Hans BIEDERMANN, Graz
ZUR TYPOLOGIE DER ALTKANARISCHEN KULTUR
Die Archaologie der Kanarischen Inseln verfügt über eine Reihe von wertvollen
Einzelausgrabungen, aber es mangelt ihr eine einheitliche Synthese im
Hinblick auf eine durch exakt erfa.Bte Schichtenfolgen gestützte relative
Chronologie. Eine Abfolge von Stilen oder ,,Kulturen" im Sinne der Prahistorie
ist noch nicht greifbar, und so ist derzeit erst andeutungsweise zu
erfassen, wie gro.B das ,,typologische Alter" der altkanarischen Kultur ist.
Da.E darüber hinaus auch noch echte Ansatzpunkte für eine absolute Chronologie,
etwa aufgrund von c
14 -Daten oder anderer physikalischer Methoden
praktisch fehlen, stellt eine weitere Komplikation des an sich schon
schwierigen Problems dar.
Dies ist umso bedauerlicher, als nach dem heute moglichen Augenschein
die auf den Kanaren bis in die Zeit der Entdeckung Amerikas hinein konservierten
Kulturformen ein Stadium zeigen, das in anderen Regionen Wei.Bafrikas
langst durch jüngere Horizonte überlagert wurde und, grob gesprochen,
einen typologischen Bestand reprasentiert, der etwa 5 Jahrtausende
alt zu sein scheint. Da.E wir ihn aus einer zeitlichen Distanz von nur
5 Jahrhunderten betrachten konnen und da.E es Augenzeugenberichte aus der
Entdeckungzeit gibt, die uns zu diesem Fundgut die Texte liefern, stellt eines
der Hauptmotive dafür dar, da.E die Erforschung dieses ,,klassischen Rückzugsgebietes
altmediterraner Kulturen" Gegenstand unseres Institutes ist. Es
handelt sich somit um eine Problematik, die über die regionale Betrachtungsweise
im Sinne einer ,,Heimatkunde einer spanischen Provinz", die in der Tat
in Mitteleuropa deplaciert ware, weit hinausgeht. Um all dies andeutungsweise
in einer Form darzustellen, die auch den Nicht-Afrikanisten unter
unseren Mitgliedern zeigt, worum es hier geht, soll diese skizzenhafte Zusammenfassung
verstanden werden.
Soweit sich das kanarische Fundgut mit jenem des festlandischen Wei.Bafrika
vergleichen la.Bt, konnte es als eine Sonderform des ,,Neolithikum mit
Capsien-Tradition" (Neolithic-of-Capsian-Tradition) im Sinne von McBurney
und R. Vaufrey 1 angesprochen werden, Schichtenfolgen dieser Art sind etwa
in der Hohle von Dar es-Saltan in Marokko und Garet et-Taleb im südlichen
Oran gesichert worden, und ihnen entspricht die ,,Bedouin"-Kultur der
Kharga-Oase. Es handelt sich um eine Kleinklingen-Kultur mit feiner Ah-
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spliB-Retusche, wobei die scharfen Steinsplitter vorwiegend zur Armierung
von Holzgeriten und Holzwaffen gedient haben konnen. Die Keramik ist mit
Kerbmustern verziert und besteht vorwiegend aus GefaBen mit kugeligem
Korper und nach auBen gebogenem Rand. Anthropologisch scheint diese
,,Obere Capsien-Kultur" vorwiegend von einem cromagnoniden Menschentypus
getragen worden zu sein, wie er von der Fundstelle von Mehta el-Arbi
her bekannt wurde. Es konnte sich um eine Kultur von weillafrikanischen,
europiden Sahara-Bewohnern gehandelt haben, die ihren Lebensraum im
Inneren des fortschreitend austrocknenden Gebietes verloren und sich an die
Küsten zurückzogen, sofern nicht groBe Oasen gleich Inseln in der sich herausbildenden
Sahara ihnen Lebensmoglichkeiten boten. Wahrend im Ost.en,
im Niltal, die Kulturen des vordynastischen Agypten mit einem voll entwickelten
Neolithikum, mit Ackerbau und Viehzucht um etwa 5000 v.Chr.
