Hans Biedermann
DIE HERKUNFf DER ALTKANARIBR
Eine Frage nach der "Herkunft der Engländer" oder
Briten würde, in dieser Form gestellt, sicherlich bei jeden
einigermassen gebildeten Menschen nichts als Befremden
hervorrufen. Es ist bekannt, dass die Britischen Inseln in
vorgeschichtlichen Epochen verschiedene vorindogermanische
Völker beherbergten, die unter anderem auch mit
megalithischen Bauwerken in Verbindung zu bringen sind.
Später folgten keltische Stämme, die bestimmt die Großsteinbauten
kannten und teilweise als Kultstätten weiterverwendeten.
Die Romanisierung des Süden Englands hinterliess
kaum tief greifende Spuren in der Bevölkerungsstruktur,
während die Invasion der Angelsachsen sich sehr
fühlbar auswirkte. Die Normannen unter Wilhelm dem Eroberer
fügten eine weitere Komponente hinzu. Unter diesen
Umständen stellt sich die Frage nach der Ethnogenese,
der Volkwerdung der Engländer, so dar, dass die Ethnie
auf dem Boden der Britischen Inseln aus heterogenen
Komponente entstanden ist. Von einer "Herkunft der Engländer"
von irgendwo ausserhalb der Inseln wird vernünftigerweise
kaum jemand sprechen können.
Das Ethnogenese-Problem wird in der Altvölkerkunde
heute hauptsächlich von linguistischer Seite behandelt,
und zwar im Sinne einer Schichtenanalyse der Sprachen
und der Suche nach Unter- und Grundschichten (Subst raten)
der rezenten Sprachen. Oft ist zu beobachten, dass
eine jüngere Oberschichtung ältere Wortbestände in sich
auf genommen hat. Palethnologisch kann freilich nur die inter-
oder multidisziplinäre Arbeit zur Lösung der Herkunftsfrage
beitragen, also etwa die Zusammenschau der
Resultate der Prähistorie, physischer Anthropologie, Ethnologie
und Linguistik. Auf diese Weise kann, wo historische
Urkunden fehlen, eine Synthese verschiedener Ansätze vielfach
zu Ergebnissen mit einem hohen Wahrscheinlichkeitswert
führen. Von linguistischer Seite ist der Beitrag dann
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nur sehr schwer zu erbringen, wenn die zu untersuchende
Sprache nicht mehr in vollem Gebrauch steht und der direkten
Untersuchung nicht mehr zugänglich, sondern nur
noch in Resten vorhanden ist.
Die vor allem in der populärwissenschaftlichen Literatur
oft gestellte Frage nach der Herkunft der Altkanarier,
also den Bewohnern des kanarischen Archipels vor
der spanischen Conquista, ist in einfacher Form ebensowenig
zu beantworten wie die als Beispiel eingangs erwähnte
nach der "Herkunft der Engländer". Eindeutig ist
auch hier, dass der Prozess der Ethnogenese erst auf den
Inseln selbst stattgefunden hat, und zwar aufgrund der
speziellen Gegebenheiten jeder einzelnen Insel, und dass
auch hier, wie auf den Britischen Inseln, sehr verschiedene
Komponenten ihre Beiträge zu dem Gesamtbild beigesteuert
haben.
Dies ist vor allem deshalb besonders zu betonen,
weil in den letzten Jahrzehnte verschiedene teils ernstgemeinte,
teils simplifizierende Bücher populärwissenschaftlichen
Charakters in dieser Hinsicht Scheinlösungen anbieten,
die sehr plausibel aussehen, bei näherer Betrachtung
aber als unseriös erscheinen.
Es wird vielfach auf die geringe Distanz zwischen
dem Festland Nordwestafrikas und den Ostinseln des kanarischen
Archipels hingewiesen, weiters auf die Tatsache,
dass berberische Elemente in den altkanarischen
Sprachresten eine bedeutende Rolle spielen. Daraus scheint
sich der ganz einfache und scheinbar naheliegende Schluss
zu ergeben, dass die Altkanarier als "Inselberber" anzusprechen
seien. Dies wäre mit dem Fehlschluss zu vergleichen,
die Engländer als "Inselnormannen" zu apostrophieren.
