998: 197f) zu,
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daß die Existenz frühzeitlicher Schife in den kanarischen Felsritzungen nicht
aus dubiosen typologischen Merkmalen abgeleitet werden kann. Aber: Die
verschiedentlich geforderten eindeutigen Merkmale können gar nicht immer
vorhanden sein! Beim Vergleich alter und neuer Schifsabbildungen rund um
das Mittelmeer habe ich festgestellt, daß es eine Art Primitiv- oder Basisform
bei der Darstellung gibt, die ohne Mast zeitlos ist und auch mit einem Mast
immer noch kaum zu chronologisieren ist. Diese Basisform (Abb. 4a/b) zeigt
nach meiner Hypothese nur den Rumpf, den Mast und die Taue einer simplen
Takelage, so wie sie angetrofen wird, wenn ein Boot ohne gesetzte Segel vor
Anker oder am Strand liegt. Tatsache ist, daß zahlreiche Segelschife in bronzezeitlichen
und antiken Darstellungen ohne Segel gezeigt werden, weil die
"Künstler" sie eben meistens im Hafen oder auf Reede sahen (Abb. 15, 16, 17,
19, 22, 23, 25). Diese Schife haben zum Teil eine aufallende Ähnlichkeit mit
der Art und Weise, wie ein moderner Mensch die grobe Skizze eines einmastigen
Segelbootes anfertigen würde. Läßt man bei Abb. 5 die Rah und das
Segel weg, dann ergibt sich ein Bild ähnlich zu Abb. 4a; läßt man auch bei
Abb. 25 Rah und Segel weg, dann haben wir Abb. 4b vor uns. Warum sollten
Altkanarier auf diese einfache Darstellungsweise verzichtet haben? Daß die
Tartessier von der Südspitze der Iberischen Halbinsel nicht darauf verzichteten,
zeigt die sehr modern aussehende Abb. 19. Ganz abgesehen davon, daß
die Phönizier mit hoher Wahrscheinlichkeit die Kanarischen Inseln richtiggehend
frequentiert haben und ihre Schife damit öfters zu sichten waren.
a b
Im ersten Moment modern anmutende, wie von heutiger Kinderhand gezeichnete,
aber in Wirklichkeit zeitlose Silhouetten einfacher einmastiger Boote (Segel nicht
gesetzt); nur mit der Takelage, die zur Stabilisierung der Masten beiträgt - alles
aus der Sicht eines weder nautisch erfahrenen noch zeichnerisch begabten Betrachters
bzw. Felsbild-"Künstlers".
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Und auch die Tatsache, daß einige Schife in kanarischen Felsbildern mit
Kreuzen kombiniert sind, kann nicht nur zu der Vermutung Anlaß geben, daß
sie frühestens aus der Zeit der ersten christlichen Besuche kurz vor und nach
1300 stammen. Das christliche Kreuz war spätestens ab dem 3. Jh. rings um
das Mittelmeer in Gebrauch - auch in Nordafrika. Ganz abgesehen davon,
daß Kreuze auch Masten mit Rahen oder Menschen darstellen können. Das
Andeuten von Rudern kann ebenfalls die vorspanische als auch die spätmittelalterliche
oder neue Zeit betrefen. Auch mehrere Masten sind keine Erfindung
des Mittelalters: Zweimaster gab es schon im 1. Jahrtausend v. Chr.; römische
Frachtschife des 2. Jhs. besaßen teilweise schon drei Masten.
Der Vergleich der am Schluß des Aufsatzes zusammengefaßten Beispiele
von Lanzarote und aus dem Mittelmeer-Raum zeigt, daß der Ausschluß eines
prähispanischen Alters bei einigen lanzarotischen Ritzungen nicht gerechtfertigt
wäre. Das mediterrane Vergleichsmaterial habe ich zum Großteil den
beiden Werken des Altmeisters der Erforschung antiker Seefahrt, Lionel Casson
( 1971, 1979), entnommen. Seine dort gemachten Altersangaben zu Felsbildern
sind wiederum einzelnen Fachaufsätzen entnommen. Nun könnte man
sich ja fragen, ob eine Datierung von Felsritzungen überhaupt möglich ist.
Glücklicherweise besitzen wir überaus zahlreiche weitere Schifsabbildungen
auf den unterschiedlichsten Medien der Bronze- und Eisenzeit: Vasen, Mosaiken,
Wandgemälde, Stelen, Grabanlagen, Papyri, Schmuck, Amulette,
Münzen und vieles mehr, was sich eindeutig datieren läßt. Die zeitliche Einstufung
eines bestimmten Schifstyps ist also nicht allein von Schätzungen
der Felsbildforscher abhängig.