entstanden, stagnierte die Entwicklung im Westen fast vollig. Fabrizio Morí
sieht in der fortschreitenden Desikkation des Sahara-Gebietes eine Triebfeder,
die jene V olker nach W es ten und von der W estküste N ordafrikas den
Kanarischen Inseln zudrangte2
• Damit laBt sich das kulturelle Inventar der
altkanarischen Kultur - die, wie erwahnt, an das Capsien-Neolithikum erinnert
- zum Teil erklaren. Hinzu kamen aber ofenbar auch andere Elemente,
die sich aus marinen Kontakten des Archipels mit dem Mittelmeerraum
erklaren lassen.
Die materielle Kultur der Kanarischen Ureinwohner wirkt, nach dem
Fundinventar zu schlieBen, auf den ersten Blick weit primitiver, als sie bei
genauerer Betrachtung in typologischer Hinsicht tatsachlich war. Es gibt
zwar keine Hinweise auf eine Kenntnis der Metallbearbeitung, und auch sind
die Steinwerkzeuge nicht durchbohrt, wie es für ein voll entwickeltes Neolithikum
charakteristisch wire. Es handelt sich, wie beim festlandischen
,,Capsien-Neolithikum", um kleine, meist feinretuschierte Klingen aus
hartem Gestein (Phonolith, Obsidian), aber auch an den Randern geschliffene
Steinwerkzeuge sind vorhanden - so vor allem das einzigartige ,,Universalwerkzeug"
ohne Schaftung, das in der bloBen Hand gehalten wurde
(Wolfel gebrauchte den Ausdruck ,,in die Hand geschaftet") und das als Keil,
Messer und Axt gebraucht werden konnte. Hier wire eine Durchbohrung
überflüssig; die meisten Gesteine der Kanaren, die für die Werkzeugherstellung
geeignet sind, lassen sich mit einfachen Mitteln kaum durchbohren.
Materialien wie Phonolith und Obsidian erfordern auch keine weitgehende
Bearbeitung, um als Schneidewerkzeuge verwendet werden zu konnen. Ihre
klingenformig abspringenden Splitter sind haarscharf und lassen sich sofort
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zum Schneiden einsetzen. D.J. Wolfel erzahlte oft, da.B er bei Wanderungen
durch die Tomatenpflanzungen von Tenerife scharfe Steinsplitter vom Boden
auflas und mit ihnen die reifen Früchte von den Stauden schnitt. Da.B derartige
Umstande die Ausbildung einer hoheren Technologie nicht begünstigen,
weil ja kaum eine Veranlassung dafür bestand, bedarf wohl keiner naheren
Erorterung.
Wenn Menschen mit einer neolithischen Kultur einen Lebensraum mit
derartigen Gegebenheiten besiedeln, ist zu erwarten, da.B sie einen Teil ihrer
technologischen Fertigkeiten verlieren werden. Da.Bes sich beim Kulturbesitz
der kanarischen Ureinwohner nicht um jenen einer echt palao- oder mesolithischen
Kultur handelt, zeigt übrigens schon die Existenz einer sehr
formenreichen und hochstehenden Keramik, wenn auch die Kenntnis der
Topferscheibe fehlte; noch heute werden in Chipude (Insel Gomera) TongefaBe
in der traditionellen Technik hergestellt, wenn auch zum Teil mit
Modifikationen, die den Wünschen der andenkensuchenden Touristen entgegenkommen:
so etwa wird der traditionellerweise kugelige Boden durch
einen flachen GefaBboden ersetzt, damit der Tontopf eine bessere Standfestigkeit
auf Tischen gewinnt 3
Wir müssen demnach von einer lokalen Sonderform der ,,Neolihic-ofCapsian"-
Tradition sprechen, die zunachst noch keine Elemente der Straten
,,Megalithikum" und ,,Archaische Hochkultur" besessen zu haben scheint.
DaB diese in dem heterogenen Inventar der Inseln dennoch vorhanden waren,
setzt jene Kontakte voraus, die aben angedeutet wurden.