Die kurze Luftlinie zwischen dem Festland Nordwestafrikas
und den kanarischen Ostinseln bedeutet in der
Praxis keine leichte Erreichbarkeit des Archipels vom
Festland aus, da die Passatströmungen von Meer und Wind
vorwiegend in der Richtung dieser Meeresstrasse laufen
und es nur unter Schwierigkeiten erlauben, diese auf dem
kürzesten Weg zu überqueren. Bedenken wir, dass der einst
sehr expansive Islam, der von Nordafrika mühelos auf die
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Iberische Halbinsel übergriff, die Kanaren unbeeinflusst
liess und die Altkanarier ungläubige Schweinefleischesser
bleiben konnten: dies zu einer Zeit, in der die Seefahrt
bereits wesentlich höher entwickelt war als in den wesentlich
älteren Epochen, in welchen frühere Besiedlungswellen
die Kanaren erreicht haben müssen. Die kurze Luftlinie
hat offenbar in bevölkerungsgeschichtlicher Hinsicht keineswegs
jene Rolle gespielt, die ihr von Befürwortern der
"ganz einfachen Lösung" zugeschrieben wird.
In linguistischer Hinsicht ist freilich berberischer
Einfluss nicht von der Hand zu weisen. Berberologen sind
immer noch die am ehesten kompetenten Fachleute für
die Bearbeitung des altkanarischen Sprachmaterials, das
freilich nur noch in Form von isolierten Resten in spanischen
Urkunden und in einzelnen Wörtern des Inselspanischen
erhalten geblieben ist.
Dominik Josef Wölfel - seine "Monumenta Linguae
Canariae" werden als "mas amplio, por no decir (mico,
estudio valioso sobre el material II bezeichnet (D.Castro
Alfin, Historia de las Islas Canarias, Madrid 1983, p. 86)
- der unzweifelhaft kompetenteste Kenner der altkanarischen
Sprachreste, war weit davon entfernt, die altkanarischen
Sprachreste blass vom Berberischen her zu interpretieren.
Es wies vielmehr darauf hin, dass immer ein Teil
des Basismaterials vom Berberischen her unanalysierbar
sei, und: "Beim Vergleich der kanarischen Sprachreste mit
allen durch Geographie, Archäologie, linguistische Gruppierungsversuche
usw. als vergleichbar bezeichneten Sprachen
ergab sich, dass Etymologien kanarischer Wörter auch von
anderswo her zu gewinnen sind" - und zwar "in den Sachbereichen
alt mittelmeerischer Kultur, alt europäischer Fauna
und Flora und megalithischer Kultur."
Versuchen wir nun von ethnologisch-ergologischer
Seite, den durch Funde und Textstellen in den alten Chroniken
dokumentierten Kulturbestand der vorspanischen
Insulaner zu charakterisieren, so ergibt sich folgendes Bild:
Bekannt waren einige Kulturpflanzen wie Gerste und
Weizen (Hirse fehlte) sowie Fruchtbäume. Es gab keinen
Pflug, die Felder und Pflanzungen wurden mit Hackbaumethoden
bewirtschaftet. An Haustieren gab es den Hund,
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die Ziege und das Schaf sowie das Schwein. Von Rind,
Pferd, Esel und dem im Westen des Mittelmeeres noch
jüngeren Kamel -'- das auf den Ostinseln erst nach der
Conquista eingeführt wurde - findet sich keine Spur.
Die Wolle des Haarschafes wurde nicht versponnen,
und als Kleidung dienten Felle und feine Bastgewebe. Ein
echter Webstuhl war unbekannt. Neben Gefäs sen aus Holz
gab es eine vielgestaltige Keramik, und zwar zum Teil mit
ästhetisch sehr ansprechendem Dekor. Sie wurde ohne
Töpferscheibe freihändig geformt.
Gebaut wurde nicht aus Lehm, sondern aus Holz
und Stein, ohne echtes Bindemittel im Sinne von Mörtel.
Natürliche Höhlen wurden zu Grab- und Wohnzwecken
verwendet; ausserdem wurden künst liche Grotten dort ausgeschachtet,
wo die Geologie es erlaubte. Das echte Gewölbe
war unbekannt, Überkragungsbauten (falsches Gewölbe)
scheint es hingegen gegeben zu haben.
Metall fehlte, ebenso fehlten in anderen Materialien
nachgeahmte Metallformen. Der Steinschliff war bekannt,
wurde aber nur sporadisch durchgeführt. Normalerweise
bestanden Werkzeuge und Waffen aus zurechtgeschlagenem
Gestein.
Von Rad und Wagen - in den alten Kulturen der
Sahara reichlich vertreten - findet sich keine Spur.
Als Waffen dienten verschiedenartige Keulen und
h ölzerne Wurfspeere mit feuergehärteten Spitzen, Wurfsteine
sowie Lanzen aus Holz. Pfeil und Bogen waren unbekannt.
