OOMINIKJOSEF W<JLFEL (1888-1963):
Am 27.Mai 1973 jahrt sich zum 10.Male der Todestag
des Wiener Linguisten und Kulturhistorikers
Dominik Josef Wolfel. Die Bedeutung dieses Gelehrten
wird der Fachwelt erst jetzt voll bewu.Et.
lm Jahr 1969 wurde - in erster Linie durch Freunde
und Schüler des Verewigten - in Hallein ein
,,Institutum Canarium" begründet, das sich die Bearbeitung
der in den hier ausgewahlten Literaturstellen
angedeuteten Themen zur Aufgabe gemacht
hat.
MEGALITHIKUM - WEISSAFRIKA- KANARISCHE INSELN
Literaturzitate aus wichtigen Arheiten
A) Methodische Fragen und Prinzipien
Wenn man zu einer neuen Erkenntnis gelangt, von der aus sich alle bisherigen Aufassungen
eines Erdgebietes und seiner ... Probleme gründlich umstellen und umgestalten, dann gibt
es zwei Wege, um auf dieser neuen Erkenntnis weiterzuhauen. Der eine ist jener der Intuition
und Konstruktion, der rasch zu groBen und schonen Ergebnissen führt, der aber, je runder
die geschauten Bilder werden, um so unsicherer bleibt, weil weder das alte Tatsachenmaterial
noch das neugewonnene zusammengebaut werden konnen. Der andere Weg ist der, Schritt
für Schritt sich einige feste Punkte zu schaffen, die jeder Kritik standhalten konnen, und von
diesen aus in ein dunkles Gebiet sich langsam vorzutasten, bis wieder einige neue feste
Punkte gewonnen sind. Auf diesem zweiten Wege erreicht man keine runden klaren Bilder
der neuen Erkenntnisse, die unzahligen Lücken der Erkenntnis und der Tatsachen hleiben
offenkundig; die Brücken, die wir üher die noch leeren Stellen mit Arbeitshypothesen und
einstweiligen Deutungen schlagen, zeigen sich ganz so schwankend, ganz so gehrechlich, wie
sie notgedrungen sein müssen. Auch hier ist Intuition unerlaBlich, aber nehen ihr muB stets
die scharfste Kritik stehen und das entschlossene Bekenntnis zur mühsamen, aber sicheren
Kleinarbeit. Ich hahe mich für den zweiten Weg entschieden ... ( 1)
Wir müssen gleich von Anfang an einige methodische Grundsatze entwickeln. Das Alter
eines irgendwo gegebenen kulturellen Beleges ist nicht identisch mit dem Alter der Sache
selbst. Das, was in der technischen Entwicklung, im Gang der Erfindungen die Voraussetzung
für etwas anderes ist, muB typologisch alter sein als etwas anderes, das vielleicht um Jahrtausende
früher belegt ist, und diesen Unterschied zwischen typologischem Alter und chronologischem
Alter müssen wir festhalten. Dazu kommt nun die Eigentümlichkeit menschlicher
Kulturschopfungen, daB sie fast unverwischhar die Zeugnisse ihrer ersten Gestaltung nach
Material und Technik weiter tradieren. Deshalb kann zum Beispiel der Ursprung der Metallkultur
niemals dort gesucht werden, wo wir Metallgegenstande in voller Materialgerechtheit
zum Metall finden, sondern nur dort, wo die alten Typen in Stein unmittelbar in gehammertes
Kupfer umgesetzt sind, weil die Entdeckung der Moglichkeiten des neuen Materials ja
erst allmahlich erfolgen konnte. (2)
Die Ergologie oder Geratekunde krankt bisher daran, daB alle Gerate in der Kulturgeschichte
als fertige Tatsachen hingenommen werden, wahrend ihr Hauptinteresse für den Kulturgeschicht1er
gerade darin liegt, daB sie doch alle ihre Entstehungsgeschichte hatten und in
Material, Technik und Verzierung als richtige ,,redende Zeugnisse" ihre ganze Entstehungsgeschichte
erzahlen. (3)
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B) Das Megalithikum
Wir müssen ... vor der ersten Halfte des 3. Jahrtausends v. C. mit einem groBartigen Zeitalter
der Entdeckungen und Kolonisationen rechnen, lange vor jenem Zeitraum, den wir so
nennen. Und was das Seltsame ist, dieses erste Zeitalter kühner Hochseeschiffahrt ging von
denselben Küsten des Mittelmeeres und Westeuropas aus, von denen die Entdecker des 15.
