Ahnogaren XVI/ 1995 Hallein 1995
1) Algemeines
Helmut Stumfohl
Phantasten in der Wissenschaft,
ihre Methoden und Strategien
7 -19
Daß wir eine Gruppe von Leuten, die am Rande der wissenschaftlichen
Gesellschaft oder außerhalb ihrer existieren, Phantasten nennen, bedeutet nicht,
daß es in der Wissenschaft keine Phantasie geben dürfe. Ganz im Gegenteil: die
Wissenschaft bedarf der Phantasie, aber einer gezügelten, gebändigten Phantasie,
die den rationalen Rahmen, der nun einmal zur Wisenschaft gehört, nicht
sprengt. Auch Phantasie muß der Kritik unterliegen und darf nicht uferlos werden.
Mit all dem ist noch kein Werturteil gefällt.
Der Phantast ist zunächst scharf vom Fälscher zu unterscheiden, wobei wir
nicht nur archäologische Fälschungen im Auge haben wie etwa die von Glozel,
sondern auch literarische und sprachwissenschaftliche, die keineswegs immer
bloßem Gewinnstreben zuzuschreiben sind, sondern auch dem Ehrgeiz, der
Eitelkeit oder dem löblichen Bestreben, der Nation eine alte nationale Dichtung
zu schafen, wie die Königshofer und Grünberger Handschriften für die alttschechische
Literatur.
Die Welt der Phantasten und Scharlatane gehört eigentlich auch in den
Bereich der Subkultur, die sowohl unterhalb unserer Kultur, von der wir
üblicherweise Kenntnis haben, als auch an ihren Randzonen gedeiht.
Der Außenseiter, der Phantast, der Scharlatan -gelegentlich sogar Inhaber
eines Lehrstuhls - verzweifelt an der herkömmlichen Wissenschaft; sie genügt
ihm nicht; er wirft ihr vor, wesentliche Probleme nicht zu sehen, entscheidende
Rätsel nicht gelöst zu haben - für die er aber eine glänzende, von den stockkonservativen,
verknöcherten Wissenschaftlern nicht gesehene Lösung anzubieten
hat. Der Außenseiter hat das natürliche Bestreben, ein Gesamtbild zu
bekommen, das ihm eine Einzelwissenschaft, schon aus ihrem eigenen
Selbstverständnis heraus, gar nicht bieten kann, ja darf. Er möchte ein wahres
Bild erlangen, das ihm die Wissenschaft, wie er meint, vorenthält,ja verschweigt.
Je länger man ihn bekämpft oder ignoriert, desto mehr wird ihm gewiß, daß es
sich um eine finstere Verschwörung der Wissenschaftler handelt, ja der Wissenschaft
an sich, was ihm bald zum unumstößlichen Dogma wird, stärker als
die versteinerten Dogmen der Wissenschaft, die er bekämpft. Im Laufe der Zeit
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gewinnen so manche Außenseiter und Phantasten paranoide Züge, sie fühlen
sich stets verfolgt.
Im Grunde beklagen sie mit Recht die Vereinzelung und Isolierung der
Fachwissenschaften untereinander; sie sehen die Lücken der Fachwissenschaft,
die sie mit eigenen Ideen oder Phantastereien ausfüllen: Dabei kann durchaus
Imaginatives, ja Schöpferisches mitunterlaufen, aber nicht wegen ihrer Haltung,
sondern trotz ihrer. Zum Methodischen ist besonders hervorzuheben, daß
sich Außenseiter (etc.) mit Vorliebe in einem Raum bewegen, in dem weder
bewiesen noch widerlegt werden kann; sie aber fordern unentwegt, daß man sie
doch widerlegen möge! Zu den Grundvorstellungen vieler unserer Außenseiter
- die es mitunter zu gewinnbringendem Bestseller-Ruhm bringen (wie Erich
von Däniken) - gehört die Vorstellung, daß Astronauten anderer Planeten oder
anderer Sonnensysteme die Erde besuchen oder besucht haben. Das läßt sich
nicht widerlegen, noch weniger beweisen; es könnte ja sein, besonders, da es
ganz unwissenschaftlich wäre, von vornherein zu behaupten, andere Sonnensysteme
hätten nicht möglicherweise Planeten mit intelligenten Bewohnern, die
es vielleicht zu für uns unvorstellbaren Antriebsarten gebracht haben. Es ist
sogar äußerst unwahrscheinlich, daß nur unsere Erde intelligentes Leben im
Weltall hervorgebracht haben sollte (1).
II) Die Methoden der Außenseiter, Scharlatane, Monomanen, "cranks" (2)
Sie verfügen über ein bestimmtes Methodeninventar, das hier einmal zusamengefaßt
sei.
1) Wie schon bemerkt, agieren sie in dem weiten Felde der Möglichkeiten,
die weder zu beweisen, noch zu widerlegen sind. Eine entfernte, noch so geringe
Wahrscheinlichkeit kann in vielen Fällen zugestanden werden, denn die
"nichtexakten" Wissenschaften (Geschichte etwa oder Kulturanthropologie)
arbeiten mit dem Wahrscheinlichen und Statistischen - aber eben mit hohen
Wahrscheinlichkeiten und statistischem Material auf breiter Grundlage. Kants
D iktum, daß jede Wissenschaft nur insofern Wissenschaft sei, als sie
mathematisierbar ist, traf zu keiner Zeit auf sämtliche Wissenschaften zu und
ist von Kant selbst vermutlich nicht in voller Ausschließlichkeit gemeint gewesen.