Hinweise auf eine megalithische Beeinflussung finden sich immer wieder,
wenn wir davon ausgehen, da.B ,,Megalithikum" nicht unbedingt ,,Dolmenkultur"
heillen muB; groBe Grabbauten waren ofenbar nicht vorhanden,
wobei es übrigens nicht unmoglich ist, da.B sakrale Monumente dieser Art im
Zuge der Christianisierung zerstort wurden. Wichtiger ist aber wohl das
Fehlen von geeigneten Bausteinen für die Errichtung von GroBsteinbauten,
wie sie etwa der von Klüften durchsetzte Granitgneis der Bretagne mit seinen
,,vorgeformten Blocken" darstellt. Die Trachyte und Basalte der Kanaren
besitzen eine vollig andere Struktur und sind als Baumaterial für Steintische
wesentlich schlechter geeignet.
Wichtiger ist aber wohl noch die Tatsache, saB es im Bergland der groBen
Inseln keinen Mangel an Tufgesteinen gibt, die auch mit einfachen Werkzeugen
leicht ausgeschachtet werden konnen, um auf diese Weise künstliche
Hohlen zu ergeben. Der Dolmen ist eine aus Steinblocken gefügte ,,künstliche
Grotte in einem künstlichen Berg" 4
; wenn es natürliche Berge gibt, die Grab-
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grotten - wie übrigens auch Bauten für Lebende - zu bauen gestatten, fallt
die wesentlichste Triebfeder für die Errichtung megalithischer Grabanlagen
weg, die - wie oben erwahnt - auch aus geologischen Gründen nur schwer
moglich ware. Es handelt sich somit um eine ganz ahnliche Situation wie
jene, die uns im Hinblick auf die leicht zu beschafenden Steinklingen begegnet
ist - eine hohere Technologie ist hier aufgrund natürlicher Gegebenheiten
nicht erforderlich.
Das Megalithikum manifestierte sich daher auf den Kanaren nicht durch
gro.Be Steinbauten, wohl aber durch die Petroglyphen im Sinne von Maandern,
Spiralen und konzentrischen Kreisen, die im l. Band unseres Jahrbuches
(Almogaren 1) beschrieben wurden, weiters in der Existenz und
kultischen Verankerung natürlicher und künstlicher Menhire und Batyle, in
Libationsrinnen und Napfchensteinen (vgl. H. Nowak: Ein Bergheiligtum der
Altgomerer, Fortaleza de Chipude. Raggi Heft 4, Zürich 1969), schlie.Blich in
zahlreichen kleinen Idolplastiken in Gestalt fettleibiger Frauen, die sich mit
jenen anderer megalithischer Gebiete (Malta!) vergleichen lassen. Da.B in
religioser Hinsicht die altkanarischen Kulte voll an jene Eurafrikas anzuschlie.B
en sind, hat D.J Wolfel in seiner Studie ,,Die Religionen des vorindogermanischen
Europa" mit zahlreichen Beispielen sehr exakt belegt.
Wenn wir damit, ohne erst auf andere Kriterien wie etwa die im Sinne des
Neolithikums vorwiegend produzierenden Wirtschaftsformen, naher einzugehen,
den ersten Eindruck eines sehr urtümlich wirkenden Kulturinventars
als ,,Pseudo-Primitivitat" erkennen, so la.Bt sich andererseits auch nicht
leugnen, da.B viele Elemente barbarisiert und vergrobert anmuten. Im Hinblick
auf die ideogrammartigen Petroglyphen, die ein dem Megalithikum
gegenüber jüngeres Stratum reprasentieren, wurde dies bereits festgestellt
(Almogaren 1, S.115-116): es scheint oft, als waren diese Zeichen sekundar
vereinfachte Wiedergaben mediterraner Vorbilder.