und 16. Jhs. n. C. ausgingen, von denselben Punkten, wo heute noch die kühnen Hochseefischer
ihr gefahrliches Gewerbe ausüben ... (2)
Das Megalithikum ist nicht kontinental, sondern maritim verbreitet. Es findet sich an den
Meeresküsten, an den Binnenseen und den groBen Stromen. Daraus müssen wir folgern, daB
es eine Kultur von Seefahrern war ... (1)
Ohne Landverbindung erstrecken sich die Kolonien der ersten hohen Kultur immer den
Meeresküsten und den groBen Stromen entlang, nur durch die Schiffahrt zusammenhangend.
Schwerlich war es eine Volkerwanderung, die diese Kultur über die Erde verbreitete, sondern
kühne Kolonisten, die den Samen der Kultur verbreiteten, sich die alten Bewohner assimilierten
und dort, wo sie begabte Menschen fanden, diesen Kultursamen reichlich aufgehen
sahen ... (2)
Bis heute wird noch die Ansicht festgehalten, daB die Megalithkultur eine Barbarisierung der
agyptisch-vorderasiatischen Hochkultur(en) ist. Aber dann müBten'ja die einzelnen Megalithkulturen
der einzelnen Lander, die sich quer über das Verbreitungsgebiet dieser Hochkulturen
und weit darüber hinaus erstrecken, lauter individuelle zeitliche und ortliche Abwandlungen
dieser Hochkultur(en) sein und konnten nicht in Architektur und Kult und in allen Grundzügen
eine solche absolute Einheitlichkeit aufweisen. Mit der ,,langen" Chronologie der
vorderasiatisch-agyptischen Hochkulturen und einer ,,kurzen" Chronologie des Megalithikums
wird man auf die Dauer nicht auskommen konnen. Der megalithische Westen und
Norden hat keine Parallelen mit den bereits individualisierten archaischen Hochkulturen des
Mittelmeerraumes, sondern nur solche mit den Vorstadien dieser Kulturen, mit einer relativ
noch recht einheitlichen gemeinsam-mediterranen Schicht ... (2)
Die gewaltigen Steindenkmaler, die uns die Architektur der Megalithiker hinterlassen hat,
sind niemals Profanbauten, wenn wir die Steinringe ausnehmen, die als Versammlungsplatze
dienten. Aber auch diese Versammlungsplatze waren kultisch bestimmt und standen mit den
Toten in Verbindung, wie wir bei dem Versuch der lnterpretation von jenen Stellen her
sehen, wo diese Versammlungsplatze noch mit lebendigem Brauchtum verbunden waren. Die
Steinkammern und Steintische, die groBen Langkammern, alle sind sie Grabmaler für die
Toten ... Jene Menschen, welche unter relativ primitiven technischen Voraussetzungen aus
riesenhaften Blocken die Grabmaler auftürmten, haben daneben keine Palaste ihrer Fürsten
oder Tempel für Gotter hinterlassen. Was wir an groBeren Profanbauwerken dem Megalithikum
des Nordens und Westens zuschreiben konnen, sind Bauernhofe. Es ist klar, daB die
Megalithiker ihren Toten nur deshalb solche dauerhafte Wohnstatten bereiteten, weil sie an
ein Fortleben nach dem Tode glaubten, an Bedürfnisse der Toten, die von den Lebenden
befriedigt werden muBten, und an eine machtige Wirksamkeit der Vorfahren, die den
Lebenden zugute kommen konnte. (7)
Wahrend die Wohnstatten der Lebenden einfach bleiben, wo immer das echte, ursprüngliche
Megalithikum zu Hause war, sind die Wohnstatten der Toten gewaltig und für die Ewigkeit
gebaut. Nur die agyptische Hochkultur hat dieselbe Sorgfalt für die Toten aufgewendet,
aber daneben baut sie auch für die Gotter und für die lebenden Herrscher und GroBen. So
muB der Glaube an das Weiterleben der Toten eine sichere überzeugung für die Megalithiker
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gewesen sein, und daB der Kontakt mit den Toten ein ganz inniger war, ersehen wir aus den