Felsbilder im weiteren Sinne sind auf den Kanaren
überaus interessant und bedeutsam. Festhalten können wir
aber an dieser Stelle, dass von der hochstehenden figuralen
Felsbildkunst Nordafrikas mit ihren Bildern von Tieren,
Menschen, Wagen, Kultszenen usw. auf dem Archipel
keine Spur z u finden ist. Figurale Darstellungen sehr einfachen
Charakters wie etwa die bizarr wirkenden
Menschenbildchen im Barranco de Balos von Gran Canaria
- lassen sich mit den grossartigen Felsbildern etwa des
Atlasgebietes nicht vergleichen. Ein andersartiges Felsbildmaterial
bietet vor allem die Insel La Palma mit ihren
ornamental die Felsblöcke überwuchernden Spiral- und
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Kreisornamenten (Fuente de la Zarza, Lomo de la Fajana,
Cementerio de El Paso usw.), wobei hler formale Parallelen
nicht nach Nordafrika, sondern nach Nordwesteuropa
führen, etwa zu dem Dolmen von Petit Mont (Arzon, Bretagne)
oder zu Irlands Ganggrab-Wandsteinen (Gräber von
Loughcrew, Co unty Meath).
In typologisch-ergologischer Hinsicht bietet sich jedenfalls
das Gesamtbi ld einer echt urtümlichen Kultur ohne
Pf eil und Bogen, Rad und Wagen, Rind und Pf erd,
Webstuhl, Töpferscheibe und Backofen, von der vernünftigerweise
nicht gut angenommen werden kann, dass sie
erst in junger historischer Epoche auf die Inseln verpflanzt
wurde.
Dies wurde u.a. von J. Alvarez Delgado angenommen,
für den die Kanaren bis 100 v. Chr. unbesiedelt waren.
Gaditanische Seeleute, der Grieche Eudoxos von Kyzikos
(2. Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr.) und der Römer
Eustatius Sebosus entdeckten die Kanaren und erforschten
sie zwischen 125 und 25. v. Chr. und Juba II. von Mauretanien
bevölkerte und kolonisierte sie mit Gätulern aus
Afrika etwa im letzten Viertel des 1. vorchristlichen Jahrhunderts.
Einen wohl extremen Standpunkt nehmen in diesem
Sinne Palares Padilla (1976) und Mercer (1980) ein, die
von einer Herleitung der Altkanarier von strafweise deportierten
römerzeitlichen Berbern aus dem Maghreb sprechen.
Wieso diese nach ihrer Landung nichts mehr von
Pfeil und Bogen, dem echten Webstuhl oder dem Rad wussten,
um nur einige Kulturelemente zu erwähnen, ist ungeklärt
und kann offenbar nur mit einem kolletiven Gedächtnisverlust
der bedauernswerten Exilierten zusammenhängen.
Es ist zudem nicht recht einzusehen, dass straf weise
Deportierte vom Königreich Mauritania aus auf eine Inselgruppe
verfrachtet wurden, die seit mythischer Vorzeit
mit den "Ge filden der Seligen" in Verbindung gebracht
wurden. Eine solche Exilierung - von dem 72 v. Chr. in
Spanien ermordeten glücklosen römischen Politiker Quintus
Sertorius vergeblich angestrebt - wäre eher als Belohnung
denn als Strafe aufzufassen gewesen.
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Die Tatsache, dass das Rind in keiner noch so altertüm
lichen Form die vorspanischen Kanaren erreicht hat,
während es in der Sahara durch C-14-datierte Funde bereits
um 5700 v. Chr. belegt ist, mag zum Teil damit zusammenhängen,
dass auf kleinen Schiffen Rinder weniger
gut transportiert werden können als Schweine, Schafe,
Ziegen und Hunde. Dass jedoch diese kleinen Haustiere
vorhanden waren, lässt darauf schliessen, dass die Inselgruppe
nicht durch zufällig Verschlagene besiedelt wurde,
sondern von Kolonisten im Verlauf echter Kolonisat
ionsfahrten. Auch Fischer, die unfrei willig auf das Meer
hinausgetrieben werden, führen normalerweise keine Paare
zucht fähiger Haustiere mit sich. Wenn aber Schafe und
Schweine mitgeführt wurden, so wäre auch denkbar gewesen,
ein paar Kälber mitzunehmen - vorausgesetzt dass die
Besiedler der Kanaren mit der Rinderzucht vertraut waren.
Ob die al lgemein zu beobachtende Altertümlichkit
des altkanarischen Kulturbesitzes für das Fehlen des Rindes
auf den Inseln verantwortlich ist oder andere unbekannte
Faktoren, wird wohl nie mehr zu entscheiden sein.
Ging jedoch die Besiedlung der Kanaren von einer
auf Muschelsammeln und Fischfang spezialisierten Bevölkerung
aus, so ist bei dieser die Kenntnis der Rinderzucht
weniger wahrscheinlich als bei f e s t l ä n d i s c h e n
Volksstämmen.