2) Sie schafen künstliche Probleme, künstliche Rätsel. So die Standardbehauptung,
daß die Steine, die Quadern des Unterbaus von Baalbek - ein
wirklich erstaunlicher Gewölbebau, der seit der Antike sämtlichen Erdbeben
standhielt - zu schwer seien, als daß sie durch Menschenkraft hätten bewegt
werden können; die bloße Tatsache aber, daß der größte je behauene Quader
noch immer auf der Rampe des nächsten Steinbruchs liegt, beweist schon, daß
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Menschenkraft benützt wurde; dieser Quader war eben doch zu schwer. Ein
Lieblingsobjekt aller zahlenspielenden Monomanen ist aber die Cheopspyramide,
deren Quader unmöglich durch bloße Menschenkraft bewegt worden sein können
- man konnte die Schwerkraft aufheben und das lehrten die Astronautengötter.
Die Pyramidomanen - darunter auch solche, die schon der Form geheimnisvolle
magische Kräfte zuschreiben - kümmern sich nicht um die altägyptischen
Hinweise auf Baumethoden. z.B. die Errichtung von Erdrampen, was wahrscheinlich
auch für die große Pyramide gilt, sie schreiben lieber der großen
Pyramide - warum eigentlich nur dieser? - alle möglichen geheimnisvollen
Zahlenbeziehungen zu, denen sich astronomische anschließen, bis zu der Behauptung,
daß die große Pyramide genau im Mittelpunkt der Landmase der
alten Welt läge, was einfach nicht zutrift.
3) Sie geben Phänomenen, die klar und eindeutig sind, durch Aufbauschung,
Überhöhung, Überinterpretation andersartige Perspektiven; aus den Taucherbrillen
der japanischen Dogaku-Figuren - kleinen Tonstatuetten als Grabbeigaben,
als symbolische Jenseitsdiener - werden Brillen für Raumfahrer, die natürlich
Teil einer Astronautenausrüstung sind. Jeder fliegende Engel wird zum Abbild
eines Astronauten.
4) Sie arbeiten mit Zirkelschlüssen - das, was bewiesen werden soll, ist in
Wirklichkeit vorausgesetzt.
5) Auch unsere Außenseiter unterliegen in ihren Themen der Mode. Im
vorigen Jahrhundert war es Parapsychologisches, damals Okkultismus genannt,
heute ist es Archäologie, Vorgeschichte, Raumfahrt; die Bemühungen der Wissenschaft,
die Tiefe der Vergangenheit zu erfassen, genügen nicht. Da die Wissenschaftler
"borniert" und "verknöchert" sind, erfassen sie nicht die Möglich
keiten, die dem Außenseiter zu Gebote stehen: er weiß einfach.
Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts begann ein anderer Komplex modisch
zu werden: der Atlantis-Komplex. Er tritt ins Licht der Öfentlichkeit, der
Gebildeten und Halbgebildeten mit dem Buch eines Amerikaners Ignatius
Donelly, "Atlantis, the Antedeluvian World", ein Buch, das früh ins Deutsche
übersetzt wurde und noch immer aufgelegt wird (3).
Der Atlantis-Komplex bietet die willkommene Möglichkeit, alles Mögliche
daran anzuschließen, wie es der heute verschollene Hermann Wieland tat
( 4). Dieser verbindet Folgerungen der Welteislehre Hans Hörbigers (5) mit der
Atlantis-Erzählung, der als uralte Geheimüberlieferung gedeuteten Edda, der
ebenso gedeuteten Bibel mit den Phantasien eines Jörg Lanz-Liebenfels (6)
über altsemitische Tiermenschen aus dessen "Theozoologie" (7). Wir finden
einen Widerhall der Lanzschen Tiermenschen-Phantasien in moderner Form in
Dänikens wiederholten Behauptungen, daß die Astronautengötter unsere tieri-
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sehen Vorfahren genetisch manipuliert und so erst zu wahren Menschen gemacht
hätten - womit nicht gesagt sein soll, daß Däniken Lanz je gelesen hätte.
Für Hermann Wieland wie Hermann Wirth (8) sind die Atlantier die eigentliche
nordische Rasse, die natürlich die gesamte Kultur geschafen haben.
6) Der Außenseiter hat ein verallgemeinertes, stereotypes Bild von der
Wissenschaft: sie ist verknöchert, versteinert, stockonservativ, neuen Ideen
nicht zugänglich; gegen diese Wissenschaft tritt er in die Schranken, es ist
immer die Wisenschaft, die er bekämpft. Er leidet am Schliemann-Syndrom,
an der Vorstellung: Einer allein gegen die etablierte Wissenschaft, gegen diese
stockkonservativen akademischen Greise. Aber Schliemann war gar nicht allein
in seinen Aufassungen; daß der Hügel von Hisarlik das alte Troja sei,
lernte er vom amerikanischen Konsul Calver. Im übrigen waren sämtliche Zuschreibungen
Schliemanns falsch und Schliemann hielt an der Vorstellung fest,
daß Homer eine Art Kriegsberichterstatter in Versen gewesen sei. Der Außenseiter
ist sich selten darüber im klaren, daß die allermeisten Probleme komplex
sind und daß daher Folgerungen, die man aus nur einem Faktor zieht, immer
zweifelhaft sein müsen. Wir haben fast immer Bündel von Ursachen, deren
gegenseitige Beziehung oft sehr verwickelt ist. Im Atlantis-Komplex verbinden
sich verwischte und verworrene historische Erinnerungen mit rein literarischer
Erfindung.