Zeugnissen für ein kompliziertes Bestattungsritual und für einen periodisch wiederkehrenden,
durch lange Zeiten dauernden Totenkult. Die architektonischen Formen wandeln sich, aber
ein tieferes Eindringen in sie zeigt, daB bei aller Abwandlung der auBeren Gestalt der Grabdenkmaler
es immer wieder dieselben kultischen Bedürfnisse waren, die man befriedigen
wollte. (2)
Eines haben wir bereits erkannt: Die Megalithreligion ist eine der groBen Weltreligionen
gewesen und ... ihr Erbe ist bis heute wirksam. (7)
Nun ist aber das Megalithikum über die ganze Sahara hin verbreitet, das haben die franzosischen
Erkundungszüge gesichert. Als man nur Megalithdenkmaler aus dem Sudan kannte,
konnten diese noch mit einigem Recht auf einen VorstoB von Osten nach Westen, also von
Asien her über das Osthorn etwa zurückgeführt werden. Heute erkennen wir ein Nord-SüdKontinuum
der Kultur. Nun ist aber eine Verbreitung über die Sahara hin kontinental und
nicht maritim: oder etwa doch? Die Sahara hatte zur Megalithzeit noch ihre groBen Seebecken
und groBen Strome; es liegt also doch kein Widerspruch zum maritimen Charakter
vor. Das soll aber natürlich heiBen: zur Zeit des europaischen Megalithikums, denn in WeiBafrika
war das Megalithikum eine so grenzenlose Kultur wie sein sogenanntes Capsien; es
reichte von seinen allerersten Anfangen im Neolithikum bis in die karthagische und romische
Zeit, ja auf den Kanarischen lnseln war eine direkte Weiterentwicklung des Megalithikums
noch zur Zeit der Entdeckung Amerikas lebendig. (1)
Petroglyphische Darstellungen von Barken mit gekrümmtem Bug,
einem kabinenartigen Aufbau mittschifs und ,,Aphlaston"-artigen
Verzierungen der Steven-Enden: a - Barranco de Balos, Gran
Canaria, b - Bir Kanais, Oberagypten (nach Resch 1967)
C) Der Begriff ,,WeiBafrika"
Meine eigenen Forschungen über die Urbewohner der Kanarischen Inseln, ihre Kulturen und
Sprachen, zwangen mich, wenn ich Vergleichsmaterial in dem benachbarten Nordafrika
suchte, grundsatzlich alles das, was islamischer Orient dort war, beiseite zu lassen. Was aber
dann unter diesem Firnis zum Vorschein kam, war alles so ausgesprochen alteuropaisch, in
so engemZusammenhang nicht nur mit den Inseln und Nordküsten desMittelmeeres, sondern
auch mit West- und Nordeuropa, daB mir der Begrif Eurafrika, die kulturelle Einheit, nicht
nur die geographische des eigentlichen Halbinsel-Europa mit Nordafrika zum lebendigsten
Erlebnis wurde. Tatsachenreihen machten es zur GewiBheit, daB auch das ostliche Nordafrika
seine Beziehungen nur nach der Seite der Rassen und Kulturen der Europiden hat,
wenn auch dort vielfach verflochten mit jenen der Europiden Vorderasiens. So ergab sich
der Begrif eines WeiBafrika ... (1)
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D) Die Kanarischen Inseln
Wir konnen die Kultur der Kanarier im wesentlichen als einen Gautypus des Megalithikums
mit starker Verwandtschaft zu den frühesten Hochkulturen des Mittelmeers, zu Nordafrika
und Westeuropa, charakterisieren. ( 4)
... Wahrend das rassenkundliche Problem der alten Kanarier, obwohl bei weitem noch nicht
ausgeschopft, wenigstens für die lnseln selbst eine fachmannische Bearbeitung und Sicherstellung
in den Grundzügen erfuhr, blieb das kulturelle Problem entweder unbeachtet oder
wurde zum Tummelplatz für Dilettanten. Das Bild, das bis vor kurzem die Literatur über die
Ureinwohner der Kanaren gab, war das von ganz primitiven Hohlenbewohnern, die sich
ihren geringen Kulturbesitz ganz allein entwickelt hatten. Wenn man sie überhaupt kulturell
einreihte, so war es als Palaolithiker.