Dabei sollen Kontakte der altkanarischen Bevölkerung
mit jener Nordafrikas in relativ jungen Epochen, bis
in die Römerzeit hinein, keineswegs geleugnet werden.
Schliesslich wurden vor den Küsten der Inseln im Meer
antike Amphoren gefunden, die historischen Berichte erzählen
von der Expedition Jubas II. und die runden Handmühlen
stellen in der Tat einen typologisch jungen Fremdk
örper im Kulturbesitz der Altkanarier dar. Felsinschriften
aus Küstennähe (El Hierro) erinnern - obwohl sie bis heute
nicht lesbar sind - zweifellos an Schrifttypen Nordafrikas,
können aber auf fremde Besucher hindeuten und müssen
nicht mit der eigent lichen Inselbevölkerung zusammenhängen.
Erwähnt wurden auch die sprachlichen Gemeinsamkeiten
mit den Berbern, freilich auch die Tatsache,
dass sie nicht das gesamte altkanarische Sprachmaterial
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erklären, sondern nur einen Sektor davon.
Wir werden davon ausgehen müssen, dass die
Besiedlung des kanarischen Archipels sukzessive in mehreren
Wellen erfolgte, wobei eine sehr altertümliche Grundstruktur
des Kulturbesitzes infolge weitgehend günstiger
Lebensumstände bis in die historische Zeit hinein erhalten
blieb; es bestand offenbar keine dringende Notwendigkeit,
ihn durch Innovat ionen tiefgreifend zu erweitern.
Wölfels Leitbild eines "insularen Freilichtmuseums
alteurafrikanischer Kulturen", das bis zur spanischen Conquista
existierte, sollte daher auch in unserer Zeit seine
Gültigkeit behalten. Dass auf den einzelnen Inseln unterschiedliche
Gesamtcharakteristiken zu beobachten sind,
dass also etwa Tenerife mit seiner robust-cromagnonid
geprägten Urbevölkerung kulturell einfacher wirkt als Gran
Canaria mit seiner vorwiegend graziler (mediterranid) auftretenden
Populat ion, die auch ohne Töpferscheibe eine
sehr formschöne, polychrome Keramik herstellte, wurde
wiederholt beobachtet. Der gemeinsame Grundbestand der
Inselbevölkerung ist jedoch nach meiner Ansicht sehr alt,
und bei der Analyse der Ergologie kommen wir zu einer
Schicht, die am ehesten mit jenen Epochen des ausgehenden
Mesolithikums vergleichbar ist, in der sich "megalithische"
Elemente herauszubilden begannen.
In der Besprechung des Buches des Verfassers "Die
Spur der Altkanarier", dem einige Absätze dieses Textes
entnommen sind, weist in der Zeitschrift "Kadath", Sommer
1984, Jacques Gossart auf die epipaläolithischen Kulturen
des südwest lichen Portugal hin, auf die Muschelhaufen
der Tajo-Mündung, doch sollten die Erwägungen des
Verfassers sich nicht dezidiert auf das Gebiet des heutigen
Südportugal beziehen.
Als hypothetischer Ausgangspunkt einer maritimen
Kolonisat ion des Kanaren-Archipels sollte vielmehr der
gesamte Südwesten der Iberischen Halbinsel ins Auge gefasst
werden, also etwa der Raum zwischen den heut igen
Städten Cadiz und Lissabon. Die gesamte Region mit einer
aus cromagnoniden und grazileren Menschen gemischten
Populat ion ist, wie Sibylle von Reden (1978, pp. 247-248)
resümierend schrieb, eine
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"der an prähistorischen Funden und Monumenten
reichsten von ganz Europa, deren ungewöhnliche ökologische
Bedingungen schon im Mesolithikum zu einer relativ
dichten Besiedlung führten. Der Tejo (spanisch Tajo), dessen
Lauf einen grossen Teil der Iberischen Halbinsel
durchquert, war eine der Wasserstrassen, auf denen die
Jäger und Sammler der Mittelsteinzeit ins Landesinnere
gelangten ..• Die C14-Datierung von Material aus einer
Abfallgrube ergab eine Zeitbestimmung um 7000 v. Chr. • •.