Oft aber läuft der Außenseiter ofene Türen ein, die Wisenschaft hat schon
längst bemerkt, was er für eine neue Entdeckung hält; er tut aber so, als hätte er
die Türe erst geöfnet.
Der Außenseiter ist immer darauf aus, viele Schlösser mit einem einzigen
Schlüsel aufzusperren, mit einer einzigen Ursache zu rechnen; nach Däniken
etwa entsteht die gesamte menschliche Kultur aus den kulturellen Gaben der
Astronautengötter; der Mensch war ofensichtlich viel zu dumm und tierisch,
ehe die Götter landeten.
7) Der Außenseiter verfährt meist kritiklos mit seinen Quellen. Kritik übt
er nur insofern, als er für ihn Unbrauchbares ausscheidet; dabei ist er nicht
kleinlich, wenn es um für ihn Brauchbares geht; da nimmt er auch Fälschungen
als Quelle, wie die berüchtigten angeblichen Stanzen von Dzyan oder die Fälschung
der friesischen Urgeschichte, die unter dem Titel "Ura-Linda-Chronik"
herauskam und von Hermann Wirth allen Ernstes kommentiert wurde (8). Und
dies trotz ihres deutschfeindlichen Inhaltes!
Dabei ist es möglich, daß auch ernsthafte, seriöse Forscher, Akademiker
sich plötzlich der Phantasie ergeben; der bedeutende Erforscher der Kaukasussprachen
Nicolai J. Marr (9) rekonstruiert die "japhetitische" Ursprache aus
den vier Silben sal, yon, ber, rosch, was einfach Unsinn ist. Auch in anderen
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Bereichen finden wir Ähnliches: Der große Elektrotechniker Nicola Tesla ( ein
in Kroatien geborener Serbe) glaubt gegen Ende seines Lebens mit galaktischen
Zivilisationen Kontakt zu haben.
8) Wenn alle Stricke reißen, stehen dem Außenseiter geheime Überlieferungen
zur Verfügung - die er aber nicht verraten darf, obgleich er sie kennt; er
hat Palmblatthandschriften südindischer Tempel gelesen, die er aber nicht vorzeigen
oder gar photokopieren darf, er hat goldene Tafeln, aus denen er mit
Hilfe einer Brille übersetzt, hinter einem Vorhang sitzend und diktierend (Joseph
Smith, der Gründer der Mormonen); er hat eine geheimnisvolle Bibliothek
in einer Anden-Höhle erblickt (Dänik.en); er hat uralte wiederverkörperte Weise,
sogenannte Mahatmas an der Hand (Madame Blavatsky), die in verborgenen
Klöstern und Höhlen des Himalaya sitzen und mit denen Madame Blavatsky
mit Hilfe einer Art Kabinett verkehrte etc. Oder Atlantis wird in Trance erschaut
(Edgar Cayce) oder er hat Kontakte mit Ufonauten von der Venus (George
Adamski - ein ofensichtlicher Schwindler).
9) Der Außenseiter nimmt, wie Schliemann seinen Homer, die Mythologie
wörtlich; er rechnet merkwürdigerweise stets mit der Treue jener alter Überlieferungen,
die ihm durch die Übersetzer-oder Herausgeberarbeitjener Wissenschaftler
bereitgestellt wurden, die er sonst ablehnt. Er deutet die alten Mythen
nach seiner fixen Idee, etwa Immanuel Velikovsky (10), der alles Erreichbare
als Nachrichten über kosmische Katastrophen deutet und der den astronomischen
Unsinn behauptet, daß die Venus ein sozusagen erst kürzlich eingefangener
Komet wäre; Kometen, die die Masse eines Planeten aufweisen sollen!
10) Der Außenseiter ist häufig ein Monomane, der seine fixe Idee so lange
aufbläst, bis sie alles beherrscht. Er wird, wie der Antisemit, rationalen Argumenten
unzugänglich. Er hat die Wissenschaft zum Feind gemacht, er braucht
ein Feindbild. Die fixe Idee gewinnt endlich kosmische Bedeutung. Aus der
ungeheuren Fülle von Materialien wählt er kritiklos aus, was ihm paßt; alles ist
ihm Wasser auf seiner Mühle. Auch hier gibt es modische Spielarten; zur Zeit
ist es prähistorische Zahlensymbolik und Astro-Archäologie. Damit soll nicht
gesagt sein, daß der Mensch der Altsteinzeit etwa gar keine Zahlenbeziehungen
und gar keine astronomischen Kenntnise gehabt habe - aber gewiß nicht in der
umfassenden Systematik, die ihnen zugeschrieben wird (Marie König).