Seltsam war es auch, daB man von den Bewohnern küstenferner Inseln annahm, daB sie stets
in volliger Unkenntnis der Schiffahrt gelebt hatten. Ein Grund für diese Fehlauffassung war
wohl, daB die meisten Forscher oder Pseudo-Forscher nur Tenerife kannten, wo die hoheren
Kulturelemente nicht so greifbar sind und daB es sich, wenn nicht um Dilettanten, so um
Anthropologen und Naturforscher handelte, welche sich von dem Vorurteil der angeblichen
Primitivitat nicht freimachen konnten. Mich selbst zogen die lnseln als ein typisches Rückzugsgebiet
mit allen Moglichkeiten eines solchen an ... (1)
Da wir den auBerordentlichen Glücksfall haben, daB Weilafrika, vor allem die Kanarischen
Inseln, ... uns als Rückzugsgebiete Epochen der allgemeinen und vor allem der alteuropaischen
Kulturgeschichte einigermaBen intakt bewahrt haben, die in den Ursprungsgebieten
verschollen und verschüttet sind, wollen wir die damit gebotenen Moglichkeiten ausnützen ...
Dieses klassische Rückzugsgebiet des alten Eurafrika ist in seiner Bedeutung erst seit kurzer
Zeit erkannt. Meine Archivstudien und meine J agd nach alten Quellen haben das Berichtsmaterial
verzehnfacht, und sorgfaltige Textkritik konnte dabei die Spreu vom Weizen sondern.
Schon daraus allein ergab sich, daB die Kultur der alten Kanarier, so wie sie von den Euro
paern des Zeitalters der Entdeckungen vorgefunden und beschrieben wurde, alle Merkmale
einer Hochkultur an sich trug. Auch sie ist schon den Berichten allein nach sicher nicht einheitlich,
d.h. einschichtig.A ls ich dann auf den Inseln selber die damals bekannte archaologische
Hinterlassenschaft der Eingeborenen studieren konnte, war es mir klar, daB auf den
Kanarischen lnseln das Megalithikum und eine frühe mittelmeerische Hochkultur bis zur
Entdeckung Amerikas durch Kolumbus weitergelebt hatte ... Es ist auBerst wahrscheinlich,
daB die megalithischen und altmittelmeerischen Elemente nicht mit einer einheitlichen
Mischkultur, sondern in mindestens zwei Wellen hereinkamen, einer im wesentlichen megalithischen
und einer wesentlich altmittelmeerischen. ( 4)
Die Aufgabe, das zugangliche Material der Kanaren mit dem Kulturgut des Mittelmeeres zu
parallelisieren und damit zu einer Datierung der Einwanderung dieser Kulturschicht oder
-schichten zu gelangen, ist ungemein schwierig, und ein abschlieBendes Urteil ist noch lange
nicht moglich. Eines steht jedenfalls fest, daB diese archaische Hochkultur der alten Kanarier
unvergleichlich alter ist als jene der Hochkulturen an der Guineaküste und daB, abgesehen
von einigen schlagenden Parallelen in der staatlichen Verfassung und in der Verwendung
der Reliquien verstorbener Konige als Insignien, keine unmittelbare Parallelisierung mit den
Hochkulturen der Guineaküste moglich ist. ( 5)
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E) Die ,,Westkultur"
Ich glaube . ., deutlich gemacht zu haben, dBa wir auf den Kanarischen Inseln wirklich die
Reste einer Hochkultur vor uns haben, aber man müBte weit ausholen und erst alle Parallelen
und Unterschiede besprechen, sollte nun auch gleich gezeigt werden, daB diese Kultur zwar
aus dem Muttergrund des Palaolithikums entsprungen ist, den anderen alten Hochkulturen
des Mittelmeerraumes und Vorderasiens aber selbstandig gegenübersteht, so selbstandig wie
die kretische der agyptischen und diese den mesopotamischen, wenn sie auch alle untereinander
seitenverwandt sind. Klar wird das erst werden, wenn die Verwandtschaft zu den
ratselhaften Inselkulturen des Mittelmeeres und zu Alteuropa herausgearbeitet ist.