Die Ufer des Muge-Flusses wurden wegen ihrer glücklichen
Umweltsbedingungen seit dem älteren Paläolithikum
und bis heute von Menschen aufgesucht und seit dem Beginn
der Sesshaftigkeit fortlaufend besiedelt. In den obersten
Schichten ihrer Muschelhaufen (Concheiros; spanisch
Concheros) kamen Scherben einer einfachen, undekorierten
Keramik mit rundbogigen Töpfen ans Licht, und es
scheint, als sei der Beginn des Neolithikums in Portugal
auch mit dem Bau der ersten Steingräber - teils kleinen
Kisten, aber auch rundlichen Dolmen aus Megalithen -
verbunden gewesen. In den etwas später errichteten Ganggräbern
mit runden Kammern fand man Mikrolithen
(Kleinklingen) mittelsteinzeitlicher Tradition Obwohl
das Alter der portugiesischen Megalithkultur durch den
Mangel an mit der C14-Methode datiertem Material noch
ungewiss bleibt, scheint es heute sicher, dass sie eine lokale
Entwicklung darstellte, deren religiöse Hintergründe
wir nicht kennen .•. Im 4. Jahrtausend war die portugiesische
Grossteinkultur in voller Entfaltung, ebenso wie die
bretonische ... , ( wobei sich) in Portugal neben der Grottenkultur,
die sich über einen Grossteil der Pyrenäenhalbinsel
verbreitete, mit der Megalithkultur eine folgenreiche
eigene Entwicklung abzeichnete, die ebenfalls für ganz
Iberien und vielleicht noch für weitere Räume bedeutungsvoll
wurde."
Der Band 22/1981 der "Madrider Mitteilungen" enthält
unter anderem den Aufsat z von K. Spindler "Zum
Enddatum der portugiesischen Muschelhaufen", der auf Funde
von Keramik in den jüngeren Schichten im atlantischen
Küstengebiet Mittelportugals hinweist, ebenso auf Knochen
von Haushund und Schaf. Die Urheber der Muschelhaufen
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haben, Spindler zufolge, noch nicht Ackerbau und Viehzucht
im Sinne der neolithischen Kulturen betrieben, sondern es
sei eher von einem "keramikführenden Mesolithikum" inmitten
von kulturell fortgeschritteneren westiberischen
Neolithikern zu sprechen, "so dass die beiden unterschiedlichen
Kulturzustände bei wechselseitiger Beeinflussung geraume
Zeit nebeneinander existierten." So seien auch
durchbohrte Steinanhänger und Mahlsteine mit Stössel erklärlich,
und Radiokarbondaten von Muge zufolge lägen die
mittleren Alterswerte der portugiesischen Muschelhaufen
nur 100 Jahre unter jenen der südfranzösischen CardialKeramik.
Wir beobachten hier offenbar den Charakterzug
einer konservativen Grundhaltung der Muschelsammler und
Mikrolithen-Verfertiger, der von der Nacheiszeit bis in die
Epoche der neolithischen Abdruckkeramik eine kaum veränderte
Lebensweise erschliessen lässt und schon dadurch
an die typologische Einfachheit der altkanarischen Kultur
gemahnt. In dieser meso-neolithischen Mischzone sind wohl
die Ansatzpunkte zur typologischen Position der Altkanarier
mit ihrem "embryonalen Megalithikum" zu suchen.
Halten wir fest, dass bereits im ausgehenden Epipaläolithikum,
bzw. in der Mittelsteinzeit, die durch die
Vertrautheit mit dem Meer, durch Kleinklingen und physisch-
anthropologisch durch das Auftreten von cromagnoniden
und grazilen Menschentypen in Westeuropa auszeichnet,
Anzeichen für den früher besprochenen Komplex ausprägten,
dessen Bezeichnung als "Megalithkultur" etwas
problematisch ist.
Die in der älteren urgeschichtlichen Literatur deutlich
gezogene Abgrenzung einer Jungeren neolithischen
Epoche mit Steinschliff und Keramik von einer älteren mit
K leinklingen und noch ohne Keramik wurde in der letzten
Zeit, was das jüngere Capsien von Muge und von anderen
Fundorten betrifft, in Frage gestellt. Diese Capsien-Leute
mit zum Teil cromagnoniden Zügen verkörpern damit die
gleichen Mischungsmerkmale, wie sie auch für Nordwestafrika
charakteristisch sind; Pedro Bosch-Gimpera schrieb
(1974, 86): "Nach den neuen afrikanischen Funden, den
Menschen von Mechta el-Arbi des oberen Capsien und Afalou
des Oranien (=lberomarusien), ... betrachteten wir die
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Menschen von Muge als verwandt mit den betreff enden
Rassen aus Afrika ..• Vielleicht handelt es sich um das
Fortleben von Merkmalen im Zusammenhang aller anthropologischen
Entwicklungen während der jüngeren Steinzeit
Europas und Afrikas ..• Auf jeden Fall darf man die Menschen
von Muge als Vertreter der Rassengeschichte des
Capsien und seiner Beziehungen auffassen, und zweifellos
spielten sie in der anthropologischen Entwicklung des Neolithikums
der Iberischen Halbinsel eine grosse Rolle."