11) Der Außenseiter legt oft den Finger auf ein besonderes Problem: so
etwa die riesigen geometrisch fast perfekten Steinkugeln der Olmeken-Kultur;
sie sind wirklich rätselhaft; abgesehen von ihrer Größe und geometrischen Perfektion
ist ja schon der Transport von weit entfernten Steinbrüchen über sumpfiges
Gelände ein Problem erster Ordnung - aber muß man deshalb die
Außerirdischen bemühen? Eine außerirdische Herkunft der Schöpfer dürfte
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erst dann in Erwägung gezogen werden, wenn wirklich alle irdischen Möglichkeiten
restlos als unmöglich erkannt worden wären.
12) Fast inuner bedenklich ist der unbekümmerte Umgang mit Sprachlichem,
mit willkürlichen Etymologien, womit bereits Donelly aufwartet: Das
Wort Mais als präkolumbisch - was es sicher ist - aber nicht verwandt mit dem
lettischen Wort für Brot!
II) Phantasten in der Sprachwissenschaft
Außenseiter - Laien, Dilettanten, Phantasten - schreiben sich selbst häufig
besondere Urteilsfähigkeit zu und dies ganz besonders auf dem weiten T ummelplatz
der Sprache. Hier findet er ein fast unbeschränktes Betätigungsfeld.
Die Fähigkeit aber über sprachliche Erscheinungen urteilen zu können, ist
keineswegs selbstverständlich;jemand kann viele Sprachen sprechen, aber dennoch
außerstande sein, über sie Auskunft zu geben. So wenigjemand, der Deutsch
spricht, deshalb schon eo ipso als Lehrer des Deutschen auftreten könnte, so
wenig ist jemand, der Latein kann, deshalb schon befähigt, Sprachwisenschaftler
zu sein. Jedermann geht zum Fachmann, wenn er etwas haben will - nur zum
sprachlichen Fachmann geht er nicht, daher die weitverbreitete Unwissenheit
und Unbekümmertheit: Daß jemand Kinder hat, macht ihn noch nicht zum
geborenen Erzieher.
Wie es eine Welt archäologischer und prähistorischer Märchenerzähler
gibt, haben w ir auch eine ganze Subkultur sprachlicher Phantasten, vom
Silbenzerhacker bis zum Sprachkabbalisten. Alte Irrtümer werden gerne fortgepflanzt;
schon die Antike hielt Latein und Griechisch für nahe verwandt, was
sie durchaus nicht sind. Da man sich über den Begrif des Lehnwortes, aber
auch der Sprachverwandtschaft insgesamt, keine hinreichende Aufklärung verschaft
hatte, hielt man die zahlreichen Lehnwörter aus dem Griechischen im
Lateinischen für Beweise der nahen Verwandtschaft. Mehrmals in meinem Leben
begegneten mir Theologen, die Latein und Griechisch für nahe verwandt
hielten und als Beispiel lat. deus, gr. theos (Gott) anführten, die in Wirklichkeit
überhaupt nicht miteinander verwandt sind; Iat. deus entstammt der idg. Sippe,
die auch dies {Tag) geliefert hat, german. Ziu und bedeutet Licht, Lichthimmel,
Hinunelsgott; gr. theos hingegen gehört zu theein (festsetzen) und bedeutet die
Gottheit als Gesetzgeber. Die wirkliche Urverwandtschaft aber, über den gemeinsamen
idg. Grund, entging der Antike gänzlich (11).
Eine wenig beachtete Fehlmöglichkeit besteht darin, daß verschiedene zeitliche
Horizonte zweier oder mehrerer Sprachen verglichen werden. Man entdeckt
z.B., daß mehrere chinesische Wörter mit idg. Wörtern ähnlichen Klanges
und ähnlicher Bedeutung ofenbar miteinander verwandt sind, etwa das
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Wort für Pferd, chines. ma_ (nach Rüdenberg-Stange) und denkt sofort an unser
Wort "Mähre", ahd. "marah", altnord. "marr". Aber wie steht es mit den
chronologischen Möglichkeiten? Wir müßten ein urchinesisches Wort rekonstruieren,
das vermutlich *mark- hieß und mit einem ebenfalls rekonstruierten
idg. *marko (bzw. marki für die Stute) zeitlich in Beziehung setzen. Etwa für
das Idg. das 3. Jahrtausend v.Chr. und für das Chinesische das 2. Jahrtausend v.
Chr. - das wäre also möglich, wenn wir voraussetzen, daß eine nachfolgende
Ostwanderung idg. Gruppen - etwa Protoskythen oder Urtocharer (12) - etwa
im 2. Jahrtausend China erreicht habe, natürlich als Reiternomaden, die den
Chinesen die Kenntnis des P{erdes und des Reitens vermittelten. Aber der (sehr
vage) chronologische Befund nützt uns wenig, wenn wir nicht das kulturhistorische
Moment mit einschließen: Entstehung und Wanderung der
Pferdezucht. Dazu kommt aber, daß wir ein rekonstruiertes Idg. mit einem
rekonstruierten Chinesischen vergleichen müssen.
Das gilt übrigens für das Idg. ebenfalls; bei der Rekonstruktion vergleichen
wir Indogermanisches ganz verschiedener Zeithorizonte. Wir vergleichen
- was sich nur wenige Germanisten bzw. Indogermanistenje vergegenwärtigen
- ja Altgriechisches und Hethitisches aus dem 2. vorchristlichen Jahrtausend
mit dem Litauischen, dessen Überlieferung in der frühen Neuzeit beginnt; wir
haben also eine Spanne von mehr als 3000 Jahren! Man sieht leicht, daß dies
viele Fehlerquellen bedeutet.