Ich möchte nun den Zeitraum einige Jahrhunderte vor und nach der Zeitenwende
betrachten. Auf den Kanarischen Inseln scheint er nach unseren derzeitigen
Kenntnissen eine der beiden kulturell aktivsten Perioden zu umfassen
(die andere ist meines Erachtens gegen Ende des Mediterranen Neolithikums
zu sehen). Wir können für diese Zeit einen überdurchschnittlichen
Schifsverkehr zu und zwischen den Inseln annehmen - einmal ankommende
Siedler und zum anderen die Suche nach einer unbesetzten Insel oder zumindest
nach einem unbesetzten Küstenstrich. Keinesfalls haben wir es mit einer
großen Welle von Protoberbern zu tun, die alle aus derselben Gegend Nordafrikas
stammten, den gleichen Dialekt sprachen und die gleichen ethnologischen
Merkmale aufwiesen. Das physiologische und kulturanthropologische
Bild der einzelnen Inselbevölkerungen ist dafür zu unterschiedlich. Hinzu
kommt, daß die für eine Überfahrt günstigen Meeresströmungen und Winde
durchaus auch einen Ausgangspunkt im Süden oder Westen der Iberischen
Halbinsel wahrscheinlich machen.
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In dieser Zeit wurden von den seefahrenden Völkern wie Römer, Griechen
und Phönizier hochseetüchtige Schifstypen benützt, die als Antrieb neben
der Kraft des Windes auch Ruderer in einem oder mehreren Decks einsetzten,
man denke u.a. an die sogenannte Trireme bzw. Quadrireme der Römer.
Eine dieser Quadriremen zeigt Abb. 14. Vielen dieser frühen Schiffstypen ist
der extrem hochgezogene Bug und das ebenfalls hochliegende Heck gemeinsam.
Bug und oft auch Heck waren mit symbolträchtigen Gebilden verziert,
die mehr oder weniger im Religiös-Mythischen und Glückbringenden bzw.
Unglück-Abwehrenden angesiedelt waren (Abb. 7, 10, 11, 12, 16, 17, 18, 20, 21,
22, 23, 24, 32). In diesem Zusammenhang verweise ich auf die näheren Überlegungen
zur Verwendung von Glückssymbolen bei lanzarotischen Schifsabbildungen
im Rahmen der nun folgenden Kommentierung der einzelnen Paneele
(siehe Anmerkungen zu Abb. 33, 37).
"Vorspanisch / prähispanisch" (eigentlich voreuropäisch, denn die ersten
Europäer, die möglicherweise die Kanarischen Inseln streiften, waren
Genuesen im Jahr 1291, die ersten Kastilier kamen erst als Matrosen der multinationalen
portugiesischen Expedition von 1341) bedeutet in diesem Aufsatz
immer älter als 1290. Mit dieser Jahreszahl sind auch die arabischen
Besuche der Kanarischen Inseln ( 9.-12. Jh.) als prähispanisch eingestuft; diese
maurischen Seefahrer können ebenfalls eines der kanarischen Paneele mit
einer Schifsabbildung ausgelöst haben.
Anmerkungen zu den lanzarotischen Paneelen
Abb. 28-31
Bei dem gesamten Paneel A des Valle de Fuente Salada handelt es sich um
Ritzungen in einer oberflächlichen Kalkschicht, die einen sehr dunklen Basalt
überzieht - also eine Art Schwarz-/Weiß-Efekt. Ob überhaupt Unterschiede
in der Patina bestehen, läßt sich nur sehr schwer beurteilen. So könnte
das Boot in Abb. 28 durchaus vorspanisch sein, während darüberliegende
Ausläufer des Schifes von Abb. 29 jünger wären. Die Schife von Abb. 29/30
machen typologisch einen neuzeitlichen Eindruck, soweit dies bei dem chaotischen
Ritzstil überhaupt erkennbar wird.
Abb. 32-33
Höchst interessant ist das Schif von Abb. 32, da es typologisch weder in die
Neuzeit, noch in das späte Mittelalter paßt. Man beachte den hochgezogenen
Bug mit dem herzförmigen Aufsatz und das ebenfalls hochgeschwungene
Heck, was an die ähnlich gebauten Schife der Bronze- und Eisenzeit erinnert
(siehe Abb. 7, 10, 11, 15, 18, 22, 23, 24, 25, 27). Auf der Bordwand sind mögli-
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cherweise Verzierungen angedeutet. Ich halte ein vorspanisches Alter für gut
möglich.
Nur wenige cm rechts dieses Bootes befindet sich eine fischähnliche Figur
(Abb. 33) mit zwei V ulven und einem Penis. Man denkt zunächst an die sexuellen
Phantasien, die ein Matrose nach einer Seefahrt haben kann; es ist aber
einzubeziehen, daß Vulva und Penis von den frühesten Zeiten bis in unsere
Neuzeit hinein auch eine apotropäische Kraft inne hatten, d.h. sie wurden auch
als Unglück abwehrende Symbole benutzt, die ja gerade bei Seefahrten mit
einfachen Schifen ihren Sinn haben.
Fisch und Vulva - beides Symbole der Großen Mutter - finden wir auch in
Darstellungen des Seelenbootes oder Bootes der Wiedergeburt der ägäischen
Keros-Syros-Kultur (Abb. 20, 21). Ein Fisch, vermutlich sogar ein Delphin,
befindet sich auch auf dem Bug des einen Handelsschifes von Abb. 16, wo er
als Symbol der Großen Mutter das Unglück fernhalten sollte.