Das Ineinanderfliessen von robusten und grazilen
Menschenformen im Zusammenhang mit mesolithischer
Kleinklingenkultur ist also keineswegs auf Nordwestafrika
beschränkt, sondern auch auf der Iberischen Halbinsel, an
der Küste des Atlantiks, zu beobachten.
Wenn aus Afrika bekannte - dort zuerst bekannt
gewordene - Typen und Komplexe auch in Europa nachzuweisen
sind, ist deshalb noch nicht gesagt, dass aU;ch
der Weg der Verbreitung von Afrika nach Europa rekonstruierbar
wäre. Auch die Gegenrichtung oder eine Verbindung
in beiden Richtungen ist denkbar. Zumindest für
den cromagnoniden Anteil der gemischten Bevölkerung ist
der nördliche Ursprung wahrscheinlicher, während der grazilere
Menschenschlag ursprünglich wohl im Ostmittelmeer
beheimatet war.
"Conchei ros", "Concheros" oder "Kjökkenmöddinger",
grosse Muschelhaufen und Reste mesolithischer Menschen,
wurden auch weiter im Norden gefunden, auf den
Inseln Teviec und Hoedic vor der Küste der Bretagne
(Tardenoisien-Kultur). Es ist zu erwähnen, dass diese Inseln
einst Teile des Festlands waren und erst durch den
nacheiszeitlichen Anstieg des Meeresspiegels, vermutlich
um 5000 v. Chr., von diesem losgetrennt wurden, als auch
die bretonischen Flusstäler von Auray und Crach von der
Mündung her zu "ertrinken" begannen.
Eigentliche Grossteinbauten gibt es in dieser Epoche
noch nicht, und auch Keramik fehlt noch, soweit wir bisher
wissen. Sie erscheint erst dann, als das Megalithphänomen
sich deutlich ausprägt. Bei der Betrachtung der
seefahrenden Mesolithiker Westeuropas aber blicken wir
anscheinend in die Werkstatt, in der das Megalithphäno-
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men entstand, wenn es auch in der typischen Ausprägung
jünger ist. Unzweifelhaft hängt es irgendwie mit den Atlantikküsten
Europas zusammen.
"Der Atlantische Ozean", schrieb Sibylle von Reden
( 1978, 23), "stellt die Schiffahrt vor schwierigere Aufgaben
als das Mittelmeer. Völker, die diese Herausforderung
anzunehmen wagten, entwickelten sich ohne Zweifel zu
den besten Seefahrern ihrer Zeit. Wer den stürmischen
Ozean mit seinen tückischen Gezeiten meistern konnte,
war den Gefahren des Mittelmeeres besser gewachsen als
alle mediterranen Seeleute. Dürfen wir uns die Träger des
megalithischen Baustils als ferne Vorläufer der Wikinger
vorstellen, die rund 4000 Jahre später ihre Eroberungszüge
bis Sizilien ... ausdehnten? Gelangten sie entlang der atlantischen
Küste bis Gibraltar und nach Südspanien? Befuhren
sie die Loire, die Garonne und die Rhone und erreichten
sie aus oder über Iberien Korsika, Sardinien und
die Balearen? Diese Möglichkeit ist nicht sicher auszuschliessen.
Mit der Annahme einer west-östlichen Diffusion
der Megalithbauten ist die Frage noch nicht beantwortet,
woher der Anstoss zur grandiosen Entfaltung
einer ganz auf ewige Dauer ausgerichteten Bauweise kam,
die vorwiegend im Dienst der Verstorbenen stand."
Wenn dies zutrifft, so ist nicht verwunderlich, dass
das Megalithikum, nach Wölfel 1942, 127, "nicht kontinental,
sondern maritim" verbreitet wurde: "Es findet sich
an den Meeresküsten, an den Binnenseen und den grossen
Strömen. Daraus müssen wir folgern, dass es eine Kultur
von Seefahrern war .•. Auf den Kanarischen Inseln war eine
direkte Weiterentwicklung des Megalithikums noch zur
Zeit der Entdeckung Amerikas lebendig."