Hier begegnen wir dem "Omnicomparatismus" (13), der uferlosen, d.h.
auch kritiklosen Vergleichung, die nicht berücksichtigt, daß reine Vergleichung
ohne historische oder kulturhistorische Kriterien zu gewaltigen Irrtümern führen
kann, besonders, indem man der Chimäre des bloßen Anklangs erliegt.
Selbst die klügsten Allesvergleicher - Trombetti und Wadler - scheiterten an der
selbstgewählten Aufgabe (14).
Es gibt Ähnlichkeiten, die auf den ersten Blick den Laien, ja den Gebildeten
verblüfen. So haben wir etwa aztek. teo = Gott, dem man gerne das
Individualisierungssufix wegnimmt, um es noch ähnlicher erscheinen zu lassen,
das -tl, das nun wirklich gr. theos, lat. deus ähnlich ist.
Nehmen wir nun einmal an, es gäbe eine wirkliche Beziehung zwischen
diesen beiden Wörtern, die nicht auf dem bloßen Zufall beruht. Wie könnte
man sie erklären? Man müßte Ethnogenese und Wanderungen der Nahuavölker
klären, die sicher spät war, erst in unser Mittelalter fällt; dann müßte man die
sprachliche Chronologie der Griechen (oder Römer) klären und das mit dem
zeitlichen Ansatz der Einwanderung der Indianer-Vorfahren über die Beringstraße
- die wenigstens 15.000 vor unserer Zeitrechnung begann, vermutlich
aber viel früher; nein, da gibt es keine chronologische Brücke; die Ähnlichkeit
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kann nur Zufall sein. Gleiches gilt für aztek. "tepetl" ("tepe" als reiner Stamm),
das Berg bedeutet und mit türk. tepe = Hügel und pers. tapa, aber auch sabin.
teba und dem Namen des Berges Tabor zu vergleichen ist (und vermutlich
T hebens in Ägypten, in dem der Urhügel steckt). Man kann annehmen, daß die
mediterranen Formen miteinander verwandt sind; aber für aztek. tepe gilt das,
was wir für teo sagten: das Beziehungsgefüge wäre so kompliziert, die chronologischen
Ansätze würden so weit auseinander sein, daß an eine wirkliche Beziehung
nicht zu denken wäre. Die Ethnogenese der Turkvölker vollzog sich
etwa zur selben - späten - Zeit; wie sollte da eine geographische Beziehung
möglich sein und sollten die Wörter tatsächlich miteinander verwandt sein,
hätten sie durch wenigstens zehntausend Jahre bewahrt werden müssen. Es
kann sich nur um Zufall handeln.
Das Material über sprachliche Zufälle ist riesengroß; dabei ist alles, was
Lautmalerei, Elementargebärde, Kindersprache ist, auszuscheiden. Das allein
geschieht bei den Allesvergleichern und Sprachphantasten grundsätzlich nicht.
Es genügt, die sprachlichen Phantastereien bei Charles Berlitz oder schon bei
Donelly zu betrachten (15). Nicht anders verhält es sich mit den türkischen
Anklängen, die Dumezil in den Zahlwörtern des Quechua gefunden haben will
(16).
Bei genügender Sprachkenntnis kann man, falls man sich um Regeln, phonetische,
historische, kulturhistorische nicht bekümmert, fast beliebig verfahren.
Es gibt verführerische Anklänge. Was läßt sich nicht alles aus folgender
Reihe machen! Wir haben die Danaer (ein griechischer Stamm, dessen Name
zur Selbstbezeichnung der homerischen Griechen w urde), die Danuna (eines
der Seevölker), den israelitischen Stamm Dan (vermutlich ein semitisierter
Ableger eines Seevölkerrestes), die Fir Dan ( ein halbmythisches Volk des alten
Irlands), wir haben die germanischen Dänen, die indianischen Dene (gemeinsame
Selbstbezeichnung aller Sioux-Indianer). Was für eine herrliche Reihe!
Dem Laien würde sie sehr einleuchten, doch haben wir hier Verwandtes und
Nichtverwandtes gut gemischt und man würde zweifellos einige lndianerstämme
Brasiliens oder Stämme Neuguineas anführen können. Und doch: erst wenn
jedes einzelne Wort in seinem Beziehungsgefüge erfaßt ist, lassen sich historische,
ethnische Schlüsse ziehen. Aber was ist dafür alles nötig! Die ganze
Geschichte der östlichen Mediterranea, die Geschichte Irlands, im besonderen
die Geschichte der Seevölker, die Geschichte des alten Israel - und dieser Aufwand
für ein paar Namen! Kein Wunder, das sich außer Phantasten nur wenige
an eine solche Arbeit machen!
Dazu kommt die Frage der statistischen Wahrscheinlichkeit, die auch so
manchem Philologen unangenehm ist: Mathematik in der Sprachwissenschaft?
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Nein! Aber sie ist sehr notwendig. Es gibt Wortarten, Partikeln, die in der Regel
mit einem geringen Lautaufwand auskommen: Pronomina, Sufixe; damit steigt
die Wahrscheinlichkeit zufälligen Anklangs oder gar Zusammenklangs gewaltig
an. Was kann man nicht alles aus der folgenden Reihe machen, wobei schon
das Wort Reihe einen inneren Zusammenhang suggeriert, der erst bewiesen
werden muß! Da haben wir in einem Mythos Platons (17) den Krieger Er aus
Pamphylien, Sohn des Armenios. Er wird für tot gehalten und soll auf dem
Scheiterhaufen verbrannt werden. Aber man bemerkt noch etwas Leben in ihm.