Tatsächlich war die Große Mutter auch Schutzgöttin der Seeleute und sorgte
für das glückliche Erreichen des bergenden Hafens. So wurde sie zum Beispiel
in ihrer Erscheinungsform als Aphrodite Anadyomene (die aus den
Meeresfluten "Emporsteigende") auf dem sizilianischen Berg Eryx mit genau
dieser Konnotation verehrt (Baumer 1993: 131). Ihr römisches Pendant, die
Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin Venus, finden wir auf einem zeitgenössischen
Schiff, abgebildet in einem Mosaik von Volubilis, Marokko (Abb. 24).
Abb. 34
Nur wenig von den Paneelen der Abb. 28-31 entfernt befindet sich diese
Ritzung eines Schifes, die ich aufgrund ihrer Bugdarstellung mit Spriet und
Bugsegel gerne in die Neuzeit stellen möchte.
Abb. 35
Diese zeitlose Ritzung mit dunkler Patina (siehe meine obigen Ausführungen
zu Abb. 4) befindet sich im Inselinneren ohne Meeresblick. Die Paneele
der benachbarten Felsen gehören alle zur altkanarischen/vorspanischen Zeit.
Abb. 36
Dieses deutlich eingravierte Gebilde mit dunkler Patina unterhalb einer
libysch-berberischen Inschrift hatte ich zunächst für den bekannten lineargeometrischen
Stil der Kanarischen Inseln gehalten. Da mit fortschreitender
Feldforschung immer mehr Schife in den Paneelen des Barranco de las Piletas
auftauchten, bin ich nun geneigt, die Abbildung von ein oder zwei SchifsUmrissen
(ohne Mast und Rumpf) für möglich zu halten - ganz im Sinne der
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Abb. 4. Auf dem gleichen Paneel befindet sich eine äußerst fein eingeritzte
weitere Figur, die möglicherweise ein Schiff ist; aufgrund ihrer unsicheren
Erkennung habe ich sie nicht in das Korpus auf genommen.
Abb. 37
Nur mit Mühe kann man in dem Liniengewirr ein bis zwei oder vielleicht
sogar drei Schife herauslesen. Interessant ist das oberhalb des Mastes angebrachte
Brettspiel, das hier vermutlich als Glückssymbol fungiert (s. auch Abb.
11 ). In dieser Interpretation stimme ich voll mit Pichler (1998: 195ft) überein,
der die aufFuerteventura vorkommenden (nicht bespielbaren) Brettspiele in
Kombination mit Schifen ebenfalls als Glückssymbole wertet. Unklar bleibt
bei Pichler, in welchen Zeitraum er diese Glückssymbole stellt; er spricht von
einem "Weltverständnis, das noch stark von magischen Vorstellungen geprägt
ist". Da er den Großteil der Schifsabbildungen von Fuerteventura in das 19.-
20. Jh. stellt, meint er möglicherweise diesen Zeitraum, der aber m.E. nicht
von einem magischen Weltbild geprägt ist. Brettspiel-Abbildungen an europäischen
Bauwerken sind zwar vereinzelt im 18/19. Jh. und extrem selten noch
zu Beginn unseres Jahrhunderts feststellbar; auf einem hispanisch-kanarischen
Bauwerk des Mittelalters oder der Neuzeit wurde aber bis jetzt kein einziges
Brettspiel entdeckt. Hier zeigt sich die Kanaren betrefend noch weiterer Forschungsbedarf.
Leider besitze ich keinerlei Detailkenntnisse über den Seefahrer-
Aberglauben; trotzdem würde ich das Brettspiel als nautisches Glückssymbol
eher im Mittelalter und vielleicht noch in der frühen Neuzeit (16.-17.
Jh.) vermuten - auf jeden Fall aber in der Antike. Ab 1819 benützte man für die
Atlantiküberquerung schon Dampfkraft, die ab 1783 schon auf Flüssen eingesetzt
wurde. Die Technisierung der Schiffahrt war also im 19. Jahrhundert schon
voll im Gange. War da noch Platz für magische Glückszeichen?
Abb. 38
Oberflächliche Ritzung eines länglichen Schifes mit angedeuteten Rudern.
Rechts linear-geometrischer Stil oder möglicherweise andere sehr chaotisch
abgebildete Schife. Ich halte ein vorspanisches Alter für möglich.
Abb. 39-40
Oberflächliche Ritzung eines modern aussehenden Bootes mit prallem
Segel (Patina relativ hell); eher neuzeitlich . Letztlich kann aber auch ein antikes
oder mittelalterliches Rechtecksegel so dargestellt werden (Seitenansicht).
Zur selben Fundstelle gehört auch das Paneel der Abb. 40 mit einem sehr
unsicher als Schif interpretierbaren Gebilde. Patina dunkler als bei Abb. 39.
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Abb. 41, 42, 44
Abb. 41 gibt eine extrem großformatige, sehr einfache (im Sinne von Abb.