Wenn D.J. Wolfel einst von einer ,,Westkultur" sprach, die sich auf den
Kanaren manifestiert haben sollte, so ist dies nur so zu verstehen, da.B er für
viele Kulturelemente dieses Raumes keine Vorbilder im ostlichen Mittelmeerraum
fand und daher folgerte, diese mü.Bten im atlantischen Raum autochthon
sein. Das Zentrum dieser Kultur waren ofenbar nicht die Kanaren
selbst, sondern allem Anschein nach ein küstennahes Gebiet im westlichen
Wei.Bafrika (vgl. Biedermann, Bemerkungen zum Problem der ,,Westkultur"
von D.J. Wolfel. I.C.-Nachrichten Nr.3, Hallein 1970). Wenn Wolfel in
diesem Zusammenhang an das an sich archaologisch sehr interessante Gebiet
der Spanischen Sahara dachte, so müssen wir auf die Tatsache hinweisen, da.B
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von dort aus die Kanaren nur bei Durchkreuzung einer sehr starken Stromung
des Windes und des Meeres erreichbar waren. Das Gebiet von Río de Oro
ist ofenbar seinerseits ein Raum, der Ausstrahlungen aus einem anderen
Nukleus der Kulturentwicklung aufnahm, das wir weiter nordlich - in Westmarokko
- suchen müssen.
Von einem westmarokkanischen Gebiet aus sind die Kanaren auf dem
Seewege leicht erreichbar, und zwar vorwiegend auf dem Wege einer Ahtrift
oder Verschlagung, die von den ,,Saulen des Herakles" entweder zu diesem
Archipel oder - falls es verfehlt wird - zwangslaufig nach 50 bis 60 Tagen in
den Raum des ,,amerikanischen Mittelmeeres", in den Golf von Mexico
fuhrt. Hiefür gibt es Beispiele aus historischer Zeit. Heyerdahls Ra-Expeditionen
verfolgten nicht den Zweck, diesen leicht gangbaren Seeweg an sich
zu erweisen, denn dieser war nie bezweifelt worden - sondern es handelte
sich darum, seine Gangbarkeit auch mit Hilfe von Balsa-artigen SchilfbündelfloBen
darzulegen.
Die Tatsache, daB die Altkanarier auf ihren Inseln nicht etwa eine ganz
eigenstandige Hochkultur entwickelten, sondern auf ihrem insularen AuBenposten
auf dem altertümlichen Stadium früher Epochen verharrten - diese
kulturelle Stagnation ist ein überaus bemerkenswertes Phanomen, das sich
wohl nur zum Teil aus dem geschilderten Mangel an Rohstofen und dem
Vorhandensein leicht erreichbarer und gleichwertiger Materialien erklart.
Sind die Inseln auch auf dem Seewege von Nordwestafrika aus leicht erreichbar,
so ist ein Rückweg, also eine echte Verbindung mit diesem Raum, nur
sehr schwer zu bewerkstelligen. Ofenbar ist das Stehenbleiben auf einem
archaischen Stadium ein Kennzeichen vieler von ihrem Kerngebiet isolierter
Kolonien, das vielleicht demographische Ursachen hat.
Kleine, isolierte Volksgruppen verfügen nicht über einen für die kulturelle
Fortentwicklung notigen Prozentsatz von schopferischen hochbegabten
Menschen. Eine groBere Anzahl von Menschen mit guten Kommunikationsmoglichkeiten
bedingt eine raschere kulturelle Umstellung (bedenken wir,
daB alle wesentlichen Errungenschaften der modernen Zivilisation dem letzten
Jahrhundert entstammen: einem Zeitraum also, in dem auch die Zahl der
Individuen steilkurvig angestiegen ist). Kleine Populationen bleiben in der
Regel auf dem Status der ,,Lostrennung" stehen und konnen im günstigsten
Fall dieses Stadium aufrechterhalten, sich aber kaum jemals eigenstandig umund
weiterbilden.
Eine weitere Erklarung für die kulturelle Stagnation der ,,aborÍgenes", für
die der Ethnologe so dankbar ist, mag in der 6kologie der Inselwelt liegen.
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Wenn die Kanaren heute als ,,Inseln des ewigen Frühlings" gepriesen und als
Urlaubsziel begehrt werden, so kann das günstige Klima dieses Archipels auch
dazu beigetragen haben, ihren einstigen Bewohnern einen Stimulus für die
Entwicklung hoherer, auf Vorratsbildung basierender Wirtschaftsformen zu
nehmen. Wahrscheinlich wirkten alle diese Faktoren zusammen, um das
ethnologisch so bedeutsame Refugium alt-wei.Bafrikanischer Kulturen über
die J ahrtausende hinweg bestehen zu lassen.