Als er erwacht, eri.ählt er von seiner Jenseitsreise, die er im Starrkrampf vollzog.
Unter der (sehr wahrscheinlichen) Annahme, daß der Name an sich schon
Krieger bedeute, können wir uns an einer hethitischen oder armenischen Etymologie
versuchen, wobei uns der Name Armenios unterstützen würde. Wir
könnten an das Sanskrit-Wort "vära" = Schutz denken. Dazu stellen sich gr. era
= Schutz, eranos = Schutzherr; man könnte auch an altisl. ärr = der Bote denken;
ebenso aber an lat. erus/era = Herr/Herrin; dem schließen wir den gallischen
Gott Esus/Hesus an (mit falschem h), in dem ein Phantast wie Hermann Wieland
Jesus entdeckt; es stört ihn nicht, daß Esus, falls er es je gewußt hat, ein
blutiger Kriegsgott ist; mit Rhotazismus (s = r) schließt er zwanglos das etrusk.
aesar = Götter an, wozu natürlich die nordischen Asen gehören; natürlich schließen
wir das ungarische ur = Herr an, wozu uns sogleich finn. uros = Mann
einfällt, aber auch dravida er = Mann. Dazu stellt sich hurrit. ewri = Herr (18)
und sumer. eren = ein Kampfverpflichteter (19) und endlich haben wir Chaladsch
bar = Mann (20). Was für eine schöne Abhandlung mit weitgespannten Bezügen
wäre da möglich! Und doch haben wir hier Verwandtes und Unverwandtes.
Wir aber sagen - nun bin ich Phantast -wir haben ein altostmediterranes Wanderwort
vor uns, das wir mit Hilfe der Laryngaltheorie als urhethitisch "chari"
rekonstruieren und als Name einer Kaste wandernder Krieger oder Söldner
aufasen. Und zum Schluß finden wir noch alttürkisch er = Held/Krieger, das
ofenbar bodenständig geblieben ist, durch alle V ölkerumschichtungen hindurch.
Für Armenios aber haben wir eine glänzende Etymologie, nämlich den
Namen des urartäischen Königs Erimena (20).
IV) Einzelprobleme
Wir heben hier den Atlantiskomplex heraus, um zu zeigen, wie sich hier
Historisches verzerrt, Literarisches und Phantastisches fast unlösbar mischen;
auch um noch deutlicher zu machen, wie kompliziert das Beziehungsgefüge ist
und zugleich, um auf die beliebte falsche Fragestellung hinzuweisen, die in der
Frage besteht: wo lag Atlantis? Es lag nirgendwo oder an vielen Orten zugleich.
Der Atlantiskomplex, wie er sich uns heute in der ernst zu nehmenden und
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in der phantastischen Literatur darbietet, beruht zunächst auf zwei Grundvoraussetzungen:
1) auf der Vorstellung, daß Platons beide Bericht in den Dialogen
Timaios und Kritias wörtlich oder doch größtenteils historisch seien und 2) auf
der Unfähigkeit oder Unwilligk.eit der Bearbeiter, die Stellung der beiden Dialoge
bzw. Erzählungen im Gesamtwerk Platons zu bedenken und zu analysieren,
literarisch und strukturell. Sie gehören in die Welt der platonischen Mythen,
die grundsätzlich etwas illustrieren sollen. Im Kritias (21) geht es um die
athenische Urgeschichte, die sicherlich zum guten Teile fiktiv ist und nur auf
mündlichen Überlieferungen beruhen kann: da werden die Athener besonders
hervorgehoben, wehrten sie doch, im Gegensatz zu anderen V ölkern den Angrif
der Atlantier, d.h. der Seevölker ab. Insofern hat Jürgen Spanuth recht
(22), die Atlantiserzählung mit den Seevölkern zu verbinden; nicht recht aber
hat er in der Aufasung, daß sie alle von der Nordse kamen und Germanen
oder Germanenvorfahren gewesen seien. Die Hauptmasse der Seevölker ( oder
Nordvölker) war sicherlich mediterraner Herkunft und wir können sie in ihren
früheren oder späteren Siedlungsplätzen feststellen, in die sie, nach der endgültigen
Niederlage im Nildelta wieder zurückkehrten, die Sizilier, die Sarden, die
Libyer, die Etrusker, die Danuna. Im Tunaios (23) haben wir hingegen eine
geometrische Fabel vor uns, in die Atlantiserzählung eingebaut. Es ist die Beschreibung
der Hauptstadt, eine geometrisch durchkonstruierte Stadt, deren
riesige Ausmaße schon davor hätten warnen müssen, sie ernst zu nehmen. Das
kann weder Tartessos, noch Santorin, noch Ekbatana gewesen sein, welche
Stadt auch immer man als Vorbild vorschlagen will.