4) Darstellung eines Schiffes wieder. Patina teilweise etwas dunkler als die
der lateinischen Inschriften. Die Tifinagh- (rechts oben) und die lateinische
Inschrift (AIUFI rechts unten) sind über die Schifslinien geritzt. Ein vorspanisches
Alter scheint mir erwiesen. Zur Interpretation der Inschriften sehe
man Ulbrich (1998: 106; 1999: 67)
Eine zweite großformatige, sehr simple Schifsdarstellung zeigt Abb. 44;
ihre Patina ist etwas dunkler als die der benachbarten lateinischen Inschriften.
Ein vorspanisches Alter scheint mir erwiesen.
Ein weiteres, sehr unsicher erkennbares Boot befindet sich möglicherweise
gegenüber auf Paneel C.
Abb. 43
Sehr tief graviertes, gefäßartiges Gebilde in enger Kombination mit einer
latino-kanarischen Inschrift (AU UASE). Die Inschrift liegt über dem Gebilde
(Patina durchweg sehr dunkel). Die tatsächliche Darstellung eines Tongefäßes
halte ich für sehr unwahrscheinlich: Auf kanarischen Felsen ist bisher noch
keine einzige Gefäßdarstellung in solch einer prägnanten, hervorgehobenen
Form gefunden worden. Warum auch? Warum sollte ein profaner Topf mit
einer Inschrift kombiniert werden, wobei aufgrund der Gravurtiefe eine tagelange
Felsbearbeitung angenommen werden kann?
Ich halte die Darstellung eines antiken Schifes für viel wahrscheinlicher.
Tatsächlich ist in zahlreichen Schifsabbildungen aller Zeiten und Weltgegenden
eine vertikale Überhöhung des Schifsrumpfes und teilweise ein Wiedernach-
innen-Führen der Bug-/Hecklinie erkennbar (Abb. 6, 13, 15, 16, 17, 24,
26, 27, 50). Man sehe auch die total überhöht geritzten, gefäßartigen Boote
bei Alonso Romero ( 1974).
Abb. 45
Schifsabbildung (Patina leicht heller als der umgebende Fels). Aufgrund
des Umfeldes (linear-geometrische Ritzungen, Punzierungen sowie die lateinischen
und libysch-berberischen Inschriften der Fundstelle Tenesera 1) halte
ich eine vorspanische Einstufung für möglich, aber nicht sicher. Ein Gebilde
auf Paneel A könnte ebenfalls ein Schif sein; die Erkennung ist aber aufgrund
von Flechtenbewuchs sehr schwierig.
Abb. 46
Vermutlich ein mittelalterliches oder früh-neuzeitliches Schif. Die Ritzung
ist aufgrund von Aussetzern (wellige Oberfläche) und Abplatzungen unvoll-
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ständig erkennbar. Links vermutlich die Andeutung eines Brettspiels ( hier
Glückssymbol); siehe dazu die Ausführungen oben bei Abb. 37.
Abb. 47
Breit geschabte Figur ungewissen Alters, möglicherweise Boot mit Lateinersegel.
Der Fels, auf dem sich das Gebilde befindet, schaut nur wenig aus
dem Erdreich hervor. Da in dieser Gegend traditionell starker Viehtrieb
herrscht (Ziegen), könnte die eine oder andere Linie auch von den Hufen der
Tiere stammen.
Abb. 48, 49
Zwei Paneele am nördlichen Rand eines kleinen Barrancos (Trockentals) in
den mit Ferienhäusern bebauten Ausläufern von Puerto del Carmen. Ich schließe
mich der Meinung zahlreicher vorhergehender Beobachter an und gehe
von einem neuzeitlichen Alter aus (möglicherweise 19. Jh. ).
Abb. 50, 51
Zwei Paneele mit vermutlich neuzeitlichen Schifsdarstellungen auf der
Anhöhe unmittelbar südlich von Fernes. Bei Abb. 50 ist möglicherweise eine
Bugfigur angedeutet. Man beachte bei Abb. 50 auch die vertikal überhöhte
Darstellung des Schifsrumpfes. Das Meer ist nur von ferne zu sehen.
Abb. 52, 53
Dieses Paneel habe ich ursprünglich als eine Kombination von linear-geometrischem
Stil und einigen unsicheren libysch-berberischen Schriftzeichen
angesehen. Aufgrund meiner neuen Erfahrungen mit Schifsdarstellungen auf
lanzarotischen Felsen meine ich nun in dem Liniengewirr zwei Schife mit
Masten und Takelage erkennen zu können. Die zeitliche Einstufung ist schwierig
und schließt ein vorspanisches (antikes ?) Alter nicht aus. Dies gilt auch
für das Boot von Abb. 53, das zunächst sehr modern anmutet, aufgrund seiner
wie der umgebende Fels gefärbten Patina und seiner zeitlosen Form aber vorspanisch
sein könnte (zu beiden Paneelen siehe die Ausführungen zu Abb. 4).