Ich nenne die Kultur einstweilen ,,Westkultur", weil sie die westlichste aller bisher bekannten
Hochkulturen der alten Welt ist ... Was aber dann die Leute der ,,Westkultur" betrifft, so
beweist schon allein das Auftreten auf den Kanarischen Inseln die Seetüchtigkeit der Trager
dieser Kultur. (1)
F) Stadt und ,,archaische Hochkulturen"
Die Stadt ist nicht etwa eine Anhaufung von Menschen, sondem ein wohlcharakterisierter
Organismus rnit einem Bürgerrecht, einer Bürgerversammlung, einem Rat der Alten und zwei
( oder nur einem?) erwahlten ( aber aus einer durch Erbrecht bezeichneten Sippe) Funktionaren,
einen für den Kult und einen für den Krieg, oder nur einen für beides. über und hinter
diesen Funktionaren stehen die mitregierenden Ahnen, die Heroen, und über diesen der
Hauptheros, der Stadtgründer. Obwohl noch bis in die jüngste Zeit der Versuch gemacht
wurde, die im Wesen demokratische Stadt auf junge Schichten, etwa die Indogermanen,
zurückzuführen, hat nun der englische Forscher Frankfort die unwidersprechlichen Dokumentarbelege
aus Mesopotarnien zusammengetragen, daB die Stadt der Sumerer durchaus
demokratisch war, genau so, wie wir sie so schon im Mittelmeer seit altesten Zeiten belegt
haben. Aber soviel wir sehen konnen, entstand die Stadt im Osten und rückte langsam in den
megalithischen und nachmegalithischen Raum des Mittelmeers nach Westen vor. (2)
G) Überschau
Wir haben die undankbare Aufgabe durchgeführt, unhaltbar gewordene, aber einfache und
bequeme Axiome und Aufassungen zu entwurzeln. Wir haben an ihre Stelle meistens nur
rohe Umri.Blinien oder Fragezeichen setzen konnen. Trotzdem hoffen wir, doch den Weg zu
neuen und fruchtbaren Erkenntnissen freigemacht zu haben. Probleme sind aufgeworfen
worden, man wird sie losen müssen. Vor allem aber wird sich aus Widerspruch nicht weniger
als aus Zustimmung ein Ansporn zu neuer und vertiefter Forschungsarbeit ergeben. DaB
Wei.Bafrika für die Erforschung Europas wichtig und daB Eurafrika eine Realitat ist, wird
nicht mehr bestritten werden konnen. (1)
Ein hoher Würdentrager in Wien hat 1937 meine Identitat festgestellt, indem er sagte: ,,Ach
ja, Sie sind der Mann, der die Kanarischen Inseln zum Steckenpferd hat." Nun, wenn dieses
Steckenpferd auch vielleicht kein FlügelroB ist, das mich über Raum und Zeit trug, so war es
doch ein braves kanarisches Gebirgspferd, das mich über steile und beschwerliche Pfade bis
zu einem Gipfel brachte, der, wie ich glaube, einen tiefen und weiten Blick in die Vergangenheit
Eurafrikas ermoglicht. (6)
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Quellennachweis:
(1) Die Hauptprobleme Weilafrikas. Archiv für Anthropologie, Neue Folge, Band 27, Braunschweig
1942
(2) Megalithikum und archaische Hochkulturen. In: Handbuch der Weltgeschichte, herausgegeben von
Alexander Randa, Bd. II, Olten 1961
(3) Besprechung von L. Adam und H. Trimborn, Lehrbuch der Vilkerkunde, 1958, in: Indogermanische
Forschungen, LXV Band, Heft 3, Berlín, Dez. 1960
(4) Die Kanarischen Inseln, das alte Mittelmeer und Westafrika. In: Paideuma Bd. IV, Bamberg (Frankfurt
a.M.) 1950
(5) Die Altvilker Afrikas. Illustr. Welt-Kunstgeschichte, Bd. V, Zürich 1960
(6) Monumenta Linguae Canariae. Die Kanarischen Sprachdenkmaler. Bine Studie zur Vor- und Frühgeschichte
Weilafrikas. Graz 1965 (Vorwort datiert: Mai 1945)
( 7) Die Religionen des vorindogermanischen Europa. In: Christus und die Religionen der Erde, herausgegeben
von Franz Konig, Wien 1951
Opferaltar aus vorspanischer Zeit, El Julan, Hierro (Kanarische Inseln).
Zeichnung von H. F. Nowak, Hallein
WOLFEL, DOMINIK JOSEF - Monumenta Linguae Canariae
DIE KANARISCHEN SPRACHDENKMALER - B INE STUDIE ZUR VOR- UND FRÜHGESCHICHTE
WEISSAFRIKAS
Graz 1965. Neuerscheinung. Nach dem Tode des Autors revidiert durch Prof. A. Closs, Graz. 1 Band, 948
Seiten, 8 Karten, 1 Bild des Autors, 4°, Ganzleinen.
Ladenpreis: oS 1.230,- (ca. DM 180,-) ISBN 3-201-00172-4
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