Nächst dem Ansturm und der Niederlage der Atlantier verwendet Platon
ofensichtlich dunkle Nachrichten über den Untergang Kretas und Santorins,
deren Kulturen durch den Vulkanausbruch zweifellos schwer in Mitleidenschaft
gezogen wurden. Dabei bedient sich Platon eines fiktiven Gewährsmannes,
was ihm zwei Männer in seiner Nachfolge in ihren Utopien nachgemacht haben:
nämlich Thomas Morus in seiner "Utopia" und Tommaso Campanella in
seinem "Sonnenstat" (24).
Die Aufzeichnungen, die die ägyptischen Priester dem Vorfahren Solons
gezeigt haben sollen, mögen die Reliefs von Medinet Habu gewesen sein, die ja
noch heute klar zu sehen sind.
Ein gutes Beispiel für Über-Interpretation bietet der östereichische Phantast
Guido v. List, der gegen Ende des vorigen Jahrhunderts seine zweibändigen
"Deutsch-Mythologischen Landschaftsbilder" veröfentlichte (25). Dieser hatte
es mit den Ariogermanen, die seit Jahrtausenden in Mitteleuropa sitzen und
ihre geheime Weisheit "verkalten" (eine Wortschöpfung Lists), d.h. verschleierten
und verschlüselten, bis eben Guido v. List, ein "Ariogermane" reinsten
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Wassers kam, um sie zu enthüllen. Seine Werke sind voll kindischer
"ariogermanischer" und "ariosophischer" Weisheit ( er war auch mit LanzLiebenfels
bekannt), doch hatte er einen guten Blick für das Besondere in der
Landschaft, interpretierte es natürlich ariogermanisch. Natürlich findet er auch
Atlantis, nämlich eine Insel, die von der Flut nicht erreicht wurde: das österreichische
Waldviertel! Der amüsanteste (und ärgerlichste) Märchenerzähler unserer
Zeit ist unleugbar Erich von Däniken. Er ist ein Meister der Über-Interpretation;
als Beispiel genüge die Grabplatte von Palenque, der darauf dargestellte
Fürst sitzt natürlich in "Wirklichkeit" in seiner Raumkapsel und bedient
die Maschinerie: man muß viel Phantasie aufwenden, um dies zu erkennen
(26). Bösartiger wird es, wenn Däniken zur ofensichtlichen Unwahrheit greift
wie in dem Ammenmärchen von den geometrischen Höhlen unter den Anden,
der angeblichen Bibliothek aus Metallplatten und dem Goldschatz von Cuenca,
der in Wirklichkeit aus Mesingplatten besteht, wie Peter Kaufhold zeigte (27).
V) Zusammenfassung und Abschließendes
Wir haben eine kleine Wanderung durch einen Bereich in der Randzone
der Gesellschaft gemacht, durch den "lunatic fringe", wie die Amerikaner sagen,
die Randzone der Verrückten. Diese "cranks" (Spinner) befriedigen ofenbar
ein tiefgehendes Bedürfnis, das Verlangen nach einer großen Vergangenheit,
nach einem vergangenen Paradies. Es handelt sich um Märchenerzählungen
im Gewande der Wissenschaft, an die oft ungeheurer Fleiß gewendet wird, der
einer besseren Sache würdig wäre.
Phantasten sind oft antirational und so gut wir immer völlig kritiklos. Die
Wissenschaft, deren Fassade sie selbst benützen, haben sie zu ihrem Todfeind
erklärt. Nicht als ob es nicht Fehlhaltungen der strengen Wissenschaft gäbe, die
oft dem Hochmut des etablierten Lehrstuhlinhabers verdankt werden. Jeder
von uns kann Beispiele aufzählen - das Verhalten der Prähistoriker gegen den
Grafen Sautuola, den Entdecker Altamiras; das krasse Fehlurteil V irchows über
den ersten Neanderthalfund, den sein Entdecker, Dr. Fuhlrott bereits vollkommen
richtig interpretiert hatte; oder die Behauptung des Physikers Lord Kelvin,
daß es niemals möglich sein werde, ein Atom zu spalten usf. Zu beklagen ist,
daß viele etablierte Wissenschaftler sich nicht die Zeit nehmen, die Phantasten
zu kritisieren; man versteht es: sie wollen ihre Arbeitskraft nicht an Phantasten
verschwenden, mit der Widerlegung des ofensichtlich Falschen. V ielfach zögert
man, weil es sich nicht um logisch-mathematische Wisenschaften handelt,
sondern Geisteswissenschaften verschiedenster Art - es gibt keinen einheitlichen
Begrif von Geisteswissenschaft - in denen es um Wahrscheinlichkeiten
geht; diese genau abzuwägen zählt zu den wesentlichen Aufgaben des Wissen-
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schaftlers. So manche Lehrstuhlinhaber verfallen in die dann fast automatisch
werdende Vorstellung: Er ist ja kein Akademiker, er lehrt nicht an der Universität,
er kann nicht kompetent oder seriös sein.
Wisenschaftler täten gut daran, die Methoden l1Cl Strategien der Phantasten
und Schwarmgeister zu studieren: sie würden sich gelegentlich, besonders außerhalb
ihrer Fächer, bei ähnlichen falschen Fragen etc. ertappen.
Anmerkungen:
1) Carl Sagan + Jerome Agel: Nachbarn im Kosmos. Leben und Lebensmöglichkeiten
im Universum. DTV 1975; Englisch 1973. Walter Sullivan: We are
not alone. Pelican Boks 19702
• Heinrich K. Erben: Intelligenzen im Kosmos.