Abb. 54
Diese neue Fundstelle 11ordwestlich der Urbanisation Costa Teguise, enthält
neben der vermutlichen Abbildung einer Großen Mutter (Ulbrich 2000), einer
libysch-berberischen Inschrift und noch einigen ungeklärten grafischen Elementen
auch eine Schifsabbildung. Diese steht mit gleich dunkler Patina
unmittelbar neben einer Ritzung, die höchstwahrscheinlich eine lateinische
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Inschrift darstellt (AFE, eine Zeichenkombination, die mehrmals in der antiken
Epigrafik der Insel auftaucht). Der Kreis - eines der äußerst raren Beispiele
für diese grafische Figur auf lanzarotischen Felsen - scheint später
hinzugefügt worden zu sein (etwas hellere Patina). Eine Deutung als Segel
wäre damit ausgeschlossen; es sei denn, der Kreis wurde später nachgeritzt.
Ein vorspanisches Alter der Schifsabbildung möchte ich stark annehmen.
Zusammenfassung
Mein oben genanntes Spektrum der Urheber beruht, wie die Ausführungen
zeigen, nicht ausschließlich auf typologischen Merkmalen, sondern auch auf
der Unmöglichkeit, ein bestimmtes Zeitalter auszuschließen. Mehrere der
Schifsabbildungen von Lanzarote könnten vorspanisch sein. Ausdrücklich
annehmen möchte ich es bei einigen Beispielen des Valle de Fuente Salada,
des Barranco de las Piletas, der Maleza de los Medianos und vonArganaAlta.
Im übrigen lassen sich die lanzarotischen Schifsabbildungen in die Art und
Weise, wie sie auf den anderen kanarischen Inseln feststellbar ist, einreihen.
Dies betrift z.B. auch die Kombination mit Glückssymbolen.
Ich glaube, daß ich für Lanzarote deutlich machen konnte,
• daß typologische Merkmale und das Aussehen von Patina nur begrenzt weiterhelfen
und höchstens innerhalb eines Paneels eine gewisse Reihenfolge
andeuten
• daß Schifsabbildungen aus allen drei Phasen - vorspanisch (inkl. vor- und
frühgeschichtlich, maurisch), spätmittelalterlich und neuzeitlich - möglich
und tatsächlich auch vorhanden sind; ganz abgesehen davon, daß es den
Altkanarier unterschätzen hieße, würde man ihm nicht die Fähigkeit zusprechen,
über die nautischen Gegebenheiten seiner Zeit reflektieren zu
können. Mit anderen Worten: Schifsabbildungen aus vor- und frühgeschichtlichen
Zeiten sind bei einer nautisch abhängigen Besiedlung und einer
Inselkultur geradezu zu erwarten. Hinzu kommt der mögliche Kontakt
mit Fischfang betreibenden Tartessiern und Phöniziern; letztere auf den
Inseln höchstwahrscheinlich auch Färberflechten sammelnd. Nicht zuletzt
sollte auch die von Juba II. um 20 v.Chr. ausgesandte Kanaren-Expedition
erwähnt werden.
• daß nur dort, wo wir in direktem Konnex mit der Schifsabbildung andere
datierbare Elemente wie z.B. antike Schrift haben, eine einigermaßen stimmige
chronologische Zuordnung vorgenommen werden kann.
287
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Tabelle 1 Felsbild-Fundstellen auf Lanzarote mit Abbildunaen von Schiffen
Fundstelle Synonym Geografische Prähispanische Mittelalter Neuzeit Meer-
Orientierung Phase blick
Valle de Fuente Salada Orzola .,. .,. •!?
Cerro Llano Orzola •!? •
Pena del Pasadizo Guenia III EI Moj6n •!?
Barranco de las Piletas Piletas 1 EI Moj6n ?!•
Barr. de las Piletas VI EI Moj6n •!?
Barr. de las Piletas VII EI Moj6n ?/? ?/?
Barr. de las Piletas IX EI Moj6n ?!• •!?
Barr. de las Piletas XII EI Moj6n .,.
Maleza de los Medianos Costa Teguise .,.
Argana Alla 1 Arrecife .,.
Risco Negro Tenesera II Tinajo •!? •
Mna. Bermeja (11) Güime ?/? •!? •
Barr. del Quiquere Pto. del (armen . ,. •
Pico Naos Las Casitas •!? •
Valle del Pozo Los Ajaches •!? •!? •
Cueva Palomas fernes 1 fernes •!? •
Los Roques 1 Las Brenas •!? •
Los RoQues 11 Las Brenas •!? •
Anmerkung: Die chronologische Zuweisung kann nur in hypothetischem Sinne vorgenommen werden, wobei ein fetter Punkt in
einer der drei Zeitspalten eine höhere Wahrscheinlichkeit signalisieren soll, als ein Fragezeichen. Das heißt, das erste Fragezeichen
drückt aus, daß es ungewiß ist, ob eine Schiff abgebildet wurde (nicht, daß die Existenz eines Paneels fraglich ist), und das
zweite Fragezeichen drückt aus, daß die zeitliche Zuordnung schwierig ist.
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290
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Abbildungen Teil A
Altmediterane Beispiele
Abb. 5
Als "libysch-berberisch" (200 v. -700 n.Chr.) eingestufter Felsgraffito bzw.