Was Wölfe} mit "Weiterentwicklung" meinte, ist
leicht verständlich, wenn wir bedenken, dass er die Unterschiede
registrierte, die sich im Kulturbesitz der Altkanarier
gegenüber jenem in den Räumen des "klassischen
Megalithikums" in Nordwesteuropas manifestieren. Sie
können entweder so zu deuten sein, dass man einen Verlust
einschlägiger Kulturgüter auf dem kanarischen Archipel
annimmt; andererseits besteht auch die Möglichkeit,
an eine Übertragung der Kultur auf den Kanaren zu ei-
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nem Zeitpunkt zu denken, als die "megalithischen" Phänomene
noch nicht voll ausgeprägt, sondern erst im Entstehen
begriffen waren. Die allgemeine Einfachheit des Kulturbesitzes
der Altkanarier, die wir weiter oben charakterisiert
haben, macht in der Tat eher den Eindruck einer
echten Archaik als jenen einer sekundären. Wenn die
wichtigsten Siedlerwellen in einer Epoche des sich erst
schrittweise herausbildenden "Megalithismus" die Inseln
erreichten, so ist es wahrscheinlich, dass in der marginalen
Isolation der Inselgruppe dieses Stadium ohne wesentliche
Veränderung bis in historische Zeiten erhalten blieb.
Von der T ypologie der - freilich nicht einheitlichen
- altkanarischen Kultur her ist jedenfalls eine basale Besiedlungswelle
durch epipaläolithische oder spätmesolithische
Fischer, Muschelsammler und Seefahrer plausibel, also
durch jene "prosperous mesolithic fishermen", die Glyn
Daniel (in "Antiquity", July 1981) im Süden von Portugal,
an den Küsten der Bretagne, auf Sligo, Sjelland und Südschweden
als die Initiatoren der Megalitharchitektur von
West- und Nordeuropa findet.
Dies muss in chronologischer Hinsicht nicht unbedingt
bedeuten, dass die erste Siedlerwelle die Kanaren
tatsächlich bereits in der Zeit des Mesolithikums erreicht
haben. Es ist denkbar, dass im Süden der Iberischen Halbinsel
die an der Küste lebenden meervertrauten Küstenbewohner
noch in einer Epoche "prämegalithisch" blieben,
als der Gesamtkomplex weiter im Norden bereits dezidiert
ausgeprägt war.
Ein solches "embryonales Megalithentum" erscheint
dem Verfasser für den altkanarischen Kulturbesitz als eher
kennzeichnend als die von Wölfel angenommene "Weiterentwicklung"
des Phänomens.
Fassen wir nun zusammen, was sich im Hinblick auf
"Megalithisches" auf den Kanaren sagen lässt:
"Großsteinbauten im eigentlichen Sinn gibt es auf
den Kanaren nicht, doch als im ethnologischen Sinne megalithisch,
durch Erscheinungsformen einer bestimmten
Spiritualität oder Religion belegt, können dennoch viele
Z üge der altkanarischen Kultur angesprochen werden: wenn
auch die geologischen Voraussetzungen dafür fehlten, um
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hier - wie in der Bretagne - Granitgneisblöcke aufeinander
zu türmen, was ja auch durch die Existenz natürlicher
Höhlen und leicht zu Grotten ausschachtbarer Tuffe gar
nicht nötig war. Auch gab es natürliche Monolithen, die
ein Errichten von Menhiren erübrigten.
Es liesse sich dagegen anführen, dass wir bisher
keine Radiokarbondaten von den Kanaren kennen, die ein
chronologisches Alter der Kultur in Epochen festzulegen
erlauben, die mit den Muschelhaufen von Muge in Portugal
oder Teviec vor der bretonischen Küste korrespondieren.
Doch ist denkbar, dass zum Beispiel Grabhöhlen in relativ
junger Vergangenheit neu belegt wurden, wodurch die
datierbaren organischen Reste kein grosses Alter nachweisen
können. Angesichts der erst in den Anfängen stehenden
Chronologie der kanarischen Kultur sollten aus dem
bisherigen Fehlen hoher Radiokarbondaten keine voreiligen
Schlüsse gezogen werden. Auch wenn es älteres datierbares
Material gibt, muss der Ausgräber erst das
G lück haben, es auch im Zuge seiner Arbeiten aufzufinden
- dies war offenbar bisher nicht der Fall.
Es ist an dieser Stelle nicht möglich, alle offenbar
nicht nur altertümlich wirkenden, sondern allem Anschein
nach auch wirklich alten Einzelzüge des geistigen Kulturbesitzes
anzuführen, die sich etwa in den Bereichen "Religion
und Gesellschaft" nachweisen lassen. Dies hat der
Verfasser in seinem Buch "Die Spur der Altkanarier" bereits
ausführlich darzustellen versucht.