Wichtig ist, daB die Kanaren ein atlantisches ,,Museum archaischer Kulturformen"
bildeten, wenn diese auch nicht so primitiv waren, wie sie dem-Únkundigen
auf den ersten Blick erscheinen - ein Museum, das erst in historischer
Zeit durch die Conquistadoren geschlossen wurde. Noch immer aber sind
seine Archive vorhanden - reiche Bauwerksreste, schriftlich fixierte Berichte,
Hinweise auf die alte Sprache und ihre Dialekte, Spuren der alten Kultur
im Volksleben der rezenten Kanarier, Felsinschriften und vieles mehr, dessen
Dokumentation und Interpretation sich das ,,Institutum Canarium" zum Ziel
gesetzt hat.
Kein Zweifel kann an der Tatsache bestehen, daB die Beschaftigung mit
der Kultur der kanarischen Ureinwohner nicht bloB ein Anliegen der ortsansassigen
Gelehrten ist, sondern darüber hinaus das groBte Interesse aller mit
den Fragen des Kulturwandels und der Kulturverbreitung vertrauten Ethnologen
beanspruchen darf.
ANMERKUNGEN:
1 C.M.B. McBurney, The Stone Age of Northern Africa. Harmondsworth 1960, S.251 f.
- Raymond Vaufrey, in Handbuch der Weltgeschichte, hrsg. von A. Randa, Olten,
3.Aufl. 1962, Sp. 124 f.
2 Vortrag über die Felsbilder des Djebel Acacus, gehalten im Rahmen der J ahrestagung
des I.C., Hallein, Mai 1971.
3 Information von H. Nowak, Hallein (Beispiele für diese Keramik im Halleiner Keltenmuseum).
4 Diese von Wolfel übernommene Formulierung bei Biedermann 1963 im 4. Band der
Ullstein-Kunstgeschichte, S.20 (,,Das europaische Megalithikum").
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Zwei beschadigte Exemplare des altkanarischen ,,Universal-Werkzeugs". Zeichnungen
aus dem NachlaB von D. J. Wolfel
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RESUMEN
El autor deplora la falta de órden en las excavaciones estratigráficas, por
lo que la fijación tipológica y cronológica de la arqueología canaria se hace
mucho más difícil. Piensa en una cultura básica de tipo neolítico norteafricano
según la tradición capsiense, habiendo recibido más tarde influencias
sucesivas que promovieron el nacimiento de una cultura neolítica particular
con instrumentos únicos.
El hecho que esta cultura haya prevalecido hasta el tiempo de la Conquista,
está vinculado al fenómeno de estancamiento cultural frecuente de las
partes exteriores aisladas. Así formaban las Islas Canarias un "museo atlántico
de cultura arcaica" que es, para el arqueólogo actual, del máximo interés.
I I
RESUME
L'auteur regrette le manque de suite dans les fouilles stratigraphiques; aussi
la fixation typologique et chronologique de l'archéologie canarienne devient
extremement dificile.
11 pense a une culture de base de type néolithique nordafricain dans la
tradition capsienne, qui rec;:ut plus tard des influences successives donnant
naissance a une culture néolithique particuliere avec des instruments uniques.
Le fait que cette culture est restée inchangée jusqu'aux temps de la conquete
espagnole, est lié au phénomene que les points extérieurs isolés stagnent
souvent culturellement. Ainsi, les Iles Canaries formaient un "Musée atlantique
de culture archa:ique" qui est, pour l'archéologue de nos jours, du plus
grand intéret.
SUMMARY
The author mentions the lack of whole series of stratigraphic excavations
which makes a typological and chronologic defination of the ancient cultures
of the Canary islanders very difficult. He envisions a basic culture in the
sense of the North Africa "Neolithic of Capsian Tradition" which was later
influenced by the mainland of North West Africa (far instance megalithic
iníluences), thus resulting in a specialized and neolithic culture with unique
tools. The fact that this culture remained basically unchanged until the time
of the Spanish conquest may be explained by the fact that isolated outposts
often stagnate culturally. Thus the Canary Islands formed an atlantic
"museum of archaic culture", which is extremely interesting to modern
archaeologists.
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