Bootstyp; Azrou Klan, Draa, Süd-Marok ko
(Zeichnung aus Mauny 1954: 16).
Abb. 6
Vermutlich seegehende F rachtschiffe (Holztransport aus dem Libanon),
Ritzung auf einer Holzplatte aus ägyptisch-thinnitischer Zeit,
ca. 3000-2770 v.Chr.
(Zeichnung aus Landström 1970: Abb. 80).
Man beachte die überhöhte, fast gefäßartige Darstellung des Bootsrumpfes.
291
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292
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Abb. 8
Felsgravur eines Schifes, Hyria, Griechenland, um 1500 v.Chr .
(Foto aus Casson 1971: Abb. 32)
Abb. 9
Graffito eines Schiffes, Malta, um 1600 v.Chr.
(Zeichnung aus Casson 1971: Abb. 24)
293
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Abb. 10
Drei Graffiti von Schiffen, Malta, um 1600 v.Chr.
(Zeichnung aus Casson 1971: Abb. 31)
Abb. II
Vasenbild eines Schiffes, Asine, Argolischer Golf, Griechenland, 1200-1100 v.Chr.
(Zeichnung aus Casson 1971: Abb. 29)
Ist der netzartige Teil ein Rechtecksegel oder ein Brettspiel als Glückssymbol?
294
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-
Abb . 12
Graffito eines Schiffes mit Segel, Malta, um 1600 v.Chr.
(Zeichnung aus Casson 1971: Abb. 56)
Abb. 13
Phönizischer Truppentransporter, um 700 v.Chr.; man beachte den überhöht
dargestellten Bootsrumpf (Zeichnung aus Casson 1971: Abb. 78).
295
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Abb. 14
Römische Quadrireme, dreimastig, um Christi Geburt (Zeichnung aus Casson 1971: Abb. 126)
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Abb. 15
Mosaik mit römischer Handelsgaleere, Tipasa/Algerien, um 200 n .Chr.
(Foto aus Casson 1979: Abb. 48)
Abb. 16
Schife ohne Segel im Hafen von Ostia (Italien), Umlade-Szene, Mosaik aus der
römischen Kaiserzeit (Foto aus Casson 1979: Abb. 46).
297
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298
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Abb. 17
Darstellungen spät-römerzeitlicher Schiffe und Boote, gemalt;
Hypogäum von San Salvatore di Cabras, Sardinien
(Zeichnungen aus Levi 1949: 19).
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Abb. 18
Seegängiges Boot des hippos-Typs auf einer Brosche, gefunden bei Aliseda,
Cäceres, Spanien, 7. Jh. v. Chr. (Foto aus Johnstone 1988: 94).
Diese Boote wurden - meist von Gades ausgehend - auch zum Fischfang in
den nordwest-afrikanischen und wahrscheinlich auch kanarischen Gewässern
benutzt.
Abb. 19
Diese Schiffsdarstellung mutet sehr modern an; sie kann jedoch aufgrund ihrer
maltechnischen Ausführung und Farbe unmittelbar benachbarten anderen
Schiffsdarstellungen zugeordnet werden, die auf jeden Fall frühgeschichtlich
sind und in das 10.- 7. Jh. v.Chr. eingeordnet werden können (Abrigo de Laja
Alta, Provinz Cadiz, Andalusien; Zeichnung aus L.&M. Dams 1984, man sehe
auch Almagro-Gorbea 1988).
299
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Abb. 20
Anthropomorpher Teller, Syros,
frühkykladisch, Mitte des
3. Jahrtausends v. Chr. (Zeichnung
aus Gimbutas 1996: 102)
Im Meer aus Spiralen ein Schif
(hier religiöses Symbol) mit
einem Fisch und Vogelfüßen
am Bug; darunter eine Vulva.
Abb. 21
Schif mit Schlange und einem Fisch
am Bug sowie eine Vulva, extrahiert
aus einem ähnlichen Teller wie in Abb.
20 geschildert (Zeichnung aus Gimbutas
1996: 248).
Fisch, Schlange, Vogelfüße und Vulva
sind hier Attribute der Großen Mutter;
das Schif ist das Jenseitsgefährt.
Alles zusammen gehört zum Wiedergeburtsglauben
der Menschen der
ägäischen Keros-Syros-Kultur.
300
/
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Abb. 22
Sehr einfache Darstellung eines Segelschiffes, Segel nicht gesetzt;
Tonsiegel, Ende der frühminoischen Kultur, Kreta, um 2000 v.Chr .
(Zeichnung aus Evans 1909: 149).
Abb. 23
Sehr einfache Darstellungen von Segel- bzw. Ruderschifen,Segel nicht gesetzt;
auf Tonsiegeln, mittelminoische Kultur, Kreta, 2000-1500 v.Chr.
(Zeichnungen aus Evans 1909: 203).
301
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Abb. 24
Venus und drei Grazien auf einem Schifstyp des 2.-3. Jahrhunderts; mythologische
Darstellung in einem Mosaik der Ausgrabungen von Volubilis, Marokko (Foto
aus Blazquez Martinez & Garcia-Gelabert Perez 1995: 362).