Dass das sich hier bietende Gesamtbi ld nicht mit
der Annahme vereinbaren lässt, die Kanaren wären erst
von exilierten Mauretaniern besiedelt worden, die in ihrer
neuen Heimat alle Inhalte ihrer religiösen und soziologischen
Strukturen ebenso vergessen hätten wie alle Errungenschaften
des materiellen Kulturbesitzes, müsste eigentlich
a l s e v i d e n t bezeichnet werden. Nicht jedes
Gesamtbi ld, das auf den ersten Blick als "ganz einfach
und plausibel" erscheint, wirkt auch bei genauerer
Betrachtung so unangreifbar und naheliegend. Das Panorama
einer in mehreren Wellen erfolgenden Besiedlung des
Archipels, dessen Bevölkerung ihre auf den einzelnen Inseln
leicht variierende ethnische Identität an Ort und Stelle
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herausbildete, könnte etwa so ausgesehen haben:
Im ausgehenden Mesolithikum - oder im beginnenden
Neolithikum, wenn wir eine kulturell sehr konservative
Seefahrerbevölkerung Südwesteuropas annehmen - bildete
sich im Süden der Iberischen Halbinsel eine nautische
Tradition heraus, die zu Hochseefahrten und zur Entdeckung
und Erstbesiedlung des Kanarischen Archipels
führte. Dieser Raum lässt Fahrten in diese Richtung infolge
der Strömung von Luft und Meer auch mit einfachen
technischen Mitteln zu. Die nautische Tradition dieses
Raumes reicht bis in die frühgeschichtliche Epoche
der Tartessos-Kultur, die von den Phöniziern und Karthagern
um 500 v. Chr. überwunden wurde.
Die Altkanarier haben ihren Archipel auf dem Seewege
erreicht, und ihr Kulturbesitz legt nahe, dass dies
bereits in der Epoche geschah, als sich das eigentliche
Neolithikum erst zu formen begann. Wegen der "elysischen"
Natur der damals noch reich bewaldeten Inseln bestand
kein Anlass dazu, am Rand der Ökumene wesentliche
Innovationen einzuführen, und der archaische Zivilisationszustand
blieb ohne grosse Veränderungen erhalten,
wie er einst aus dem Land um die Strasse von Gibraltar
und von der Westküste der Iberischen Halbinsel her mitgebracht
worden war.
Die Erstbesiedler waren Nachkommen der Iberomarusier
mit cromagnoniden und mediterranen Merkmalen
und aus ihrer Sprache bildete sich, parallel zum Berberischen
auf dem Festland, das Altkanarische heraus, in jener
Form, in der es die Chronisten bruchstückweise aufzeichneten.
Da wegen der Wind- und Strömungsverhältnisse
Reisen zu den Kanaren und noch mehr von dort zurück für
nautisch einfach ausgerüstete Festlandsbewohner schwierig
waren, blieb die weitgehende Isolation, von sporadischen
Kontakten in jüngeren Epochen abgesehen, bis in die Neuzeit
erhalten.
Die Kanaren waren ein lebendiges Museum von Kulturphänomenen
des steinzeitlichen Westeuropa, das erst
durch die Conquistadoren des 15. Jahrhunderts geschlossen
wurde.
Im Zuge der Conquista wurden die Altkanarier nicht
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usgerottet, sondern von den Eroberern akkulturiert; dies
ist kulturhistorisch bedauerlich, aber bei Kontakten mit
grossem zivilisatorischem Gefälle ein unvermeidlicher
menschheitsgeschicht licher Vorgang.
Dass die Hispanisierung der Altkanarier binnen kurzer
Zeit so naht los glückte, dass spätere Besucher vergeblich
nach wilden Ureinwohnern Ausschau hielten und die
schwarze Legende von ihrer restlosen Ausrottung verbreiteten,
ist einerseits sicherlich nur dadurch zu erklären,
dass die Conquistadoren genetisch für die Altkanarier keine
Fremden waren - sondern in zivilisatorischer Hinsicht
erfolgreichere Vettern gleicher Abstammung, blass mit
anderer Sprache und Religion. Beides aber konnten sich
die intelligenten, nach tapferem Kampf überwundenen Insulaner
leicht aneignen.
Eine ganz einfache Ant wart auf die häufig gestellte
Frage nach der Herkunft der Altkanarier kann auf diese
Weise freilich nicht geboten werden. Zu jenen Altkanariern,
wie die spanischen Eroberer sie anget raffen haben,
wurden sie erst im Laufe der Zeit auf ihren Inseln selbst.
Ihre Ursprünge liegen zum Teil sicherlich in grosser zeitlicher
Tiefe, was durch Kontakte in jüngeren Epochen nur
unwesentlich verschleiert wird. Die gesamte Problematik
ist vom menschheitsgeschichtlichen Standpunkt auf jeden
Fall bedeutsam genug, um jede Anstrengung durch die
Fachleute aller einschlägigen Disziplinen voll und ganz zu
recht fertigen.
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