Die Antwort der Evolutionsbiologie. München 1984. J. Eugsten: Die Forschung
nach außerirdischem Leben. Wisenschaftliche Grundlagen zu einer Kosmobiologie.
Zürich 1969.
2) Erich von Däniken; Robert Charroux; L.Pauwels + J. Bergier; P. Kolosimo;
Wilhelm Selhus; G.R. Steinhäuser; J.F. Blurnrich; R.K.G. Temple; K.F.
Kohlenberg; A. Posnansky; R Honore.
3) lgnatius Donelly: The Antedeluvian Worlcl, dt. von Wolfgang Schaumburg
als: Atlantis, die vorsintflutliche Welt. Leipzig o.J.
4) Hermann Wieland: Atlantis, Edda und Bibel. 200.000 Jahre germanischer
Weltkultur und das Geheimnis der Heiligen Schrift. Weißenburg 19253 (Die
Atlanter sind die wahren Arier: Wieland benützt Lanz-Liebenfels und Guido v.
List; die Atlanter sind die wahren Urgermanen, die von den bösen Ur-Ebräem
bekämpft werden. Hermann Wirth: Der Aufgang der Menschheit 19342
; Die
heilige Urschrift der Menschheit 1932.
5) Banns Hörbiger: Hörbigers Glazial-Kosmogonie. Eine neue Entwicklungsgeschichte
des Weltalls und des Sonnensystems. ed. Philipp Fauth, Leipzig
19252
•
6) Jörg Lanz v. Liebenfels, recte Adolf Lanz (1874 - 1954). Über ihn vgl.
Wilfried Daim: Der Mann, der Hitler die Ideen gab. Die sektiererischen Grundlagen
des Nationalsozialismus. Wien/Köln/Graz 1985.
7) Lanz-Liebenfels: Theozoologie oder die Kunde von den Sodoms-Äflingen
und dem Götter-Elektron. Wien-Rodaun 1902.
8) Hermann Wirth gab die - übrigens antideutsch eingestellte - westfriesische
Fälschung der Ura-Linda-Chronik heraus und kommentierte sie. Vgl. Gefälscht.
Ed. Karl Corino. Frankfurt/M 1988, darin Sibylle Mulot: Die Ura-Linda-Chronik,
pp. 263-275. Die Chronik zuerst Leuwarden 1872.
9) Später leitete Marr alle Sprachen der Erde aus diesen vier Wurzelworten ab.
10) Vgl. Immanuel Velikovsky: Welten im Zusammenstoß. Frankfurt/M 1978.
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11) Vgl. Hermann Hirt: Idg. Grammatik 1. Heidelberg 1927, p.57.
12) Vgl. etwaRobertv. Heine-Geldern: Das Tocharer-Problem und die pontische
Wanderung. In: Saeculum II, 1951, pp. 340-392.
13) Gerhard Doerfer: Lautgesetz und Zufall. Betrachtungen zum Omnicomparatismus.
Innsbrucker Beiträge zur Sprachwissenschaft 10, Insbruck 1978.
14) Arnold W adler: Der Turm von Babel. Urgemeinschaft der Sprachen, zuerst
1935; Nachdruck Wiesbaden o.J. Alfredo Trombetti: L'unita d'origine del
linguaggio. Milano 1905.
15) Donelly op. cit. pp. 123-125; Otto Muck: Alles über Atlantis. DTV 1978,
pp.151-152.
16) Georges Dumezil: Remarques sur les six premiers noms de nombre du turc.
In: Studia Linguistica, Lund, Nr.8, 1954; Karl H. Menges: The Turcic languages
and peoples. In: Ural-Altaische Bibliothek 15, Wiesbaden 1968.
17) Platon, Politeia X, 614 B f.
18) Heinz Kronaser: Etymologie der hethitischen Sprache 1. Wiesbaden 1966,
Bd.l p.137. Mehr nicht erschienen, da Kronasser tödlich verunglückte.
19) Fischer Weltgeschichte 2: Die altorientalischen Reiche 1. Frankfurt/M 1965,
p.81.
20) Gerhard Doerfer: Das Chaladsch, eine archaische Turksprache in
Zentralpersien. In: Zeitschrift d. dt. morgenld. Gesellschaft 118, 1968, pp.79-
112.
21) Kritias 19 B - 27 A.
22) z.B. Jürgen Spanuth: Atlantis. Heimat, Reich und Schicksal der Germanen.
Tübingen 1965.
23) Timaios 108 D, 121 C.
24) Thomas Morus (1478 - 1535): Utopia, 1529; Tommaso Campanella (1568 -
1639): La Cittä. del Sole, 1612.
25) Guido v. List: Deutsch-Mythologische Landschaftsbilder, 2 Bände. Wien
1913.
26) Erich von Däniken: Der Tag, an dem die Götter kamen. München 19842
,
pp.257-276.
27) Peter Kaufhold: Auf den Spuren des Erich von Däniken. London 1982, bes.
pp. 188-200. Vgl. weiter zur Kritik an Däniken: Waren die Göter Astronauten?
Wissenschaftler diskutieren die Thesen Erich von Dänikens. München/Zürich
1972 (Droemer-Knaur). Emil-Heinz Schmitz: Beweisnot, Glanz und Elend der
Astronautengötter. Das Ende einer Legende. Genf 1978.
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