Abb. 25
Steinritzung eines Handelsschifes des 2 Jhs., gefunden in einem römischen Haus
der Ausgrabungen von Ampurias, Katalonien (Zeichnung aus Casanovas i Romeu
1986: 176).
302
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Abb. 26
Steinrelief eines mesopotamischen Flußbootes, um 4000 v.Chr.; man beachte die
vertikal überhöhte und schüsselartige Darstellung (Foto aus Debenham 1960: 21).
Abb. 27
Felspunzierung eines Schiffes in EI Julan, EI Hierro / Kanarische Inseln; nach
seinem Entdecker (Topper 1973: Tafel 12) möglicherweise spätneolithisch. Nach
meiner Einschätzung jünger, aber auf jeden Fall prähispanisch, vermutlich 1. Jahrtausend
vor Chr.; man vergleiche den hippos-Typ in Abb. 18.
303
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Abbildungen Teil B
Korpus der lanzarotischen Paneele mit (z.T. unsicheren) Schifsdarstellungen
5cm
Abb. 28
Boot mit Rechteck-Segel, Alter ungewiß, vorspanische Einstufung möglich.
Valle de Fuente Salada, Lanzarote (Kanarische Inseln), Paneel A.
Abb. 29
Zweimastiges (?) Segelschiff,
Alter ungewiß, vielleicht neuzeitlich.
Valle de Fuente Salada, Lanzarote
(Kanarische Inseln),
Paneel A Mitte oben.
304
10 cm
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Abb. 30
Zwei- oder dreimastiges Segelschiff, Alter ungewiß, vermutlich neuzeitlich.
Valle de Fuente Salada, Lanzarote (Kanarische Inseln), Paneel A.
10 cm
Abb. 31
Die drei Schife aus Abb. 28/29/30 in der Zusammenschau;
Valle de Fuente Salada, Lanzarote
(Kanarische Inseln); Paneel A oben.
305
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306
10 cm
Abb. 32
Schif mit herzförmiger Bugverzierung, sehr wahrscheinlich vorspanisch;
Valle de Fuente Salada, Lanzarote (Kanarische Inseln);
Paneel A links unten.
Außerhalb des Korpus der Schifsabbildungen, siehe Text S. 283
Abb. 33
Vergrößerung der
"Schwanzflosse"
Wenige cm rechts des Schiffes von Abb. 32
angesiedelt:
fischähnliche Figur, im oberen Teil wahrscheinlich
eine Vulva; in der "Schwanzflosse"
eine Vulva mit Penis.
Valle de Fuente Salada, Lanzarote (Kanarische
Inseln); Paneel A rechts, dargestellt
ohne objektfremde Linien des vorspanischen
linear-geometrischen Stils (siehe
Foto in Ulbrich 1998: 125-126).
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10 cm
Abb. 34
Zwei- oder dreimastiges Schiff, wahrscheinlich mittelalterlich oder neuzeitlich;
Cerro Llano, Orzola, Lanzarote (Kanarische Inseln).
10 cm
Abb. 35
Ein- oder zweimastiges Schiff, Alter ungewiß;
Pefia de! Pasadizo, A ltos de Guenia III,
Lanzarote (Kanarische Inseln).
Von diesem Paneel hatte ich schon in
Ulbrich (1991) berichtet.
307
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Sem
Abb. 36
Möglicherweise nur die Andeutung von Segeln und/oder Takelage; aufgrund
des Kontextes (libysch-berberische Inschrift mit gleich dunkler Patina) ist ein
vorspanisches Alter anzunehmen; Barranco de las Piletas I, EI Moj6n,
Lanzarote (Kanarische Inseln); Detail aus Paneel C.
308
Sem
Abb. 37
Sehr konfuse Darstellung
von möglicherweise ein,
zwei oder sogar drei Schiffen,
kombiniert mit einem
Glückssymbol (Brettspiel),
vorspanisches Alter möglich,
ebenso mittelalterlich
denkbar;
Barranco de las Piletas VII,
EI Moj6n, Lanzarote (Kanarische
Inseln); Paneel A
-----unten.
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w
0
- - - - "'
10 cm
Abb. 38
Schiff mit Rudern, ein Mast (?) angedeutet, vorspanisches Alter möglich;
Barranco de las Piletas VI, EI Moj6n, Lanzarote (Kanarische Inseln);
Paneel A2.
f
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- -
10 cm
10 cm
Abb. 40
Zum Teil sehr schlecht erkennbare Ritzung,
Interpretation als Schif unsicher;
dunkle Patina, vorspanisches Alter des Paneels
gut möglich, rechts eine profunde Schabung;
Barranco de las Piletas IX, EI Moj6n, Lanzarote
(Kanarische Inseln); Paneel A3.
310
Abb. 39
Boot mit windgefülltem
(?*) Segel, Alter ungewiß,
modern aussehend; Barranco
de Jas Piletas IX, EI
Moj6n, Lanzarote (Kanarische
Inseln); Paneel Al,
oberflächlich geritzt.
*Merkwürdigerweise scheint
der Bug links zu sein - nicht in
der Richtung des Windes. Dies
läßt daran denken, daß bei
manchen antiken Bootstypen
der Bug im oberen Teil zurückversetzt
war, also wie :,. . Man
sehe auch Abb. 11 und 16 rechts.
Punktiert = unsicher
tUZ
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)
/;
/
50 cm
Abb. 41
Sehr großformatige Darstellung eines Schiffes, vorspanisches Alter kann als
nahezu sicher gelten (siehe Text S. 285);
Barranco de las Piletas XII, EI Moj6n, Lanzarote (Kanarische Inseln);
Paneel A2, Wiedergabe ohne moderne Kritzeleien.
Oben rechts eine lateinische, eine Tifinagh- und möglicherweise eine
neupunische Inschrift (.>0); unten rechts eine weitere lateinische Inschrift
(AIUFI).
311
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Punktiert = hypothetisch
100 cm
Abb. 42
Die Schiffe aus Abb. 41/44 in der Zusammenschau; Barranco de las Piletas XII, EI
Moj6n, Lanzarote (Kanarische Inseln); Paneel A, ohne moderne Kritzeleien.
Abb. 43
10 cm
\
Polierte
Kante
Lateinische Inschrift mit (höchstwahrscheinlich) einem Schifsrumpf, Zeitenwende;
Argana Alta 1, Arrecife, Lanzarote (Kanarische Inseln); Paneel A2c.
312
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Abb.44
.
.
··.
Punktiert = hypothetisch
50 cm
Großformatiges Boot, höchstwahrscheinlich vorspanisch; Barranco de las Piletas
XII, EI Moj6n, Lanzarote (Kanarische Inseln); Paneel Al; oben und links je eine
lateinische Inschrift (AVAMIA bzw. FAU).
10 cm
Abb. 45
Schif, vielleicht vorspanisch;
Risco Negro, Mia. Tenesera II,
Lanzarote (Kanarische Inseln);
Paneel C. -
313
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Punktiert = schwach erkennbar
-
----
314
/
-
-
.
-
10 cm
Abb.46
Wahrscheinlich ein Schiff mit Brettspiel (Glückssymbol) links, vermutlich
Spätmittelalter oder frühe Neuzeit; Mfia. Bermeja, Güime, Lanzarote
(Kanarische Inseln); Paneel Cl.
10 cm
Abb. 47
Möglicherweise ein Boot mit Lateinersegel, vorspanisches Alter
denkbar aber nicht zwingend; Mfia. Bermeja, Güime, Lanzarote
(Kanarische Inseln); Paneel Dl.
I
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-------
, 1rr ·r 1-: JJ ·
. _ ·11 \. ; . - .... . --.., - f
ca. 40 cm
Abb. 48
Vermutlich neuzeitliche Segelschife; Barranco de! Quiquere, Puerto de!
Carmen, Lanzarote (Kanarische Inseln); Paneel A.
Zeichnung aus Le6n Hernandez & Perera Betancort (1996: 91)
315
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ca. 50 cm
Abb. 49
Vermutlich neuzeitliche Segelschiffe; Barranco de! Quiquere, Puerto de!
Carmen, Lanzarote (Kanarische Inseln); Paneel B.
Zeichnung aus Le6n Hernandez & Perera Betancort (1996: 91)
Anmerkung zum Korpus:
In der Fachliteratur werden auch Schifsdarstellungen vom Pico Naos (Las
Casitas) und vom Valle del Pozo (Los Ajaches) erwähnt, leider ohne Abbildungen.
Trotz intensiver Suche habe ich sie nicht gefunden. Jene des Pico Naos -
der Name des Berges (altspan. naos = Schife) geht auf diese Abbildungen
zurück - sollen auch zum Teil abgeplatzt sein oder sind von Sprühfarbe verdeckt
(modernes Vandalentum); letzteres konnte ich selbst in Augenschein
nehmen.
316
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eee,I
10 cm
Abb. 50
Schiff, Alter ungewiß, vermutlich
aber neuzeitlich; Cueva Palomas,
Fernes I (Lanzarote); Paneel 2.
- - - - Millll
10 cm
Abb. 51
Schif, Alter ungewiß,
vermutlich neuzeitlich;
Cueva Palomas,
Fernes I (Lanzarote);
Paneel 23.
317
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Abb. 53
Segelschif, Alter ungewiß,
vorspanisch möglich;
Los Roques II, Las Brefi.as
(Lanzarote); Paneel G.
10 cm
- - - -
10 cm
318
Abb. 52
Möglicherweise 1-2 Schife,
vermutlich vorspanisch;
Los Roques I, Las Brefi.as
(Lanzarote); Paneel B2.
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r
Abb. 54
Vermutlich antikes Schife, kombiniert mit einer lateinischen Inschrift,
deutliche Ritzung mit dunkler Patina, die mit jener der Inschrift identisch ist;
Maleza de los Medianos, Costa Teguise, Lanzarote
(Kanarische Inseln); Paneel A.
Der Kreis scheint aufgrund seiner teilweise helleren Patina nicht
dazuzugehören - es sei denn, er wurde nachgeritzt.
319
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